40. Eintrag Die Ex ist blendender Laune: Heute vor zwanzig Jahren hat sie ihre Hausfrauenrevolution gegründet und der Friseur Gerhard Meir hat sie in seiner wöchentlichen Kolumne in der ‚Welt am Sonntag‘ zur „Celebrity of the week“ gekürt.

Von diesem Artikel des Friseurs lebte ihr Selbstbewusstsein danach noch mehrere Jahre und die HFR (so weltbewegend, dass es eine Abkürzung brauchte) nahm Fahrt auf in Richtung: vollständige Zerstörung unserer Ehe, sie sich selbst kürend als Che Guevara der Hausfrauen, Scheidung als Revolutionsopfer, ein paar Dutzend frustrierte Weiber als Groupies, die sich vor Schadenfreude die Hände rieben.

Alles zusammen bekam dann etwas Manisch-Irres, denn die Veröffentlichungen auf der Homepage der HFR hatten „mehr Leser als die ‚Bild‘-Zeitung“, die Ex bekam eine Audienz bei Ursula von der Leyen, die damals Familienministerin war, und sah sich auf Augenhöhe mit der Bundeskanzlerin.

Als diese Orgie aus echter Befreiung und echtem Betrug irgendwann und irgendwie im Selbstwahn strandete, blieb vor allem der Hass auf den Ehemann übrig – so bitter und so ähnlich erinnere ich mich, aber heute nach zwanzig Jahren ist das Schnee von gestern.

Ich beglückwünsche sie zu ihrer „Revolution“ und vergesse nicht, dass alle Bomben, die auf die Ehe geschmissen wurden, vor allem dazu dienten, sie, ohne jede Rücksicht auf Verlust, zu befreien.