20. Kapitel
Greg
Ihre Augen wurden ein wenig größer, wie er sowohl resigniert als auch beifällig bemerkte. Natürlich, jetzt ging es ans Eingemachte. Dass sie hier eine verdammte Show abzog, war ihm von Anfang an klar gewesen. Hunter mochte sich seine rosaroten Ideen noch bewahrt haben, womit er sich mit Terence in bester Gesellschaft befand, doch Greg wusste es besser.
»Schlage deine Akte auf«, befahl er sanft und brachte es auf ein Lächeln. Der Scotch hatte geholfen, er fühlte sich nicht mehr ganz so angespannt und kurz davor, sie eigenhändig zu killen.
Sie stutzte und sah auf die Mappe, die über und über mit Fettflecken bedeckt war. Es würde ein gutes Stück Arbeit bedeuten, bevor er sie auch nur seinen Eltern vorstellen konnte.
»Seite drei«, fügte er lächelnd hinzu.
Das Mädchen nickte und blätterte schneller. Es war offensichtlich verdammt schwer, die dritte Seite innerhalb eines sechs Seiten starken Ordners auszumachen. Endlich hatte sie das entsprechende Papier gefunden, und er beobachtete mäßig interessiert, wie sie mit gerunzelter Stirn las. Wie würde sie reagieren? Greg hatte sich im Vorfeld keine großartigen Gedanken über dieses Treffen gemacht. Zu viel war innerhalb der vergangenen Stunden zu tun gewesen. Das Vorgespräch mit dem Anwalt, das wenig erfreuliche Telefonat mit Keira – jetzt wusste er endlich, wie sie klang, wenn sie wirklich hysterisch war. War man dem Gekreische länger als zehn Minuten ausgesetzt, dann musste man das möglicherweise mit lebenslanger Impotenz bezahlen, weshalb er nach acht Minuten erschöpft aufgelegt hatte. Das Gespräch mit seinem Vater war bislang nur am Telefon erfolgt, der persönliche Besuch stand demnach noch aus.
»Bringe das in Ordnung, mein Junge oder du wirst es bereuen« , hatte George geknurrt und Greg wusste, dass dies keine leere Drohung gewesen war.
Eine Lösung musste her, so schnell wie möglich. Diese June oder April oder wie sie nun hieß, war da nur ein kleines Rädchen im Getriebe, das ihn bisher nicht sonderlich tangiert hatte. Dass sie überhaupt den einen oder anderen Gedanken wert war, hatte er erst im Vorgespräch mit Hunter begriffen und dann hier bestätigt bekommen. Er musste sie wirklich überzeugen und das schmeckte ihm überhaupt nicht. Denn sie interessierte ihn nicht.
Allein diese Aufmachung, diese … an einen geschmacklichen Unfall erinnerndes Make-up, dieser nicht vorhandene Haarschnitt, diese Schuhe!, aber vor allem dieses lose Mundwerk stießen ihn ab. Verdammt, er musste unglaublich abgefüllt gewesen sein, weil er sie überhaupt mit zu sich genommen hatte. Jede andere Frau aus dieser Bar hätte ihn unter Garantie nur halb so abgestoßen. Warum hatte er sich nicht ihre Freundin, diese Blondine geangelt? Terence hatte gestern mit ihr telefoniert und ihm danach berichtet, dass sie ganz vernünftig sei. Am heutigen Vormittag hatten sie sich mit der Vergangenheit dieser April beschäftigt, und wieder war Greg extrem angewidert gewesen. Sie entstammte der untersten Gesellschaftsschicht, ein Wunder, dass sie überhaupt Vater und Mutter hatte. Der Vater war bei der städtischen Reinigung beschäftigt, oder weniger gehoben ausgedrückt: er war Müllfahrer; die Mutter arbeitete als Kassiererin im Supermarkt. Selbst wenn sie gewollt hätten, wäre ein Studium ihrer Tochter für sie nicht erschwinglich gewesen. Das Ehepaar bewohnte ein Drei-Zimmer-Appartement im New Yorker Stadtteil Brooklyn und das seit über dreißig Jahren. Es wurde gemunkelt, dass der Vater zu oft und zu viel trank und die Mutter seit vielen Jahren eine außereheliche Beziehung mit dem örtlichen Metzger führte. Einige Nachbarn zweifelten sogar die Vaterschaft des Säufers an. Offenbar war das Verhältnis zwischen Eltern und Tochter gestört, denn April hatte die beiden seit Jahren nicht besucht. Oh, es war so unglaublich viel herauszubekommen, wenn man sich nur mit der Nachbarschaft unterhielt, was Hunters Leute in den letzten Stunden ausführlich getan hatten. Greg konnte die Palmer’s nicht in seinen Kreisen einführen oder gar seinen Eltern vorstellen. Unmöglich!
Sie mussten unter den Tisch fallen, was eine der Bedingungen war, die diesen Deal platzen lassen konnten, würde sie ablehnen.
Lange hatte er mit Hunter um die Höhe der Abfindungssumme gerungen, Hunter wäre bedeutend niedriger rangegangen. »Sie ist ein einfaches Mädchen, zu große Beträge verwirren sie nur.« Doch Greg wusste es besser. Je höher die Summe, desto mehr Zugeständnisse würde sie machen.
»Und?«
Sie starrte noch immer auf die Seite, ohne den Kopf zu heben, was er als gutes Zeichen wertete.
Greg goss sich einen Kaffee ein, zuckerte ihn, versetzte ihn mit Sahne, rührte das Ganze sehr sorgsam um und nahm einen Schluck, der nach dem Scotch besonders gut schmeckte. Erst dann stützte er die Arme wieder auf die Ellenbogen, brachte die Hände in der Mitte zusammen und musterte sie intensiv. Von ihrem Gesicht war momentan nur die Stirn zu sehen, die noch blasser wirkte, als sonst schon. Fuck, die Visagisten würden an ihr wahre Wunder vollführen müssen, um sie auch nur annähernd für seine Kreise herrichten zu können, aber das war nicht sein Problem.
Gott sei Dank.
»April?«, erkundigte er sich sanft, auch wenn er liebend gern über den Tisch gehechtet wäre und sie heftig geschüttelt hätte.
»Fünf Millionen?«, brachte sie schließlich hervor und erst jetzt sah sie ihn an.
Greg nickte. »Mir ist klar, dass ich keine Kleinigkeit von dir verlange. Nicht mehr und nicht weniger als ein Lebensjahr sollst du mir übereignen. Ein Jahr, in dem du mein Leben führen wirst, während deines brachliegt. Das ist kein Pappenstiel, und ich bin ein fairer Mann, auch wenn du das momentan vielleicht nicht erkennen kannst.« Widerwillig erhob er sich und umrundete den Tisch, obwohl er nichts weniger wollte, als sich diesem Biest auch noch zu nähern. Doch in einem hatte Hunter recht: Am Ende war es eine Frage der Diplomatie. Übrigens gingen ab hier ihre Meinungen wieder auseinander. Hunter hatte sich darauf bezogen, damit sie sich auf den Deal überhaupt einlassen, Greg, dass sie nicht noch ein paar Milliönchen mehr fordern würde.
Neben ihr ließ er sich auf dem Stuhl nieder und wartete, bis sie ihn ansah. Sie war tatsächlich weiß wie eine Leiche, unbemerkt hatten sich dicke Schatten unter ihre Augen gelegt oder waren die schon vorher da gewesen? Er wusste es nicht. Sie war nicht hässlich, da war er wohl ein wenig zu voreilig gewesen. Doch ihr Äußeres konnte man bestenfalls als durchschnittlich und wenig bemerkenswert bezeichnen. Da sie von vorteilhaftem Betonen ihrer natürlichen Reize nicht das Geringste verstand, wirkte sie auf ihn wie das hässliche Entlein, aus dem man mit viel Mühe und Geduld vielleicht eine recht ansehnliche Ente zaubern könnte. Ein Schwan würde sie niemals werden. Einzig hübsch, wenn man überhaupt davon reden wollte, waren vielleicht die dunklen Augen, die ihn jetzt mit sichtlichen Zweifeln betrachteten.
»Überlege es dir in aller Ruhe«, sagte er sanft und nahm ihre Hand. »Das ist ein Überfall, der dich total vor den Kopf schlagen muss, so viel ist mir klar. Und ich würde dir auch alle Zeit der Welt einräumen, um dich zu entscheiden, aber die habe ich nicht! Ich muss meine Ehefrau präsentieren oder eben die Annullierung bekannt geben, deshalb muss ich deine Entscheidung noch heute erfahren.«
Sie hatte ihn nicht aus den Augen gelassen und räusperte sich nun hörbar. »Ich habe keine Zeit?«
Er sah auf die Uhr und schüttelte dann den Kopf. »Wir sitzen hier schon seit zwei Stunden, es ist fast halb sieben, morgen Abend muss ich bei meinen Eltern auftauchen. Mit dir oder ohne dich. Vorher musst du noch … du brauchst noch Kleider und Make-up und … Nein, uns bleibt nicht die geringste Zeit. Es tut mir leid.« Letzteres meinte er sogar ehrlich, denn ihr Gesicht drückte vor allem tiefste Verwirrung aus.
»Aber …« Endlich wandte sie den Blick ab und ließ ihn einmal durch den Raum schweifen. »So was kann man doch nicht einfach übers Knie brechen. Ich meine, das ist doch eine extrem wichtige Entscheidung! Ich muss mit Helen sprechen, mit der Klinik – ist doch richtig, dass ich nicht arbeiten gehen könnte, wenn wir die Nummer durchziehen, oder?«
Das entlockte Greg tatsächlich ein Grinsen. »Na ja, es wäre nicht sonderlich … äh, angebracht, als meine Frau dieser Tätigkeit nachzugehen. Aber du könntest hin und wieder in die Klinik gehen und den Kranken was vorlesen. Das ließe sich einrichten. Unsere Leute von der PR-Abteilung lieben es, wenn wir uns ehrenamtlich engagieren.«
»Aha …« Ihre Lippen zuckten, doch das Lächeln wurde nie geboren. »Was ist mit meinem Appartement?«
»Wenn du nach Ablauf des Jahres wirklich darin weiter wohnen willst, was ich ernsthaft bezweifle, dann könnte ich die Miete monatlich zahlen. Auch alle anderen Abgaben«, fügte er eilig hinzu, als ihre Miene spöttisch wurde. Greg hatte nicht den geringsten Schimmer, welche Kosten erhoben wurden, wenn man gegen Mietzins in einem Appartement wohnte. Er lebte in einer Eigentumswohnung mit zwanzig Zimmern, und was an Kosten monatlich oder jährlich auflief, entrichtete seine Rechnungsstelle. »Und den Job in der Klinik könnten wir ruhen lassen, solltest du danach wirklich noch einmal dahin zurückkehren wollen. Deine Freundin darf dich immer besuchen, das schwöre ich dir. Du bist keine Gefangene, du sollst mir nur aus der Scheiße helfen.«
Ein wenig Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück. »Was ist mit Freunden?«
»Deine Freunde können dich immer besuchen, kein Problem.«
»Nein«, ihre Wangen färbten sich rot. »Ich meine … Freunde , die über Nacht bleiben.«
»Das Appartement hat zwanzig Zimmer, fünf davon sind Gästezimmer, kein Problem.«
»Wozu braucht man ein Appartement mit zwanzig Zimmern?«, erkundigte sie sich kichernd. »Ich meine, wo gibt es die denn?«
Greg biss sich auf die Zunge, um seiner Ungeduld nicht doch noch Ausdruck zu verleihen. »Das wirst du früh genug sehen. Aber für deine Freunde ist Platz, keine Sorge.«
»Ich meinte aber eher Liebhaber«, platzte es aus ihr heraus und ihre Wangen färbten sich scharlachrot.
Greg ließ ihre Hände los und lehnte sich zurück. Was für ein Flittchen! »Ich denke, es versteht sich von selbst, dass du während dieses Zeitraumes keine sexuellen Kontakte pflegen wirst. Wir sollen ein Ehepaar spielen, vergessen?«
»Das trifft auch auf dich zu, nehme ich an?« Sie verschränkte die Arme und funkelte ihn provozierend an.
»Nein, nur auf dich«, stellte Greg klar. »Ich habe ganz bestimmt nicht vor, zwölf Monate lang keinen Sex zu haben, das wird von mir auch nicht verlangt, von dir schon.«
Sie schnappte nach Luft. »Soll das ein Witz sein?«
»Nein, das ist mein voller Ernst. Dafür wirst du auch mit fünf Millionen entschädigt. Die dürften dir die Aufgabe versüßen, ein Jahr lang deine Knie zusammenzuhalten.«
Sie betrachtete ihn abschätzend. »Das ist die sexistischste Scheiße, die ich jemals gehört habe!«
»Das ist die Realität.«
»Bei der ich aber nicht mitspiele!«
Nun lachte Greg doch. »Soll das heißen, du verzichtest lieber auf ein finanziell gesichertes Dasein bis an dein Lebensende, als für einen überschaubaren Zeitraum auf Sex?«
»Japp!«
»Das ist doch total irre!« Auch Greg wütete jetzt. »Wie kann man so dämlich sein? Ich meine, so notgeil kamst du mir gar nicht vor! Das ist also dein letztes Wort?«
»Japp!« Ihre Augen sprühten inzwischen regelrecht vor Zorn.
Greg raufte sich die Haare, denn er begriff, dass er die Verhandlungen gerade ins Aus manövriert hatte. »Versteh doch«, sagte er, nachdem er Gott um Beherrschung angefleht hatte. »Mir ist es furchtbar egal, mit wem du vögelst, aber wenn irgendwas davon an die Öffentlichkeit dringt …«
»Versprochen, ich suche mir nur Liebhaber, die verdammt diskret sind«, erwiderte sie sarkastisch.
Seine Miene verhärtete sich. »Sorry, aber deinem Urteil kann ich leider nicht trauen. Nicht weil ich dich für dumm halte, sondern weil du nicht den geringsten Schimmer hast, worauf du dich einlässt.«
»Sagst du!«
»Weiß ich!«
Für eine atemlose Minute starrten sie einander an, zum Kampf bereit, dann seufzte Greg. »Gut, ich packe noch eine Million drauf, kannst du dich nun mit einem Jahr ausschließlich mit einem Vibrator anfreunden?« Ihr schrilles Lachen zerrte unheimlich an seinen Nerven, aber er riss sich zusammen. »Was jetzt wieder?«
So unvermittelt, wie sie mit dem aufgesetzten Gelächter begonnen hatte, so abrupt verstummte es auch wieder. »Du meinst, alles läge am Geld, richtig? Wenn mir irgendeine deiner vorsintflutlichen, frauenfeindlichen Regeln nicht passt, dann packst du einfach noch ein Milliönchen drauf, und die Sache ist geritzt, ja?«
Greg antwortete nicht.
»Ich will, dass du dich ebenfalls auf die No-Fuck-Regel einlässt, ansonsten spiele ich nicht mit. Komm schon, ein Jahr ohne Frau in deinem Bett, nur mit deinen Händen und ein paar Pornos dürfte doch kein Problem sein. Oder bist du so notgeil, dass du das nicht durchstehst?«
Wieder war er in die Falle getappt, was ihn langsam ernsthaft wütend machte. Er stellte sich auf die Ablehnung ein, verschränkte die Arme, so wie sie es bereits seit einigen Minuten tat, sein Gesicht trug längst wieder diese starren, ablehnenden Züge, die er immer aufsetzte, wenn ihm etwas absolut gegen den Strich ging. Doch am Ende sah er ein, dass ihm schlicht die Zeit fehlte, um weiter mit dieser hohlen Nuss zu feilschen. Im Grunde war es doch egal, was sie dachte. Wenn sie sich besser mit dem Gedanken fühlte, dass er in den nächsten zwölf Monaten wie ein Mönch lebte, bitteschön! Sie würde ihn ganz bestimmt nicht auf Schritt und Tritt begleiten.
»In Ordnung«, stieß er unter erheblichen Mühen hervor. »Wenn du darauf bestehst …«
»Ja«, bekräftigte sie und Greg bemerkte erstaunt, dass seine Hände zuckten, weil er sie gern um ihren Hals gelegt hätte.
»Dann wäre alles geklärt?«, erkundigte er sich lauernd.
»Ja«, erwiderte sie einfach, und trotz seiner Mordsstimmung empfand er hochgradige Erleichterung. Inzwischen gab er Hunter nämlich durchaus recht, dies war die größte Hürde gewesen.
Greg zog die Mappe zu sich heran und extrahierte aus ihr die Seiten vier, fünf und sechs. »Dies ist der Vertrag, in dem noch einmal alle Bestandteile, die wir gerade besprochen haben, aufgeschlüsselt stehen. Die Klausel mit dem Sex-Verbot …«
»… schreibe ich hinzu«, murmelte sie, bereits in das Schriftstück vertieft. Er beobachtete ihr Gesicht, während sie die Paragrafen aufmerksam las.
»Was ist mit meinen Eltern?«, erkundigte sie sich.
»Mir wäre es recht, wenn sie komplett außen vorgelassen würden«, sagte er unverblümt. »Wir könnten in deiner Vita angeben, dass sie früh verstorben sind.«
»Das geht? Ich meine, wenn jemand ein bisschen nachforscht …«
»… halten wir ihn auf, bevor es zum Äußersten kommt.«
Sie überdachte das Ganze. »Was, wenn sie es herausfinden? Ich meine, ich habe keinen Kontakt zu ihnen, aber …«
»Wir haben bereits einen Mitarbeiter von Hunter hingeschickt, der ihnen gegen die Unterschrift unter einer Verschwiegenheitserklärung eine nette Summe gezahlt hat.«
»Wie viel?« Daraufhin lächelte Greg nur und April verzog das Gesicht. »Dann eben nicht. Ich schätze, sie haben ohne großes Gezeter akzeptiert?«
»Haben sie.«
»Wundert mich gar nicht«, murmelte sie und widmete sich wieder dem Text, während Greg sie angespannt beobachtete. Nach zehn Minuten, die verdammt lang geworden waren, legte sie das letzte Blatt auf den Tisch und zog den Stift hervor.
Greg sah, wie sie etwas darunter krakelte – Handschrift konnte man ihre Sauklaue nicht nennen – und ihm dann das Schriftstück reichte. Stirnrunzelnd las er.
Zusatz eins :
Der edle Mister Greg McCarthy verpflichtet sich, ebenso wie seine edle Gattin, für die Dauer der Ehe auf jeden außerehelichen Verkehr zu verzichten.
Zusatz zwei:
Die Entschädigungssumme erhöht sich um eine Million auf sechs Millionen Dollar.
April Palmer.
Fassungslos sah er auf und begegnete ihrer erhobenen Augenbraue. »Du hältst mich für ein bisschen blöd, aber das bin ich nicht. Fünf oder sechs Millionen sind ein ziemlich großer Unterschied, und es wird mich verdammt viel kosten, keinen Sex zu haben, ganz ehrlich. Außerdem tun sie dir nicht weh, also was willst du?«
Anstatt zu antworten, nickte er zu dem Blatt Papier. »Fertig?«
»Ja.«
»Gib mir den Stift!«
Sie reichte ihn wortlos zu Greg hinüber, und er setzte seine Unterschrift darunter, legte das Blatt zurück auf den Tisch und sah sie an.
»Was ist, wenn einer von uns vertragsbrüchig wird?«
»In deinem Fall behalte ich die … sechs Millionen und du gehst leer aus, das Arrangement würde sofort beendet sein. In meinem Fall würdest du sofort die sechs Millionen bekommen und wärst aus dem Vertrag raus.«
Das überdachte sie eingehend, bevor sie nickte und ihm die Hand entgegenstreckte. »Okay. Schlag ein!«
Sein Grinsen war leicht schmerzhaft, doch er ergriff ihre Hand, ließ sie aber sofort wieder los. Ihm waren die angeknabberten Fingernägel nämlich nicht entgangen. Heilige Scheiße, was hatte er sich nur dabei gedacht?
»Was jetzt?«, erkundigte sie sich und er bemerkte mit Befriedigung, dass nun erst – glücklicherweise – die Panik in ihrem Gesicht Einzug hielt. Sein Grinsen war bühnenreif.
»Jetzt machen wir uns an die Arbeit.«