»Er hat uns abgehängt«, sagte Eckes gleich, bevor Heydrich fragen konnte.
Der Standartenführer atmete einmal durch und schwieg. Eckes wusste, dass sein Chef sich entweder beherrschte oder gleich losbrüllte. Glücklicherweise beruhigte er sich.
»Wir fangen ihn morgen früh vor seiner Wohnung ab und folgen ihm in verschiedenen Autos, auch Kraftdroschken.«
»Aber vergessen Sie nicht, ein Schild aufs Dach zu kleben. Wir verfolgen den Herrn Raben, damit er es auch wirklich merkt«, schnauzte Heydrich.
»Vielleicht ist es nicht nur schlecht, dass er was gemerkt hat. Das macht ihm Beine.«
»Das haben Sie sich ja fein ausgedacht. Alles, was Sie tun, ist richtig, sogar wenn Sie Mist gebaut haben. Waren Sie mal bei der Kommune? Die ist Meister in Rabulistik.«
»Gott bewahre!«
»Der hat damit nichts zu tun.« Heydrich tippte sich an die Stirn. »Das da oben drin zählt und sonst nichts. Kapiert?«
»Jawohl, Standartenführer.«
»Mir gefällt das.«
Eckes schwieg. Noch war die Brüllgefahr nicht vorbeigezogen.
»Er hängt uns ab. Er findet Leute, die wir nicht gefunden haben. Der Mann hat überall Augen und Ohren. Wo haben Sie Augen?«
»Vorn«, sagte Eckes leise.
»Ja, vorn. So wird das nichts. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Ich verlange jetzt, dass Sie die Überwachung persönlich übernehmen. Schnappen Sie sich Ihre fähigsten Leute, und ich will alles wissen. Wann er sich die Nase putzt, wann er pisst, mit wem er redet, mit welcher Straßenbahn, S- oder U-Bahn er gefahren ist, mit welchem Auto. Alles, alles, alles.«
Eckes schluckte, erhob sich.
»Warten Sie. Ich will vor allem wissen, ob er für uns ist oder gegen uns. Ob wir ihm helfen sollen, auf den richtigen Weg zu kommen. Oder ob wir ihn verschwinden lassen müssen. Haben Sie das verstanden?«