Ach! Freunde waren sie in ihrer Jugend,
Doch Geflüster vergiftet der Wahrheit Tugend.
Im Himmel nur es Beständigkeit gibt!
Das Leben ist dornig, junge Männer sind dreist,
Und ist man zornig auf den, so man liebt,
Nährt dies bitteren Wahn, der im Hirne kreist.
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Beide sprachen kränkende Worte daher,
Beide schlugen dem Bruder böse Wunden;
Sie schieden – und sahen sich nimmermehr.
Doch hat keiner je einen anderen gefunden,
Zu lindern der leeren Brust die Schmerzen –
Sie standen allein, mit den Narben im Herzen,
Wie Felsen, welche der Blitz zerspellte,
Ein ödes Meer wogt zwischen dem Paar,
Doch nicht Hitze, nicht Donner, nicht Kälte,
Wird je ganz tilgen, es ist mir wohl klar,
Die Spuren dessen, was einmal war.
Samuel Taylor Coleridge, Christabel