7. Eintrag Auf der Bühne ein mehr oder weniger ramponierter, unfertiger oder beschädigter großer Jesus am Kreuz.

Der Herrgottschnitzer kommt mit seinem Werkzeug. Er sieht das Publikum, schaut zu seinem Jesus bzw. zum Publikum.

„Es ist ein Kreuz mit ihm … Wenn er liebt (nickt zum Publikum) … Aber er kann auch anders. Ganz anders, ich versuche ihm ganz nah zu sein, denn irgendwann werde ich wahnsinnig sein, dann muss er fertig sein. (nach oben) Wir haben ja nicht ewig Zeit, gell Allmächtiger! (zum Publikum) Ewig ist ewig.“

Die Hoffnung stirbt fast zuletzt, die Wiederholung stirbt gar nicht – auch hier hab ich ja eine Olympia splendid 33, eine wunderbare kleine Reiseschreibmaschine. Die Jahre auf mich gewartet hat und bereit wäre.

Das Stück, auch wenn es ‚Der Herrgottschnitzer und der liebe Gott‘ heißt, handelt vom lebenslangen Versuch immer besser zu scheitern, mehr geht nicht. Die alte, bekannte Leier, auch das misslingt natürlich.

Gestern habe ich mich ins schäumend wilde Meer „gestürzt“ und das trotz spitz-hysterischer Warnungen der Ex überlebt. Interessant: Sie lebt schon so lang am Meer und hat Angst …, weil ich das Meer kenne, sagt sie, die Ebbewellen sind die schlimmsten, mach das nicht wieder.

Ich denk mir, leck mich doch am Arsch, spinnerte Spinatwachtel, und sage: Jawoll, liebe Krankenschwester!

Dem Knie geht es immer besser. Ich bin froh, dass ich da bin. Der das Auto für die große Reise herrichten soll ist krank, braucht aber einen weiteren Vorschuss … dann will ers machen. Keine Ahnung, das muss die Ex regeln. Sie fungiert als Verbindung. Er war irgendwann mal ihr Liebhaber, spür ich?!, und ich war mal mit ihr verheiratet (spür ich nicht mehr). Ideale Voraussetzungen für einen Vermittler.

Lese Maxi Wanders „Guten Morgen, du Schöne“ – die Geschichten faszinieren mich, so uneitel, genau, lebensklug.

Ich hab hier – der Ex sei Dank – immer noch eine ganz passable Bibliothek – und könnte die nächsten zehn Jahre durchlesen. Vielleicht ist das Auto dann fertig?