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Der Glaube macht dich zum Zauberer
H
erzlichen Glückwunsch! Du hast die Antwort auf die Fragen gefunden, welche Rolle du im Leben spielen möchtest und welche Charaktereigenschaften du gerne hättest.
Ab heute gehst du mit Bewusstheit
durch deinen Alltag und machst dich auf den Weg deines persönlichen Wachstums. Du wirst all deine Begabungen und Talente entfalten, du wirst an allem, was du erlebst, wachsen. Du wirst in jeder Lebenssituation, sei sie positiv oder negativ, die Chance eines weiteren Wachstums für dich erkennen. Du wirst der Mensch werden, den du dir vorstellst. Der Weg dahin wird nicht immer einfach sein, manchmal ist er steinig, manchmal ist er eng und abschüssig, sodass er deine ganze Aufmerksamkeit erfordert. Dann wird er unvermittelt wieder leicht begehbar sein, und du siehst dein Etappenziel bei klarer Sicht.
Nach jeder Etappe, die du erreichst, wirst du dem Ziel näher gekommen sein. Und am Ende des Weges erwartet dich eine reiche Belohnung. Es ist wichtig, sie dir immer wieder vorzustellen, sie zu imaginieren. Je öfter du es machst, desto besser. Vor allem dann, wenn du gerade damit beschäftigt bist, Steine aus deinem Weg zu räumen, um vorwärtszukommen. Dein Lohn wird sein:
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Du bist voller Zuversicht, hast keine Ängste, Zweifel und Sorgen.
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Du spürst volles Vertrauen in dich selbst.
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Du nimmst wahr, wie machtvoll dein Geist und dein Wille sind.
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Du lebst in Frieden mit dir selbst und strahlst das aus.
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Du erkennst alles, was dir begegnet, als Chance, daran zu wachsen.
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Du bist voller Weisheit und hast den Sinn deines Lebens gefunden.
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Du folgst deinen wahren Träumen und Visionen.
Lebe ab heute also, wer
und wie
du wirklich sein möchtest. Und mache dir immer wieder bewusst, was mir mein Mentor Jens Corssen immer wieder gesagt hat:
»Das Leben ist mein Training. Ich befinde mich in einem Lebenstrainingslager.«
Du brauchst herausfordernde Erfahrungen, um besser und stärker zu
werden. Denn mit dieser neuen Stärke wirst du die nächsten Herausforderungen meistern und große Fortschritte machen.
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Du hast nun immer das Bild im Kopf, wer
und wie
du wirklich sein möchtest.
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Du achtest im Alltag darauf, was du denkst und fühlst.
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Du überprüfst regelmäßig, ob dieses Denken und Fühlen stimmig ist, mit deiner Zielvorstellung.
Eine ganz wesentliche Komponente für deinen Erfolg ist:
Du darfst dir nicht nur wünschen, zu werden, wer du sein willst, und es reicht auch nicht, darum zu bitten. Sondern du musst dir absolut sicher sein, dass es auch geschehen wird.
Du musst mit voller Überzeugung wissen, glauben und fühlen, dass dein Ziel bereits jetzt schon deine Realität ist. Es ist jetzt in diesem Moment bereits real in deinen Gedanken, in deiner Vorstellung.
Gleichzeitig ist es noch nicht
real in deiner Lebenswirklichkeit.
Du erinnerst dich: Du darfst alles zweimal erschaffen. Zuerst in Gedanken, in deiner Innenwelt. Und erst dann, wenn du es imaginieren, dir vorstellen, glauben und fühlen kannst, wird es auch real in deiner Außenwelt, in deinem Alltag. Und zwar durch dein Tun, dein konsequentes Handeln, deine Aktivität. Dieser zweite Schritt kommt automatisch, wenn du dir in deinen Gedanken und Gefühlen absolut sicher bist, dass dein Zielbild in dir bereits real ist.
Die entscheidende Zauberzutat dafür ist dein Glaube, und zwar dein Glaube an dich selbst. Dein Glaube an die Persönlichkeit, die du werden willst.
Glaube
ist die feste Überzeugung, dass jeder Gedanke, mit dem du dich
emotional
ganz und gar, also hundertprozentig identifizierst, für dich auch tatsächlich wahr ist und in deinem Leben real werden wird.
Glaube ist die innere Klarheit und Gewissheit, dass alles, was du deinem Unterbewusstsein
emotional
einprägst, in deinem Leben Wirklichkeit werden muss.
Bitte lies dir diese Definition von Glaube so lange langsam und aufmerksam durch, bis du sie verstanden und verinnerlicht hast. Schließe gerne deine Augen und lasse sie wirken.
Dein Glaube wirkt – IMMER!
In jedem Moment.
Positiv wie negativ!
Wenn ein Mensch sich innerlich sicher ist, dass er ein Versager ist, dann ist
er es auch. Es ist sein Glaube, der in seinem Kopf real ist und daher auch in sein wirkliches Leben eingedrungen ist und sich immer wieder bestätigt. Denn dieser Mensch wird so handeln, wie er denkt. Nichts wird ihm gelingen.
Das ist seine Wahrheit.
Wenn ein Mensch sich innerlich sicher ist, dass er ein Geschenk, eine positive Bereicherung für die Welt und seine Mitmenschen ist, dann ist er es auch im ganz realen Leben. Er wird viel Positives in seinem Leben bewirken und das Positive anziehen. Jeden Tag aufs Neue wird sich das Positive, an das er glaubt, auch immer wieder bestätigen. Denn es ist sein felsenfester Glaube und damit seine Wahrheit.
Was glaubst du aktuell von dir und deinem Leben?
Lege gern das Buch kurz zur Seite und denke über diese wichtige Frage nach – mit Bewusstheit
.
Jeder Mensch kann seinen Glauben frei wählen und sich damit die eigene Wahrheit selbst erschaffen.
Dieser Satz ist nicht zu widerlegen. Er ist wahr und kann jetzt, in diesem Moment, zukunftsweisend für dich sein.
Du kannst dir deine Wahrheit selbst erschaffen – mithilfe deines Glaubens.
Wie du dir deine Wahrheit erschaffst
Jeder Mensch wird tagtäglich in seinem Denken, Fühlen und Handeln unbewusst von dem gesteuert, woran er wirklich glaubt. Was er über sich, die Welt, andere Menschen und sein Leben glaubt.
Schauen wir uns die Wirkung von Glauben anhand eines Themas an, über
das viele nicht gerne reden: Sexualität.
Wenn eine Frau, nennen wir sie Anja, tief in ihrem Inneren Nacktheit mit Scham verbindet, wenn sie vielleicht auch noch glaubt, Männer würden nur »an das eine« denken und Frauen würden von Männern beim Sex ausgenutzt, wird diese Frau körperliche Intimität gehemmt und befangen erleben. Ihr (unbewusster) Glaube daran, dass Sex nichts Natürliches und Schönes ist, hält sie gefangen. Diese Überzeugung wird ihr nie erlauben, die Magie einer freien Sexualität zu erleben.
Wenn eine Frau, nennen wir sie Claudia, glaubt, körperliche Intimität ist etwas Schönes, heilt alte Wunden und ist ein Lebenselixier, wird sie die eigene Sexualität frei ausleben, unfassbar schöne Momente erleben und tiefe Verbundenheit und Glück erfahren.
Wie du Intimität und Sexualität erlebst, lästig oder erfüllend, hängt primär von deinem (unbewussten) Glauben über Sexualität ab. Genauer: davon, wie du mit deinem eigenen Körper umgehst, ihn empfindest, ob du dich selbst magst, wie du bist.
Warum ist heute das Thema Magersucht so präsent? Und es sind noch nicht einmal nur die Mädchen, sondern auch viele Jungs, die damit Probleme haben.
Der Glaube steuert dein Handeln
Warum geben Weltfirmen, wie Coca-Cola, McDonald’s oder Apple Millionen für Werbung aus, obwohl sie gefühlt bereits auf der ganzen Welt präsent sind?
Weil diese Global Player verstanden haben, wie man das Handeln eines Menschen beeinflussen und steuern kann: über seinen Glauben.
Apple ist dafür ein Paradebeispiel: Wenn du einmal mit dem Kauf eines Produkts in der Apple-Welt angekommen bist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du weitere Produkte von Apple kaufen wirst, weil du in der schönen Welt dieser Marke bleiben möchtest. Dir wird täglich und überall suggeriert, dass du einzigartig bist, dass du etwas Besonderes bist, wenn du
Produkte aus der Welt dieser Marke kaufst und verwendest. Die Bildsprache ist wirkungsmächtig, sie dringt sofort in dein Inneres ein, und zwar anhand der Emotionen, die sie in dir auslöst.
Natürlich sind es nicht nur solche Firmen, die dich durch Botschaften, an die du glauben sollst, verführen wollen. Es sind natürlich auch Menschen in deinem Umfeld, die dir Botschaften senden, an die du glauben sollst.
Mach dir diese Tatsache bewusst und entscheide ab heute sorgfältig, welchen Botschaften du Aufmerksamkeit schenken möchtest und welchen nicht.
Das gehört ganz elementar zur BEWUSSTHEIT
, die wir ja definiert haben als Achtsamkeit, als Aufmerksamkeit für das, was mit dir geschieht, was in deinem Inneren vorgeht, was dich beeinflusst und steuert. Die neue Kunst im 21. Jahrhundert ist es, zu differenzieren:
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Wovon lasse ich mich beeinflussen und wovon nicht?
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Was kann ich in meinem Leben beeinflussen und was nicht?
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Was ist hilfreich für mich und was nicht?
Alles, was du nicht beeinflussen kannst und was dir nicht hilft, dem schenkst du bewusst keine Aufmerksamkeit. Ob etwas hilfreich für dich ist, findest du am einfachsten raus, indem du in deinen Körper hineinfühlst, ob sich etwas für dich gut und richtig anfühlt oder nicht.
Da dein Glaube an die Persönlichkeit, die du wirklich sein möchtest, unerschütterlich, felsenfest und unzerstörbar sein sollte, darf nichts diesen Glauben erschüttern. Kein Zweifel. Kein Rückschlag. Keine Niederlage. Kein Mensch. Kein Ereignis. Nichts!
Du trainierst deinen Glauben, bis er so stark ist, dass du dir ganz sicher bist:
Ich BIN, wer
und wie
ich wirklich sein möchte.
Lass uns für das Training deines Glaubens eine Metapher, ein Bild wählen, das dein episodisches Gedächtnis aktiviert. Wenn du eines meiner Seminare besucht hast, dann kennst du schon das Schlüsselkonzept für dein episodisches Gedächtnis.
Das
episodische Gedächtnis
ist eine Struktur unseres Gehirns, die auch als autobiografisches Gedächtnis bezeichnet wird. Sie speichert
persönliche Erlebnisse von dir, aber auch markante andere Ereignisse, von denen du gehört oder gelesen hast und die nicht unmittelbar Einfluss auf dein Leben haben.
In unserem Zusammenhang geht es um das, was du selbst erlebt hast und was dich und deinen Lebenslauf geprägt hat.
Zu unserem Beispiel:
Weiter oben habe ich über einen Mann gesprochen, der sich wünscht, Millionär zu sein, es aber seit Jahren nicht schafft, sich diesen Wunsch zu erfüllen.
Warum?
Weil er innerlich nicht wirklich daran glaubt. Er ist nicht zu hundert Prozent davon überzeugt, dass er Millionär werden kann, er HOFFT nur, Millionär zu werden. Doch er GLAUBT es nicht.
Kann er das ändern, wenn es ihm bewusst ist?
Ja!
Er kann sich, wie du erfahren hast, in einem ersten Schritt
vorstellen, dass er Millionär ist. Nur wenn ihm dieser erste Schritt gelingt und er in seinem Denken fest daran glaubt und er überzeugt ist, kann er den nächsten Schritt
vollziehen und durch sein Handeln diesen Wandel vom armen Schlucker oder Kleinverdiener zum Millionär vollziehen. Das geht natürlich nicht so einfach von heute auf morgen, sondern er muss seinen Glauben daran trainieren. Bis sein Glaube fest, stark und unerschütterlich geworden ist. Erst dann kann der zweite Schritt folgen.
Reich werden zu wollen ist nichts Verwerfliches, aber für sich allein genommen macht das doch keinen Spaß und ist unbefriedigend. Denk an die Leute, die im Lotto gewinnen und mit ihrem plötzlichen Reichtum nicht klarkommen. Einige verlieren ihr Geld so schnell, wie sie es bekommen haben. Etwas ganz anderes ist es, wenn du durch Leistung, die du selbst erbracht hast, auf die du stolz sein kannst, ein gutes Einkommen erreichst. Dann liegt die Betonung auf dem Sein
und nicht auf dem Haben
. Und die Voraussetzung dafür, dass du so weit kommst, ist dein Glaube an dich selbst und an das, was du vorhast. Gern gebe ich dir ein Beispiel von mir selbst.
Mit dreißig habe ich meinem Leben eine neue Richtung gegeben. Ich habe meine Karriere als Basketball-Profitrainer beendet und damit
begonnen, meinen neuen Lebenstraum zu verwirklichen: Redner und Mentaltrainer zu werden, der Menschen hilft, das Beste aus sich und dem eigenen Leben zu machen.
Das war meine Antwort auf die beiden Schlüsselfragen »Wer
will ich sein?“ und »Wie
will ich sein?« Schon als Profitrainer habe ich junge Menschen entwickelt, ihnen geholfen, ihre persönlichen Fähigkeiten und Talente voll auszuschöpfen. Dabei ist mir bewusst geworden, wie wichtig genau dieser Aspekt meiner Arbeit als Trainer für mich war, dass ich genau dar- in meine Berufung sah: Menschen zu helfen, sich selbst und ihren Weg im Leben zu finden.
Der erste Schritt auf meinem neuen beruflichen Weg war, mir immer wieder vorzustellen, wie ich anderen Menschen helfen werde, sich ihrer selbst bewusst zu werden. Der Glaube daran, dass ich diese Aufgabe sehr gut erfüllen werde, hat mein Handeln gesteuert. Der feste Glaube daran, dass ich es schaffen werde, hat mir über eine ganz große Hürde hinweggeholfen: meine Angst, vor mehreren Menschen zu reden.
Diese Angst war so groß, dass ich zu schwitzen anfing und Herzklopfen bekam, wenn ich nur vor zwei bis drei Leuten reden musste. Als Trainer hatte ich zwölf Spieler vor mir, zwölf Augenpaare, die mich jedes Mal, wenn ich allen etwas erklären, etwas sagen wollte, erwartungsvoll anschauten. Das fühlte sich an, als wenn sie mich in dem Moment beurteilen würden. Es war absolut stressig.
Ich habe gehofft,
dass meine Angst langsam verschwinden würde, dass sie von Mal zu Mal geringer würde. Doch sie verschwand nicht von allein, ich musste etwas ganz Entscheidendes tun, um mein neues berufliches Ziel zu verwirklichen und meine Redeangst zu verlieren. Ich musste fest daran glauben
, dass ich es schaffe, die Redeangst zu überwinden. Und das habe ich gemacht, indem ich mir jeden Abend vorgestellt habe, wie ich souverän vor vielen Menschen sprach. Und ich stellte mir auch vor, wie ich einzelnen Menschen in intensiven Coachings half, den Blick auf sich selbst und ihr Leben zu verändern, und ganz viele andere Menschen schauten dabei zu. Ich stellte mir vor, wie sich Menschen anschließend bedankten und sagten: »Ich möchte auch so selbstbewusst vor Menschen sprechen können.« Jahrelang imaginierte ich das jeden Tag, sah mich, wie ich sein wollte, und gleichzeitig entwickelte ich diese Fähigkeit im realen Leben, weil ich sie als Redner und Mentalcoach übte.
Nur darauf zu hoffen, dass dieser Traum in Erfüllung ginge, reichte nicht. Ich musste ihn in meinem Kopf Wirklichkeit werden lassen, um
ihn dann in meinem Leben real umzusetzen. Mit dreißig habe ich diese Bewusstheit
erlangt und meinen Glauben daran, wer
ich sein wollte und wie
ich sein wollte, trainiert. Tag für Tag habe ich es mir vorgestellt. Der nächste Schritt war mein Handeln.
Zuerst habe ich vor wenigen Schülern geredet. Das war nicht einfach, denn ich hatte Angst, abgelehnt zu werden, Angst davor, dass sie nicht gut finden, was ich sage. Immer wieder habe ich Blut und Wasser geschwitzt, die Nacht davor nicht geschlafen. Gleichzeitig habe ich mir jeden Tag vorgestellt, wie ich irgendwann vor ganz vielen Menschen frei und ohne Angst sprechen kann. Ich wollte mich unbedingt befreien von dieser Angst, und dazu brauchte ich Mut. Mut heißt, trotz Angst zu handeln.
Ich befand mich bildlich gesprochen am Fuß einer langen Treppe mit zehntausend Stufen. Jede Stufe stand für einige Menschen mehr, vor denen ich redete. Auf der ersten Stufe dieser Erfolgstreppe war es ein Dutzend Schüler, auf der nächsten Stufe wurde es eine Schulklasse, dann mehrere Klassen. Und immer noch kostete es mich viel Energie und Überwindung, vor den Schülern zu sprechen. Irgendwann habe ich mein Stirnband aufgesetzt, ein Markenzeichen aus meiner Basketball-Zeit. Es half mir, mich mit mir selbst identisch zu fühlen. Es half mir dabei, die Frage auszublenden: »Was denken die anderen? Über das, was ich ihnen sage, und über mich?« Wichtig war nur, dass ich beim Reden authentisch war.
Je weiter ich auf der Erfolgsleiter nach oben stieg, desto mehr hat mich mein Mut belohnt. Ich wurde sicherer, souveräner und von Mal zu Mal angstfreier: Im Februar 2012 waren es schließlich 5000 Schüler, vor denen ich sprach. Und genauso lief es bei den Seminaren: Anfangs, 2009, hatte ich 80 Teilnehmer im Seminar, und im September 2018 in Dortmund bei dem Event Die Kunst, dein Ding zu machen
hatten wir 5500 Teilnehmer. 2019 waren es in der Köln-Arena gar 15 000 Menschen.
Die Angst – oder nenne es Lampenfieber – verschwindet nie vollständig, doch das ist auch nicht notwendig, sie hilft dir, dich zu konzentrieren. Sportlern geht es vor Spitzenleistungen ähnlich: Das Adrenalin lässt sie glasklar denken und das Ereignis vorwegnehmen.
Wichtig ist, dass du vollkommen überzeugt bist von dem, was du machst. Das bin ich, und es ist erfüllend.
Stell dir vor, du würdest gerne eines Tages die Leitung der Firma übernehmen, in der du arbeitest. Oder du möchtest dich bald selbstständig machen und siehst dich schon mit mehreren Angestellten bei guter Auftragslage als Chefin beziehungsweise Chef einen tollen Job machen. Vielleicht hast du auch einen ganz anderen beruflichen Traum?
Hast du jetzt noch leise Zweifel, wie du erreichen sollst, was du möchtest?
Du weißt im Moment vielleicht noch nicht, dass du es schaffen kannst, weil du den Weg noch nicht kennst. Weil du noch keinen Plan im Kopf hast, der dir umsetzbar erscheint.
Jede Lebenssituation gibt dir neue Aufgaben, die zu lösen sind. Und wenn du es erst einmal geschafft hast, auf der ersten Stufe deiner Erfolgsleiter zu stehen, wird dir auch eine Idee kommen, wie du die nächste Stufe erreichen kannst. Wichtig ist nur, immer wieder dein Ziel zu imaginieren, an das du felsenfest glaubst. Dann wird alles Weitere wie von selbst kommen. Du wirst handeln.
Dieses Bild kannst du dir für jede Entwicklung in allen Lebensbereichen vorstellen. Die einzelnen Treppenstufen stehen für realistische, gut erreichbare kleine Etappenziele auf dem Weg nach ganz oben. Und jede neu erklommene Stufe schenkt dir als Belohnung etwas mehr Selbstvertrauen – du traust dir den nächsten Schritt etwas mehr zu.
Ich habe das Thema »vor vielen Menschen reden« gewählt, weil es so plakativ und eingängig ist. Wenn du ein ganz anderes Ziel hast, macht dir mein Beispiel bewusst, wie deine Entwicklung verlaufen kann.
Stell dir vor, jedes deiner Ziele und jeder Lebensbereich – Beruf, Partnerschaft, Familie, Freunde, Gesundheit – kann anhand solch einer
Entwicklungstreppe dargestellt werden.
Auf welcher Stufe stehst du aktuell in diesen verschiedenen Lebensbereichen?
Vermerke deinen aktuellen Stand in dem unten stehenden Stufenbild. So gewinnst du mit Bewusstheit
– also Achtsamkeit, Aufmerksamkeit – die notwendige Klarheit darüber, wo du im Moment stehst.
Nehmen wir noch ein anderes Beispiel, um das zu verdeutlichen:
Inga hat eine Familie, die ihr viel wert ist, einen Mann, den sie liebt, und zwei Kinder. Bevor sie zum zweiten Mal Mutter geworden ist, war sie in ihrem Traumberuf tätig. Nun sind die Kinder in der Schule, und Inga spürt, dass ihr nun eine sinnvolle Beschäftigung fehlt, denn sie ist kein Hausmütterchen. Ihr Mann klettert gerade die Karriereleiter hoch und setzt voll darauf, dass sie den ganzen Haushalt alleine schmeißt.
Schließlich verdient er ja das Geld. Seine Erwartung macht Inga ganz kribbelig, und sie erzählt ihm, dass sie wieder arbeiten gehen möchte und was das für die gesamte Familienorganisation bedeutet. Das ist kein leichtes Gespräch. Inga nimmt wahr, dass ihr Mann mit ihrem Vorhaben hadert und ihr aus dem Weg geht. Ingas Ziel ist es, ihren Traumberuf wieder auszuüben. Wenn sie es wirklich will und fest daran glaubt, dass es real wird, wird sie es schaffen. Immerhin hat sie einen ersten Schritt unternommen und mit ihrem Mann darüber gesprochen. Sie kann ihren Stand auf der Treppe eintragen und überlegen, wie sie auf die nächste Stufe gelangen kann. Sie wird sich nun nach einer Stelle umsehen und gleichzeitig planen, wie das Familienleben Schritt für Schritt umorganisiert werden kann. Und sie wird Argumente sammeln, um ihren Mann davon zu überzeugen, dass ihr Vorhaben auch ihm Vorteile bringen wird.
Jetzt kommt die spannende Frage an dich:
Wenn du dir die einzelnen Stufen der verschiedenen Treppen in deinen Lebensbereichen anschaust, wie groß könnte jeweils ein Sprung auf die nächste Stufe sein? Er kann natürlich nur so groß sein, wie dein GLAUBE fest ist, was das jeweilige Thema betrifft. Nur dann kannst du den Sprung auch meistern.
Wo ist aktuell deine Glaubensgrenze?
Verdeutlichen wir uns diese Frage noch einmal anhand meines Frei- vor-vielen-Menschen-reden-können
-Beispiels:
Anfangs waren es nur wenige Schüler, vor denen ich sprach, dann wurde es eine Schulklasse, dann mehrere. Niemals hätte ich sofort die ganze Treppe erklimmen können. Auf jeder neuen Stufe habe ich mir überlegt, wie viele weitere Stufen ich auf einmal nehmen könnte, wie viele Stufen ich mir zutrauen konnte und dabei unerschütterlich an meinem Glauben, dass ich es schaffe, festhalten konnte.
Übertrage dieses Beispiel nun auf deine Ziele und Lebensbereiche, indem du dir die beiden folgenden Fragen beantwortest:
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Wie groß kann ein Sprung, etwa auf deiner Treppe Beruf
, sein, dass
du gerade noch daran GLAUBEN kannst, diesen Sprung zu meistern?
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Wo ist aktuell deine GLAUBENSGRENZE?
Markiere dir diesen Punkt bitte auf jeder Treppe wie in folgendem Beispiel.