Weil hier gerade von Liebe die Rede war:
Im August 1964 berichtete die ›Berliner Zeitung‹, daß in ›Meyers Neuem Lexikon‹, dem ersten großen Nachschlagewerk der Deutschen Demokratischen Republik, das Stichwort ›Liebe‹ fehlt. Ein Professor aus Greifswald machte die Redaktion des Werkes darauf aufmerksam. Chefredakteur Uhlmann bezeichnete das Versäumnis (laut ›Berliner Zeitung‹) als ›sehr peinlich‹. Ob das Stichwort in der zweiten Auflage, die 1968 bis 1972 in Leipzig erscheinen soll, berücksichtigt werden wird, sagte Chefredakteur Uhlmann allerdings nicht.
Weil gerade von der Deutschen Demokratischen Republik die Rede war, hier etwas aus der Bundesrepublik Deutschland:
Als der sowjetische Ministerpräsident Chruschtschow seiner Bereitschaft zu einem Besuch Bonns Ausdruck gegeben hatte, teilte eine Bonner Fahnenfabrik umgehend mit, daß die Bundesregierung, wenn sie es für nötig hielte, sofort über einhundertundachtzehn sowjetische Fahnen mit Sichel und Hammer verfügen könne – in bester Wolle und in Größenordnungen von 120 mal 80 Zentimeter bis zu Ausmaßen von 250 mal 150 Zentimeter.
Der Verkaufsdirektor erklärte, seine Fabrik habe die Fahnen in weiser Voraussicht auf Vorrat produziert, gleich nachdem erste Gerüchte über einen Besuch Chruschtschows in Westdeutschland laut geworden seien. Die zuständigen Bundesbehörden meinten, die gelagerte Menge werde für die Visite ausreichen. Der Stoff der Fahnen ist feuerrot.
Und weil hier gerade in einem zusammengesetzten Wort das Substantiv Feuer verwendet wurde:
Während der Wirren der Französischen Revolution tröstete der Marquis de Bruy einen deprimierten Jakobiner so: »Was beklagen Sie sich, Monsieur, über die Flammen der Zeit? Sie müssen auch das Feuer verstehen. Sehen Sie nur, wie lustig es brennt …«