»Da bist du ja wieder«, sagt Romina, als sie reinkommt. »Wir haben uns doch erst vor drei Tagen hier getroffen. Stehst du insgeheim auf verbeamtete Frauen wie mich, oder was treibt dich ständig hierher?«

Im Zimmer herrschen an die vierzig Grad. Sie trägt ihre Dr. Martens, eine abgeschnittene Cargo-Hose, einen fleischfarbenen BH und darüber eine Lieferando-Weste. Vielleicht recherchiert sie im Milieu der Essensfahrer und passt sich wie ein Chamäleon ihrer jeweiligen Umwelt an. Ihr läuft der Schweiß über den nackten Bauch.

»Ganz schön heiß hier«, sage ich.

»Südseite«, sagt Romina. »Ab elf Uhr kannst du hier drin nur noch qualvoll sterben. Da wird dir deine Besoldungsgruppe sehr schnell gleichgültig. Also erzähl mal, was das im Golden Dolls jetzt sollte, und danach fahren wir noch runter zum Schlachtensee und gehen schwimmen, du und ich, wie wäre das?«

»Gute Idee, bin ich dabei«, sage ich und schlage die Beine übereinander, um die Ausbuchtung zu verbergen. In meinem Kopf läuft bereits der Film unserer Fahrt zum Schlachtensee, Romina mit der Lieferando-Weste am Steuer des Einsatzwagens, flammendes Blaulicht auf dem Dach, Kavalleriesignal mit hundertsechsundzwanzig Dezibel vorneweg, hundertdreißig Stundenkilometer auf der Avus. Wir rennen den Weg an der Liegewiese runter, reißen uns die Sachen vom Leib, stürzen ins Wasser.

Ich räuspere mich, um wieder im Vernehmungszimmer anzukommen. Je eher ich hier etwas sage, desto früher komme ich hier weg.

»Also gut: Es war Ronnys Idee. Ich habe damit eigentlich gar nichts zu tun.«

»Das fängt ja schon mal gut an«, sagt sie. »Eigentlich kann ich das Protokoll dann auch selbst schreiben. Das kenne ich auswendig. Die sind hinter uns hergerannt, deshalb sind wir weggelaufen. Der Whisky im Regal fiel mir entgegen, ich musste ihn mit der Tasche auffangen, damit ihm nichts passiert. Der Kontrolleur hat mich geschubst. Merkel ist schuld. Ich bin erst seit ein paar Jahren dabei, aber ich glaube, ich habe alle Ausreden mindestens dreimal gehört. Das ist mir zu dullig. Fang einfach noch mal von vorn an.«

»Okay«, sage ich und hebe die Hände hoch, »es ist alles meine Schuld.«

»Das klingt schon besser«, sagt Romina. »Wenn du jetzt noch ein bisschen weinst und auf deine schwere Kindheit verweist, dann schmelze ich dahin. Vielleicht wurdest du in der Schule gemobbt? Die anderen Kinder haben auf dem Schulhof nur Türkisch gesprochen und du musstest früh ins Kiffen flüchten, um Freunde zu finden?«

»Mein Gott«, sage ich. »Jetzt hör doch mal zu. Lass mich doch mal ausreden.«

Romina steht auf, stellt sich ans Fenster, verschränkt ihre Hände und dehnt sich in die Höhe. Ihr Lächeln ist weg, ihre Geduld scheint aufgebraucht. »Jetzt wird er auch noch patzig, weil er nicht zu Wort kommt. Ich hab so ein wohliges Gefühl mit uns beiden, das wird so flauschig irgendwie, spürst du das auch?«

»Ich hatte es Marla versprochen, sie da rauszuholen«, sage ich erschöpft. »Als wir telefoniert haben, hast du gesagt, das dauert Tage, einen Durchsuchungsbeschluss zu kriegen.«

»Und das stimmt auch«, sagt Romina. »Das dauert ewig.«

Mir fließt der Schweiß über die Schläfen, vom Hals in mein Hemd. Vom Hemd in meine Hose.

»Keine Ahnung, wie ihr hier arbeiten könnt«, sage ich. »Bei all den Vorschriften und Beschränkungen. Dienstweg einhalten, Rechtsstaatsprinzip, Datenschutzbestimmungen.«

Romina fächelt sich Luft zu. »Datenschutz«, sagt sie. »Ein steter Quell der Freude. Ich kann dir sagen: Datenschutz ist Täterschutz. Aber der Bürger will es ja so.«

»Jedenfalls dachte ich, dann mache ich es eben allein«, sage ich.

»Du wirst mir jetzt vielleicht nicht glauben«, sagt sie und greift sich unter die rechte Achsel. »Aber ich schwöre, genau das denken ziemlich viele unserer Kunden. Dieser BH bringt mich noch mal um. Hast du schon mal solche Striemen gesehen?«

Sie hebt den seitlichen Träger an, darunter ist eine deutliche Strieme in ihrer braunen Haut zu sehen. Und eine ungewöhnlich schöne Rundung ihrer rechten Brust. Meine Erektion beginnt zu schmerzen.

»Der Träger ist zu eng eingestellt«, sage ich. »Was trägst du? 75B? 80B

Sie lacht geschmeichelt, streicht sich über eine Brust. »Ach komm, grad mal 75A, außerdem sind das nur die Riemen hier unten, die sind zu straff. Ich weiß nicht, wie ich das bis Feierabend aushalten soll.«

»Dann tauchte Ronny auf«, sage ich, um mich wieder auf die Vernehmung zu konzentrieren. Kann man eigentlich auch im Vernehmungszimmer vögeln?

»Jetzt taucht Ronny auf«, sagt Romina, einen Daumen unter den BH-Träger geklemmt. »Sehr gut. Mach es ruhig spannend. Ich mag das, wenn man mich hinhält.«

»Er steht auf Marla«, sage ich.

»No shit, Sherlock«, sagt Romina. »Wer steht eigentlich nicht auf Marla? Ich versauere hier im Polizeipräsidium unter Aberhundert Polizeibeamten, die voll im Saft stehen, und Marla greift sich draußen die Männer ab. Du gehst mit ihr Tischtennis spielen die ganze Woche, Frau Schlag-mich-tot-Meisterin Britz-Süd. Krasniqi holt sie aus dem Deli raus und trinkt Cocktails mit ihr im Fragrances und will sie, wenn ich das richtig verstanden habe, bitte korrigiere mich, zum Top Act der Darbietungen in seinem fancy Tabledance-Laden machen. Und Runen-Ronny hat nun auch noch sein Herz an sie verloren. Dabei dachte ich nun grad bei ihm, dass er lieber die Finger lässt von Femoids und sonstigen Personen, die menstruieren.«

»Ronny kannte sie ja gar nicht«, sage ich. »Nur was ich von ihr erzählt habe in der Gesa, weil du wolltest, dass wir miteinander reden. Aber dann stand er auf sie. Hat sich da richtig reingesteigert. Außerdem wollte er die Action, glaube ich.«

»Ronny steht auf Action«, sagt sie. »Das war auch mein Eindruck. Wo ist er jetzt eigentlich, der Ronny? Ihr seid doch richtige Bros, der hat dir doch sicher gesagt, wo er hingeht.«

»Ich sollte ihm eine Wohnung besorgen«, sage ich.

»Du kannst Wohnungen besorgen?«, sagt Romina. »Wieso sagst du das nicht gleich? Weißt du, wie lange ich schon eine Anderthalb-Zimmer-Wohnung suche? Kann auch außerhalb des S-Bahn-Rings sein, aber Balkon wäre natürlich schön, Badewanne auch. Regelmäßiges Einkommen, pünktliche Mietzahlung und Benefits, wenn du magst.«

»Sorry«, sage ich. »Ich habe nicht endlos Wohnungen an der Hand, nur fünf, und die gehören meinem Vater, ich verwalte die bloß. Oder hab die bis jetzt verwaltet, er will nichts mehr mit mir zu tun haben.«

»Das kann ich verstehen«, sagt Romina. »In seinem Alter ist zu viel Aufregung nicht gut fürs Herz. Ständig Entführungen, Rumballern in Tabledance-Bars auf der Potsdamer, das wünscht sich kein Vater.«

»Außerdem Wettschulden«, sage ich.

»Genau, stimmt ja, auch das noch«, sagt sie. »Hatte ich vergessen. Andererseits, mit so einem dauerfrustrierten Vater im Hintergrund würde ich wahrscheinlich auch ständig zocken, um mal auf andere Gedanken zu kommen. Aber wie ist das nun mit der Wohnung?«

»Ich kann dir keine Wohnung besorgen«, sage ich.

Romina lacht und zeigt ihre kräftigen weißen Zähne. »Tom Lohoff, von all den Typen, die schon mal hier im Vernehmungszimmer saßen und versucht haben, sich doof zu stellen, bist du locker unter den Top Five.«

»Ich habe auch Ronny keine Wohnung besorgt«, sage ich. »Wir sind einfach nicht mehr dazu gekommen. Das wollten wir machen, wenn wir fertig waren mit dem Golden Dolls. Ihr seid reingestürmt mit euren Blendgranaten, seitdem habe ich nichts mehr von Ronny gesehen. Ist der euch echt durch die Lappen gegangen? Stand niemand von euch auf dem Hof?«

Romina sagt nichts dazu.

»Ich kann euch seine Wohnung in Hellersdorf zeigen«, sage ich. »Hinter der U-Bahn Cottbusser Platz. Eine unfassbar öde Gegend. U-Bahn-Gleise. Trampelpfade, Asia-Imbiss. Platte, so weit das Auge reicht. Sechsgeschosser, Zehngeschosser. Ich glaube, er wohnt da mit seiner Mutti, in seinem Jugendzimmer hatte er zwei Maschinenpistolen unter dem Bett.«

»Seine Mutter sitzt in dieser Minute gleich nebenan«, sagt Romina. »Bei meinem Kollegen. Die haben sie schon gefragt. Und weißt du was? Sie kann sich das einfach nicht erklären, dass ihr Sohn Waffen unter seinem Bett bunkert und dann mit einer Uzi in einer Sexbar rumballert. Und vorher einen AfD-Politiker entführt. Ihr Ronny ist immer ein lieber Junge gewesen, sagt sie. Ein aufgewecktes Kind, intelligent und neugierig. Ronny war ihr Sonnenschein. Wo er jetzt ist, das weiß sie nicht.«

»Vielleicht schläft er in seinem Auto«, sage ich. »Er hat noch eine zweite Waffe dabei. Quatscht auch wirres Zeug von einem Gegenschlag, der nötig wäre, von einem bewaffneten Kampf gegen das System. Vielleicht hat er noch was vor. Keine Ahnung. Ich habe das nicht ernst genommen.«

»Wie seid ihr euch denn überhaupt begegnet nach dem Knast?«, fragt Romina. »Ich meine, ihr wurdet doch versetzt entlassen, wenn ich mich recht erinnere. War jedenfalls so angeordnet.«

»War auch so«, sage ich. »Er wurde zuerst entlassen. Morgens um sechs. Hat kein Frühstück mehr gekriegt, das habe ich dann gegessen.«

»Und dann hat er vor dem Tor auf dich gewartet«, sagt Romina. »Voll süß, ihr beiden. So eine nice Bromance. Mein Vater hat auch immer vor dem Knast auf seinen Kumpel gewartet. Und dann sind sie losgezogen, gleich ins Clou am Kutschi, damit sie mir und meiner Mutter was mitbringen konnten nach all den Monaten. Also, du hast Ronny getroffen.«

»Nein«, sage ich. »Ronny kam nachts in die Wohnung in Fennpfuhl, wo ich geschlafen habe. Ich hab das Gefühl, er kennt nicht so viele Leute in der Stadt.«

»Sagt seine Mutti auch«, sagt Romina. »Er ist so eine Netzassel, der krabbelt nachts immer in den ganz finsteren Gegenden des Internets herum, und da ist er auch prompt an die falschen Leute geraten.«

»Kann ich dann jetzt gehen?«, frage ich.

»Meinetwegen ja, klar«, sagt sie. »Doch wie vorhin schon angesprochen, haben wir hier gewisse Routinen einzuhalten. Du wirst jetzt schön einem Haftrichter vorgeführt und bist hoffentlich nett und höflich zu ihm. Ich denke nicht, dass er bei dir einen Haftgrund sieht. Hast ja eine ordentliche Perspektive mit deinem Vater und festem Wohnsitz. Aber darauf muss er schon selbst kommen. Und dann wartest du noch eine Weile in der Gesa, und dann darfst du gehen.«

»Wie lange zieht sich das hin?«, sage ich. »Ich will nicht undankbar sein, aber ich habe Hunger.«

»Ich auch«, sagt Romina. »Das Essen in der Kantine ist ein Albtraum, sag ich dir, da gehe ich seit Monaten nicht mehr hin. Ich hatte heute noch nichts außer einem Milky Way.«

»Ich würde dich nachher gern einladen, wenn das okay für dich wäre«, sage ich, um einfach mal zu probieren, wie sie reagiert. »Unten am Kreuzberg ist eine gute Osteria. Wann hast du denn Feierabend?«

»Gegen sieben«, sagt sie. »Verstehe ich das richtig, dass du hier grade deine Vernehmerin klarmachen willst?«

»Vielleicht kannst du mich um sieben abholen?«, frage ich.

Ihre Zungenspitze spielt im Mundwinkel und sie massiert sich den straffen BH-Riemen unter der Achsel, während sie mich anschaut. Im Zimmer es unerträglich heiß, ich wische mir den Schweiß aus der Stirn und erwidere ihren Blick. Den Ständer habe ich immer noch.

»Ich sehe mal zu, dass ich meinen Kram hier bis sieben vom Tisch kriege«, sagt sie.

Der Haftrichter sitzt in Hemd, kurzen Herrenhosen und Birkenstock-Sandalen hinter dem Schreibtisch und hat nur wenige Fragen.

In der Gefangenensammelstelle bringt Frau Ritter mich in eine leer stehende Zelle, in der ich mich ausstrecke und trotz der abartigen Temperaturen einschlafe.

Um sieben ist Frau Ritter zurück und schließt auf. Meine Sachen werden mir ausgehändigt, die Tür zum Ausgang aufgeschlossen. Ich bin wieder frei.

Auf dem Tempelhofer Damm steht Romina und raucht. Steht da mit ihrem BH, ihrer Lieferando-Weste, ihren Docs, raucht und grinst mich an.

»Hatte nichts mehr zu tun«, sagt sie. »Und habe Hunger.«

Wir gehen zusammen zur Osteria, sitzen im Garten, trinken einen Aperol Spritz, während wir auf die Pizza warten. Um uns herum reden und lachen die Gäste. Wir haben nicht viel zu sagen, stattdessen stürzen wir uns auf die Pizza, als sie endlich kommt, danach auf das Tiramisu und den Espresso.

Romina übernimmt die Rechnung. »Du hattest nicht einen einzigen Cent dabei in der Gesa, hat mir Frau Ritter erzählt«, sagt sie. »Aber dafür kannst du ja gleich ein bisschen nett sein zu mir.«

Wir gehen den Kreuzberg hinauf. Es wird allmählich dunkel, im Westen braut sich ein Hitzegewitter zusammen, deshalb sind kaum noch Leute im Park, doch das Schinkeldenkmal oben ist noch offen, wir laufen die Stufen hoch und schauen über die Stadt. Im Westen irrlichtert das Gewitter. Ein leichter Wind kommt auf, die Schwüle lässt nach. Außer uns beiden ist hier niemand mehr, das Tor unten wird quietschend geschlossen, wir bleiben.

Romina sitzt neben mir, ich kann ihre dichten Wimpern von der Seite sehen. So kommt es, dass unsere Finger sich berühren, zuerst nur die Fingerspitzen, und nur wie zufällig, irrtümlich. Und nachdem sie sich einmal gefunden haben, kommen sie auch gleich wieder zusammen, verhaken sich, gleiten aneinander und ineinander, lassen sich wieder los. Finden sich erneut und bleiben zusammen. Sie hat feste, warme Hände. Ich mag sie. Ihre Finger spielen in einem flirrenden Rhythmus mit meinen, mal schnell, dann wieder langsam, intensiv, bohren sich in meine Handflächen, kratzen sie.

»Du musst nicht denken, dass ich mit jedem Tatverdächtigen um die Häuser ziehe«, sagt sie.

»Aber bei mir machst du eine Ausnahme«, sage ich und strecke die Beine aus.

»Du bist hübsch«, sagt sie. »Ein hübscher Mann.«

»Findest du wirklich?«, sage ich.

»Finde ich, ja«, sagt sie. »Was soll das jetzt werden, fishing for compliments? Deine Beine sind super, so lang und gerade.« Sie streicht mir über die Knie und die Schenkel herauf. Als sie oben angekommen ist, nimmt sie die Hand nicht weg.

»Deine Nase ist auch vielversprechend«, sagt sie. »Kräftig, aber eine schöne Form. Was sagt ihr Deutschen: Wie die Nase eines Mannes, also ist auch sein Johannes.«

Der Spruch weckt meinen Schwanz wieder auf, er macht sich bereit. Romina löst ihn aus meiner Hose, prüft ihn anerkennend.

»Da kann man nicht meckern als Frau«, sagt sie. »Das fiel mir schon bei der Vernehmung auf, dass du dauernd einen Ständer hast. Das macht meine Arbeit nicht gerade leichter. Und dann ist es dir noch peinlich, und du versuchst es zu verstecken, so mit roten Wangen und Beine überkreuzen, so schüchtern wie ein Zwölfjähriger, das lässt einen auch als Beamtin nicht kalt. Wäre das okay für dich, wenn ich meinen BH mal aufmache? Der bringt mich eh schon den ganzen Tag um.«

»Kannst du gerne machen«, sage ich. »Aber lass ihn nicht los.«

Sie öffnet den Verschluss mit einer Hand, mit der anderen hält sie meinen Schwanz fest. Meine Hand streicht über ihren Rücken, die Schultern, den Nacken. Verschwindet in ihrem krass dichten schwarzen Haar.

»Ich will nicht drängeln, echt nicht«, sagt sie. »Aber so perspektivisch glaube ich, am einfachsten ist es, wenn du dich hinlegst. Ich lege mich jedenfalls nicht auf die Steine.«

Sie schaut mich an, ihr Mund ist etwas geöffnet, schimmert feucht, ich lege meine Arme um ihren Rücken, ziehe sie zu mir, küsse sie und sinke nach hinten. Der Boden ist nicht hart, wenn der Schwanz hart ist.

Romina folgt mir, ihre flinke Zunge in meinem Mund, an meiner Zunge, sie setzt sich auf mich, und mit einigen wohligen Verrenkungen finden wir zusammen. Herr im Himmel, du bist groß, und ich lobe deine Werke. In Hoheit und Pracht bist du gekleidet, Licht ist dein Kleid, das du anhast, du breitest den Himmel aus wie ein Zelt.

»Du hast keinen Slip an«, sage ich.

»Ich bin ein einfaches, robustes Mädchen«, sagt Romina über mir. »Und so will ich auch meinen Sex haben, einfach und robust. Mach jetzt mal hin.«

Muss sie mir nicht zweimal sagen, ich rieche Minze und Waldboden und lobe den Herrn im Himmel, der uns so geschaffen hat, dass wir tun können, was wir hier tun. Über uns rauschen die schweren Kronen der Eichen im Nachtwind, von Wilmersdorf her rollt das Hitzegewitter heran, doch es braucht lang, bis es näher kommt und sich über uns entlädt.

»Das war jetzt nicht schlecht«, sagt Romina danach. »Bisschen überhastet im Abschluss, sonst wäre ich gleich noch mal gekommen. Aber sehr okay für den Anfang.«