Der Kiel des Ruderboots schabte über Steine. »Raus«, sagte Sirki, und Croydon und Squibbs – die gehorsamen Matrosen – sprangen förmlich aus dem Boot ins knietiefe, eisige Wasser und zogen den Kahn ans Ufer.
»Der Gentleman und die Lady?« Sirki gestikulierte überschwänglich mit einem Arm und verbeugte sich, ob spöttisch oder ernstgemeint vermochte Matthew nicht zu sagen. »Wir werden hier nicht lange verweilen«, erklärte der Riese und hielt seine Laterne hoch, um ihnen ins Gesicht zu leuchten. »Ich entschuldige mich für die Kälte und die gegebenen Umstände. Bitte steigt aus und passt auf, wo Ihr auf den Steinen hintretet.«
Und so kamen sie an Land. Berry stolpernden Schrittes und Matthew mit einem gegrummelten Fluch, der in der verruchtesten Schänke von New York Beifall gefunden hätte. Matthew nahm Berry beim Ellbogen und führte sie über Steine, Kies und die allgegenwärtigen Austernschalenfragmente, die unter ihren Sohlen knirschten.
Sirki stand am Ufer im wintertoten Unkraut und wilden Gras, damit beschäftigt, rechteckige rote Glasstücke aus einem Lederetui zu ziehen. Geschickt entfernte er die durchsichtigen Glasscheiben seiner Laterne und schob die roten Glasrechtecke hinein, während er die qualmende Kerzenflamme mit seinem massiven Körper vor dem Wind schützte. »Behaltet sie im Auge«, wies er seine beiden Schergen an und marschierte dann auf den Wachturm zu, der nur etwa hundert Meter weit durch den Wald entfernt stand.
Gleich würde ein Signal gegeben und so das Schiff über das in Kenntnis gesetzt werden, was hier geschah , dachte Matthew. Er spürte Berry neben sich zittern und legte seinen Arm und einen Teil der Decke um sie.
Das Licht der zwei von Croydon und Squibbs gehaltenen Laternen wanderte über Berrys Körper. Ein schlechtes Zeichen , dachte Matthew. »Wohin fahren wir?«, fragte er, wenn auch nur, um ihre Gedanken vom Mittelpunkt ihres momentanen – und äußerst beunruhigenden – Interesses abzulenken.
»Dahin, wo’s wärmer ist als hier «, sagte Croydon. »Gott sei Dank.«
»Eine dreiwöchige Fahrt? In wärmere Breiten?« Matthew überlegte sich die geografischen Möglichkeiten; er stellte sich eine Seekarte des Atlantiks vor und suchte nach einem Hafen. »Jede Wette, dass es nicht ins Florida-Territorium geht. Nicht ins Land der Spanier. Also …« Aufs Meer hinaus , hatte Sirki gesagt. »Auf die Bermuda-Inseln«, verkündete Matthew. »Stimmt’s?«
»Bist ’ne süße Schnecke«, sagte Squibbs und hielt sein Licht auf Berrys Gesicht. »Nimm die Mütze ab und lass deine Haare runter.«
»Nein«, antwortete Matthew. »Macht sie nicht .«
»Na, na!« Croydon trat einen Schritt näher und versengte fast Matthews Augenbrauen, als er ihm das heiße Glas seiner Laterne direkt ins Gesicht hielt. »Mit dir redet doch keiner, oder? Squibbs will nur, dass sie nett ist, mehr nicht. In so ‘ner kalten Nacht … da ist doch nichts dabei, nett zu sein?« Er richtete seine Laterne auf Berry, die nicht anders konnte, als einen Schritt zurückzuweichen, denn sie merkte, dass die beiden ohne die Befehle des indischen Riesen alles andere als unter Kontrolle waren.
»Lass deine Haare runter«, wiederholte Squibbs. Sein Mund klang geschwollen und nass.
»Sirki wird jeden Moment wieder da sein«, sagte Matthew. Sein Körper war eine angespannte Ansammlung geschundener Schmerzen; in seinem gegenwärtigen Zustand konnte er weder einen Schlag austeilen noch einstecken.
»Jeden Moment ist ja nicht jetzt «, lautete Squibbs‘ Antwort. Er streckte die Hand aus und nahm Berrys Mütze ab. Ihre kupferroten Haare fielen ihr lose über die Schultern. »Schöne Haare«, sagte Squibbs nach einigen Sekunden des Überlegens. »Ich wette, die riechen gut.«
»Ist lange her«, sagte Croydon, »dass ich an den Haaren von ’ner Frau geschnüffelt hab.«
Matthew stellte sich zwischen die beiden Männer und Berry. Er stieß sein Kinn vor, forderte einen Schlag heraus. »Sirki wird das nicht gefallen. Wir sind Gäste .« Das Wort triefte nur so von Sarkasmus, als er es aussprach.
»Ich mach nichts Schlimmes«, gab Squibbs zurück. Er verengte die Augen und konzentrierte seinen Blick auf das wahre Ziel seiner Aufmerksamkeit hinter Matthew. »Ich will nur dran riechen . Mach Platz.«
Matthew ballte die Fäuste, als ob das etwas nützen würde. Seine Arme waren lange, bleierne Schmerzen. »Ich werde ihn rufen«, versprach er. »Er wird nicht …«
»Hör zu«, sagte Croydon. »Sei schön brav und mach Platz.«
»Ich beweg mich nicht.«
»Aber ja doch«, sagte Squibbs und packte Matthew mit einer schnellen, kraftvollen Bewegung vorn am Mantel und stieß ihn beiseite. Matthew stolperte über seine eigenen Beine und fiel ins Gebüsch, und kaum, dass er aus dem Weg und im Dunkeln war, war er vergessen.
Squibbs und Croydon stürzten nach vorn, und obwohl Berry einen weiteren Schritt zurückwich, wurde ihr klar, dass sie das nirgendwohin führte. Vielleicht sollte sie besser stocksteif stehenbleiben und es über sich ergehen lassen, denn der Riese musste sicherlich jeden Moment zurückkehren. Aber, wie der eine Mann gesagt hatte, jeden Moment war nicht jetzt.
Sie traten von beiden Seiten neben sie. »Lasst das!«, sagte Matthew und versuchte sich aus etwas zu befreien, das sich wie eine Dornenkollekte anfühlte. Seine Beine wollten ihm nicht gehorchen. Die zwei Männer pressten ihre Gesichter in Berrys Haare, und als sie ihr weibliches Parfüm einsogen, konnte sie den ungewaschenen Geruch von getrocknetem Schweiß, Salz und altem Fisch wahrnehmen.
»Hübsch«, keuchte Croydon. Er hob seine freie Hand, um Berrys Wange zu streicheln. »Hurenböckisch hübsch.«
Matthew versuchte aufzustehen. Wieder waren ihm seine Beine untreu. »Lasst das!«, wiederholte er, aber genauso gut hätte er mit den harten Steinen unter sich auf dem Boden reden können. Squibbs begann sein unrasiertes Gesicht langsam an Berrys Hals zu reiben. Sie gab ein Geräusch des Abscheus von sich, dem ein verzweifelter Ton innewohnte, und stieß Squibbs gegen die Schulter. Aber er bewegte sich nicht, und jetzt zuckte Croydons grau belegte Zunge zwischen den Sommersprossen auf Berrys linker Wange umher.
Matthew konnte es nicht mehr ertragen. Verzweifelt suchte er im Dunkeln nach einem kleinen Stein, einem Stock, irgendetwas, das er in die Hand nehmen und auf die Dreckskerle werfen konnte. Er kämpfte sich hoch und machte in seiner Ausweglosigkeit den Mund auf, um nach dem indischen Riesen und um Hilfe zu schreien.
Bevor er den Schrei ausstoßen konnte, wurde Matthew von einer Hand, die sich um seinen Mantelkragen schloss, nach hinten ins Gebüsch gezerrt. Gleichzeitig legte sich eine andere Hand, die so rau wie Baumrinde war, fest über seinen Mund, wodurch alle weiteren potenziellen Hilferufe versiegelt wurden. Er wurde immer weiter weggeschleift, durch Unkraut und Schneidegras und Dornen, die an seiner Kleidung zerrten, und dann wie ein nutzloser Sack, der aus dem Weg geschafft werden musste, unsanft beiseite geworfen. Ein Finger drückte hart auf seinen Mund. Die dadurch vermittelte Botschaft lautete: Still . Und Matthew wusste selbst in seinem benebelten Zustand: Es war das Phantom von Oyster Island.
»Vermaledeiter Mist, was war das für ein Geräusch?« Squibbs richtete seinen Lichtstrahl auf das Unterholz. »Moment mal! Wo ist der Bubi abgeblieben?«
»Kacke!« Croydon schrie das Wort fast. Seine Aufmerksamkeit wandte sich von Berrys Sommersprossen ab und richtete sich auf die verwaiste Stelle, an der Matthew Corbett Sekunden zuvor noch gewesen war. »Der Hundsfott ist weg!«
»Ich sehe, dass der Hundsfott weg ist!« Squibbs klang den Tränen nahe. »Brauchst mir nicht zu sagen, dass der Hundsfott weg ist!«
»Weggelaufen! Heiliger Scheißgott! Der Affe wird dir dafür den Kopf abreißen!«
»Mir? Du hast ihn im Auge behalten sollen!«
»Ich hab ihn im Auge behalten, bis du diesen Scheiß mit der Schnecke angefangen hast!« Croydon wich vor Berry zurück. Er hatte das Gefühl, dass gerade eine große Ladung Pech auf ihn zukam. »Mach zu und finde den verdammten Bubi! Weit kann er nicht gekommen sein!«
Squibbs beäugte den weitläufigen dunklen, abweisenden Wald. »Da rein ?«
»Mach schon, Mann! Du schuldest mir noch was für den ganzen Kack in London!«
Berry sah, wie Squibbs resigniert die Schultern zuckte, als hätte der Kack in London ihn zu lebenslangen Sklavendiensten für seinen Kumpanen verdammt. Dann folgte der widerwärtige Mann, dessen Atem wie verfaulte Zwiebeln und Pferdeäpfel roch – leider sollte sie diesen Geruch nie vergessen können –, dem Licht seiner Laterne in den Wald.
Ein paar Sekunden lang war alles still. »Haste ihn, Squibbs?«, rief Croydon.
Irgendetwas klatschte.
Es war kurzes, aber brutales Geräusch. Berry dachte, dass es wie eine Faust klang, die in einen Eimer voller Matsch schlägt. Vielleicht lag darin auch das Knirschen eines brechenden Knochens. Ihr Gesicht verzerrte sich und Tränen brannten in ihren Augen, denn sie wusste, dass Matthew einen derartigen Schlag wohl kaum überleben konnte.
Ein Körper kam aus dem Wald geflogen wie Schmutzwäsche aus einem Wäschekorb.
Er landete fast vor Croydons schleimig verkrusteten Stiefeln. »Jesus!«, kreischte Croydon, denn sein Laternenlicht fiel auf Squibbs’ Gesicht und die Beule, die in der Mitte seiner Stirn bereits lila anlief. Squibbs‘ Augen waren nach hinten gerollt und glänzten weiß; tot war er nicht, denn seine Brust hob und senkte sich mit unregelmäßigen Atemzügen problembelasteter Luft, aber sein Lebenslicht war fast ausgeblasen worden.
Und dann trat das Phantom von Oyster Island, dicht gefolgt von Matthew Corbett, aus der Dunkelheit in den zitternden Lichtkreis von Croydons Laterne.
Der riesige, befreite Sklave Zed trug einen zerlumpten schwarzen Mantel über denselben ausgebeulten braunen Kniehosen, in denen er im November von einem Pier ins Wasser gesprungen war, von wo man ihn zuletzt in Richtung Afrika hatte schwimmen sehen. Schuhe trug er nicht. Zwischen den sich spannenden Knöpfen seines zu kleinen Mantels zeigte sich ein Stück seines nackten Oberkörpers. Im Licht von Croydons Laterne sah Zed noch angsterregender als drei Monate zuvor aus. Seine massiven Schultern hatten etwas an Muskeln verloren, aber dafür war ihm ein wilder, schwarzer Bart gewachsen. Sein Schädel war immer noch völlig kahl, vielleicht mit einer scharfen Muschelschale rasiert, und auf seinem breiten schwarzen Gesicht – auf den Wangen, der Stirn und dem Kinn – standen die stammesüblichen Narben hervor, darunter das stilisierte Z, E und D, nach denen Ashton McCaggers ihn benannt hatte.
Allerdings war Ashton McCaggers nicht mehr Zeds Herr. Ein Freibrief von Lord Cornbury hatte Zeds Status als Sklave aufgehoben. Solange der ehemalige Sklave nicht an die goldene Küste Afrikas gelangen konnte, war dieser steinige und bewaldete Fleck Erde wohl sein Königreich. Zeds finstere Miene vermittelte Croydon jedenfalls ohne jeglichen Zweifel: Verschwinde von meinem Land oder bezahle mit Blut.
Croydon verstand diese Botschaft, denn er drehte sich um und rannte in Richtung Boot davon. Leider hatte Croydon das Pech, dass der König von Oyster Island nicht in der Stimmung war, einen Eindringling in sein Reich mit Gastfreundschaft zu behandeln. Noch während Croydon in das Ruderboot kletterte, stürzte Zed sich auf ihn. Seine Croydon auf den Hinterkopf schlagende Handfläche entlockte dem Mund des Mannes einen Sprühregen von Spucke und verursachte vielleicht auch, dass seine Zähne ihm auf die Zunge bissen, denn ein roter Strahl Flüssigkeit kam mit heraus. Zed schickte einen Faustschlag auf die Mitte der Stirn hinterher, wie bereits bei Squibbs. Als Croydon wie ein ausgenommener Fisch zu Boden rutschte, hob Zed ihn aus dem Boot und warf ihn auf die Ufersteine, wo der Körper eine Reihe grausiger Knirschgeräusche von sich gab und zu zucken begann, als tanzte Croydon zu Gilliam Vincents gemeinen Anweisungen einen Reel.
»Ach!«, ertönte ein leiser Singsang. »Was ist das denn?«
Matthew und Berry sahen, dass Sirki von seinem Signalposten zurückgekehrt war. Blutiges Licht aus seiner rot verglasten Laterne fiel auf Zed, dessen unergründliche schwarze Augen diesen neuen Eindringling registrierten und feurig zu glühen schienen.
»Ein Ga «, sagte Sirki mit echter Bewunderung. Offenbar kannte er diese Art von Tätowierungen und den Ruf der Ga als überragende Krieger. »Ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen«, fuhr er fort. »Ich sehe, dass Ihr Partei für meine Gäste ergriffen habt. Und jetzt«, sagte er mit einem rotglimmenden Lächeln, »werde ich Euch wohl töten müssen.« Er hängte die Laterne an ihrem Drahthenkel an einen niedrigen Ast, der für einen durchschnittlich großen Mann unerreichbar gewesen wäre. Dann griff er unter seinen Umhang und zog einen gebogenen Dolch hervor, an dessen Griff Edelsteine funkelten. Die eine Seite der Klinge war mit brutalen Sägezähnen versetzt. Matthew fragte sich, ob Sirki sie wohl bei Mrs. Sifford und Mr. Dupree eingesetzt hätte, wenn der Tee sie nicht betäubt hätte. Vor Freude lächelnd, näherte Sirki sich Zed in mörderischer Absicht, der ein Ruder in die Hand nahm, seinen Brustkorb dehnte und sich nicht von der Stelle rührte.
Weder Matthew noch Berry konnten irgendetwas tun. Sirki näherte sich ihm weiter, jetzt durch das knöcheltiefe Wasser, als wollte er nichts Aufregenderes tun als einen besonders großen Barsch aufschlitzen.
Der Konflikt zwischen den beiden Mächtigen spitzte sich im roten Licht zu. Zed wartete mit dem einsatzbereiten Ruder und Sirkis Klinge beschrieb Kreise in der Luft. Mit identischer Schnelligkeit stürzten sie sich plötzlich in derselben Sekunde aufeinander; es war unmöglich zu sagen, wer als Erster angegriffen hatte. Sirki duckte sich vor dem Schlag des Ruders und kam mit der Spitze seines Messers auf Zeds Bauch gerichtet darunter hervor. Aber Zed wich im seichten Wasser zur Seite aus, und die Klinge trennte lediglich einen Knopf von seinem Mantel ab. Nachdem der Schwung seiner Bewegung ausgespielt war, holte Zed mit dem Ruder aus und knallte es Sirki auf die Schulter. Der indische Riese zischte vor Schmerz auf, mehr allerdings auch nicht. Noch während er außer Reichweite taumelte, holte er mit dem Dolch bereits nach Zeds Gesicht aus, um weitere Initialen in die Haut zu ritzen.
Zed war schneller. Die Sägezähne verfehlten seine Nase um die Breite eines afrikanischen Barthaares. Das Ruder war wieder im Einsatz, sauste auf Sirkis Kopf zu. Der Riese warf den Arm in die Höhe und der Griff des Ruders zerbrach daran, entlockte Sirki dabei ein leises Grunzen, wie man es von sich gibt, wenn man sich eine Zehe an einem Stein im Garten stößt. Das Messer änderte mitten in der Luft seine Richtung, und was als Schlag auf die Schulter begonnen hatte, wurde jetzt zu einem Angriff auf den Hals. Zeds freie Hand bekam das Handgelenk zu packen. Eine Faust rammte sich Zed in den Kiefer und raubte ihm die Kraft in den Knien, aber er ging nicht zu Boden. Er stieß die abgebrochene Spitze des Ruders nach Sirkis Bauch.
Eine plötzliche Drehung von Sirki, und das Ruder zerriss ihm unter seinem rechten Arm den Stoff. Sirkis Faust schoss wieder hervor und traf Zed mitten auf dem Mund. Sein Kopf fiel nach hinten. Noch immer ging der große schwarze Krieger nicht zu Boden und drückte jetzt Sirkis Handgelenk mit dem Ziel zusammen, ihm die Knochen zu brechen. Sirki kämpfte zurück, indem er mit der Faust auf Zeds Schädel hämmerte. Aber Zeds Konzentration schwankte nicht. Die Schläge auf seinen Kopf mochten wehtun, doch er schüttelte sie ab wie Schläge auf eine Trommel. Er ließ den zersplitterten Rudergriff los, packte Sirkis Messerhand und begann die Knochen mit der Hartnäckigkeit und Kraft einer Python zusammenzudrücken.
Sirki widerstand ihm, solange er konnte. Mit einem erstickten Stöhnen öffneten sich schließlich seine Finger und das grausige Messer fiel ins Wasser. Er stieß die Finger seiner anderen Hand in Zeds Augen. Zed brüllte einen zungenlosen Schmerzensschrei und drehte Sirki um, damit er ihn in das felsengespickte Wasser werfen konnte. Aber Sirki hielt sich an ihm fest, und die beiden riesigen Männer kamen ins Taumeln und fielen zusammen ins Meer. Sie schlugen und spritzten und kickten und drückten, rollten über mit Austern besetzte Steine. Zed bekam Sirkis Turban zu fassen. Die Stoffbahnen lösten sich und enthüllten einen braunen Schädel, der bis auf einen buschigen Streifen schwarze Haare in der Mitte kahl war. Dann schlug Sirki Zed mit der Handkante gegen den Hals und Zed fiel gurgelnd nach hinten. Entsetzt sahen Matthew und Berry, wie der indische Mörder sich auf den Ga-Krieger setzte, ihn mit beiden Händen an der Kehle packte und das bärtige Gesicht unter Wasser drückte. Im Versuch, zu entkommen, schlug Zed um sich. Sirkis Arme bebten vor Anstrengung, ihn unter Wasser zu halten.
Matthew sah die anderen Ruder im Boot. Er zwang sich zu handeln und setzte sich über die Steine in Bewegung, um Sirki ein Ruder auf den Kopf zu schlagen, aber plötzlich wogte das Wasser und Zed kam mit zusammengebissenen Zähnen hoch, die Augen voller höllischer Wut. Mit beiden Händen griff er nach Sirkis Hals und schwang sich auf einmal mit einer einzigen Bewegung auf Sirki, dessen Gesicht unter der spritzenden Gischt verschwand.
Jetzt war Sirki an der Reihe, wild um sich zu schlagen. Die Muskeln in Zeds Schultern und Rücken zogen sich unter dem durchweichten Mantel zusammen und wanden sich. Sirkis Hände kamen hoch. Die Finger krallten sich in Zeds Tätowierungen. Zeds Körper bebte vor Anstrengung; Sirki kämpfte um sein Leben, und bis jetzt war seine Kraft vom Prozess des Ertrinkens noch ungebrochen.
Während dieses gewaltsamen Kampfes schlug das andere Ruderboot, das sich mit einer Laterne im Bug ans Ufer schob, kaum Wellen. Matthew sah, dass fünf Männer darin saßen. Und eine Frau. Bei der Frau handelte es sich um Rebecca Mallory, deren wahrer Name Aria Irgendwas lautete. Einer der Männer war Doctor Jason Mallory, wahrer Name unbekannt. Aber beide waren eindeutig gesund und am Leben und nicht verbrutzelt wie ihre bedauernswerten Doppelgänger.
»Aufhören!«, brüllte Doctor Jason. Zwei der Männer, die erkannten, dass ihr imposanter Held gerade dabei war, von diesem schwarzen Strolch in nassen Lumpen besiegt zu werden, kletterten bereits aus dem Boot. Sie packten Zed von beiden Seiten und versuchten seine Arme festzuhalten. Das ging nur ein paar Sekunden lang gut, bis ein gewaltiges Schulterzucken sie in die Luft schleuderte, woraufhin der eine im Wasser und der andere im Unkraut landete.
»Mister Grimmer!« Doctor Jason richtete seinen Ruf an einen anderen Mann im Boot. »Spießt ihn auf!«
Ein dünner Mann mit einem braunen Dreispitz und in schmutzigem braunem Anzug, aus dem an den Ärmeln und am Hals schmierige Rüschen heraushingen, erhob sich, zog einen Degen aus der Scheide und stieg ins Wasser. Ohne zu zögern, näherte er sich Zed und holte mit dem Degen aus, um ihn dem schwarzen Krieger in den Rücken zu stoßen.
»Nein!« , schrie Berry. »Bitte! Nein!« Sie rannte ins Wasser, um sich zwischen Grimmer und Zed zu stellen. Auf neue Anweisungen wartend, warf der bleiche Degenfechter einen Blick auf den falschen Doctor Jason. Berry wartete nicht. Sie wusste, dass das nächste Wort den Tod ihres Freundes bedeuten würde. »Zed!«, sagte sie rau. »Zed, hör auf mich! Lass ihn los! Hörst du?«
Er drehte den Kopf. Seine blutunterlaufenen Augen fanden die ihren und entdeckten darin die Angst, die sie um ihn hatte. Den um sich schlagenden Riesen immer noch unter Wasser haltend, drehte er den Kopf zur anderen Seite und sah dort den Fechter mit seinem einsatzbereiten Degen stehen.
Berry legte Zed ihre Hand auf die Schulter. »Nein«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Nein.«
Zed zögerte nur noch ein paar Sekunden. Er hob die rechte Hand und machte eine streichende Bewegung. Also gut , antwortete er damit. Er ließ Sirki los, stand auf und wich einen Schritt zurück, und Sirki barst hustend und nach Luft schnappend aus dem Salzwasser, drehte sich dann um und erbrach sein letztes New Yorker Mahl ins Meer, wo es von den kleinen Fischen der Nacht verschlungen wurde.
»Soll ich ihn trotzdem töten, Sir?«, fragte Grimmer in tiefer, trauriger Stimme, die zu seinem Namen zu passen schien.
»Ich bring ihn um!« Sirki hatte seinen Krummdolch wiedergefunden. Er und seine Kleider sahen schlimm aus. Er versuchte sich seinen durchnässten Turban wieder um den Kopf zu wickeln. Seine erboste Miene ließ ihn weniger wie einen Riesen als einen riesengroßen Säugling wirken, der wütend war, weil man ihm eine Süßigkeit weggenommen hat. »Ich bringe ihn sofort um!«, kreischte er förmlich und hob das gezackte Messer. Er watete auf Zed zu, der unbeweglich vor der Spitze des Degens stand.
»Ihr werdet ihn nicht anrühren !« Diese Anweisung kam nicht von Doctor Jason, sondern von der schwarzhaarigen, blauäugigen und ungemein schönen Aria. Sie stand im Boot auf; über ihrem schwarzen Kleid trug sie einen dunkellila Umhang und auf dem Kopf war eine Wollmütze von derselben Farbe. »Sirki, steckt das Messer weg!« In ihrer Stimme schwang das Versprechen unguter Konsequenzen mit, falls er nicht gehorchte. Er kam ihrem Befehl fast unverzüglich nach. Matthew beobachtete dies mit großem Interesse und erkannte, wer hier das Sagen über wen hatte. »Wie ich sehe, habt Ihr das Mädchen mitgebracht«, fuhr Aria leicht irritiert fort. »Vielleicht ist das gut, auch wenn es nicht so aussieht. Denn der Mohr bedeutet dem Mädchen etwas, und das Mädchen bedeutet Matthew etwas. Deswegen wird in dieser Nacht niemand erstochen oder auf andere Art verletzt, Sirki. Wir können das einsetzen, was uns möglich ist. Verstanden?«
»Er hat Croydon und Squibbs fast umgebracht! Und dann noch die beiden anderen! Und er ist ein Ga! Er ist eine Gefahr für alle !«
»Gefahr«, sagte Aria mit einem leichten Lächeln im Laternenlicht, »lässt sich leicht kontrollieren, wenn man weiß, an welchem Hals man zudrücken muss. Grimmer, bitte legt die Spitze Eures Degens an Miss Grigsbys Hals.« Grimmer tat wie befohlen. Zed grummelte eine Warnung tief in seiner Brust.
Matthew spürte, wie seine eigene Kehle sich zusammenzog. »Das ist nicht nötig. Ich habe gesagt, dass ich mitkomme.«
»Miss Grigsby«, sagte Aria. »Informiert Euern schwarzen Prinzen – auf welche Art es Euch auch möglich ist – darüber, dass Euer Leben von seinem guten Benehmen abhängt. Sagt ihm, wir erwarten, dass er sanft und milde ist, und dass er dafür heute Nacht ein gutes Essen und eine warme Decke im Bauch des Schiffs bekommt.«
»Im Bauch eines Schiffes?«
»In einer Zelle. Sagt ihm das einfach, auf welche Art auch immer es Euch möglich ist. Und Ihr könnt ihm sagen, dass Ihr in der Zelle neben seiner sein werdet, damit er sich nicht so allein fühlt.«
Jetzt stand Berry vor der Schwierigkeit, Zed ohne die Hilfe der Zeichnungen, die sie zusammen angefertigt hatten und die ihnen eine solche Brücke in der Verständigung gewesen waren, etwas zu erklären. Zed beobachtete sie konzentriert, begriff, dass die schwarzhaarige Frau ihr irgendeine Botschaft gegeben hatte, die ihm jetzt vermittelt werden würde. Berry wusste, dass er etwas Englisch verstand, aber wie viel, konnte sie nicht abschätzen, denn er war durch das Herausschneiden seiner Zunge zum Schweigen verurteilt. Und das Schweigen war gleichzeitig sein Schutzschild.
Aber Berry und Zed hatten wegen Ashton McCaggers viel Zeit miteinander verbracht, denn Zed hatte seinen damaligen Herrn überallhin begleitet und McCaggers genoss Berrys Gesellschaft, abgebrochene Absätze hin oder her. Und mit der Zeit hatte Berry Zed in gewisser Weise hören können. Es war ein Hören aller Sinne und des Verstandes. Sie konnte seine Stimme in einer Handbewegung hören, in einem Schulterzucken, einem flüchtigen Gesichtsausdruck. Wäre es eine gesprochene Stimme gewesen, hätte sie tief und kehlig geklungen, ein bisschen aggressiv, wie es Zeds Sicht der Welt entsprach, die ihn gefangen hielt.
Jetzt sah Berry Zed in die Augen und hielt ihre Hand hoch, die offene Handfläche ihm zugewandt. Sie sagte zwei Worte: »Tu nichts.«
Er schaute auf ihre Hand, dann in ihr Gesicht, danach wieder auf ihre Hand. Er drehte den Kopf, um die bewusstlosen Männer zu mustern, die langsam wieder zu sich kamen. Er nahm die Frau im Boot wahr und dann den Riesen, den er fast ertränkt hätte. Er betrachtete Matthew Corbett, der in eine Decke gewickelt dastand und dessen Gesicht bei irgendeinem Vorfall, von dem er nichts wusste, zerschunden worden war. Wieder sah er Berry Grigsby an, die ihm eine Freundin war, und seine Augenbrauen hoben sich, während ein leichtes Zucken seines Mundes sagte: Ich werde nichts tun … jetzt nicht.
»Gut«, antwortete sie. Die Degenspitze ritzte ihr fast die Haut am Hals auf. Sie bedachte Grimmer mit einem wütenden Blick. »Ihr könnt den jetzt senken.«
Grimmer wartete auf ein Nicken von Aria und ließ den Degen sinken.
Sirkis brodelnde Wut dagegen war noch nicht im Sinken begriffen. Mit dem Messer in der Hand kam er näher. »Ich werde dich schon noch umbringen«, versprach er Zed. Der frühere Sklave verstand die Bedeutung der Worte recht gut und grinste Sirki mit seinen quadratischen Zähnen auf eine Art an, die den Inder fast zur Weißglut brachte.
»Wir müssen die Tide nutzen«, erklärte Aria. »Wer nicht laufen kann, muss hierbleiben. In die Boote, Gentlemen. Matthew, würdet Ihr bitte in dieses kommen? Ich habe Euch einen Platz reserviert.« Sie setzte sich und klopfte neben sich auf die Planke.
Sie gab weitere Anweisungen. Berry und Zed wurden im anderen Boot untergebracht, wo Grimmer seinen Degen parat hielt und Sirki begierig seinen Dolch umklammerte. Es schien, als wären alle, die bewusstlos geworden waren, in der Lage zu laufen: Sie kehrten zu den Booten zurück. Allerdings schien Squibbs nur im Kreis gehen zu können, und Croydon stöhnte und fasste sich bei jedem Schritt an den Rücken.
Matthew nahm seinen Platz neben Aria Unbekannt ein und Doctor Jason setzte sich ihm gegenüber. Die beiden Boote wurden ins Wasser geschoben und die Ruderer machten sich an die Arbeit.
»Ihr habt die richtige Entscheidung getroffen«, sagte Doctor Jason, als sie sich von Oyster Island entfernten.
Matthew starrte auf die Laternen des anderen Bootes, das ihnen folgte. »Ich gehe davon aus, dass weder Berry noch Zed etwas passieren wird?« Er sah in Arias saphirblaue Augen, denn sie war die Kapitänin dieses Bootes. »Ich bestehe darauf, vielmehr.«
Die Frau lachte kurz; ein Klang, in dem vielleicht etwas Grausamkeit mitschwang. »Ach, Ihr seid süß«, sagte sie.
»Ich schätze, dass ich ebenfalls in einer Zelle unter Deck eingekerkert werde?«
»Ganz und gar nicht. Die beiden, ja, denn sie sind nicht geladene Gäste. Aber Ihr, mein lieber Matthew, werdet auf der Nightflyer eine Ehrenkajüte haben.« Sie deutete ins Dunkle. »In ein paar Minuten sind wir da.«
Die nächste Frage musste er einfach stellen, wenn auch nur, um seine Neugierde zu stillen. »Was ist Euer wirklicher Name? Und sein echter Name?«
»Ich bin Aria Chillany«, antwortete sie. »Er heißt Jonathan Gentry.«
»Zu Diensten«, sagte Gentry mit einem Nicken und teuflischen Lächeln.
Matthew grunzte. Selbst das tat weh. Er erinnerte sich an etwas, das Hudson ihm letzten Sommer erzählt hatte, etwas über Professor Fells Verbrechernetz: Die Namen der schlimmsten Verbrecher, die dazugehören, kennen wir. Gentleman Jackie Blue. Die Thacker-Brüder. Augustus Pons. Madam Chillany. Sie alle machen Geschäfte als Fälscher, Diebe von staatlichen und privaten Papieren, Erpresser, Entführer, Brandstifter, Auftragsmörder und was ihnen sonst noch Profit bringt.
Er spürte Madam Chillanys Finger in seinem Nacken.
»Denkt Ihr an irgendetwas Wichtiges?«, fragte sie.
Wie ich überleben kann, Madam , dachte er. Und wie ich Berry und Zed am Leben halten kann.
»Wir werden sehr gute Freunde werden, Matthew«, sagte sie. »Mein armer Junge.« Sie schürzte die Lippen. Jetzt wanderten ihre Finger über seine schmerzende Wange. »All diese Prellungen und Schnitte. Aber Ihr mögt es, knapp davonzukommen, nicht wahr?«
»Das Knappe nicht«, sagte Matthew. »Das Davonkommen schon.«
In der Ferne läutete eine Schiffsglocke. Dann ragte plötzlich eine nasse Wand aus schwarzem Holz vor ihnen auf. Über ihnen bewegten sich Laternen. Männer riefen sich etwas zu. Eine Strickleiter wurde herabgelassen und Aria Chillany sagte zu Matthew: »Ihr zuerst, armer Liebling. Ich werde direkt hinter Euch sein.«
»Seid vorsichtig mit ihr, Matthew«, warnte Gentry. Sein Lächeln hing ein bisschen schief. »Wenn sie hinter Euch ist, kann es sein, dass Euch etwas in den …«
»Hört nicht auf ihn«, unterbrach sie Gentry. »Er redet viel, aber tut kaum etwas.«
Matthew begann zu denken, dass diese beiden ihre Rollen als liebendes Ehepaar dermaßen leid waren, dass sie sich gegenseitig am liebsten den Hals umgedreht hätten. Oder einander zumindest unterhalb der Gürtellinie hätten erdolchen können. Jedenfalls war es kein Wunder, dass die angeblich so Verliebten getrennte Betten gehabt hatten. Das einzig Heiße in dem Haus waren die explodierenden Bomben gewesen.
Als Matthew sich jetzt allerdings die Strickleiter hochzwang – dabei half ihm mit Sicherheit niemand –, spürte er, wie Aria Chillanys Hand über seinen Hintern glitt, und er dachte, dass es in jener Region einen Brunnen gab, der unbedingt ausgepumpt werden musste.
Die Sonne begann den östlichen Himmel hellgrau zu färben, als Berry und Zed an Bord kamen. Sie wurden schnell unter Deck geführt, ohne dass Matthew die Möglichkeit hatte, mit ihnen ein Wort zu wechseln. Sirki schlich mit immer noch mit unordentlichem Turban hinter ihnen her, die Kleidung von Ufersteindreck und Austernscheiße beschmutzt. Die zwei Ruderboote wurden von Männern hochgezogen, die so hart wie New Yorks Kopfsteinpflaster aussahen. Obwohl Matthew kein großer Kenner der vielen verschiedenen Schiffsarten war, die es gab, meinte er doch, dass es sich bei der Nightflyer um eine Brigantine handelte, da sie zwei Masten mit quadratischen Segeln am vorderen Mast und Gaffelsegel am Hauptmast hatte. Es war ein niedrig gebautes, schnelles Schiff, und die Besatzung schien ihre Aufgaben schnell und tüchtig zu erledigen. Befehle wurden gegeben, die Nightflyer drehte sich, um den Wind einzufangen, die Segel füllten sich und an den Schiffswänden begann die Gischt entlang zu zischen. Matthew stand im heller werdenden Licht an der Steuerbordreling und spürte, wie eine Hand seinen Arm berührte. Madam Chillany musterte ihn mit schmalen Augen. »Ich sollte Euch jetzt Eure Kajüte zeigen. Die Bekanntschaft von Captain Falco werdet Ihr später machen. Bald wird Euch Frühstück gebracht werden und ein großes Glas Wein, das Euch schlafen helfen wird.«
»Mit Schlafmittel versetzter Wein?«, fragte Matthew.
»Würdet Ihr den vorziehen?«
Fast hätte er Ja gesagt. Vielleicht würde er Ja sagen, wenn er lange genug darüber nachdachte. Er war fast zu müde, um von allein einschlafen zu können, und wer konnte schon schlafen, wenn man von Professor Fell als Vorsehungsreiter quer über den Atlantik zu ihm zitiert worden war?
Matthew sah New York hinter ihnen zurückfallen. Aus dieser Entfernung und in diesem Licht sah die Stadt grau aus.
Lebwohl, Graues Tal , dachte er. Denn er konnte nie mehr der sein, der er einst gewesen war. Er hatte gemeint, sich eine Haut wie aus Eisen wachsen lassen zu müssen, um der Bedrohung und Gewalt von Tyranthus Slaughter begegnen zu können. Aber jetzt erkannte er, dass jenes grausame Abenteuer im Vergleich zu dieser Reise wohl ein netter Spaziergang gewesen war.
Also Lebwohl, Graues Tal. Denn sein Verstand musste glasklar sein und seine Augen scharf. Mehr als je zuvor musste er all das sein, was Matthew Corbett war. Und möge Gott Matthew Corbett helfen , dachte er grimmig.
Die Nightflyer schwenkte auf ihren Kurs um. Vor dem Bug sprang ein Delfin aus den Wellen. Sonnenstrahlen strömten durch die Wolken und erhellten das Meer, und auf der Suche nach einem guten Frühstück und einem Glas Schlaf humpelte Matthew hinter Madam Chillany her.