22 Husum

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Bunte Stadt am Meer mit vielen Museen

i Information

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Tourismus und Stadtmarketing Husum, Großstr. 27, 25813 Husum, Tel. 048 41/898 70, www.husum-tourismus.de

Parken: siehe >

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Die malerische Kulisse des Husumer Hafens lädt zum Flanieren ein

Theodor Storm ist der berühmteste Einwohner der Stadt. So wandelt man nicht nur im Storm-Haus auf seinen Spuren – auch an vielen anderen Häusern weisen Schilder auf bedeutende Lebensstationen des Dichters hin. Ein blaues Band, eingelassen in das Pflaster, führt zu den wichtigsten Orten und zitiert dabei eines seiner Gedichte. Aber warum Storm einst Husum als graue Stadt am Meer bezeichnete, ist nicht mehr recht nachzuvollziehen – jedenfalls nicht bei Sonnenschein: Bunte Giebelhäuser, kleine Fischerboote im Hafen – der erste Eindruck von dieser schmucken Stadt ist alles andere als grau. Nach der als »Grote Mandränke« bezeichneten Sturmflut im Jahr 1362, die bis weit ins Marschland vordrang, hatte die nördlich der Halbinsel Eiderstedt gelegene kleine Siedlung »Husembro« auf einmal einen direkten Zugang zum Meer und konnte sich zur bedeutendsten Ansiedlung der Region entwickeln. Das heutige Husum ist nach Büsum auch die wichtigste Krabbenstadt an der Nordsee.

p Sehenswert
1 Marktplatz

| Platz |

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Ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt ist der von repräsentativen Bürgerhäusern aus dem 16. und 17. Jh., dem Alten Rathaus sowie der Marktkirche umstandene Marktplatz. Eiserne Skulpturen von Kühen erinnern daran, dass Husum einst auch das größte Viehhandelszentrum an der Küste war. Den Brunnen auf dem Platz ziert die Bronzefigur einer friesischen Fischersfrau, genannt »Tine«. Zweimal die Woche (Do 7–13, Sa 9–16 Uhr) findet hier ein großer Wochenmarkt statt.

2 Nordfriesland Museum/Nissenhaus Husum

| Museum |

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Wer mehr über vergangene Sturmfluten, die sagenumwobene untergegangene Siedlung Rungholt, über Küstenschutz und das Leben auf den Halligen, den Deichbau und die Landgewinnung sowie über die Sozial-, Kunst- und Kulturgeschichte Nordfrieslands wie der Stadt Husum erfahren möchte, ist hier genau richtig.

Herzog-Adolf-Str. 25, Tel. 048 41/25 45, www.museumsverbund-nordfriesland.de, Mitte Juni–Mitte Sept. Mo–So 10–17, sonst 11–17 Uhr, 5 €, ADAC Mitglieder 3,50 €

3 Schifffahrtsmuseum Nordfriesland

| Museum |

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Wie die Menschen in dieser Region einst auch vom Walfang lebten, erfährt man im Schifffahrtsmuseum. Zudem geht es hier um den Holzschiffbau und die Seenotrettung; auch eine große Auswahl an Buddelschiffen ist in diesem Museum zu besichtigen.

Zingel 15, Tel. 048 41/52 57, www.schifffahrtsmuseum-nf.de, tgl. 10–17 Uhr, 4 €, erm. 2 €, letzter So im Monat Eintritt frei

4 Theodor-Storm-Haus

| Museum |

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6 Sitz der Storm-Gesellschaft und Museum zu Dichter und Werk

In diesem im Jahr 1730 mit 14 Zimmern errichteten Husumer Kaufmannshaus wohnte Theodor Storm (siehe »Im Blickpunkt« >) in den Jahren 1866 bis 1880. Das Treppenhaus, die Flure, Decken und Türen sowie Teile des Mobiliars sind noch original erhalten – seit dem Jubiläumsjahr 2017 gibt es zudem ein neu eingerichtetes Schimmelreiter-Zimmer mit Hörstation.

Wasserreihe 31, Tel. 048 41/803 86 30, www.storm-gesellschaft.de, April–Okt. Di–Fr 10–17, Sa 11–17, So, Mo 14–17, Nov.–März Di, Do, Sa 14–17 Uhr, 3,50 €, erm. 2,50

Im Blickpunkt
Theodor Storm: Lyriker, Novellist, Jurist

»Er ist ein Meister, er bleibt.« So urteilte Thomas Mann über den 1817 in Husum geborenen Schriftsteller und Juristen Theodor Storm, der bis heute vor allem für seine erst wenige Monate vor seinem Tod (1888) vollendete Novelle »Der Schimmelreiter« bekannt ist: In dieser später mehrfach verfilmten, auf einer alten Sage basierenden Geschichte um den fiktiven Deichgrafen Hauke Haien geht es um den – hier tragisch endenden – Widerstreit zwischen Aberglaube und Rationalität, zwischen Tradition und Fortschritt. Zu Storms 200. Geburtstag im Jahr 2017 erschien mit dem von Christian Demandt und Philipp Theisohn herausgegebenen »Storm Handbuch« eine umfassende Analyse seines literarischen Schaffens. Dabei wird neben dem Werk und dessen Rezeptionsgeschichte auch auf biografische Bezüge eingegangen. Auf literarische Weise beschäftigt sich auch Jochen Missfeldt in seinem ebenfalls 2017 erschienenen Roman »Sturm und Stille« mit dem Leben Theodor Storms, der nach seinem Jurastudium in Kiel und Berlin in seiner Heimatstadt eine Anwaltskanzlei eröffnete und dort später als Landvogt (vergleichbar einem heutigen Amtsrichter) wirkte. Besonders interessiert ihn dabei die Geschichte einer (zunächst verbotenen) Liebe des Dichters: Schon bald nachdem Storm 1846 seine Cousine Constanze Esmarch geheiratet hat, verliebt er sich in die damals 18 Jahre alte Dorothea (Doris) Jensen, der er leidenschaftliche Gedichte widmet. Zwei Jahre später muss die Geliebte, wohl auf Druck der Familienoberen, Husum verlassen. Doch ihre Liebe überdauert Trennung und Zeit: Als Storms Frau 1865 nach der Geburt ihres siebten Kindes überraschend stirbt, finden Theodor Storm und Dorothea Jensen offiziell zueinander. Sie heiraten im Jahr 1866 und ziehen in das Haus Wasserreihe 31, das heutige Storm-Haus.

April–Okt. jeden 1. Di Stadtführung auf den Spuren von Theodor Storm, www.husum-tourismus.de

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5 Nationalparkhaus Husum

| Ausstellung |

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Über die Vogelwelt und das Leben im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer, für dessen Erhalt die Naturschutzverbände Schutzstation Wattenmeer und WWF tätig sind, informiert das Nationalparkhaus Husum. Hier werden auch Wattführungen und viele Mitmachaktionen angeboten. Zudem gibt es einen Weltladen mit Fairtrade-Produkten.

Hafenstr. 3, Tel. 048 41/66 85 30, www.nationalparkhaus-husum.de, Eintritt frei, Spende erbeten

6 Hafen Husum

| Hafen |

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Genaugenommen hat Husum zwei Häfen: den alten Binnenhafen und den neueren Außenhafen. Während letzterer noch in Betrieb ist, fungiert der Binnenhafen als Museumshafen und Zentrum der Stadt. Dort trifft man sich im Sommer auf einen Kaffee und eine Friesentorte im Freien oder schlendert im Winter schnell vorbei auf dem Weg, eine schnelle Portion Krabben am Außenhafen zu kaufen. Der durch ein Sperrwerk geschützte Tidehafen fällt zur Ebbe trocken – dann sieht man hier die Schiffe auf Grund liegen.

Hafenstraße, www.hafenrundfahrt-husum.de

7 Weihnachtshaus

| Museum |

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Der Clou an diesem ungewöhnlichen Museum, zu dem auch ein nostalgisches Ladengeschäft gehört, ist, dass es keineswegs nur um die Weihnachtszeit geöffnet ist, sondern das ganze Jahr über. Neben den mehreren Tausend Exponaten zu Themen wie Adventskalender und Baumschmuck findet man im Laden auch hübsches Handgemachtes zum Verschenken und Sichselberschenken.

Westerende 46, Tel. 048 41/668 59 08, www.weihnachtshaus.info, tgl. 11–17 Uhr, 3 €, erm. 1 €

Im Blickpunkt
UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer

Als eines der weltweit wichtigsten gezeitenabhängigen Feuchtbiotope werden das deutsche, das niederländische und das dänische Wattenmeer von der UNESCO als grenzüberschreitendes Weltnaturerbe geschützt. Das insgesamt 11.500 km² große Areal – auch als Rastgebiet für jährlich 10–12 Mio. Zugvögel von globaler Bedeutung – ist die weltweit größte zusammenhängende Fläche aus Schlick- und Sandwatt. Zur reinen Wattfläche kommen noch weitere bedeutende Lebensräume wie Salzwiesen, Marschflächen, Dünen und Sandbänke hinzu. Als Ganzes birgt das geschützte Areal an Land wie im Wasser eine beeindruckende Vielfalt mit ca. 10.000 verschiedenen Pflanzen- und Tierarten.

www.wattenmeer-weltnaturerbe.de

8 Ostenfelder Bauernhaus

| Museum |

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Eine Vorstellung vom bäuerlichen Alltag in der damaligen Zeit ermöglicht dieses vor dem Jahr 1600 errichtete Reetdachhaus – das älteste Freilichtmuseum Deutschlands.

Nordhusumer Str. 13, Tel. 048 41/25 45, www.museumsverbund-nordfriesland.de, April–Okt. Di–So 14–17 Uhr, 2,50 €

Im Blickpunkt
Husumer Protestschwein

Diese vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse soll ihren Namen der in Schleswig-Holstein lebenden dänischen Minderheit verdanken. Weil ihnen um 1900 das Hissen des Danebrog, der rotweißen Nationalflagge, verboten war, hielten sie als stillen Protest ein rot gefärbtes Schwein mit breitem weißen Querstreifen und dem Ansatz eines weißen Längsstreifens in ihren Gärten. Das offiziell »Deutsches Sattelschwein – Abteilung Rotbuntes Husumer Schwein« genannte Tier wurde 1954 als Rasse anerkannt. Es ging wohl aus einer Kreuzung der schwarz-weiß-gescheckten Holsteiner und Jütländer Marschschweine mit dem englischen Tamworth Schwein und den rot-weiß-roten Farbschlägen des Angler Sattelschweines hervor.

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Feudale Ansicht: das Schloss vor Husum – heute ein lebendiges Kulturzentrum

9 Schloss vor Husum

| Schloss |

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B Schloss, Park, Museum und wichtiges Kulturzentrum zugleich

März und April sind wohl die besten Monate, um das Schloss zu besichtigen (»vor Husum« heißt es, weil es ursprünglich vor der Stadtgrenze erbaut wurde). Denn dann verwandelt sich dort Norddeutschlands größtes Krokusvorkommen in ein lila Blütenmeer. Das im Jahr 1577 errichtete Schloss diente den Herzögen von Schleswig-Holstein-Gottorf als Residenz, später auch mit Wohnräumen für den dänischen König. Das Museum zeigt diese Räume samt original erhaltener Kamine, Möbel, Gemälde. Das im Schloss untergebrachte Pole-Poppenspäler-Museum präsentiert eine umfangreiche Sammlung von Puppenspielfiguren aus aller Welt, Vorstellungen auf einem als fahrende Bühne genutzten Puppenspielerwagen inklusive. Im Dachstuhl des Schlosses gastieren Ausstellungen moderner Kunst; auch der Herzoginnengarten lohnt den Besuch.

König-Friedrich V.-Allee, Tel. 048 41/89731 30, www.museumsverbund-nordfriesland.de; Schlossmuseum März–Okt. Di–So 11–17, Nov.–Feb. nur Sa, So; Poppenspäler-Museum März–Okt. Di–So 11–17 Uhr, Nov.–Feb. nur Sa, So, 5 €, erm. 2 €, (auch für ADAC-Mitglieder), Programminformation: www.pole-poppenspaeler.de

0 Seebrücke Schobüll

| Brücke |

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Die Seebrücke befindet sich im nördlichen Husumer Stadtteil Schobüll und hat sogar eine kleine Aussichtsplattform am Ende. Von hier hat man einen schönen Blick über die Husumer Bucht ganz in der Nähe. Zudem kommt man vom überwiegend naturbelassenen Strandabschnitt bequem über die Brücke in die Nordsee – ein Liegeplatz zum Sonnenbaden, Strand-Dusche und Grillplatz sind vorhanden. Gezeitenunabhängig kann man im nahen, solarbeheizten Freibad Schobüll schwimmen. Im nördlichen Ortsteil Halebüll gibt es einen zweiten kleinen Badesteg (Zugang: Altendorfer Straße).

Nordseestr. 35

n Parken

In der Innenstadt ist das Parken generell kostenpflichtig und nur schwer ein Parkplatz zu finden. Wer im Parkhaus am Binnenhafen (Plan b4) parkt, bekommt gegen Vorlage des Parkscheins in einigen Läden und Cafés die Gebühr für die ersten zwei Stunden geschenkt. >

www.parken-in-husum.de

e Einkaufen

Hofladen Backensholzer Hof

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Im 14 km nordöstl. von Husum gelegenen Oster-Ohrstedt wird der seit Generationen in Familienhand befindliche Backensholzer Hof nach BIOLAND-Richtlinien geführt. Im Sommer weiden die Kühe auf der Hallig Gröde. Im Hofladen können Probierfreudige diverse Käsesorten kosten und kaufen. Zum Sortiment gehören auch Fleischspezialitäten etwa vom – hier in Erhaltungszucht aufgezogenen – Husumer Protestschwein und weitere Leckereien vorwiegend aus der eigenen Herstellung, die auch im Restaurant Hofküche probiert werden können.

Schwabstedter Damm 8, 25885 Oster-Ohrstedt, Tel. 046 26/185 80, www.backensholz.de, Mo–Fr 8–17, Sa 9–13 Uhr

b Bühne

Kulturzentrum Speicher

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Ob Kabarett, Jazzfrühschoppen, Lesungen, Theateraufführungen oder Blueskonzerte – Kultur aller Art hat in Husum eine feste Adresse: das Kulturzentrum Speicher, atmosphärisch untergebracht in einem ehemaligen Getreidespeicher aus Backstein am Hafen.

Hafenstr. 17, Tel. 048 41/650 00, Programminformation: www.speicher-husum.de, Plan b4 >

o Restaurants

€€€ | Dragseths Gasthof

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Der älteste Gasthof der Stadt geht auf das Jahr 1584 zurück und ist eine kulinarische Institution in Husum. Friesische Küche auf hohem Niveau.

Zingel 11, Tel. 048 41/77 99 95, www.dragseths-gasthof.de, tgl. 11–14 und ab 17 Uhr, Plan c4 >

k Kinos

Filme ganz nostalgisch und komfortabel mit Bedienung an den Sitzplätzen bietet das größte Kino der Nordseeküste in Husum, besonders schön zu den Filmtagen, dem größten Filmfestival der Küste.

Neustadt 114, Tel. 048 41/25 69, www.kino-center-husum.de, www.husumer-filmtage.de, Plan b2 >

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Auch ein beliebtes Ausflugsziel mit Restaurant: Roter Haubarg in Witzwort

h In der Umgebung
Roter Haubarg

| Museum |

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Stattlicher Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert

Die aus Holland stammende Bauform »Haubarg« ist als großes bäuerliches Anwesen darauf angelegt, alles unter einem Dach zu vereinen: Vieh, Gesinde, Herrschaft. Heute gibt es nicht mehr viele solcher Höfe, und nur einer davon, der Rote Haubarg in Witzwort 12 km südöstl. von Husum, ist der Öffentlichkeit zugänglich. Idyllisch in der platten Landschaft gelegen, von Grachten und Lindenalleen umgeben, ist er heute ein beliebtes Ausflugsziel mit Restaurant und einem Museum, in dem der Besucher viel Wissenswertes über das frühere Leben auf einem solchen Hof erfährt. Eine Statue im Hof erinnert zudem an eine mit diesem Ort verbundene Sage, nach der hier einst der Teufel gehaust haben soll.

Sand 5, 25889 Witzwort, Tel. 048 64/845, www.roterhaubarg.de, Di–So 11–22 Uhr, Museum für Restaurantgäste frei