H einrich Himmler saß in seinem Arbeitszimmer in Hohenlychen und hatte den Telefonhörer ans Ohr gepresst. »Sie irren sich nicht, Rattenhuber?«, fragte er. »Sie sind sich absolut sicher, dass Fegelein die undichte Stelle im Führerbunker war?«

»Was anderes sehe ich nicht«, antwortete Rattenhuber. »Wir haben bei ihm eine Meldung gefunden in einem von den Alliierten verwendeten Verschlüsselungsverfahren.«

»Konnten Sie die Meldung entschlüsseln?«

»Zum Teil.«

»Und worum geht es in der Meldung?«

»Das Diamantstrahlgerät wird erwähnt.«

Es folgte ein langes Schweigen.

»Herr Reichsführer?«, fragte Rattenhuber schließlich, als er schon fürchtete, die Leitung sei unterbrochen worden.

»Ja«, kam es von Himmler. »Wissen Sie, ob diese verschlüsselte Nachricht gesendet wurde? Oder ob sie noch rechtzeitig abgefangen werden konnte?«

»Das lässt sich unmöglich sagen. Ich muss Sie allerdings fragen, ob Fegelein jemals im Besitz der Diamantstrahlpläne war.«

»Ja«, seufzte Himmler.

»Wie kam es dazu?«

»Ich bat ihn, sich die Pläne von Professor Hagemann geben zu lassen, damit ich selbst einen Blick darauf werfen konnte.«

»Dann müssen wir vom Schlimmsten ausgehen«, sagte Rattenhuber.

»Hitler weiß davon?«

»Ja.«

»Mein Gott«, flüsterte Himmler.

»Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Herr Reichsführer?«

»Ja, nur zu!«

»Distanzieren Sie sich so schnell wie möglich von Fegelein und von allem, was mit dem Diamantstrahlprojekt zu tun hat. Löschen Sie alle Spuren Ihrer Beteiligung. Haben Sie mich verstanden?«

»Ja«, erwiderte Himmler. »Ich werde mich sofort darum kümmern, Rattenhuber.«