ADDY
TAG 5: MI, 15:00 UHR, BIRMINGHAM, ENGLAND
Es war nicht schwierig, die Richtung auszumachen, in der das Kraftwerk lag. Dichte Wolken hatten sich im Osten der Stadt zusammengezogen. Immer wieder grollte verhängnisvoll Donner über sie hinweg und Blitze zuckten am Horizont. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto düsterer wurde der Himmel.
Sie folgten der Straße, die sich wie eine Schneise durch meterhohe Hecken zog. Nur hier und dort konnte man dahinter die Gemäuer der verlassenen Gebäude erkennen. Über dem Asphalt lag ein grüner Teppich aus dicht wucherndem Gras, und wenn Addy den Kopf in den Nacken legte, sah sie Ranken wie Wäscheleinen in einem verschlungenen Geflecht zwischen den Hochhäusern hängen.
Von Randalierern gab es keine Spur mehr. Auch Polizei und Militär schienen eingesehen zu haben, dass die Stadt verloren war. Statt der Sirenen, die sie am frühen Morgen noch gehört hatten, zwitscherten Vögel, Nager raschelten im Dickicht und der Wind rauschte in den Blättern.
Wenn die dunklen Wolken nicht gewesen wären, hätte der Anblick dieser erblühten Ruinen friedlich auf Addy wirken können. Auch wenn die meisten Menschen geflüchtet waren, war Birmingham noch lange nicht ausgestorben. Am Ende gehörte diese Sphäre nun mal nicht nur den Menschen allein, sondern auch all den Tieren, die hier lebten und die sich nicht die Mutter der Erde zum Feind gemacht hatten.
Carson lief voraus, gefolgt von Casimir. Wie sie in das Kraftwerk eindringen wollten, wusste Addy noch nicht, aber das würde sich schon zeigen. Mit zwei Meliad an ihrer Seite hatte sie da wenig Sorge.
Mehr Gedanken machte sie sich darüber, wie sie Bennet überzeugen konnten. Sie würden Casimirs Kräfte brauchen, damit er ihm zeigen konnte, was er ihr gezeigt hatte. Doch wenn sie an das dachte, was das letzte Mal geschehen war, als Casimir Bennet gegenübergestanden hatte, kochte Wut in ihr auf.
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und sie versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. Angst davor, was sie erwarten würde, aber auch vor dem brodelnden Hass auf Bennet, der in ihr wuchs, mit jedem Schritt, den sie näher an das Kraftwerk herankamen.
Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, der ihr das Atmen erschwerte, und sie war froh, dass Casimir vor ihr lief und nicht sehen konnte, was mit ihr los war.
Das Bild von dem Monster, zu dem Dave geworden war, verfolgte sie, seitdem sie ihren Unterschlupf verlassen hatten. Sie wollte nicht so enden wie er, wusste, dass sie sich ihren Ängsten stellen musste, statt sie zu Wut und Hass werden zu lassen, die sich tief in ihre Seele brannten und sie von innen heraus auffressen würden. Aber das war leichter gesagt als getan.
Schon eine Weile spürte sie einen stechenden Schmerz an ihrem Bein. Dort, wo ihr Daves Blut auf die Hose getropft war. Sie hatte nachgeschaut und nichts an ihrer Haut gesehen. Aber wusste sie denn mit Sicherheit, dass der Schlick sichtbare Spuren hinterließ? Konnte sie sich ganz sicher sein, dass dort nichts gewesen war, bevor sie nachgeschaut hatte?
Sie wollte mit aller Macht daran glauben, dass es nur ein Phantomschmerz war, hatte versucht, ihn zu ignorieren und nicht daran zu denken. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie längst, was mit ihr geschah.
Addy wollte kein Monster werden. Sie wollte sich nicht von ihrem Hass lenken lassen. Doch sie war wütend, vom Schmerz zerrissen, und sie konnte es sich nur so erklären, dass es der Schlick des Belial war, der sich in ihr festgesetzt hatte und in ihr brannte, als hätte er die Wunde infiziert, die Daves Tod in ihrem Herzen hinterlassen hatte.
Wenn sie mit ihrer Theorie, wann sich Dave infiziert hatte, richtiglag und falls sich der Belial in ihr ähnlich schnell ausbreitete, blieben ihr ungefähr 24 Stunden. Zeit genug, um Elekreen aufzuhalten. Und einen Vorteil hatte sie im Vergleich zu den anderen Infizierten. Sie wusste, was sich in ihrem Inneren ausbreitete, und konnte dagegen ankämpfen.
Ein plötzlich aufkommender Wind riss ihre Aufmerksamkeit wieder zurück auf die Straße. Die anderen waren stehen geblieben und eine Familie, vollgepackt mit Taschen und Rucksäcken, rannte so eilig an ihnen vorbei, dass Addy ausweichen musste.
»Schneller!«, rief der Vater, schnappte sich seinen Jüngsten und klemmte sich das Kind wie ein Gepäckstück unter den Arm. Die Frau und ihre Tochter folgten ihm in gebückter Haltung, während der ältere Sohn die Nachhut bildete und immer wieder hinter sich schaute. Panik zeichnete seine Miene.
Addy folgte dem Blick des Jungen und sah, wovor die Familie flüchtete. Ein Tornado hatte sich am Horizont gebildet. Trümmer umkreisten die wild peitschende Windhose, die allerdings nicht näher kam. Zumindest noch nicht.
Sie schloss zu Casimir auf. Zwei weitere Tornados schossen in einiger Entfernung vom Himmel, bohrten sich zwischen die Hochhäuser und hoben weitere Trümmer hinauf in die Wolken. Der Wind nahm noch einmal zu und Addys Haar peitschte ihr durchs Gesicht.
»Diesmal also kein Erdbeben?«, fragte sie und versuchte, dabei möglichst gefasst zu klingen. Allein der Gedanke, dass sie zwischen den Tornados hindurch zum Kraftwerk mussten, ließ ihren Puls rasen.
»Terra Mater ist die Mutter von allem. Auch von Wind, Erde und Wasser«, erklärte er. Sein Blick lag dabei weiter auf den Tornados, die unruhig zwischen den Häusern tanzten, als wären sie sich ihres Ziels noch nicht wirklich bewusst. »Für sie gibt es tausend und mehr Wege, dem Treiben der Menschen ein Ende zu setzen.«
Carson wandte sich ihnen zu. »Es gibt bestimmt noch Plätze in der ersten Reihe!«, schrie er gegen den Wind an.
Er spielte sicher darauf an, dass sie nur noch zuschauen konnten. So wie er es bereits in Orsett getan und auch hier vorgehabt hatte zu tun. Während er auf Abstand geblieben war, hatte das Erdbeben in Orsett ihre Mutter getötet. So viele Menschen waren gestorben. Und er bedauerte nichts. Der Hass auf ihn kochte in Addy und sie musste dagegen ankämpfen, sich auf ihn zu stürzen.
»Geht es dir gut?«, fragte Casimir besorgt.
Addy sah erschrocken zu ihm. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich ihre Fingernägel ins Fleisch gebohrt hatte, während ihre Gedanken bei Carson gewesen waren. Sie löste ihre Faust und atmete durch. Der Belial durfte nicht die Oberhand gewinnen.
»Ja, es geht«, behauptete sie.
»Bist du dir sicher?« Er griff nach ihrem Arm, doch seine Berührung allein reichte aus, um das Bild von Daves durchbohrtem Körper erneut in ihr auflodern zu lassen. Sie sah den Schmerz in Daves Augen, die Entschlossenheit in Casimirs Blick, wie er mit erhobenen Händen danebenstand und ihn, ohne zu zögern, geopfert hatte. Die Wut überrollte sie abermals. Wut, die sie nicht kontrollieren konnte. Sie riss sich los und stolperte von Casimir weg.
»Ich sagte, es geht mir gut«, wiederholte sie, ohne ihn anschauen zu können. Seine Nähe machte es ihr unmöglich, die Dunkelheit zu kontrollieren. Sosehr sie sich auch wünschte, er hätte ihr Halt geben können.
»Addy …« Er hob an, noch etwas hinzuzufügen, als ein pfeifendes, immer lauter werdendes Geräusch ihn stocken ließ.
Sie wirbelten herum. Addy sah gerade noch, wie etwas Großes direkt auf sie zusteuerte, da stieß Casimir sie schon von sich und ein Straßenschild schnellte direkt zwischen ihnen hindurch.
Addy stolperte rückwärts und stürzte. Ihr Blick folgte dem Schild, das in eine Hauswand krachte und dort wie ein Pfeil stecken blieb. Erst dann sah sie sich nach Carson um.
Er war ebenfalls ausgewichen und wandte sich gerade wieder den Tornados zu. »Das war haarscharf. Seid ihr euch sicher, dass ihr dorthin wollt?«
»Du kannst ja hierbleiben, wenn du Angst hast«, sagte Addy, rappelte sich auf und lief weiter.
In gebückter Haltung bewegte sie sich nah an den Häuserwänden, hielt sich den Arm vors Gesicht und musste immer wieder Schutz hinter Autos und eingestürzten Fassaden suchen. Das Vorankommen und die volle Konzentration auf ihr Ziel waren alles, was sie davon abhielt, an den Belial in sich zu denken. Doch bald war der Wind so heftig, dass es kein Weiterkommen mehr gab. Es blieb ihr nichts anderes, als hinter einem eingestürzten Gebäude in Deckung zu gehen.
Vorsichtig richtete sie sich auf und spähte über die Trümmer. Sie konnte den Zaun sehen, hinter dem das Kraftwerksgelände lag. Die Männer, die dort Wache schoben, waren dabei, sich ins Innere zu flüchten. Das Tor blieb unbewacht zurück.
Carson holte zu ihr auf. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, dann versuchte sie aufzustehen, aber der Wind war zu heftig. Die Böen peitschten auf sie ein und drohten, sie davonzuwehen, würde sie sich vollends aufrichten. Resigniert sank sie wieder zu Boden.
Auch Casimir hatte sie nun eingeholt.
»Die Kleine ist ganz schön tough!«, rief Carson über den Lärm des Sturms hinweg.
»Das war sie schon in Orsett«, erwiderte Casimir und sah Addy dabei an. Noch immer war sein Blick voller Sorge. Dass sie jemals an seinen menschlichen Gefühlen gezweifelt hatte, schien in diesem Moment völlig absurd. Ihre Wut ebbte ab und schäumte auch dann nicht auf, als er ihre Wange berührte. »Aber da lagen noch keine Schatten um ihre Augen.«
Addys Herz machte einen Satz. Sie hatte gehofft, er würde es nicht bemerken. Er hatte es auch bei Dave nicht erkannt. Wieso jetzt bei ihr?
»Ist das euer Ernst?«, fuhr Carson sie an. »Wir laufen direkt auf diesen Sturm zu, hin zu dieser Massenvernichtungswaffe, die uns beide töten könnte, und jetzt erfahren wir, dass sich dieses Menschlein in einen Belial verwandelt?«
Addy wandte ihm ruckartig den Kopf zu. Sofort war die Wut wieder da und es kostete sie alle Mühe, sie unter Kontrolle zu bringen.
»Es hat 24 Stunden gedauert, bis der Belial Dave besiegt hatte. Ich schaffe das.«
»Du musst niemandem etwas beweisen«, sagte Casimir.
»Genau, bleib einfach hier sitzen. Wir beide schaukeln das schon.« Carson warf Casimir einen verstohlenen Blick zu.
Addy hasste es, dass er sie auf diese Weise ausschloss, sich mit Casimir verbündete und sie als niederen Mensch betrachtete. Sie schnaubte vor Wut. »Bis vor Kurzem wolltest du Terra Mater einfach nur machen lassen und jetzt soll ich dir vertrauen? Ich lasse dich nicht alleine da reingehen. Nicht wenn ich nicht weiß, ob du dich an den Plan hältst.«
Carson grinste schief. »Und damit kommst du zurecht?«, fragte er an Casimir gerichtet. »Mit diesen ganzen Zweifeln und Ängsten, dem Misstrauen und dem Auf und Ab der Gefühle. Mal mag sie dich, mal hasst sie dich. Das ist doch anstrengend.«
»Addy schafft das«, bemerkte Casimir, ohne auf die Spitzfindigkeiten einzugehen. »Sie ist stärker, als du denkst.«
Er schenkte ihr ein Lächeln und reichte ihr die Hand. Wenn er sie so ansah, wenn alles um sie herum still wurde und sie nur ihn und er nur sie sehen konnte, dann glaubte sie ihm jedes Wort. Dann schien sein Lächeln alleine ihr zu gelten und allen Schmerz wegwischen zu können. Dann hätte er ihr den Himmel versprechen können und sie wäre ihm bis zum Ende der Welt gefolgt.
Dass in ihr diese Wut war, die trotz seiner Zuversicht erbarmungslos brannte und selbst dann nicht ganz in den Hintergrund trat, nachdem er ihre Hand ergriffen hatte, verschwieg sie ihm. Sie wollte daran glauben, dass er recht hatte. Sie musste es, denn andernfalls wäre alles verloren.
Addy warf noch einmal einen Blick zum Kraftwerk. Die Tornados hatten sich zu allen Seiten um die Anlage herum gebildet und zerstörten das Umland. Es kam ihr vor, als würde Terra Mater Elekreen erst umzingeln und ihre Kräfte bündeln wollen, bevor sie zuschlug und die sturmsicheren Betonbauten mithilfe ihrer Tornados zermalmte. Auch wenn die Windhosen mindestens noch eine halbe Meile von den Gebäuden entfernt waren, so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich unaufhaltsam darauf zubewegen würden. Addy konnte nur hoffen, nicht im Inneren des Komplexes zu sein, wenn es so weit war. Doch genau dort wollte sie hin.
Nachdem alle Wachmänner im Inneren des Hauptgebäudes verschwunden waren, sprang Carson, ohne zu zögern, auf und lief los.
Casimir legte den Arm um Addy, damit sie nicht von den Böen ergriffen wurde, doch selbst er hatte Mühe, voranzukommen und Carson über den Parkplatz zum Stahltor der Anlage zu folgen.
Loser Schutt wurde über die Freifläche gefegt und zwang sie, immer wieder auszuweichen.
»Kommt schon!«, schrie Carson und winkte ihnen zu. Er hatte den Zaun bereits erreicht und hielt sich daran fest, um nicht davongeweht zu werden. Dabei bezweifelte Addy, dass der Zaun ihm lange die Möglichkeit dazu bieten würde. Er wirkte, als würde er jeden Moment aus den Verankerungen gerissen werden.
Casimir beugte sich tiefer über Addy. Sie kämpften um jeden Schritt und der Wind pfiff so laut, dass sie nicht hören konnten, was ihnen Carson noch zurief. Doch als er mit dem Finger hinter sie deutete, erkannte Addy etwas Großes, das direkt auf sie zuflog.
Addys Herz machte einen Satz und sie war wie erstarrt, aber Casimir reagierte sofort. Er griff nach einer Laterne, zog Addy und sich dahinter und schon im nächsten Augenblick schlug ein mannshohes Mauerteil mit voller Wucht dagegen. Er schrie auf, die Laterne verbog sich und Steinbrocken flogen an ihnen vorbei, trafen Addys Schulter und ihre Beine. Der Schmerz raubte ihr beinahe die Sinne.
Casimir sackte zu Boden und zerrte Addy mit sich. Mit Schrecken erkannte Addy, dass seine Hand beim Aufprall völlig zertrümmert worden war. Sie blutete stark. Er biss sich auf die Lippe und sein Brustkorb hob sich sichtlich in tiefen Atemzügen.
»Oh mein Gott!«, stieß Addy aus. Ihre eigenen Schmerzen vergaß sie bei dem Anblick völlig, ihr Inneres verkrampfte sich und sie wusste nicht, was sie tun konnte, um ihm zu helfen. »Kannst … kannst du aufstehen? Was soll ich tun …?«
»Es geht schon«, behauptete er. »Ich kann … ich kann das heilen.«
»Wollt ihr da Wurzeln schlagen?«, rief Carson ihnen zu.
Addy wandte den Kopf um. Er stand einige Meter näher bei ihnen – aufrecht inmitten des Sturms – und hatte fragend die Arme erhoben. Wie schaffte er das bloß?
Plötzlich schoss ein entwurzelter Baum direkt auf ihn zu und zwang ihn, sich zu ducken. Nur um Haaresbreite verfehlte ihn der Stamm.
»Wurzeln!«, rief Addy. Natürlich! So konnte Carson gegen den Sturm ankommen. Das mit dem Wurzelnschlagen war nicht nur ein dummer Scherz von ihm gewesen. Er hatte es wörtlich gemeint.
»Ich bin schon dabei«, sagte Casimir gefasst.
Irgendwie schien es ihm zu gelingen, durch den Schmerz hindurchzuatmen. Er schloss die Augen. Addy spürte, wie sich der Asphalt unter ihr regte, und feine Wurzeln brachen aus ihm hervor. Sie schlangen sich um Casimirs Schuhe und gaben ihm dadurch Halt.
Er legte seinen Arm wieder fester um Addy und führte sie über den Platz. Jedes Mal, wenn er einen Fuß nach vorne zog, waren die Wurzeln bereits da, um ihn festzuhalten.
Gemeinsam mit Carson erreichten sie das Tor.
Addy klammerte sich an die Gitterstäbe, während Casimir sich bis zum Schloss vorarbeitete. Er rüttelte daran, bekam es aber nicht auf.
»Ach du Scheiße!«, stieß Carson aus.
Addy folgte seinem Blick. Die Sturmwolken, die sich über der Stadt zusammengezogen hatten, waren bis zum Horizont angewachsen und überall sah man Verwirbelungen, wo sich neue Tornados bildeten. Trichterförmig zogen sich die Wolken an mehreren Stellen zusammen und schossen dann pfeilschnell auf die Stadt herab, zerschlugen Dächer und Fenster und zogen Furchen durch die Straßen.
Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Addy das Schauspiel dieser unbändigen Naturgewalt. Ein halbes Dutzend neuer Wirbelstürme bewegte sich allmählich auf das Kraftwerk zu. Wie die Gitterstäbe eines übermächtigen Käfigs, der sich enger und enger um die Anlage zusammenzog, sahen sie aus. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie alles in Schutt und Asche gelegt hatten.
»Und ihr seid euch sicher, dass das hier ablaufen wird wie in Orsett?«, fragte Carson. »Wir schalten das Ding ab und Terra Mater verzieht sich?«
Addy und Casimir antworteten nicht. Was hätten sie auch sagen sollen? Dass es ein Glücksspiel war? Dass sie nicht wussten, ob sie das Kraftwerk lebend verlassen würden, wenn sie erst einmal drinnen waren? Einen Rückweg gab es nicht mehr. Die Tornados näherten sich von allen Seiten und Terra Mater würde nicht ruhen, bis die Maschine, die sich unaufhaltsam durch die Sphären fraß, abgeschaltet worden war.
Casimir konzentrierte sich auf den Boden, ließ Pflanzen sprießen, die sich um die Gitterstäbe wickelten, bis diese knarzend nachgaben und auseinandergebogen wurden.
»Kommt weiter«, forderte er Addy und Carson auf und schlüpfte durch die Stäbe hindurch.