F egelein stand auf dem schmalen Balkon von Elsa Batz’ Wohnung in der Bleibtreustraße, als das Telefon klingelte. Er rauchte eine Zigarette und sah hinunter auf die Straße, wo der Hausmeister, ein alter Mann namens Kappler, mit einem Reisigbesen den Bürgersteig kehrte. Das besänftigende Wischen des Reisigs auf den Pflastersteinen wurde vom Telefonklingeln empfindlich gestört.
»Für dich«, rief Elsa aus dem Wohnzimmer.
»Wer ist dran?«, fragte er, ohne sich umzudrehen.
»Kriminalinspektor Hunyadi«, erwiderte sie.
Fegelein schnippte seine halb gerauchte Zigarette auf die Straße, wo sie Herrn Kappler nur knapp verfehlte, und trat in die Wohnung.
Er nahm ihr den Hörer aus der Hand. »Hunyadi?«
»Ja. Ich wollte fragen, ob Ihr Hilfsangebot noch gilt.«
»Natürlich«, antwortete Fegelein. Als er sah, dass Elsa noch im Zimmer war und ganz offensichtlich lauschte, runzelte er die Stirn und scheuchte sie fort.
Sie zog eine Schnute und verzog sich, nicht ohne zu murren, in die Küche.
»Was brauchen Sie?«, fragte Fegelein.
»Darüber würde ich gern unter vier Augen reden, wenn Sie nichts dagegen haben.«
»Wann? Jetzt?«
»Ja. So schnell wie möglich.«
Fegelein sah auf seine Uhr. »Kennen Sie das Restaurant Harting?«
»Ja. In der Mühlenstraße. Nicht so weit von hier.«
»Können wir uns dort in einer halben Stunde treffen?«
»Kein Problem.«
»Bin schon unterwegs«, sagte Fegelein. »Und wenn Sie vor mir eintreffen sollten, sagen Sie dem Kellner, dass Sie mein Gast sind.«