Kapitel 13
Mittwoch, 28. März 1889
13. Arrondissement
Victor
„Glaubst du, dass sie wirklich bis hierhergekommen sind?”, fragte Alec, als sie aus der Mietkutsche stiegen. Tropfen rannen von Victors Hut bis hinunter in den Kragen seines Mantels, denn es regnete schon seit einiger Zeit, während am Himmel graue Wolken träge vorüberglitten.
Hier, im 13. Arrondissement, einem Arbeiterviertel im Süden der Stadt, war von den edlen mehrstöckigen Wohnhäusern mit allerhand Schmuckelementen und hohen Fenstern aus dem Zentrum der Stadt nichts mehr zu sehen. Stattdessen reihten sich triste Backsteingebäude aneinander. Auf der nassen Straße spielten einige Kinder in dunkler Kleidung, die schon bessere Zeiten gesehen hatte. Mehrere von ihnen trugen keine Schuhe, darunter ein Junge mit einer Rotznase. Mit schlammverschmierten Füßen liefen sie herum. Ein räudiger Hund mit geflecktem Fell schlich an ihnen vorbei. Aus einem Hinterhof drang der intensive Geruch nach Urin und gekochtem Kohl.
Victor rümpfte die Nase. „Wir werden sehen.”
Ein älterer Mann schob einen klapprigen Karren an ihnen vorbei, dessen Inhalt mit einer fadenscheinigen Decke abgedeckt war. Er fluchte, als ihm der Hund fast vor die Räder lief und scheuchte das dürre Tier beiseite.
In einer Nachricht hatte ihnen ein Fremder mitgeteilt, dass er die Verschwundenen hier in einem verlassenen, baufälligen Gebäude ein- und ausgehen gesehen hatte. Er wollte sich ganz in der Nähe mit ihnen treffen, vor einer Kneipe.
Diese war zum Glück leicht zu finden. Ein buntes Schild über der Tür sorgte für einen Farbtupfer zwischen all dem Grau und Braun der Umgebung. Victor hielt die Luft an, als sie den verqualmten Innenraum des Lokals betraten. Ein paar Leute drehten sich nach ihnen um, Männer mit ungepflegten Bärten und verlebten Gesichtern, die sich bald wieder ihren Getränken und Gesprächen zuwandten. Ein Mann mittleren Alters in einem abgetragenen Anzug musterte sie einen Moment lang mit gerunzelter Stirn.
Dann trat er auf sie zu. „Sin’ Se de Leute mit der Zeitungsannonce?”, fragte er nuschelnd auf Französisch, sodass Victor Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen. „Se suchen drei Verschwundene, nich’ wahr, zwee Männer und eene Frau?”
Victor nickte. „Ja. Führen Sie uns zu dem Haus, wo Sie die drei gesehen haben?”
Der Mann schüttelte den Kopf. „Hab nur zwee geseh’n, een Mann und eene Frau. Aber der Mann sah genauso aus wie in’ner Annonce.”
„Bringen Sie uns bitte hin”, sagte Victor.
„Un’ was is mit der Belohnung?”
„Die bekommen Sie, wenn wir die beiden gefunden haben.”
„Na schön. Komm’ Se.” Der Mann trank sein Getränk auf einmal aus, rülpste und stand auf.
Draußen führte er sie durch ein Labyrinth aus kleineren Straßen und verwinkelten Gassen. Immer wieder begegneten ihnen ärmlich gekleidete Leute. Eine verhärmt aussehende Frau mit einer altmodischen Haube zog ein kleines Mädchen hinter sich her. Das Kind warf ihnen einen furchtsamen Blick aus großen Augen zu, ehe es weitergezerrt wurde.
Kurz darauf standen sie vor einem baufälligen Haus, an dem mehrere Fenster zugenagelt waren.
„Hier hab ich se geseh’n, mehrmals”, erklärte der Mann. „Scheinen sich da einquartiert zu hab’n.”
Das kann ja heiter werden.
Victor wechselte einen Blick mit Alec. In dessen Gesicht spiegelte sich seine eigene Unsicherheit wider.
Er straffte sich und versuchte, seine Nervosität abzuschütteln. Diese Gegend, dieses heruntergekommene Haus, all das gefiel ihm überhaupt nicht.
„Tja, dann sollten wir da wohl mal reingehen und nachsehen, ob sie da sind”, sagte er gelassener, als er sich tatsächlich fühlte.
„Ich wart hier auf Se”, erklärte der Mann.
„In Ordnung”, erwiderte Alec.
Die Eingangstür des Hauses hatte ein rostiges Schloss, war aber offen. Vorsichtig trat Victor ein und fand sich in einem dunklen Flur wieder. Die Luft hier drinnen roch abgestanden und er nahm einen schwachen Verwesungsgeruch wahr. Vielleicht von einer verendeten Ratte?
„Oh Mann …”, sagte Alec leise hinter ihm.
Aufs Geratewohl öffnete Victor eine Zimmertür. Er musste husten, denn es war staubig hier. Plötzlich kam ihm eine Gestalt mit polternden Schritten entgegen und im nächsten Moment fühlte er eine kalte Klinge an seinem Hals.
„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?”, rief der Mann mit heiserer Stimme auf Französisch.
Victor hob die Hände. Überrascht betrachtete er seinen Angreifer, dessen Gesicht dicht vor seinem eigenen war. Dieser hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit François, doch er war es nicht. Dunkle Ringe zierten seine Augen, aber er wirkte halbwegs gesund.
„Wir kommen in friedlicher Absicht”, stammelte Victor. Er geriet ins Schwitzen. „Wir waren nur auf der Suche nach einigen … Freunden.”
„So, und das soll ich euch glauben?”, giftete der Mann.
„Hören Sie”, begann Alec. „Hier liegt einfach eine Verwechslung vor. Bitte nehmen Sie die Klinge von seinem Hals.”
„Ihr seid nich’ von hier, oder?”
Alec schüttelte den Kopf.
„Und ihr seid auch nich’ von der Polizei?”
„Nein.”
Eine dünne Frau in einem zerschlissenen Kleid näherte sich ihnen.
„Bleib, wo du bist”, warnte sie der Mann, der Victor noch immer das Messer an den Hals drückte.
„Wir sind nicht von der Polizei”, sagte Victor, wobei er jedes einzelne Wort betonte. „Bitte, lassen Sie uns gehen. Wir werden Sie nicht weiter behelligen, das verspreche ich Ihnen.”
„Ha’m Sie Geld?”, blaffte der Mann. Er beließ es nicht bei der Frage, sondern wühlte mit der freien Hand in Victors Manteltasche. Dabei kam er ihm noch näher. Victor zuckte zurück angesichts von dessen Mundgeruch. Kein Wunder, einige seiner Zähne schienen zu faulen, es waren kaum mehr als graue Stümpfe.
Sekunden später gab der Kerl einen triumphierenden Laut von sich, als er Victors Brieftasche fand.
„Nehmen Sie das Geld, aber lassen Sie mir die Brieftasche. Bitte. Es sind Papiere darin, die ich brauche”, presste Victor hervor.
Zu seiner Überraschung tat ihm der Mann tatsächlich den Gefallen.
„Pah, deene Papiere kannste behalten, was soll ich damit? Un’ was is’ mit dir?”, wandte er sich an Alec.
Der griff selbst in seine Tasche und holte sein Geld hervor.
„Leg’s auf den Boden”, verlangte der Kerl.
Mit vorsichtigen, langsamen Bewegungen kam Alec der Aufforderung nach und hob die Hände, als er sich wieder aufrichtete.
Endlich nahm der Dieb das Messer von Victors Hals.
Victor merkte erst jetzt, dass er vor Schreck die Luft angehalten hatte und atmete hörbar aus.
Der Kerl stopfte sich das Geld in eine seiner Hosentaschen. „Und nun seht zu, dass ihr verduftet”, verlangte er. Seine Waffe streckte er drohend in ihre Richtung.
„Gewiss”, sagte Victor und ging mit vorsichtigen Bewegungen langsam rückwärts, während er das Messer des Mannes im Auge behielt.
Er fühlte sich erst wieder sicher, als Alec die Eingangstür hinter ihnen schloss.
Draußen wartete der andere Mann auf sie. Er wirkte irritiert; vielleicht hatte er angenommen, dass sie mit den beiden herauskommen würden.
„So un’ was is’ nu mit meener Belohnung?”, fragte er.
Victor schüttelte den Kopf. „Das waren nicht die Leute, die wir gesucht haben.”
„Aber der Mann sah genauso aus wie uf ’m Bild …”
„Er sieht ihm ähnlich, ja. Aber er ist es nicht.”
„Verdamm’ mich noch eens. Aber sagen Se, ha’m Se nich’ wenigstens een kleenes Trinkgeld für mich? Für meene Mühe?”
„Fragen Sie die Leute da drinnen. Die haben mir mein Geld abgenommen”, erklärte Victor ungerührt. „Aber ich würde mich nicht mit denen anlegen, der Kerl hat ein Messer.”
Der Mann runzelte die Stirn und musterte sie finster. Victor machte sich auf weiteren Ärger gefasst, doch dann wandte der Mann den Blick ab.
„Ach, das is’ een Pech”, murmelte er. Ohne ein weiteres Wort ließ er sie stehen und ging seiner Wege.
„Bloß weg hier, was für eine scheußliche Gegend. Ich hoffe, wir verirren uns nicht”, sagte Victor.
„Darüber mach ich mir weniger Sorgen. Ich hab einen ganz guten Orientierungssinn”, sagte Alec. „Aber das wird ein langer Weg, ohne Geld für eine Mietkutsche …”
„Das ist wahr. Wir werden wohl zu Fuß gehen müssen. Zum Glück habe ich noch Geld in unserem Appartment.”
Alec seufzte.
Es wurde ein langer Weg für sie beide. Immer wieder konsultierte Victor den mitgebrachten Stadtplan, ohne den er hier nicht aus dem Haus ging. Manche Straßennamen waren darauf nur schwer zu erkennen und die vielen verwinkelten Gassen waren gar nicht eingezeichnet. Also wandten sie sich mehr als einmal an Passanten und fragten sich durch. Anderthalb Stunden später, als es bereits zu dämmern begann, erreichten sie endlich Montmartre, wo sie sich in der gemieteten Wohnung aufwärmen konnten.
Mittwochabend, 28. März 1889
Rue Violet, 15. Arrondissement
Fiona
Die magisch Begabten und der englische Arzt saßen in Madame Laurents Wohnzimmer. Einige standen, denn es gab zu wenig Sitzgelegenheiten für alle.
Einige von ihnen nippten an Tee- und Kaffeetassen.
Fiona sah von einem zum anderen. „Ich muss leider von einem weiteren Problem erzählen, fürchte ich. Meine Freunde und ich suchen drei Leute, die ebenfalls an der Seuche erkrankt sind. Sie hatten sich im Keller der Opéra Garnier versteckt. Und sie haben sich vom Fleisch eines Mannes ernährt, der dort nach ihren Worten durch einen Unfall zu Tode gekommen ist.” Fiona fiel es schwer darüber zu sprechen, allein bei dem Gedanken wurde ihr übel.
Mademoiselle Roux verzog mit angeekelter Miene das Gesicht, während Monsieur de Letendre, der an diesem Abend auch hier war, die Nase rümpfte. „Das ist entsetzlich.”
„Ja, es ist wirklich unglaublich”, räumte sie ein.
„Es gab auch einen Vorfall im
Hôtel-Dieu
, dort hat ein Patient einen anderen gebissen”, warf Mademoiselle Roux ein.
Monsieur de Letendre nickte. „Oh, stimmt, ich erinnere mich, dass Sie davon erzählt haben.”
„Jedenfalls, nun sind die drei verschwunden und wir machen uns Sorgen, dass sie womöglich noch andere Leute anstecken werden”, fuhr Fiona fort. „Oder dass sie zu Tode gekommen sind. Leider haben meine Freunde und ich keinerlei Anhaltspunkte, wo wir sie suchen könnten. Bei sich zu Hause sind sie auch nicht, das haben wir bereits überprüft. Und wir haben auch eine Vermisstenanzeige aufgegeben, leider vergebens. Zwei Bekannte von uns haben zwar einen Hinweis erhalten, und sind dem heute nachgegangen, doch es waren nicht die Gesuchten.”
Gemeinsam mit Nica hatte sie im Haus von Paul Charron nachgefragt, dort jedoch nur einen Bediensteten angetroffen, der ebenso ratlos war wie sie. Victor und Alec hatten es bei François versucht, aber niemand hatte ihnen geöffnet. Das hatten sie Fiona in einer Nachricht mitgeteilt, in der sie auch von ihrem erfolglosen Ausflug in das Arbeiterviertel berichteten, bei dem sie zu allem Unglück auch noch bestohlen worden waren.
Wo Celestine lebte, wussten sie alle nicht, deshalb hatten sie einen Boten zu Giselles Tochter geschickt. Giselle war zu der entsprechenden Adresse gefahren, hatte dort aber nur eine Nachbarin von Celestine angetroffen, welche die junge Tänzerin schon seit Tagen nicht mehr gesehen hatte.
„Aber wie können wir da weiterhelfen?”, fragte Madame Laurent nun.
Monsieur Durand räusperte sich. „Vielleicht mit einer magischen Suche?”
„Sie wollen ganz Paris mit einer magischen Suche durchkämmen? Aber das ist … können wir das überhaupt schaffen?”
„Wir sind sieben magisch Begabte”, warf Monsieur de Letendre ein. „Für einen magischen Kreis reicht das. Allerdings, eine Suche nach bestimmten Personen, in einem so großen Gebiet … das ist kaum machbar. Es sind einfach viel zu viele Leute in Paris.”
„Wie wäre es denn mit einem anderen Ansatz?”, schlug Monsieur Ayadi vor. „Wir könnten anstelle nach Personen direkt nach der Krankheit suchen. Das würde die Anzahl der Leute doch drastisch reduzieren.”
Dr. MacAlistair betrachtete ihn mit großen Augen. „So etwas ist möglich?”
„Aber wie wollen Sie das machen?”, fragte Miss Jhadav. „Ich meine, das Gefäß sondert ja diese schwarz-violetten Schlieren ab, aber bei den Erkrankten ist das nicht so offensichtlich. Bei Mister Breeches habe ich jedenfalls nichts Derartiges sehen können.”
„Vielleicht lag es daran, dass Sie zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, wonach Sie Ausschau halten sollten?”, erwiderte der Magier. „Ich habe eine Hypothese dazu: Was ist denn, wenn es sich ähnlich wie bei einem Spürhund verhält? Wenn dieser eine Fährte aufnehmen soll, muss man ihm etwas geben, was ihn auf die richtige Spur bringt. Wenn er eine vermisste Person sucht, muss er den Geruch derjenigen kennen. Was ich damit sagen will: Wir kennen die Energieströme der Krankheit, durch die Asche aus dem Gefäß. Und auch durch eine Blutprobe. Wir müssen daher nur noch einen Weg finden, diese bis zu den Erkrankten zu verfolgen.”
Er hielt einen Moment inne. „Wir könnten uns zum Beispiel das Krankenhaus
Hôtel-Dieu de Paris
genauer anschauen, ob wir dort Spuren der Seuche entdecken können. Und diese sollten wir dann auch im Rest der Stadt suchen.”
Keine schlechte Idee. Aber ob das funktionieren wird?
Fiona schwieg. Sie wollte nicht schon vor dem ersten Versuch solche Zweifel äußern. Sie dachte an die magische Suche zurück, die sie zusammen mit anderen magisch Begabten vor mehreren Monaten in London durchgeführt hatte. Aber seinerzeit hatten sie nicht nach Erkrankten gesucht, sondern nach Portalen, die in die Anderswelt führten. Diese waren relativ leicht zu erkennen gewesen, weil ihre Energieströme sich deutlich von denen in der Umgebung abgehoben hatten. Mit dieser mysteriösen Erkrankung verhielt es möglicherweise ganz anders.
„Ich denke, einen Versuch ist es sicher wert”, sagte Monsieur de Letendre, der sich mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck über das Kinn strich.
„Versuch macht klug, wie ich gern zu sagen pflege”, warf der englische Arzt ein. „Aber sagen Sie, wird das lange dauern? Ich wollte gern heute Abend noch etwas weiterforschen.”
„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Es könnte eine Weile dauern.”
„Hmm. Also gut, dann werde ich morgen wiederkommen. Madame Laurent, wann würde es Ihnen passen?”
„Ich habe mir für morgen freigenommen. Wenn Sie möchten, können Sie schon vormittags herkommen.”
„Sehr gut, ich danke Ihnen. Rechnen Sie gegen zehn Uhr mit mir. Und ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Suche.”
Er verabschiedete sich und verließ die Wohnung.
Sie sprachen eine Weile darüber, wie sie am besten vorgehen sollten. „Möglicherweise konnte ich die Energieströme der Krankheit bei Mister Breeches nicht entdecken, weil die Krankheit bei ihm zu dem Zeitpunkt noch nicht so weit fortgeschritten war”, überlegte Miss Jhadav. „Vielleicht kann man sie bei einer magischen Suche erst erkennen, wenn die entsprechende Person schon länger daran leidet und ihr ganzer Körper davon beeinflusst ist.”
„Ich würde sagen, Probieren geht über Studieren”, sagte Monsieur de Letendre. „Versuchen wir einfach, ob wir diese speziellen magischen Ströme sehen können. Schließlich haben wir nichts zu verlieren.”
Zustimmendes Gemurmel antwortete ihm aus der Runde der Anwesenden.
„Gut, dann bereiten wir uns auf eine magische Suche vor. Und wenn wir so weit sind, fangen wir am besten im
Hôtel-Dieu
an.”
„Wie Sie sicherlich alle wissen, ist eine magische Suche dieser Größenordnung alles andere als leicht, deshalb ist es gut, dass wir hier immerhin sieben magisch Begabte versammelt haben. Wir alle müssen uns hundertprozentig konzentrieren, also geben Sie Ihr Bestes”, verlangte Monsieur de Letrende. „Dieses Ritual kann leider alle möglichen positiven wie auch negativen Energien anziehen, die sich hier in der Stadt befinden. Deshalb müssen zwei von uns sich dafür zur Verfügung stellen, schädliche Energien zu erkennen und abzuwehren.”
Fionas Hände begannen zu zittern und ihre Kopfhaut kribbelte. Wie gefährlich würde diese Suche werden? Sie mochte sich gar nicht ausmalen, auf was für Hindernisse sie vielleicht stießen.
„Eine magische Abwehr – das habe so etwas schon seit Jahren nicht mehr gemacht”, gab Monsieur Durand zu.
Monsieur Ayadi meldete sich zu Wort. „Das kann ich gern übernehmen, damit habe ich Erfahrung.”
„Ich danke Ihnen. Mademoiselle Roux, würden Sie Monsieur Ayadi unterstützen?”
Die angesprochene Hexe nickte. „Das werde ich gern tun.”
„Sehr gut, dann lassen Sie uns das Ritual vorbereiten.”
Madame Laurent, stellte mehrere Kerzen auf den Wohnzimmertisch und entzündete diese. Anschließend legte sie etwas Holzkohle in eine feuerfeste Schale, entzündete diese ebenfalls und wartete, bis sich kleine Funken durch die poröse Oberfläche fraßen und die Stücke zu glühen begannen. Dann häufte sie mit einem kleinen Silberlöffel Räucherwerk auf die Kohle, welches schon bald knisterte.
Kurz darauf stieg ein nach Harz und Kräutern duftender Rauch auf.
Die magisch Begabten machten sich daran, ihren Geist zu klären, so wie man es vor jedem größeren Ritual tun sollte. Zumindest hatte Fiona es so von ihrer Großmutter gelernt, welche sie in diesem Moment schmerzlich vermisste.
Miss Jhadav setzte sich dazu auf den Teppich und faltete ihre Beine zum Schneidersitz. Danach legte sie Daumen und Mittelfinger aneinander und platzierte ihre Hände links und rechts auf die Oberschenkel. Mit geschlossenen Augen blieb sie sitzen. Einige andere Magier und Hexen blieben einfach stehen oder setzten sich auf einen Stuhl, so wie Fiona. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf ihren Atem, wartete darauf, dass er ruhiger und tiefer wurde. Am Rande ihres Bewusstseins hörte sie die Atemzüge der anderen Anwesenden und das Rascheln von Stoff. Aber diese Geräusche spielten keine Rolle und sie konzentrierte sich weiter auf die Selbstversenkung.
Loslassen … Das war einfacher gesagt als getan. So viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf, die sich nicht einfach verscheuchen ließen. Sie versuchte es damit, ihre Atemzüge zu zählen. Dann drängte sich etwas anderes in ihr Bewusstsein – das Herz pochte ihr in der Brust, viel zu schnell. Wie sollte sie nur zur Ruhe kommen? Mit einem Mal hörte sie die Stimme ihrer Großmutter in ihrem Inneren.
Lass alles los. Es ist jetzt nicht wichtig. Besinne dich auf deinen Atem. Spüre, wie du sitzt und wie sich dein Körper anfühlt …
So hatte Granny sie angeleitet, ihren Geist zu beruhigen und sich zu versenken. Die Stimme war nur eine Erinnerung, und doch tröstlich. Tatsächlich fühlte sie sich ruhiger und auch ihr Herz klopfte nun langsamer.
Nach einer Weile vergaß sie Zeit und Raum. Einen Moment lang dachte sie flüchtig an jene andere magische Suche nach den Portalen in London zurück. Wie aufgeregt und unsicher sie damals gewesen war. Nun hatte sie zur Ruhe gefunden, allerdings war sie noch immer ein wenig nervös, weil sie die französischen Hexen und Magier nicht näher kannte.
Nach einiger Zeit räusperte sich Monsieur de Letendre vernehmlich. Fiona blinzelte, als sie mit der Aufmerksamkeit in den Raum zurückkehrte. „So … ”, sagte der Magier mit sanfter Stimme, „Lassen Sie uns mit dem Ritual beginnen. Wir werden, wie es üblich ist, die vier Elemente anrufen, danach kann jeder von Ihnen seinem Glauben entsprechend beten und um göttliche Unterstützung bitten. Lassen Sie uns jetzt einen Kreis bilden.”
Miss Jhadav erhob sich aus ihrem Schneidersitz. Alle Anwesenden stellten sich dicht nebeneinander auf und fassten sich an den Händen. Madame Laurent rief nun nacheinander die vier Elemente an und die anderen magisch Begabten schlossen sich ihr an.
Fiona fühlte die magischen Worte der Anrufung in ihrem Inneren vibrieren. Danach wurde es eine Zeitlang still, und viele schlossen die Augen, während sie sich auf ihre Gebete konzentrierten. Fiona wurde mit einem Mal kalt. Es musste an der Nervosität liegen.
Ihr Herz klopfte schneller, als sie im Stillen zu beten begann. „
Máthair mór, déan teagmháil linn go léir –
Große Mutter, bitte steh uns bei.” Danach improvisierte sie weitere Sätze, denn ein formelles Gebet für eine solch spezielle Suche gab es nicht. Sie bat um Hilfe, um klares Sehen, damit sie die erkrankten Leute zwischen all den anderen Einwohnern der Stadt finden konnte.
„Jetzt wird es Zeit, unsere magischen Kräfte zu verbinden und ein festes Gewebe zu erschaffen”, sagte Monsieur de Letrende. „Beobachten Sie genau, wie sich Ihre Kraft mit der Ihres Nachbarn und schließlich mit dem gesamten Kreis verbindet. Hetzen Sie sich nicht dabei, sonst wird unser Netz möglicherweise nicht halten. Aber wir brauchen es, um das magische Gewebe von Paris zu betrachten. Schließen Sie am besten die Augen. Und unsere beiden Beschützer, mögen bitte ihre Energie für einen Schutzzauber zu verwenden, der unseren gesamten Kreis bewacht.”
Fiona schloss ihrer Augen. Eine ganze Weile lang sah sie vor ihrem inneren Auge nichts als flirrende Schwärze. Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch schließlich erkannte sie die magischen Energiefäden der anderen Hexen und Magier – sie wirkten fast wie halb ausgerollte und doch ineinander verwickelte Wollknäuel, die allerdings in ständiger Bewegung waren.
Fiona konzentrierte sich wieder auf ihre eigene Energie und ließ einen Teil davon zu den anderen hinüber fließen. Das war nicht leicht, denn die magischen Ströme hafteten lieber dem eigentlichen Besitzer an. Aber letztendlich war Alles mit Allem verbunden, und dadurch konnte die Energie einer Person auch zu einer anderen geleitet werden. Magie wurde erst dadurch überhaupt möglich – durch die mehr oder weniger sanfte Manipulation jener Energieströme.
Nach einigen Minuten bekam sie den Eindruck, als ob unsichtbare Spinnen ein gewaltiges Netz webten, welches schon nach kurzer Zeit ihren gesamten Kreis umspannte. Darüber wiederum legte sich der Schutzzauber, welchen Monsieur Ayadi und die Krankenschwester wirkten.
Schon bald war in dem leuchtenden Gewirr aus Fäden kaum noch zu erkennen, woher die einzelnen kamen und wohin sie flossen. Währenddessen wurde das Gewebe immer stärker und größer.
„Dehnen Sie Ihr Bewusstsein aus!“, verlangte Madame Laurent. „Gehen Sie auf die astrale Reise – hinaus zum Krankenhaus
Hôtel-Dieu
, in östlicher Richtung, auf der Insel in der Seine. Lassen Sie die Energieströme dort auf sich wirken. Jede noch so kleine Unregelmäßigkeit kann von Bedeutung sein.”
Fiona folgte dieser Aufforderung, allerdings hatte sie Schwierigkeiten, sich in der Stadt zu orientieren. Und es gab noch ein zweites Problem: Das Bewusstsein soweit auszudehnen, erforderte eine Menge Mut.
Die Zeit verging anders als sonst, als sie die Grenzen ihres körperlichen Bewusstseins durchstieß. Als ob sie mit ihrem Geist wie ein Vogel über der Stadt schwebte. Auf diese Weise fand sie nach einer Weile die Kathedrale Notre-Dame, von der ein gleichmäßiges, schwaches Pulsieren in bläulichen Tönen ausging, das auch in dieser magischen Sicht den Grundriss des hohen Gebäudes abbildete. Das Krankenhaus war nicht weit von dort entfernt, dicht an der Seine. Der Fluss verströmte ein silbriges, flirrendes Glitzern, wellenförmige Ströme, die hier und da von Booten und Schiffen unterbrochen wurden.
Überall um ihren Geist herum spannte sich ein riesiges Netzwerk aus Energien aller Art, die in verschiedenen Farben leuchteten, pulsierend, immer in Bewegung. Ein überwältigender Anblick, der ihren Herzschlag beschleunigte. Mit einem Mal fühlte sie sich zu schwer, um noch weiter hier über der Stadt zu schweben, deshalb ließ sie ihren Geist auf dem Boden landen und bewegte sich so schnell wie möglich auf das Krankenhaus zu.
Dort schaute sie sich im Geiste um. Schon bald fand sie die Energieströme zahlreicher Personen, von denen sich einige bewegten, während andere still da lagen. Sie wandte sich letzteren zu, musterte diesen genauer. Dort, war das nicht ein violett-schwarzes Flirren? Es stieg von einer Person auf wie Rauch … und nicht von ihr allein, sondern auch noch von anderen in direkter Nähe. Doch dieser dunkle Rauch war kaum zu erkennen, weil er sich in der Umgebung rasch verflüchtigte. Fiona konnte nicht in die Personen hineinsehen, sie waren einfach zu weit weg. Davon einmal abgesehen, dass ihr dies als übergriffig erschienen wäre.
Es war schon schwierig genug, die Mauern des Gebäudes zu durchdringen. Doch der schwarz-violette Rauch unterschied einige dieser Leute deutlich von denen mit anderen Erkrankungen und auch von den Krankenschwestern und Ärzten. Zumindest vermutete Fiona dass es sich um das Personal des Krankenhauses handelte, denn deren Energiefäden wirkten fester, sie leuchteten auch stärker und bewegten sich fließender, nicht als Rauch, sondern in pulsierenden Wellen, so wie es bei gesunden Lebewesen der Fall war.
So weit so gut. Also hatte sie offenbar eine Spur entdeckt, der sie nachgehen konnte. Nun galt es, weitere Menschen mit solchen Energieströmen zu finden. Fiona verließ im Geiste das Krankenhaus und fuhr mit ihrem Bewusstsein weiter durch die Straßen und Häuser der Umgebung.
Lange Zeit fand sie nichts Verdächtiges. Das silbrige Band der Seine wand sich quer durch Paris, bot einen guten Orientierungspunkt. Der Louvre war durch seine schiere Größe ebenfalls leicht zu erkennen, ebenso die langgezogene Prachtstraße
Champs-Élysées
weiter westlich davon
und der Triumphbogen
Arc de Triomphe
, der sternförmig von Straßen umgeben war. Überall wimmelte es von Menschen, im Freien und in den Gebäuden.
Fionas Kraft ließ nach, schon jetzt taten ihr die Augen weh. Nein, es war unmöglich, die gesamte Stadt abzutasten, ihr würde der Kopf platzen. Ganz aufgeben wollte sie noch nicht, also versuchte sie sich zumindest auf einen kleinen Teil der Stadt zu fokussieren, nördlich des Louvre. Nichts. Alles schien normal und alltäglich zu sein. Im Geiste wanderte sie weiter, wenn auch stockend.
Ein Schwindelgefühl erfasste sie mit einem Mal, ließ sie taumeln. Fiona blieb stehen. Menschen eilten an ihr vorbei, denen sie nur mit Mühe auswich, denn selbst im Geiste war ein solcher Zusammenstoß unangenehm. Die Leute waren kaum als solche zu erkennen, wirkten eher wie Gebilde aus geballter, pulsierender Energie, die sie vom Kopf bis zu den Füßen wie eine zweite, bewegliche Haut umgab.
Einige Zeit später gesellten sich Kopfschmerzen zu dem Schwindel und ihre Augen tränten. Ein letzter Versuch noch, eine letzte Straße. Noch mehr Passanten, die vorüberhasteten. Dazwischen auch Kutschen und Pferde mit ganz anderen Energieströmen. Nirgends eine Spur von diesem schwarz-violetten Rauch.
Fiona stolperte ein weiteres Mal, presste ihre Hände an den schmerzenden Kopf.
Zu viel! Nur raus hier …
Sie gab ein Keuchen von sich und riss ihre Augen auf.
Der Übergang zurück in die alltägliche Welt war zu abrupt, sie konnte das Gleichgewicht nicht halten und stieß gegen Mademoiselle Roux, die neben ihr stand. Die Krankenschwester bewegte sich ein Stück zur Seite, öffnete jedoch ihre Augen nicht.
Immerhin gelang es Fiona trotz des Stolperns, deren Hand und auch die von Miss Jhadav weiter festzuhalten, wie es für das Ritual notwendig war.
Es dauerte eine Weile, bis sich ihr donnernder Herzschlag wieder beruhigte. Die anderen waren noch immer auf der astralen Reise, doch die Anstrengung war ihren Gesichtern deutlich anzusehen – Monsieur Ayadi schwitzte, Madame Laurent war noch blasser, als sie ohnehin war. Ob die beiden Angriffe auf den Kreis und die astral Reisenden abwehren mussten? Fiona konnte nichts Entsprechendes erkennen, aber das mochte nichts heißen. Monsieur Durand atmete so laut, dass es im ganzen Raum zu hören war. In der Luft hing der schwere Duft nach Räucherwerk.
Es dauerte noch einige Zeit, bis alle anderen die astrale Reise beendeten. Monsieur de Letendre löste den magischen Kreis schließlich auf und dankte den vier Elementen mit einigen rituellen Worten. Die anderen taten es ihm gleich.
Er holte ein Taschentuch aus seiner Jackentasche und wischte sich damit über die Stirn. „Nun gut. Lassen Sie uns bitte einmal zusammentragen, was wir im Einzelnen herausgefunden haben. Hat jemand von Ihnen Spuren der Krankheit in der Stadt gefunden?”
Fast alle schüttelten die Köpfe.
„Nur in den Krankenhäusern, vor allem im
Hôtel-Dieu
. Aber die Ströme waren kaum greifbar, wie Dampf”, sagte Monsieur Durand.
„Ich habe davon abgesehen auch nichts finden können”, erklärte Miss Jhadav mit niedergeschlagener Miene.
„Das ging mir auch so”, erwiderte Fiona.
Auch die anderen hatten kein Glück gehabt. Madame Laurent berichtete außerdem von einem Angriff auf das gemeinschaftliche magische Gewebe, der ihr vor wenigen Minuten zu schaffen gemacht hatte.
„Ich fürchte, ich habe die Größe der Stadt unterschätzt”, gab Monsieur de Letendre zu. „Wir hätten uns aufteilen müssen auf verschiedene Stadtteile, aber dazu bräuchten wir mehr magisch Begabte. Wesentlich mehr, schätze ich. Immerhin hat Paris zwanzig Arrondissements.” Er kniff die Augen einen Moment lang zusammen und rieb sich über die Nasenwurzel. „Wie wäre denn folgendes – ich trommele alle magisch Begabten aus Paris zusammen und wir versuchen es noch einmal?”
„So viele werden nicht in mein Wohnzimmer passen”, gab Madame Laurent zu bedenken.
„Oh, das ist kein Problem. Wir könnten uns in meinem Haus treffen”, erklärte er.
„Einen Versuch wäre es gewiss wert”, sagte der Chemiker Durand „Auf der anderen Seite … das ist ein riesiger Aufwand, um drei Verschwundene zu finden.”
„Das ist wahr. Andererseits: Wenn die noch weiter unterwegs sind und andere Leute anstecken, stellen sie eine Gefahr für die Bevölkerung dar”, erwiderte Monsieur Ayadi. „Sie müssen ins Krankenhaus, wie die anderen Erkrankten. Und wer weiß, vielleicht finden wir in der Stadt noch andere, die ebenfalls an der Seuche erkrankt sind.”
„Gut”, sagte Monsieur le Letrende mit der Andeutung eines Lächelns. „Ich sende Ihnen allen Nachrichten, wann und wo wir uns treffen. Ich werde mich gleich heute Abend hinsetzen und den anderen von der Dringlichkeit unseres Anliegens schreiben. Wäre doch gelacht, wenn wir keine weitere Versammlung zustande bringen.”
Er lachte auf, doch es war kein fröhliches Lachen. „Ein Jammer, dass uns dieses Problem nicht schon bei unserer großen Zusammenkunft bekannt war. Aber verzagen Sie nicht meine Freunde, noch ist nicht aller Tage Abend.”
Fiona sah ihn zweifelnd an. Woher nahm er nur diesen Optimismus? Mittlerweile konnten die drei Gesuchten immerhin sonst wo sein. Zwar fuhren inzwischen auch keine Züge mehr und der Luftverkehr war ja schon vor einigen Tagen zum Stillstand gekommen. Doch Kutschen aller Art und andere Fahrzeuge konnten ungehindert weiterhin in die Stadt und auch hinausfahren. Zumindest hatte sie nichts Gegenteiliges gehört. Wenn die drei mit einer Kutsche Paris verlassen hatten, wäre selbst eine großangelegte magische Suche umsonst …
„Ich habe übrigens eine Theorie zu dem Krankheitserreger”, riss Dr. Ayadi sie aus ihren Gedanken. „Nach jenem Hieroglyphentext handelt es sich ja bei der Asche um die sterblichen Überreste eines Schwarzmagiers …”
Dr. MacAlistair musterte seinen Kollegen skeptisch, während dieser weitersprach. „Ich vermutete, dessen magische Energie wurde gewissermaßen korrumpiert – entweder durch seine eigenen Aktivitäten oder durch magische Gegenangriffe. Möglicherweise ist dies kurz vor seinem Tod geschehen und hat sich offenbar bis in seine Asche erhalten. Möglicherweise wurde sie dann noch durch jenen weiteren Zauber verändert, von dem im Text die Rede ist – eine Art Bannzauber, der verhindern sollte, dass dieser Schwarzmagier in das altägyptische Jenseits gelangen konnte.”
„Sie meinen, diese Krankheitserreger, die sich offenbar in der Asche befinden, haben einen magischen Ursprung?”, fragte Dr. MacAlistair mit hochgezogen Augenbrauen.
Dr. Ayadi zuckte mit den Schultern. „Haben Sie eine andere Erklärung?”
„Nein.
Noch
nicht. Aber ich werde nicht aufgeben, weiter an dieser Sache zu forschen.”
„Das freut mich zu hören”, sagte Dr. Ayadi. „Und das werde ich auch tun.”
Der Chemiker Monsieur Durand nickte. „Dem schließe ich mich an. Immerhin geht es hier um Leben und Tod. Diese Krankheit wird allmählich zu einer Epidemie. Und wenn es irgendetwas gibt, was wir dagegen tun können, bin ich dabei.”
Fiona musste an Eliott denken, mit dem all das angefangen hatte. Nein, das stimmte nicht ganz. Angefangen hatte es mit einem Kunstdiebstahl, bei dem ausgerechnet ein magisch veränderter, verseuchter Gegenstand nach Paris gelangt war. Eliott war zu falschen Zeit am falschen Ort gewesen …