F egelein?« Hitlers Stimme klang leise und heiser. Zwischen dem Knistern der Telefonleitung war sein schwerer Atem zu hören. »Fegelein ist die undichte Stelle?«
»Ja«, antwortete Hunyadi. In Absprache mit Pekkala hatte er mehrere Stunden gewartet, bevor er im Führerbunker angerufen hatte. Bis dahin hatten die anderen längst die Stadt verlassen.
»Und das können Sie beweisen?«, fragte Hitler.
»Sämtliche Geschichten, die die Alliierten im Radio verbreitet haben, korrelieren mit den Zeitpunkten, zu denen Fegelein im Bunker anwesend war.«
»Das dürfte nicht ausreichen, Hunyadi. Er ist immerhin Himmlers Verbindungsoffizier.«
»Wenn Sie Fegelein in Haft nehmen und daraufhin nichts mehr nach außen gelangt, wissen Sie, dass Sie den Richtigen erwischt haben.«
Es folgte ein langes Schweigen. »Gut«, sagte Hitler schließlich. »Rattenhuber wird ihn abholen.«
»Ich nehme an, Sie finden ihn in der Wohnung seiner Geliebten Elsa Batz.«
»Seiner Geliebten?« Hitlers Zorn war nicht zu überhören. »Er hat eine Geliebte?«
»Ich dachte, das wüssten Sie.«
»Natürlich weiß ich nichts davon!«, schrie Hitler. »Dieser widerwärtige Mensch ist mit Gretl Braun verheiratet. Ganz unter uns, Hunyadi, nach Lage der Dinge dürfte er sogar bald mein Schwager werden.« Seine Stimme überschlug sich fast. »Wie soll ich das bloß Eva erklären? Wie heißt diese Frau wieder?«
»Elsa Batz«, wiederholte Hunyadi. »Sie wohnt in der Bleibtreustraße siebzehn.«
»Ich schicke Rattenhuber sofort hin. Danke, Hunyadi, für alles, was Sie getan haben.«
»Meine Frau«, sagte Hunyadi.
»Wird noch in dieser Stunde freigelassen. Es steht Ihnen frei, zu ihr zu reisen, mein alter Kamerad.«