25. Kapitel

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Elspeth

Isle of Skye, 6. April 1917

Mein Liebster,

ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir auch Essen schicken darf, aber ich kann es nicht ertragen, dass Du hungrig bist, während ich so viel habe. Äpfel, Brot, Räucherwurst, Käse, Bohnen, Reis, Salzheringe, Zwiebeln, Marmelade. In meinem kleinen Garten gibt es noch nicht viel Frisches, also habe ich ein paar getrocknete Erbsen eingepackt. Ich hoffe, dass Du alles ohne Schwierigkeiten bekommst.

Letztes Jahr um diese Zeit warst Du im Lazarett, und ich wurde fast wahnsinnig vor Sorge. Ich will nicht behaupten, ich sei jetzt nicht besorgt, da ich mir jeden Tag, den wir getrennt sind, Sorgen um Dich mache, aber immerhin weiß ich, dass Du gesund und in Sicherheit bist und mich sehr vermisst.

Ich habe auch angefangen, an Minna zu schreiben. Wusstest Du, dass sie ein Baby bekommen hat? Einen wunderschönen kleinen Jungen mit blondem Haar, genau wie Harry. Sie hat mir ein Foto geschickt. Hast Du überhaupt etwas von Harry gehört? Es muss sehr schwer für sie sein, dass sie mit dem Kind allein ist.

Ich stecke einen Kuss in den Umschlag. Halte ihn gut fest, bevor er hinaushüpft und verschwindet!

In Liebe

Sue

Kriegsgefangenen-Sendung, Postkarte, 23. April 1917

Sue,

gestern Abend habe ich einen wunderbaren Sonnenuntergang erlebt. Ich musste daran denken, wie wir die Straßenbahn nach Portobello genommen und uns den Sonnenuntergang am Strand angesehen haben. Obwohl das Wasser eisig war, hast Du mich aufgefordert, meine Hose aufzurollen und hineinzuwaten. Dann hast Du auf meinem Schoß gesessen und Deine Zehen im Sand vergraben, und wir haben zusammen die schreckliche Pastete gegessen, die Du gebacken hattest. Schrecklich oder nicht, ich hätte sie jetzt gern. Und den Sand. Und den Sonnenuntergang. Vor allem aber Dich.

Davey

Isle of Skye, 2. Mai 1917

Davey,

natürlich erinnere ich mich an den Sonnenuntergang. Ich glaube, damals habe ich zum ersten Mal einfach dagesessen und zugeschaut, wie die Sonne langsam am Horizont versinkt. Ich habe wirklich gespürt, wie sich die Erde unter mir dreht. Aber das könnte auch an Deinem Kuss gelegen haben.

Ich liebe Dich.

E

Isle of Skye, 18. Mai 1917

Davey,

ich habe länger nichts von Dir gehört. Ich wünschte, ich würde nicht die leisen Finger der Sorge spüren, die an meinem Herzen zupfen, so wie sie es immer tun, wenn ich vergeblich auf einen Brief von Dir warte. Du musst zugeben, Du bist nicht immer vorbildlich gewesen, was das angeht. Wenn Du mir längere Zeit nicht geschrieben hast, muss ich mich gewöhnlich hinsetzen, wenn ein Brief kommt – entweder bist Du verwundet und im Lazarett oder in einem Gefangenenlager. Was ist es diesmal? Was bleibt noch übrig?

Ich habe etwas Neues gewagt. Ich habe Emily bei den Jungs gelassen und bin in die Kirche gegangen. Nicht in die steife presbyterianische Kirche meiner Jugend, sondern in die winzige katholische Kapelle in Portree. Ich erinnerte mich an die Wärme und die geheimnisvolle Atmosphäre von St. Mary’s. Außerdem dachte ich, ich sollte vielleicht lieber Deinen katholischen Gott darum bitten, dass er Dich besonders beschützt.

Ich war nicht allein in der Kapelle. Es waren noch andere Frauen da, mit Schleiern und Tüchern, die Gebete murmelten und Kerzen entzündeten. Ich hatte Deine kleine Bibel mitgebracht und fuhr Deinen Namen mit der Fingerspitze nach. Ich zündete eine Kerze an, und da ich nicht die richtigen Gebete kannte, schloss ich einfach die Augen und dachte an Dich. Als ich sie wieder öffnete, saß eine Frau neben mir, die mich still beobachtete. »Haben Sie eine Novene für ihn gebetet?« Ich gestand, dass ich keine Katholikin sei, und rechnete schon damit, sie würde mich aus der Kirche schicken. Stattdessen legte sie ihre Hand auf meine und sagte: »Keine Sorge. Ich bete zusätzlich eine für Sie.« Sie gab mir ihren geschnitzten hölzernen Rosenkranz und versprach, mir die Gebete beizubringen, wenn wir uns wiedersähen.

Als ich die Kapelle verließ, fühlte ich mich viel besser. Obwohl es ein recht weiter Weg bis nach Portree ist, habe ich jetzt einen Ort, an dem ich Dir nahe sein kann.

In Liebe

Sue

Isle of Skye, 22. Mai 1917

Davey,

bitte nimm mir die Angst. Ich bin mit dem Fahrrad fast täglich nach Portree gefahren, um für Dich zu beten, und brauche eine Bestätigung, dass meine Gebete erhört wurden. Ich habe die katholischen Gebete gerade erst gelernt und möchte sicher sein, dass ich es richtig mache.

Egal was, Davey! Eine Postkarte. Einen Satz. Nur ein Wort. Bitte.

Sue

Juni 1917

Sue,

ich habe lange mit mir gerungen, wie ich es Dir am besten sagen soll. Du ahnst nicht, wie viele Entwürfe im Feuer gelandet sind. Ich sage es wohl am besten geradeheraus.

Iain ist am Leben.

Er ist nicht tot, Sue. Er ist hier, in diesem Lager.

Vor einigen Wochen hatten wir Hofgang. Eine Gruppe britischer Männer war erst kürzlich in dieses Lager überstellt worden und drängte sich auf einer Seite des Hofes zusammen. Ich kann Dir sagen, mein Mädchen, ich hatte Tränen in den Augen, nachdem ich so lange nur Französisch und ein paar unverständliche russische Brocken gehört hatte. Ich eilte zu einem der Jungs und bat ihn, mich mit ihm reden zu lassen, egal worüber.

Einer fragte, woher ich käme. »Illinois«, antwortete ich, worauf ein anderer Mann rief: »Illinois? Was du nicht sagst! Ich habe Verwandte da drüben. Welche Gegend?« Europäer scheinen nie zu begreifen, wie gewaltig groß die Vereinigten Staaten sind, also sagte ich: »Chicago. Urbana, da habe ich eine Weile gewohnt.« Worauf der Bursche meinte: »Na so was, mein Cousin wohnt in Chicago! Frank Trimball, du kennst ihn sicher. Ich frage ihn mal nach dir. Wie heißt du denn?«

Ich nannte meinen Namen und hörte einen Schrei aus der Menge: »David Graham aus Urbana, Illinois?«

Ich muss geantwortet haben, denn ehe michs versah, lag ich mit einer schmerzenden Wange und Sand in den Augen auf dem Boden.

Ich hörte jemanden fragen: »Wofür war das denn, Kumpel?« Ich stand auf, noch schwindlig, und sah mich einem Fremden mit geballten Fäusten und verzerrtem Mund gegenüber.

»Dafür, dass er sich in meine Frau verliebt hat.«

Ich konnte nicht schnell genug reagieren, um den zweiten Hieb abzufangen.

»Und dass er dafür gesorgt hat, dass sie sich in ihn verliebt.«

Ich spuckte Blut. »Wer zum Teufel bist du?« Doch ich ahnte schon die Antwort.

»Elspeths Ehemann. Oder bist du so vielen verheirateten Frauen nachgestiegen, dass du den Überblick verloren hast?«

Diesen Kommentar konnte ich ihm nun wirklich nicht durchgehen lassen, oder? Also bin ich auf ihn losgegangen. Was folgte, kann man nur als altmodische Schulhofprügelei bezeichnen.

Sie schien ewig zu dauern, vermutlich waren es aber nur wenige Minuten, denn dann hörten wir jemanden auf Deutsch rufen, und die anderen konnten uns endlich voneinander trennen.

Wir sanken keuchend auf den staubigen Boden, die Menge zerstreute sich. Ehrlich gesagt, waren wir zu müde, zu hungrig und zu demoralisiert, um weiterzukämpfen.

»Warum hast du sie verlassen? Warum hast du ihr nicht geschrieben?« Das musste ich ihn fragen, um deinetwillen. »Sie hält dich für tot.«

Iain hielt sich die blutige Nase. »Sie hatte ja dich.«

Sue, er wusste Bescheid. Die ganze Zeit über. Er hat die Briefe gefunden, er hat gewusst, dass Du mir jahrelang heimlich geschrieben hast. Er hat zwischen den Zeilen gelesen, was wir beide erst später erkannt haben. Er hat es erraten, bevor wir es uns eingestanden haben. Warum hat er sich wohl so schnell zur Armee gemeldet? Warum wollte er um jeden Preis an die Front? Er dachte, er hätte nichts zu verlieren.

Ich weiß nicht, was das für uns bedeutet. Ich kämpfe noch mit meinem Gewissen, daher kann ich verstehen, wenn Du mir nicht sofort zurückschreibst. Falls Du ihm schreiben möchtest, kannst Du das unter derselben Adresse tun.

David

Isle of Skye, 18. Juni 1917

Was für ein furchtbarer Scherz, Davey! Ich bin nach den ersten Zeilen ohnmächtig geworden. Der tapfere Allie hatte schon den Mantel an und wollte durch den Regen laufen, um den Arzt zu holen, als ich zu mir kam und ihm versicherte, dass es nur ein gemeiner Scherz gewesen sei.

Das war es doch, oder? Iain kann nicht am Leben sein. Die ganzen Briefe, in denen man mir seinen Tod bestätigt hat. Das Trennungsgeld, das in eine Witwenpension umgewandelt wurde. Wie konnte sich das Kriegsministerium so irren?

Was soll ich denn jetzt fühlen? Mein Ehemann meldet sich zur Armee und zieht in den Krieg, um im großen Stil Selbstmord zu begehen. Er schreibt mir nicht; er kommt mich nicht besuchen. Er ist seit über einem Jahr in Gefangenschaft und hat weder mir noch seiner Mutter geschrieben, dass er am Leben ist. Überrascht es ihn, dass ich mich in einen anderen Mann verliebt habe? Würde nicht jede Frau das Gleiche tun?

Oh, Davey! Ich kann das nicht ertragen. Ich kann das alles nicht ertragen.

Sue

Kriegsgefangenen-Sendung, Postkarte, 23. Juni 1917

Sue,

morgen breite ich die Flügel aus. Es mag eine Weile dauern, bevor ich wieder schreibe, aber mach Dir keine Sorgen um mich. Du bist die Blüte, zu der ich fliege.

Ich vermisse Dein Lächeln.

Davey

24. Juni 1917

Sue, mein liebstes Mädchen,

wenn Du das hier liest, heißt das, dass Iain durchgekommen ist. Ich weiß, es muss ein Schock für Dich sein, ihn vor Deiner Tür zu finden, auferstanden von den Toten, sozusagen. Aber ich habe Dir einmal versprochen, dass ich nicht zwischen euch stehen würde, wenn er zu Dir zurückkehrt.

Ich habe ein Märchen für Dich geschrieben. Ich hoffe, dass es erklärt, was ich nicht erklären kann. Du sollst wissen, dass ich Dich liebe.

Für immer der Deine

David

Die Frau des Fischers

Es war einmal ein Fischer, der hatte eine wunderschöne Frau namens Lucinda. Er fuhr für Wochen hinaus, folgte den Fischen, und Lucinda wartete am Ufer, ließ die bloßen Füße in die Wellen baumeln und knüpfte seine Netze. Sie webte und knüpfte die starken silbrigen Fäden, und während sie webte, sang sie. Sie sang einsame Lieder über das Meer, lebhafte Matrosen-Shantys und schmerzhaft schöne Melodien, die klangen, als sängen die Meerjungfrauen selbst. Doch als sie so über das Wasser schaute, die Augen auf den Horizont gerichtet, wo sie das Boot ihres Mannes zu sehen hoffte, war jedes ihrer Lieder von Traurigkeit gefärbt.

Lucinda war so lieblich und ihr Gesang so rein, dass ein Wassergeist sich in sie verliebte. Während sie am Ufer saß und ihre Netze knüpfte, trieb der Geist in der Nähe dahin, beobachtete sie, und seine Liebe wuchs. Mit jeder kristallenen Träne, die Lucinda ins Meer vergoss, kam der Geist ein wenig näher und wünschte sich, er könnte sie zum Lächeln bringen. Er war entschlossen, ihre Liebe zu gewinnen und sie zu sich ins Meer zu holen.

Der Geist schwamm hinaus und suchte nach dem kostbarsten Geschenk, das er finden konnte, nach etwas, das Lucinda in ihrem bescheidenen Land noch nie gesehen hatte und das ihr beweisen würde, dass die Welt größer war als ihr kleiner Uferstreifen und der leere Horizont. Wenn sie erst erkannte, wie weit das Meer reichte und was sich unter den Wellen verbarg, würde sie mit ihm kommen.

Er tauchte in die tiefsten Tiefen und fand die schönste Muschel, die man sich nur denken kann, groß und cremeweiß, die von innen her rosa und blassblau schimmerte. Er brachte sie Lucinda mit einem schüchternen Lächeln und freute sich, dass sie es erwiderte.

Doch sie wollte das Geschenk nicht annehmen. »Wenn ich eine schöne Muschel möchte, muss ich nur am Strand entlanggehen und mir eine suchen.«

»Aber keine wird so schön sein wie diese Muschel, die von so weit her kommt.«

»Sie wird schöner sein, weil ich sie vor meiner Tür finden kann.«

Am nächsten Tag tanzte der Geist durch die Wellen, bis er einen herrlichen Fisch fand, dessen lange Flossen leuchtend blau und gelb gefärbt waren. Er fing ihn in einer Glasschale und brachte ihn Lucinda, die wieder lächelte, aber die gleiche Antwort gab wie zuvor. »Wenn ich einen herrlichen Fisch möchte, muss ich nur ins flache Wasser der Bucht schauen.«

»Aber keiner wird so herrlich sein wie dieser, der unter den Wellen lebt.«

»Er wird noch herrlicher sein, weil ich ihn vor meiner Tür finden kann.«

Der Geist schwamm Tag und Nacht bis zu einem Strand in einem exotischen Land, an dem sich Palmen wiegten und die Luft nach Früchten duftete. Der Sand am Strand glitzerte in reinem Weiß. Der Geist schöpfte von dem funkelnden Sand und brachte ihn Lucinda. Doch sie antwortete wie zuvor: »Wenn ich funkelnden Sand sehen möchte, muss ich nur auf diesen Strand schauen.«

»Aber er wird nicht so funkeln und so rein weiß sein wie dieser Sand, den ich für dich gesucht habe.«

»In meinen Augen wird er noch mehr funkeln, weil ich ihn vor meiner Tür finden kann.« Sie lächelte den Geist freundlich an. »Das Meer gehört dir. Du treibst mit der Strömung dahin und reist durch die Wellen an ferne Orte. Doch das Meer ist nicht meine Welt und wird es auch nie sein. Meine Heimat am Strand ist mir kostbarer als alle Schätze der Welt.«

Da schwamm der Geist wütend davon. Er verstand nicht, dass Lucinda trotz der herrlichen Schätze, die er ihr dargeboten hatte, und des Lebens unter dem Meer, das er ihr schenken konnte, die Gesellschaft eines bloßen Fischers und ihr schlichtes Leben an diesem Strand bevorzugte. Das Lied, das sie dort sang und das der Wind mit sich trug, kündete von Sehnsucht und Verlust.

Der zurückgewiesene Geist brach durch die Wasseroberfläche und beschwor in seinem Zorn einen Sturm herauf. Regen strömte hernieder und verbarg den Strand hinter einem grauen Vorhang. Draußen hüpfte ein winziges Fischerboot auf dem tobenden Wasser. Als das Wasser stieg, ritt ein Seepferd mit nackter Brust, scharfen Zähnen und Algen in der Mähne auf einem Wellenkamm dahin. Weiße Gischt spritzte hinter ihm auf, und das Seepferd flog geradewegs auf das Boot zu.

Der Fischer, einmal unter die Oberfläche gezogen, würde nie mehr heimkehren. Der Geist würde nie wieder um Lucindas Liebe kämpfen müssen. Doch ihr Lied erhob sich über den Donner und die tobenden Wellen, und der Geist wusste, was er zu tun hatte. Er tauchte unter.

Er schaffte es zur anderen Seite des Bootes, gerade, als das Seepferd sich aufbäumte, während Salzwasser von seinen krallenbesetzten Hufen tropfte. Der Geist trat mit den Beinen, schoss wie ein Fisch aus dem Wasser empor und warf sich zwischen das Seepferd und den Fischer, der am Boden des Bootes kauerte. Die Krallen des Seepferds bohrten sich in den Geist.

Mit all seiner Kraft beschwor der Geist einen Wind herauf, der das kleine Fischerboot ans Ufer trieb. Er wusste, dass kein Geschenk Lucinda von ihrer Heimat weglocken konnte. Doch indem er ihr den Fischer zurückbrachte, hatte er das einzige Geschenk gefunden, das ihr wichtig war.

Isle of Skye, 17. August 1917

Davey,

dieser Mann – dieser Fremde, der vor meiner Tür erschienen ist – ist nicht mein Ehemann. Als er vor drei Jahren wegging, war mein Ehemann stark, anmaßend und nachdenklich. Ich weiß jetzt, dass die Glut in seinem Blick, die ich für Fanatismus hielt, die Glut der Eifersucht war. Doch dieser Mann – dieser Fremde, den Du mir geschickt hast – ist dünn, nervös, halb verhungert, zaghaft, vorsichtig. Er ist ganz und gar nicht, wie Iain war. Ich kenne ihn nicht.

Er sagt, Du hättest eine große Flucht geplant, falsche Uniformen genäht und vorgehabt, einfach aus dem Eingangstor des Gefangenenlagers zu spazieren. Doch er habe es als Einziger geschafft.

Ich möchte wissen, was euch das Recht gegeben hat, für mich zu entscheiden. Wie kommst Du darauf, dass ich ihn zurückhaben will? Wie kommst Du darauf, dass ich nicht auf Dich warten würde?

Ich weiß nicht, was ich mit ihm anfangen soll. Er sitzt den ganzen Tag im Haus und scheint sich unwohl zu fühlen. Er raucht und zuckt und weint, wenn er versucht, mit mir zu schlafen. Wenn ich die Stiefel anziehe, um nach draußen zu gehen, klammert er sich an meine Schürze, als würde ich nie zurückkehren.

Ich habe tatsächlich mit dem Gedanken gespielt. Aber wohin sollte ich gehen? Ich weiß nicht, ob Du noch in Gefangenschaft bist. Ich weiß nicht, warum Du in dem Brief, den Du Iain mitgegeben hast, so kalt geklungen hast. Ich weiß nicht, ob Du mich noch liebst. Ich weiß nicht, ob Du diesen Brief jemals öffnen und lesen wirst.

Wann immer ich in Portree bin, gehe ich in die katholische Kapelle. Ich bete, dass Du in Sicherheit bist, wo immer Du sein magst, und dass alles irgendwie gut wird. Nichts ist so, wie es sein sollte.

Davey, ich brauche Dich. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich Dich brauche. Ohne Dich ist nichts richtig. Es ist meine Entscheidung, ich muss sie treffen.

Sue