Übersichtskarte Süd | Online-Karte
Pittoreskes Dorf mit schönen Kapitänshäusern, beschaulich und elegant
■ Tourismusinformation, Gurstig 23, 25980 Sylt/Keitum, Tel. 046 51/299 03 97, www.keitum.de
© Fotolia: pkazmierczak
Friesenhaus in Keitum mit typischem Reetdach aus getrocknetem Schilfrohr
Bei einem Rundgang entlang malerischer Wege mit Blick auf reetgedeckte Häuser bekommt man noch heute einen Eindruck vom einstigen Wohlleben der Kapitäne. Statt der rauen, stürmischen und offenen Nordsee bietet der im Osten der Insel gelegene Ort das Wattenmeer mit Blick aufs grüne Kliff und gleich zwei spannende Museen. Im Hüs Krekenskit am Gurstig lebte bis zu seinem Tod Boy Lornsen (1922–1995), der Bildhauer und Autor des Jugendbuchklassikers »Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt«.
| Kirche |
Der Turm der auf dem höchsten Punkt des Sylter Geestkernes stehenden Kirche ist weithin sichtbar. Bekannt ist diese auch für die Orgelkonzerte, die Gäste von weither nach Keitum locken: Mit 4000 Pfeifen und 46 Registern erklingt hier die größte Kirchenorgel Nordfrieslands. Mittwochabends werden gern Kammer-, Solo- oder Chorkonzerte gegeben. Urkundlich erwähnt wurde die Kirche erstmals im Jahr 1240. Am Ostfenster sind noch die ursprünglichen romanischen Elemente zu erkennen. Auf dem angrenzenden Friedhof erzählen die Grabsteine bis in das 17. Jh. zurückreichende Lebens- und Familiengeschichten; darunter finden sich auch viele prominente Namen.
■ Pröstwai 20, Tel. 046 51/317 13, www.st-severin.de, 10–16 Uhr, Parkplatz gegenüber oder direkt an der Kirche
| Museum |
Wer sich einen Eindruck von der Wohnkultur im 18. Jh. verschaffen möchte, ist im Alten Haus genau richtig. Bis zu seinem Tod 1870 wohnte dort der Lehrer Christian Peter Hansen, dessen Einrichtung weitestgehend erhalten blieb.
■ Am Kliff 13, Tel. 046 51/311 01, www.soelring-foriining.de, April–Okt. Mo–Fr 10–17, Sa, So, Fei 11–17, Nov.–März Do–Sa 11–15 Uhr, 7 €, Kinder 2,50 €
| Museum |
Hier wird die Geschichte der Insel nachvollziehbar: Nicht nur die Besiedlung von Sylt ist ein Thema, auch über die Sylter Kultur erfährt man viel Wissenswertes. Wie wichtig etwa der Walfang für die Bevölkerung war, verdeutlichen ein großes Skelett im Garten und die zu einem Torbogen umfunktionierten Kieferknochen eines Finnwals.
■ Am Kliff 19a, Tel. 046 51/311 01, www.soelring-foriining.de, April–Okt. Mo–Fr 10–17, Sa, So, Fei 11–17, Nov.–März Do–So 11–15 Uhr, 8 €, Kinder 2,50 €
| Landschaft |
Den Übergang der höher gelegenen Geest zum Marschstreifen am Wattenmeer nennt man in Keitum »Grünes Kliff«. Gräser und Wildkräuter begleiten den teils mehrere Meter hohen Abhang. Ein abwechslungsreicher Pfad führt vom bronzezeitlichen Grabhügel Tipkenhoog am südöstlichen Rand Keitums entlang des Wattenmeeres bis zum Hafen Munkmarsch, einst der Hauptankunftsort der Insel. Direkt neben dem Grabhügel Tipkenhoog befindet sich übrigens das etwa 4500 Jahre alte Megalithgrab Harhoog. Unterwegs bieten sich auf teils verwunschenen Wegen immer wieder wunderbare Blicke über die Nordsee oder auf die reetgedeckten Friesenhäuser des Ortes. Zwischendurch bieten Bänke die Möglichkeit zum Verweilen. Ein schönes Fotomotiv zeigt sich im Gegenlicht morgens an der Lügenbrücke kurz vor Munkmarsch (von Keitum aus kommend). Den Namen erhielt das hölzerne Bauwerk vom Vorgängermodell. Einer Sylter Geschichte nach erzählten Eltern ihren Kindern, dass die Brücke einstürzen würde, sollten sie lügen.
Die Wege und Straßen in Keitum sind recht eng, gerade in der Hauptsaison. Am Friedhof rund um St. Severin geht es entspannter zu. Von dort sind es nur wenige Minuten ins Dorfzentrum. Etwas näher ist es vom Ende der Straße am Tipkenhoog.
€ | Hafenkneipe
Hier kann man hautnah das Leben der Einheimischen miterleben, denn jeder echte Sylter kennt die Kneipe direkt gegenüber dem Fünfsternehotel Fährhaus mit direktem Blick auf die Schiffe im Hafen. Betrieben wird die Hafenkneipe vom Segelclub.
■ Munkmarsch, Bi Heef 2, Tel. 046 51/318 71
€€ | Brot & Bier
Hier gibt es raffinierte Stullen-Kreationen von Sven Pietschmann, der zuvor im Fährhaus Munkmarsch mit Alexandro Pape zwei Sterne erkochte. Serviert werden acht verschiedene Brotsorten, garniert z.B. mit Tranchen vom Vidal-Lachs aus der Sylter Meersalzbeize. Dazu gibt es selbstgebrautes Bier.
■ Gurtstig 1, Tel. 046 51/936 37 43, www.brot-und-bier.de, Mo–Sa 13–21, ab 19.30 Uhr nur noch Getränke
Kleine Teestube
Die Räumlichkeiten sind zwar klein, aber gemütlich. Lieber etwas eher kommen, um sicher einen Platz zu ergattern. Es gibt leckere hausgemachte Kuchen.
■ Westerhörn 2, Tel. 046 51/318 62, Fr–Mi 10–18 Uhr
Kontorhaus Keitum
Von der Terrasse geht der Blick über Felder und Wiesen. Der Teeraum im Innern hat britisches Flair. Im vorderen Bereich des Kontors gibt es alles rund ums Thema Tee käuflich zu erwerben. Zudem bieten Franziska und Wolfgang Zaeske Übernachtungsmöglichkeiten an.
■ Siidik 15, Tel. 046 51/889 11 94, Café Mo–Sa 10–18, So 10–13, Teekontor Mo–Sa 10–18 Uhr
Nielsens Kaffeegarten
Modernes Café mit Wintergarten und Terrasse, herrlicher Blick übers Wattenmeer.
■ Am Kliff 5, Tel. 046 51/316 85, Mi–Mo 8–18 Uhr
Kunsthandwerk und Töpferei
Wunderschön im Witthues gelegen, bietet Anka Weber Kunsthandwerk an und Ausstellungen von Künstlern und Designern.
■ Am Kliff 5A, Tel. 046 51/36 06, www.witthues-keitum.de
Glasatelier Antje Otto
Unikate in handwerklicher Herstellung. Besucher haben die Möglichkeit, bei der Arbeit an der Flamme zuzusehen und mitzuerleben, wie ein Gefäß entsteht.
■ Im Bahnhof, Bahnhofstr. 37, Tel. 046 51/329 33, www.glaskunst-antjeotto.de, Mo–Fr 10–13 und 15–18, Sa 10–13 Uhr
Poloturnier
Klassisch auf Rasen findet jährlich das German Master Poloturnier auf dem Keitumer Poloplatz statt. Eine Woche lang treten in der Regel vier Weltklasse-Teams gegeneinander an. Bis zu 15.000 Besucher werden alljährlich erwartet.
■ Siidik 3, www.polosylt.de, Parkmöglichkeiten direkt am Platz, Eintritt je nach Veranstaltungstag 10–15 €
L Führung durch Keitum
Das ganze Jahr hindurch finden in Keitum interessante Dorfführungen statt. Teilnehmer erfahren die Geheimnisse der beliebten Friesenwälle und hören Geschichten zu den Kapitänshäusern sowie über die Zeit, als zu diesem Ort noch ein Hafen gehörte. Die meisten dieser Häuser stammen aus dem 18. Jh., als die Menschen hier vom Walfang lebten. Gebaut sind sie alle gleich – in Ständerbauweise und in West-Ost-Ausrichtung, um die lange Hausfront vom Wind fernzuhalten (gewohnt wurde im Ostteil, das Vieh lebte im Westteil).
■ Karten gibt es in der Touristinformation »Alte Post«, Stephanstr. 6, Westerland, sowie in allen insularen VVK-Stellen. Preise je nach Führung