Kapitel 29

 

Um Mitternacht, als im Schloss Totenstille herrschte und selbst das Gegröle der Thackers verstummt war, machte Matthew sich auf den Weg.

Mit einem einzigen kleinen Kerzenstummel verließ er sein Zimmer, schlich sich leise durch den Flur und verschaffte sich mit dem Schlüssel Zugang zu Smythes Zimmer. Bedauerlicherweise schlummerte der Waffenexperte nicht in seinem Bett, sondern in der engen Umarmung des Krakendarms. Er teilte sich jetzt mit Adam Wilson den niedrigsten aller Wohnsitze. Matthew ging auf den Balkon hinaus und betrachtete die ungefähr sechs Meter, die es zu den manikürten Hecken des Gartens hinunterging. Gab es Spalte in der Steinwand, in denen seine Finger Halt finden konnten? Er leuchtete mit der Kerze nach unten. Ja, die vielen leichten Erdbeben schienen für einige geeignete Risse gesorgt zu haben. Es gab nur diesen einen Weg, denn die Treppe und Eingangstür konnte er ganz sicher nicht benutzen.

Er blies die Kerze aus und steckte sie sich mit der Streichholzschachtel aus seinem Zimmer in die Jackentasche. Dann stieg er vorsichtig über die Balkonbrüstung und begann mit unbeugsamem Willen und der geschmeidigen Kraft seiner Jugend die rissige Fassade von Fells Schloss hinunterzusteigen.

 

Das abendliche Bankett hatte wieder aus Meeresfrüchten, obszönem Verhalten der Thackers der demütigen Fancy gegenüber, Sabrosos betrunkenem Gelächter über von niemandem gerissene Witze und Aria Chillanys an Matthew heranrückendem Körper bestanden. Mit seinem zurückgekehrten Geruchssinn konnte er ihrem nach Fisch und Wein stinkenden Atem nicht entkommen. Toy fütterte Augustus Pons, und ihr Geflüster und Gekicher war wie das von zwei kleinen Mädchen, die über Geheimnisse tuscheln. Minx aß schweigend, ohne jemanden eines Blickes zu würdigen, und Mother Deare redete darüber, wie schön es sein würde, in ein paar Tagen die Heimreise nach England anzutreten. Anscheinend würde die gesamte Truppe auf der Fortuna reisen, einem anderen Schiff aus Professor Fells Frachtflotte. Matthew dachte, dass er mit einem Tanzschritt, auf den Gilliam Vincent stolz gewesen wäre, freiwillig zum Kielholen hinunterspringen würde, wenn er zwei Monate lang mit diesen Gestalten auf einem Schiff festsitzen müsste.

Zwei Stühle am Tisch waren leer geblieben. »Wo sind denn die beiden Ärsche?«, hatte Jack Thacker gefragt. Seine Augen waren blutunterlaufen und in seinen Mundwinkeln klebten Fischstückchen. »Die spielen wohl …«

»Mit ihren Würstchen?«, beendete Mack den Satz und warf sich ein halbvolles Glas dunklen Rotwein in die Kehle, der fast schwarz aussah. Fancy starrte Matthew von ihrem Platz zwischen den Zwillingen ein paar Sekunden lang an. Ihre müden Augen lagen tief in den Höhlen. Dann sah sie weg. Sie war wie ein fast gebrochenes, schönes Tier, dachte Matthew. Wenn sie noch länger bei den Brüdern blieb, würde sie ganz und gar verbraucht und innerlich verkümmert sein. Er hatte sie noch nie lächeln gesehen, nicht einmal ansatzweise. Aber was gab es für sie schon zu lächeln? Wenn er sie nur ein paar Sekunden lang unter vier Augen sehen und ihr sagen könnte, was er vorhatte …

»Mr. Smythe und Mr. Wilson weilen nicht mehr unter uns«, sagte Mother Deare.

»Was?« Pons schob Toys Gabel weg. »Wo sind sie?«

»Die beiden Gentlemen sind dem Professor als Verräter entlarvt worden«, sagte Mother Deare. Ihr Blick streifte Matthew.

»Die auch ?« Jacks Mund war schrecklich anzuschauen. »Wie viele gottverdammte Verräter haben denn hier an der Versammlung teilgenommen?«

»Zu viele«, sagte Mother Deare mit einem leichten mütterlichen Lächeln. »Aber jetzt ist alles wieder unter Kontrolle.«

»Dem da solltet Ihr mal in die Taschen gucken.« Mack stieß sein Messer in Matthews Richtung. »Und ihn auf den Kopf stellen und kräftig ausschütteln.«

»Nicht nötig.« Mother Deare nahm ein vornehmes Schlückchen Wein, die rotbehandschuhte Pranke um den Stiel des Glases gelegt. »Mr. Smythe und Mr. Wilson haben ihren Dienst getan. Ihre Treue hat sich als unzulänglich herausgestellt und ihr Stolz auf ihr Können als zu groß. Sie sind heute Nachmittag hingerichtet worden. Hat sie denn keiner schreien gehört?«

»Ich dachte, das war Pons, der seinen Arsch gestochen bekommt«, sagte Jack, und Mack lachte so wild, dass ihm der Wein aus der Nase schoss.

»Ungehobeltes unflätiges Pack«, erwiderte Pons so würdevoll, wie es einem fetten Mann mit drei Kinns möglich war. Seine schweren Augenlider hingen verächtlich auf Halbmast. Er wandte seine Aufmerksamkeit Mother Deare zu. »Dieses … Entfernen von Mr. Smythe und Mr. Wilson … erscheint sehr plötzlich. Ich meinte, dass sie beide gute Dienste geleistet …«

»Ihm auch?«, krähte Jack, und wieder platzte sein Bruder fast vor Lachen über den einfachen Kneipenwitz.

»Dem Professor gute Dienste geleistet haben«, fuhr Pons fort. »Ist es nicht ein schlechtes Auspizium für die weiteren Vorhaben … dass sie beide entfernt worden sind?«

»Auspizium sagt er«, kommentierte Mack. »Verständlich ausdrücken kann der Sauhund sich nicht.«

Matthew hatte von dieser Mahlzeit genug. »Warum haltet Ihr zwei nicht einfach das Maul? Ihr seht dümmer als Kuhscheiße aus. Hört auf, das mit Eurem Gerede auch noch zu beweisen.«

Die Gesichter der Thackers erstarrten. Macks Kinn zitterte leicht unter dem Ansturm seiner aufbrandenden Wut. Jack tunkte ein Stück Brot in Fischsoße und biss hinein, als würde er Matthews Kehle mit den Zähnen aufreißen.

»Um Eure Fragen zu beantworten«, sagte Mother Deare. »Ja, diese beiden Männer sind wichtig gewesen. Ihr merkt, dass ich gewesen sage. Aber es gibt stets andere Begabte in unserer Vereinigung, die ihre Plätze einnehmen können. Darauf achtet der Professor von vornherein, glaubt mir das. Ich vertrete die Augen, Stimme und Hände des Professors in London und rücke die Personen an die richtigen Stellen. Befördere sie, sozusagen. Und diese Aufgabe werde ich so gut ich kann und zum Vorteil unserer Vereinigung erfüllen. Danke, dass Ihr gefragt habt.«

»Gern«, sagte Pons und wandte seinen Mund wieder Toys wartender Gabel zu.

 

Matthew kletterte weiter die Schlossmauer hinunter. Sein rechter Fuß rutschte auf der Suche nach einer Spalte ab, und da er wusste, dass er abstürzen würde, sprang er in Richtung Hecke in die Tiefe.

Zum Glück hatten die Büsche weder scharfe noch stachelige Zweige oder Blätter, und so landete er mit nur ein paar Kratzern. Dann hieß es, sich aus dem Klammergriff der Vegetation zu befreien, festen Grund unter die Füße zu bekommen und sich auf den Weg zur Straße zu machen. Der gelbe Mond war erst vor ein paar Tagen voll gewesen. Ein leichter Nachtwind wehte, und Matthew schlich sich, ganz in seinem Element, leise davon.

Kaum, dass er begonnenen hatte, den Garten zu durchqueren, entdeckte er links eine vom Mondlicht beschienene dunkle Gestalt auf sich zukommen. Ohne zu zögern, schritt sie geschmeidig und selbstbewusst zu ihm herüber.

»Habt Ihr vor, die ganze Strecke zu laufen?«, fragte Minx leise, als sie nahe genug bei ihm war. Sie trug einen Umhang mit einer Kutte über dem Kopf, und wieder fragte Matthew sich, ob sie es war, die ihn in der Nacht zuvor in seinem Zimmer besucht hatte.

»Ja, das war wohl mein Plan.«

»Ihr braucht einen neuen«, sagte sie. »Einen, der mit einem Pferd beginnt. Kommt mit.«

»Wohin?«

»In den Stall einzubrechen, unsere beiden Pferde zu satteln und Euer Vorhaben auszuführen, ein bisschen Sprengpulver zu sprengen. Das ist doch das Vorhaben, oder?«

»Ist es.«

»Dann kommt, wir vergeuden unnötig Zeit.«

»Minx«, sagte Matthew. »Ihr müsst mich nicht begleiten. Ich kann das allein machen.«

»Könnt Ihr?« Obwohl er ihr Gesicht in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, wusste er, dass ihre Miene spöttisch war, die blonden Augenbrauen hochgezogen. »Das glaube ich nicht. Kommt schon und seid dankbar, dass ich gekommen bin und Euch lahme Beine und vielleicht einen geköpften Hals erspare.«

»Zwei können genauso gut wie einer geköpft werden. Falls wir erwischt werden, sind wir unsere Köpfe los, nehme ich an.«

»Das denke ich auch. Und deshalb sollten wir nicht erwischt werden.« Dummkopf , war ihr unausgesprochener Kommentar. »Hört mit dem Gerede auf und kommt mit. Sofort. «

Auf dem Weg zum Stall fragte Matthew, wie sie es geschafft hatte, unbemerkt das Schloss zu verlassen. Ihre Antwort war: »Ich bin aus der Eingangstür gegangen und habe ein paar nette Worte mit dem Diener dort gewechselt. Ich bin sicher, er denkt, dass ich einen Mondscheinspaziergang mache. Mir kam es nicht darauf an, nicht bemerkt zu werden … ich wollte raus. Seid Ihr nicht durch die Tür rausgegangen?«

»Nein, ich habe mir einen Weg ausgesucht, von dem aus man eine schönere Aussicht hat.«

»Na, wenn’s denn nötig war. Da ist schon der Stall. Sprecht nur ganz leise, wir wollen ja nicht die Pferde erschrecken und mit Wiehern angekündigt werden.«

Um in den Stall einzubrechen, musste Minx lediglich die Spitze eines Messers in das Schloss stecken, mit dem eine Kette vor den Türen verriegelt war. Das Schloss wurde aufgebrochen, die Kette weggenommen, und obwohl die Pferde kollerten und mit den Hufen stampften, fing keines an zu wiehern. Minx und Matthew machten sich daran, Esmerelda und Athena aufzuzäumen, und innerhalb von ein paar Minuten hatten sie schon den Stall verlassen und folgten ihren Mondschatten die Straße hinunter.

»Ich nehme an, dass Ihr klug genug wart, etwas mitzubringen, mit dem man Feuer machen kann«, sagte Minx.

»Ja, eine Zündschachtel und eine Kerze.«

»Habe ich auch mitgebracht«, verkündete sie. »Um ganz sicher zu gehen.«

»Wunderbar.«

Minx schwieg eine Weile. Ihre Pferde trotteten nebeneinander die Straße entlang. »Vielleicht seid Ihr ein bisschen wie Nathan.«

»Inwiefern?«

»Verrückt. Eigensinnig. Ein Mann, der den Teufel herausfordert, wenn Ihr es wirklich wissen wollt. Und der anderen das Gefühl gibt, dass sie auch den Teufel herausfordern können.« Von unter ihrer Kutte warf sie ihm einen schnellen Blick zu. »Ich weiß nicht, ob das gut ist.«

»Ihr müsst nicht auf die Herausforderung eingehen«, sagte Matthew. »Ihr könnt umdrehen.«

»Oh nein, zurück geht es jetzt nicht mehr. Aber bevor ich Fuß auf das Schiff setze, werde ich Aria Chillany umbringen. Darauf könnt Ihr wetten, mein Freund.«

Matthew hatte keinerlei Zweifel daran, dass sie es zumindest versuchen würde. Genau wie er versuchen musste, dem Wanderer in zwei Welten zu Ehren Fancy aus den Fängen der Thackers zu befreien. Es sah so aus, als würde nicht nur er, sondern auch Minx in dieser Nacht ihre eigenen Teufel herausfordern – und was für Teufel es waren.

Als sie bei der von den Totenköpfen bewachten Straße ankamen, war der Mond tiefer gesunken. »Hier nicht«, sagte Minx, als Matthew Athena zu zügeln begann. Er folgte Minx vielleicht noch hundert Meter weiter und stieg gleichzeitig mit ihr ab. Minx band Esmereldas Zügel an einen niedrigen Busch und Matthew tat es ihr mit Athenas Zügeln nach.

»Hört gut zu«, flüsterte Minx. Sie standen am Rande des dichten Unterholzes, das Fells Pulverfabrik schützte. »Was da drinnen ist, weiß ich nicht – vermutlich Männer auf Wachtürmen, die in den Bäumen versteckt sind. Vielleicht gibt es Sümpfe und Treibsand. Wir können es nicht wagen, die Kerzen anzumachen – die Wächter stürzen sich sonst wie blutdurstige Zecken auf uns. Wir müssen still und vorsichtig vorgehen, und falls einer von uns in Schwierigkeiten gerät, dürfen wir nicht rufen, um nicht beide den Hals zu riskieren … oder Kopf, wie Ihr sagtet. Falls wir den Anschluss aneinander verlieren und einer gefasst wird, darf nichts verraten werden, selbst wenn es bedeutet, dass … Ihr wisst schon, was es bedeutet.«

»Weiß ich«, sagte Matthew. Seine Nerven waren kurz vor dem Zerreißen, aber sein Entschluss stand fest.

»Also dann. Lasst uns gehen.«

Diese Worte bedeuteten: Ab jetzt können wir nicht mehr umkehren. Matthew und Minx schlugen sich gemeinsam ins Gebüsch und sahen sich binnen sechzig Sekunden vor einer von gelbem Mondlicht beleuchteten Mauer aus Blättern und daumennagelgroßen Dornen stehen, deren rankende Stängel sich in alle Richtung wanden. Sie suchten eine Weile nach einem Weg um dieses Hindernis herum und mussten sich dann doch an der Stelle hineinwagen, die am zugänglichsten aussah. Trotzdem war es eine Qual für ihre Haut und gefährlich für ihre Kleider. Matthew hatte das Gefühl, dass seine Jacke ihm in Fetzen von den Schultern fallen würde, wenn sie nur noch ein einziges Mal an den Dornen hängenblieb. Seine Strümpfe waren zerstochen und seine Beine voller Blut, als sie endlich ein freundlicheres Waldgebiet erreichten. Was nicht viel bedeutete. Der Boden wurde immer nässer und nur noch von großen Klumpen Baumwurzeln zusammengehalten. Selbst Minx stolperte trotz ihrer Gewandtheit und fiel mehrmals in den Matsch. Als der Sumpf tiefer wurde, saugte der Schlick Matthew fast die Stiefel von den Füßen.

Es war so anstrengend, durch diesen klebrigen Morast zu marschieren, dass sie Halt machen und sich ausruhen mussten. »Wollen wir weiter?«, flüsterte Minx nach ein paar Minuten. Matthew nickte. Beim nächsten Schritt versank Minx fast bis zur Taille im abgestandenen Wasser. Sie kämpfte sich weiter und Matthew folgte ihr, eine schützende Hand auf der Baumwolle in seiner Zündschachtel, damit sie nicht nass wurde.

Der Mond senkte sich tiefer hinab. Die Insekten der Nacht krächzten, trillerten, kreischten und summten in den Bäumen des verfluchten, stinkenden Sumpfes. Unter Minx‘ und Matthews Schritten wuchsen große, faulige Luftblasen wie abstoßende Blüten, die so laut gluckerten, dass sie Angst hatten, es könnte jemand hören. Aber keine Fackeln flammten in der Dunkelheit auf und keine Stimmen wurden laut. Und so kämpften die beiden entschlossenen Nachtwanderer sich weiter. »Achtung«, flüsterte Minx. »Rechts vor Euch ist eine Schlange im Wasser.«

Matthew entdeckte dort tatsächlich eine Bewegung, aber sie wich vor ihm aus. Für die eine einzige gesehene Schlange gab es im Wasser vermutlich Dutzende, die ihnen um die Beine schwammen. Was nützte es, daran zu denken? Matthew sah nach oben und konnte durch die üppigen Baumwipfel hindurch ein paar Sterne sehen. New York schien genauso weit weg zu sein. Aber er war hier, bis zur Taille in schlammigem Dreck mit Schlangen um die Fußgelenke, die sich vermutlich am Blut seiner Schienbeine labten. Herrlich. Worauf er sich konzentrieren musste, war, nicht ins Wasser zu fallen und die Zündschachtel nicht nass werden zu lassen.

Jetzt erreichten sie höhergelegenen Boden und das Wasser wurde seichter. Minx und Matthew stiegen aus dem Sumpf auf sandige Erde hoch, die wieder dicht mit Pflanzen bewachsen war. Als Matthew gegen einen niedrigen Ast stieß, erklang ein klickendes Geräusch wie von einer soeben gespannten Pistole, und das Tier – ein exotischer Vogel oder Baumfrosch – sprang ins rettende Dickicht.

»Stehenbleiben«, flüsterte Minx, und Matthew gehorchte sofort. Sie streckte die Hand nach einer neuerlichen Wand aus Ranken und Dornen aus. Sie zog die Blätter beiseite und drückte ihre Hand gegen etwas Festes. »Steine«, sagte sie. »Wir sind da.«

Matthew tastete selbst danach. Es war tatsächlich die äußere Mauer des Forts. Er sah hoch und konnte wegen der überhängenden Bäume nicht beurteilen, wie hoch die Mauer war. Aber bis auf das Quaken und Brummen der Frösche und Nachtinsekten war alles still. Die einzelne Note eines Vogels in der Ferne klang wie das Fallen eines Henkersbeils.

Jetzt standen sie vor dem Problem, einen Weg hinein zu finden, und dabei tappte der Problemlöser im Dunkeln. Er folgte Minx, die weiterhin die Steinmauer abtastete, nach links. Weder Fenster – nicht einmal vergitterte – noch ein Tor ließen sich finden. Schließlich blieb Minx stehen. Sie zog an einer solide wirkenden Ranke, die sich über die Mauer schlängelte. »Das muss reichen«, sagte sie.

»Ich versuche es zuerst«, bot Matthew an, und Minx ließ ihm den Vortritt. Er begann die Ranke hochzuklettern, die zwar gefährlich schwankte, aber nicht abriss. Matthews Stiefel fanden auf den Steinen Halt, und nachdem er etwa zehn Meter geklettert war, kam er oben an und zog sich auf eine Brustwehr hoch. Minx folgte ihm mit bewundernswerter Geschicklichkeit. Gemeinsam sahen sie sich um.

Die Brustwehr lag verlassen da, aber ungefähr fünfzehn Meter links von ihnen brannte eine einsame Fackel in einer Holzhalterung. Fünfzehn Meter dahinter eine weitere – und so weiter und so fort, die gesamte riesige Ummauerung des Forts entlang. Unter ihnen standen mehrere Gebäude aus weißem Stein mit grauen Schieferdächern. Weiter entfernt zu Mitte der eingefassten, nicht gepflasterten Fläche hin stand ein größeres Gebäude mit einem Schornstein, in dem die Chemikalien, aus denen das Schießpulver bestand, erhitzt und gemischt werden mussten. Abgesehen von der einen oder anderen frisch angesteckten Fackel war nirgendwo ein Hinweis auf Menschen zu sehen. Matthew suchte nach etwas, das nach einem Munitionslager aussah. Rechts stand ein langes weißes Gebäude, dessen hölzerne Fensterläden geschlossen waren und an dessen Wänden entlang verräterischerweise fast zwei Meter hoch Erde als Schutzwall aufgeschüttet war. Dort musste wohl das Pulver gelagert werden, bis es verschifft werden konnte. Aber wo mochten sich die Lunten befinden?

Denn Matthew sagte sich, dass es hier Lunten zu finden geben musste. Die Bomben, die die Häuser in New York zerstört hatten, waren hier hergestellt worden – und wenn dabei auch die Lunten daran angebracht worden waren, dann sollten sie sich irgendwo finden lassen. Oder sie waren auf der Nightflyer fabriziert worden, aber selbst in dem Fall meinte Matthew, dass das Rohmaterial dafür hier an irgendeinem sicheren Ort aufbewahrt werden musste. Die Frage war nur, wo. Er und Minx hatten mehr als zwei Stunden gebraucht, um sich durch das Dickicht und den Sumpf zum Fort durchzuschlagen. Die Zeit drängte, denn die Nightflyer würde im ersten Licht der Dämmerung ablegen, ob sie nun an Bord waren oder nicht.

»Ich will, dass Ihr hier wartet«, sagte Minx.

»Hier warten? Warum?«

»In dieser Situation sind zwei einer zu viel«, sagte sie. »Ich bin schneller als Ihr. Vertraut mir. Es ist besser, ich bin Euer …« Unter ihrer Kutte runzelte sie die Stirn, suchte nach dem richtigen Wort.

»Vorsehungsreiter?«, schlug Matthew vor.

»Was auch immer das bedeuten soll. Ihr wartet hier . Ich werde schauen, wo die Wachen stationiert sind.«

»Ihr könnt das, ich aber nicht?«

»Ich kann das, ohne dass wir beide getötet werden. Wartet hier«, sagte sie, drehte sich um und marschierte zielstrebig die Brustwehr entlang.

Matthew sank an der Mauer in die Hocke. Schlimm, sie ein derartiges Risiko eingehen zu lassen, dachte er; und doch hatte er das Gefühl, dass Minx Cutter in der Lage war, dort ein- und auszugehen, wo er es nicht konnte. Vielleicht war es nicht die feine englische Art, sie allein losziehen zu lassen, aber es war wohl das Vernünftigste.

Er wartete, lauschte in die Nacht hinein und beobachtete, wie die Fackeln in derselben Brise flackerten, die die Baumkronen des Waldes bewegte.

Er wartete weiter und setzte sich auf die Steine.

Als bereits zwanzig Minuten vergangen zu sein schienen, beschloss er, dass er nicht länger warten konnte. Er war sich nur allzu bewusst, wie die Zeit verstrich und der Mond sich weiter senkte. Falls Minx ertappt worden war, würde er etwas unternehmen müssen. Er stand auf und begann die Brustwehr in der gleichen Richtung, die sie eingeschlagen hatte, entlangzuschleichen. Bald kam er an eine Steintreppe, die nach unten führte. Er ging sie hinunter, an zwei leeren Wagen vorbei und dann weiter unter einem steinernen Torbogen hindurch in einen Bereich, der vom Licht der Fackeln nicht ganz erreicht wurde. Mit dem Rücken an eine Mauer gepresst, schlich er sich durch diese Schattenwelt. Es kam ihm vor, als stünde er schon seit Monaten mit dem Rücken an der Wand. Sein Herz schlug hart und die Luft schien drückend. Er konnte den bitteren Geruch von Chemikalien und brodelnden Kübeln riechen. Als er an eine Ecke kam, blieb er stehen, spähte auf die andere Seite und sah, dass der Weg frei war. Er setzte sich wieder in Bewegung, kam unter einem weiteren Torbogen hindurch und ging zwischen zwei Steinmauern weiter, ohne zu wissen, wohin sie ihn führen mochten.

Und plötzlich bog eine Gestalt vor ihm um die Ecke. Erst nach zwei weiteren Schritten bemerkte der Mann Matthew und blieb stehen.

»Wer seid Ihr?«, fragte der Mann.

»Ich bin neu hier«, war dummerweise alles, das Matthew einfiel.

»Wer’s glaubt.« Der Mann hob eine hölzerne Trillerpfeife an den Mund.

Noch bevor Matthew dem Mann in den Magen oder die Weichteile treten konnte – seine erste Überlegung –, erklang ein festes Klonk , und der Mann erzitterte wie ein Blatt im Sturm. Die Trillerpfeife fiel ihm aus der Hand und blieb an der Lederkordel um seinen Hals hängen. Der Mann machte noch einen Schritt auf Matthew zu, dann knickten seine Knie ein. Als sein Körper nach vorn fiel, sah Matthew, dass in seinem Hinterkopf ein Beil steckte.

Hinter dem zu Boden gefallenen Wächter stand Minx Cutter. Sie stemmte dem Mann ihren Fuß in den Rücken und zog das Beil heraus. Der Wachmann zappelte auf der Erde, als wollte er schwimmen, und Minx schlug ihm das Beil direkt hinter dem Ohr in die rechte Schläfe. Jetzt lag er still.

»Ich hab Euch doch gesagt , da zu warten, oder nicht?«, sagte Minx, während sie die Waffe herauszog.

»Ja, aber ich habe mir Sorgen um Euch gemacht.«

»Hm«, machte sie und hielt Matthew das blutnasse Beil unter die Nase. »Der Professor hatte mich ursprünglich als Auftragsmörderin angeheuert. Ich habe drei Männer umgebracht, bis ich mich entschied, dass mir die Arbeit nicht wirklich gefällt. Lyra Leka hat mich ausgebildet. Nachdem meine Eltern mich rausgeworfen hatten, war sie für mich wie eine Mutter.« Blut tropfte vom Beil auf Matthews Hemd. »Ich habe gehört, dass Ihr Lyra umgebracht habt. Lyra, die mir dabei geholfen hat, von einem verwirrten Mädchen zu einer selbstbewussten Frau zu werden.«

Matthew sagte nichts. Er konnte ihr nicht sagen, dass Lyra Leka am Ende ihres Lebens ein erbärmlicher, wahnsinnig gewordener Sack gebrochener Knochen und axtzerrissenen Fleisches gewesen war.

»Aber jetzt«, sagte Minx und senkte das Beil, »bin ich ganz erwachsen. Und Ihr seid ein ungeduldiger dummer Milchbubi.« Ihr linker Arm kam unter ihrem Umhang hervor. Mehrere graue Baumwollkordeln waren um ihr Handgelenk gewickelt. »Ich habe ein Lagerhaus gefunden, das weder bewacht, noch verriegelt war. Von dort habe ich das Beil. Und auch diese drei Lunten – aus einer Kiste. Die längste schenkt uns wohl fünfzehn Minuten Zeit, die kürzeste ungefähr sechs. Oder man könnte sie alle zu einer langen Lunte zusammenknoten.«

»Wunderbar«, sagte Matthew, dem immer noch der Kupfergeruch von Blut in der Nase klebte.

»Ich bezweifle, dass man in das Munitionslager genauso einfach hineinkommt. Ich habe vier andere Wächter ihre Runden machen sehen, aber eilig haben die es nicht und sehen faul aus. Dann gibt es noch eine Baracke, in der wohl die Arbeiter schlafen. Der Professor hat uns einen großen Gefallen damit getan, seine Männer nicht die ganze Nacht hindurch wie Sklaven arbeiten zu lassen.«

»Das ist sehr christlich von ihm«, sagte Matthew.

»Nehmt Euch zusammen«, sagte sie in der richtigen Annahme, dass Matthew von ihrem kaltblütigen Mord an dem Wachmann und ihrer Enthüllung gemeinsamer früherer Bekanntschaften wie vor den Kopf geschlagen war. Sie kniete sich hin und durchsuchte die Taschen des Toten, vermutlich nach Schlüsseln zum Munitionslager. Mit leeren Händen stand sie auf. Ihre Augen waren gleichzeitig glühend und eiskalt. Ihr Anblick jagte Matthew tödliche Angst ein. »Ihr solltet hinter mir hergehen«, sagte sie und setzte sich nach links in Bewegung, ohne darauf zu warten, dass er sich aus seiner Betäubung erholte.

Der erste Schritt fiel ihm schwer. Der zweite ging ein bisschen leichter. Und dann folgte er ihr. Minx warf Blicke nach rechts und links, sah aber nie zurück.

Sie erreichten das Pulverlager – das lange, weiße Steingebäude mit dem grauen Schieferdach. Eine in größerer Entfernung angebrachte Fackel brannte hell genug, dass Licht auf zwei Schlösser an der Tür fiel. Eines konnte Minx mit ihrem Messer sprengen, doch das zweite widerstand ihren Anstrengungen. »Haltet Wache!«, wies sie ihn an, während sie mit dem komplizierteren Schlossmechanismus kämpfte. »Verdammt« , fluchte sie durch zusammengebissene Zähne, als es immer noch nicht nachgab. »Haltet das«, befahl sie und gab Matthew das blutige Beil, um sich besser auf das Schlossknacken konzentrieren zu können.

Irgendwo links hörte Matthew die Stimmen von zwei sich unterhaltenden Männern. Wieherndes Gelächter erklang; offenbar hatte jemand einen guten Witz gerissen. Minx arbeitete weiter, während Matthew sich in Richtung der Stimmen drehte. Sehen konnte er niemanden, aber die Männer schienen näher zu kommen. Minx‘ Messer bohrte sich mit der scharfen Spitze in die widerborstigen Innereien des Schlosses. Mach schnell , wollte Matthew sagen, aber sie wusste, was sie tat. Das Messer stach, die Stimmen näherten sich weiter, und Matthew meinte, seine Seele mit weiteren Morden belasten zu müssen, wenn er jetzt gezwungen wurde, jemanden mit dem Beil umzubringen.

Aber dann wandten die beiden Männer sich vom Pulverlager ab. Ihre Stimmen wurden leiser. Und kurz darauf erklang ein metallisches Klicken und Minx flüsterte: »Aha. Hab ich das Miststück endlich.« Das Schloss fiel zu Boden. Minx zog an einem Riegel und drückte die Tür auf.

Drinnen war es stockfinster. Sie nahm Matthew das Beil ab und sagte: »Macht Eure Kerze an.«

Matthew musste eine Weile mit der Zündschachtel hantieren. Er schlug einen Funken auf ein Stück Baumwolle und berührte damit den Docht seiner Kerze. Besorgt sah er zu Minx hinüber. Er fragte sich, ob nicht schon die kleinste Flamme in diesem Gebäude das Schießpulver explodieren lassen würde, aber sie winkte ihn hinein. Er ignorierte seine zu Kieselsteinen zusammengeschrumpften Hoden und trat über die Türschwelle ins Munitionslagerlager.

Sie machte hinter ihm die Tür zu. »Beeindruckend«, sagte sie, als Matthews Kerzenlicht ein Fass nach dem anderen enthüllte, das – vermutlich – mit Professor Fells Kymbelin gefüllt war. Matthew zählte allein fünfzehn, so weit sein Kerzenlicht reichte, und es standen noch Dutzende mehr dort. Sie müssen es bald verschiffen wollen , dachte er. Das Gebäude schien fast voll zu sein.

Er hatte nicht gemerkt, dass er den Atem angehalten hatte. Dasselbe Gefühl von gefährlichem Druck befiel ihn, das er auf dem steinernen Seepferdchen gespürt hatte. Wenn zwei kleine Kymbelin-Bomben das Haus in der Nassau Street in Splitter zu verwandeln vermocht hatten – was konnten dann Dutzende von Fässern anrichten?

»Ich zähle mindestens zweiundsechzig«, sagte Minx. »Ich hoffe, Ihr seid auf einen großen, grellen Knall vorbereitet.«

Er stieß den Atem aus und dachte, dass er schon in der vergangenen Nacht einen erlebt hatte.

Minx ging auf das erste Fass zu. Ohne groß zu zögern, hackte sie den Deckel mit drei Beilschlägen auf. Matthew verzog bei dem Lärm das Gesicht; jetzt würde sicherlich jemand angelaufen kommen. Dann stemmte Minx ihre Schulter dagegen, warf das Fass um, und helles, grauweißes Pulver begann auf den Boden zu rieseln. Sie wiederholte die Prozedur beim nächsten Fass, woraufhin sich auch dort das Schießpulver auf die Erde ergoss. »Ich glaube, das reicht«, sagte sie und nahm zwei der Baumwollkordeln von ihrem Handgelenk ab, die sie in das zerstörerische Pulver steckte. Die Enden reichten bis zur Tür.

»Steckt sie an«, schlug sie vor. Auf ihren Wangen glitzerte Schweiß.

Matthew bückte sich, nahm das Ende der einen Lunte und hielt seine Kerze daran. Seine Hand zitterte, aber die Lunte fing sofort Feuer und begann zu prasseln. Er machte dasselbe bei der zweiten. Die mit Salpetersäure getränkte Kordel begann unbeirrt auf ihr Ziel zuzubrennen. Es würde weder genügend Zeit noch die Gelegenheit geben, das Gebäude, in dem die Chemikalien hergestellt wurden, zu zerstören, aber die Explosion würde zweifelsohne gewaltig sein und vielleicht das gesamte Fort in Stücke reißen.

»Jetzt müssen wir weg«, sagte Minx mit einem leichten Hauch von Nervosität in der Stimme.

Sie machten die Tür hinter sich zu und schoben den Riegel vor, damit alles ordentlich aussah. Dann rannte Matthew hinter Minx denselben Weg zu der Brustwehrtreppe zurück, den sie gekommen waren. Wachen waren nicht zu sehen, aber es blieb auch keine Zeit für unnötige Vorsicht. Sie wussten beide nur zu gut, dass sich auf Pendulum Island sehr bald ein kleiner Teil der Hölle auftun würde.

Nachdem sie die Treppe erklommen hatten, suchten sie nach der Ranke, an der sie auf die Mauer geklettert waren. Es war, als suchte man nach einer Nadel im Heuhaufen. Aus der Höhe sah alles zu dürftig aus, um ihr Gewicht zu tragen. Noch ein paar Minuten, dann würden sie das Fliegen lernen müssen.

»He!«, brüllte jemand von vorn. »Ihr da!« Da der Wachmann nicht viele andere Möglichkeiten hatte, blies er seine Trillerpfeife und kam dann mit gezogenem Degen auf sie zugerannt.

Sein Laufschritt wurde von einem Messer unterbrochen, das aus fast sechs Metern Entfernung geworfen in seinem Halsansatz landete. Er gurgelte und packte nach dem Messergriff, um es herauszuziehen – aber dann stolperte er wie ein tollpatschiger Betrunkener von der Kante der Brustwehr herunter und fiel in die Dunkelheit.

Weiter weg begann eine andere Stimme nach jemandem zu rufen, dessen Name sich wie Curland anhörte. Minx lehnte sich über die Brustwehr, suchte nach einem Weg hinunter. Matthew warf einen Blick zurück auf das Munitionslager. Falls die Wachen dort hineinliefen, würden sie vielleicht noch die Lunten austreten. »Hier bin ich!«, rief er dem anderen Mann zu, um Verwirrung zu stiften. »Hierher!«

»Wir müssen runter«, sagte Minx. Jetzt zitterte ihre Stimme doch, denn selbst ihre zähe Natur schrak vor dem Gedanken an die fröhlich auf ihren Untergang zu brennenden Lunten zurück. »Hier«, sagte sie und zeigte auf starke Ranken und dichte Büsche, die die Mauerfassade überzogen. Ohne zu zögern, schwang sie sich über die Brüstung, fasste nach dem Erstbesten, das ihre Finger zu packen bekamen, und begann hinunterzuklettern.

Matthew nahm links von sich eine Bewegung wahr. Ein korpulenter Mann, groß genug, um es mit Sirki aufzunehmen, kam mit einer Fackel die Treppe hochgelaufen. Minx war fast auf dem Boden angelangt. Länger konnte Matthew nicht warten. Er stieg über die Mauer, griff nach den Ranken und Blättern, und fand Spalten, in die er seine Stiefelspitzen stemmen konnte. Auf halbem Weg nach unten hörte er ein Knacken und spürte dann, wie die Ranken sich von den Steinen lösten. Gleichzeitig erschien über ihm das Gesicht des Mannes mit der Fackel, der sich über die Mauer lehnte und die Flammen in Matthews Richtung hielt, um besser sehen zu können.

»Das Pulverlager!«, schrie der Mann plötzlich über seine Schulter. Matthew sah, wie das markante Gesicht von Angst verzerrte wurde. »Oh Gott! Schaut nach dem Munitionslager!«

Mithilfe der von den Steinen losbrechenden Ranke gelangte Matthew auf den Boden. Minx stapfte bereits in den Sumpf hinein. Matthew folgte ihr mit dem Gedanken, dass all dies umsonst gewesen war, wenn es den Wachen gelang, die Lunten auszutreten. Das Wasser stieg ihm über die Knie, dann über die Oberschenkel bis zur Taille hoch. Scheiß auf die Schlangen. Er hörte Schreie vom Fort, die ihn mit neuer Angst erfüllten. Verdammt! , dachte er. Die Lunten hätten doch inzwischen schon abgebrannt sein müssen! Wo war der …

Sein Gedanke sollte unbeendet bleiben. Er wurde ihm vom Brüllen von eintausend Löwen aus dem Kopf gestoßen, in die sich das Kreischen von fünfhundert Harpyien mischte, die vom brennenden Atem von sechzig fliegenden Drachen getragen wurden. Er wurde bewusstlos ins schlammige Wasser geworfen und versank im Reich der Reptilien, die sich dort in Sicherheit vor den bösen Taten der Menschen schlängelten.