17. Eintrag Das sind doch gute Nachrichten, wenn man sonst nix hat: Liebe Marie Theres, ich sehe gerade unsern Kroetz als Brandner Kaspar. Bitte richte ihm einen schönen Gruß aus, wenn du ihn siehst, und sag ihm, das war eine geniale Leistung. Hätt er leicht gegen div. Weltstars bestehen können, alles so wahr und echt. Respekt! – und ein Bussi an ihn – und an dich auch. Lisa … Liest mir die Ex heute früh beim Kaffee vor.

Sie und Lena waren gestern noch in einem Rockkonzert mit einem heimischen Sänger und ich war daheim und in mein Stück vertieft, bzw. hab ich nachgedacht, warum ich es keinen Millimeter vorankrieg. Zwischen mir und dem Text ist eine unsichtbare Wand, die ich nicht mehr durchdringen kann.

Denke: Ich hab vor ein paar Jahren aufs falsche Pferd gesetzt: die Schauspielerei an den Nagel gehängt und nur noch schreiben „gewollt“, mit dem Ergebnis, dass ich alles konnte, bloß nicht mehr schreiben. Umgekehrt wärs besser gewesen: diese Scheißschreiberei an den Nagel hängen und wieder als Schauspieler arbeiten. Das Nichtmehrschreibenkönnen hat mich so depressiv gemacht, dass ich auch nix mehr spielen konnte/wollte. Tut mir immer noch leid, dass ich den Hackl im BR-Tatort nicht gespielt hab, weil ich im Total-Sumpf stand. Und mir nichts, gar nichts mehr zugetraut hab. Angst hatte vor der Rolle, so wie ich ja auch oft Angst hab, nur zum Bäcker zu gehen und mir ein paar Brezn zu kaufen, vorher schon das Geld herrichte, damit es beim Zahlen keine „Probleme“ gibt – welche denn um Gottes willen, du krankes blödes Arschloch, welche?

So, gestern wieder mal zerschlagen und niedergeschlagen den PC zugeklappt und im Bett gelegen mit der Frage: Warum tut mir Gott das an, aber diese Frage auf den Herrgottschnitzer und morgen verschoben und sehr gut geschlafen, genau.

Morgen leben, schreiben, scheitern – üben! „Das Leben ist gefährlich, aber es übt kolossal!“, heißt es in der ‚Affäre Blum‘ von R. A. Stemmle und „life is today tomorrow never comes“ hatten die Hippies an ihre Höhle gepinselt auf Matala, wohin sie dann die A. „verschleppten“ und mir die Hörner wuchsen …