26. November »Als Regisseur hab ich sie gestern ein ganz klein wenig gequält, einfach damit die Luft raus ist und sie ganz natürlich wirkt. Hat prima geklappt«, erzählt er unserer Tochter am Telefon. Dieser alte Theaterfuchs! Dann setzt er gleich wieder zur Weißwurst-Schlafanzug-Story an und ich interveniere mit seinen Stöckelschuhen. »Super, wie ihr euch gegenseitig mobbt«, meint die Pädagogin am Telefon. »Macht mal weiter so, das bekommt ihr noch besser hin.« Wir lachen, die Stimmung ist super.

Der Dreh in Heidelberg ist angenehm präsent als Hoffnungsschimmer und die Vorfreude auf die Reise auch. Die Zuversicht gibt sich also die Hand.

Ich besuche kurz Naira, die auf das Haus schaut und es diesmal auch putzt. Einladung von F. X., die hundert Euro sind gut investiert, die Freude groß. Sie mache mit ihrem Mann nächste Woche zum ersten Mal seit zehn Jahren Urlaub in einem Hotel im Süden, alles inklusive. Sie hat sich für den großen Koffer entschieden und überlegt, welche Schuhe und Kleider sie mitnehmen soll. »Mach dich schick. Das Leben ist ein Fest«, rate ich ihr. Beschenkt und mit einer innigen Umarmung verlasse ich wieder ihr Haus. Ich hab ihr zwar versucht zu erklären, dass wir abreisen, aber drei Bananen für heute und drei für morgen und vier Orangen und zwei gigantische Zitronen müssen einfach mit. Mich berührt jedes Mal die kanarische Herzlichkeit.

Das Meer ist wild und laut. Es herrscht sogar Wetterwarnung. Der Produzent ruft an und findet meinen Text gut. Ich bin happy und erleichtert. Vielleicht wird es doch noch was mit der flotten Oma? Ich fühle mich gerade gut aufgehoben in meiner Seifenblase.

Ich freue mich sehr auf die Reise. Kann es gar nicht glauben, dass wir die Insel nun doch noch per Schiff verlassen. Countdown und ich bin super entspannt. Welch Luxus, glücklich sein zu dürfen!