Kapitel 16

LEKTIONEN VON PETER LYNCH

Ich hatte die Gelegenheit, mit Peter Lynch zu sprechen, der für viele der größte Investmentfonds-Manager der Geschichte ist. Lynch leitete den Multimilliarden-Dollar-Fidelity-Magellan-Fonds, der über 13 Jahre lang sensationelle 29,2 Prozent jährliche Durchschnittsrendite erzielte (und dabei 99 Prozent aller damaligen Aktienfonds schlug). Das ist die historisch beste Bilanz eines Investmentfonds-Managers und erklärt, warum Lynch in den 1990er-Jahren unter den Anlegern Legendenstatus erlangte.

Lynch ist Autor von drei Bestsellern, darunter „Der Börse einen Schritt voraus“, in denen er empfiehlt, kurzfristige Schwankungen des Marktes zu ignorieren und sich auf die Suche nach erfolgreichen Unternehmen mit langfristigen Wachstumsaussichten zu konzentrieren.

Lynch ist berühmt für den Spruch „Investiere in das, was du kennst“, der besagt, dass man in Unternehmen investieren sollte, mit denen man vertraut ist. Wie bereits erwähnt, empfiehlt er den Anlegern auch, ins Kaufhaus oder in einzelne Geschäfte zu gehen und zu beobachten, was die Leute kaufen und welche Geschäfte den größten Andrang zu verzeichnen haben. Er sagte, dies sei ein ausgezeichneter Ansatz für Anleger, um Anlageideen zu erhalten.

Wenn Lynch eine Aktie kauft, investiert er in das Unternehmen. Wenn also die Gewinne eines Unternehmens steigen, wird auch der Aktienkurs steigen. Laut Lynch gibt es eine 100-prozentige Korrelation.

„Wenn Unternehmensgewinne in den nächsten zehn Jahren steigen, wird auch der Aktienmarkt nach oben gehen. Und wenn sie in den nächsten zehn Jahren zurückgehen, wird der Aktienmarkt fallen“, sagt Lynch. Es sind die Gewinne, die den Aktienmarkt antreiben.

Wie man profitable Unternehmen findet

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Investor, so Lynch, liegt darin, Unternehmen zu finden, die etwas richtig machen, profitabel und der Konkurrenz deutlich überlegen sind. „Ich habe jeden Tag sehr hart gearbeitet, um etwas wirklich Gutes zu finden. Wenn man sich genug Aktien und Unternehmen anschaut, wird man irgendwann fündig. Wer die meisten Steine umdreht, gewinnt das Spiel.“

Lynch konnte Unternehmen mit ausgezeichneten Produkten erkennen, bevor sie bekannt wurden. So investierte er beispielsweise schon früh in McDonald’s, Dunkin’ Donuts, Panera Bread Company und Stop & Shop. Die Aktien aller vier Unternehmen liefen in seiner Zeit als Fondsmanager extrem gut, sodass die Anleger belohnt wurden.

Lynch ist bekannt für seine Besuche an den Unternehmensstandorten. So besuchte er zum Beispiel ein Autohaus, sprach mit den Verkäufern und überprüfte das Inventar. Für Lynch war der Aktienkurs nicht so wichtig wie die Geschichte und die Analyse der Fundamentaldaten des Unternehmens.

Einer der Schlüssel zum Erfolg, so Lynch, ist das frühzeitige, aber nicht zu frühe Erkennen profitabler Gelegenheiten. „In Anlehnung an Baseball, das ich sehr liebe, sollten Sie im zweiten Inning investieren, aber nicht bei der Aufstellung des Teams“, sagt er.

Ein Beispiel: „Zehn Jahre nach dem Börsengang war Walmart lediglich in 18 Prozent der Vereinigten Staaten vertreten. Einige Anleger dachten, sie hätten es verpasst, aber selbst mit der 25 Jahre alten Walmart-Aktie hätten sie das 50-Fache ihres Geldes verdienen können.“

Er empfiehlt, mit dem Kauf einer Aktie nicht bis zum achten oder neunten Inning des Spiels zu warten, in dem das Unternehmen kaum noch Wachstumspotenzial hat.

Was „Investiere in das, was du kennst“ wirklich bedeutet

Lynch wollte klarstellen, dass in das zu investieren, was man kennt, nicht bedeutet, ins Einkaufszentrum zu gehen, ein Unternehmen zu entdecken und dann sofort seinen Broker anzurufen, um Aktien zu kaufen. „Das ist keine Recherche“, sagt er. „Es ist gut, in etwas zu investieren, das Sie kennen, aber die Recherche müssen Sie immer noch selbst machen.“

Laut Lynch ist es zwar gut, wenn man beobachtet, wo die Leute einkaufen, aber „wenn Sie nicht bereit sind, selbst zu recherchieren, sollten Sie die Aktie nicht kaufen. Sie wären mit einem Investmentfonds besser bedient.“ Er sagt, dass viele Leute beim Kauf eines Flugtickets mehr recherchieren als bei ihren Investitionen.

Er rät, vor dem Aktienkauf fünf oder sechs Gründe zu nennen, warum man das Unternehmen besitzen möchte. Anschließend beobachten Sie Ihre Aktien, um zu sehen, welche von ihnen erfolgreich sind. „Man investiert keine 10.000 Dollar in eine Aktie, weil man im Bus oder auf einer Party davon gehört hat, aber nichts darüber weiß. Möglicherweise geht es dem Unternehmen gut, aber vielleicht ist es hoch verschuldet.“ Er rät auch, sich anhand der Bilanz eines Unternehmens einen Überblick zu verschaffen.

Lynch zufolge gibt es auf dem Markt immer Gelegenheiten, wenn man sich die Zeit nimmt, danach zu suchen. „Denken Sie daran, wie gut es Home Depot ergangen ist, und dann kam Lowe’s und hat sich gut entwickelt. Auch sie konnten florieren. Sie hatten hervorragende Geschäfte und eroberten einen großen Marktanteil in dieser Branche.“

Lynch ergänzt, dass Sie bei Aktien mit niedrigem Preis oder niedrigem KGV vorsichtig sein sollten. „Günstig mag ein Grund sein, sich eine Aktie anzuschauen, aber günstig ist kein ausreichender Grund, sie zu kaufen.“

Er sagte scherzhaft, er habe einmal darüber nachgedacht, seinen Mitarbeitern Autoaufkleber mit der Aufschrift „Billig stinkt!“ zu geben.

Lynch betont, dass er nicht gegen den Kauf von Aktien mit niedrigem Preis oder KGV ist. Im Gegenteil, diese Aktien sollten als Ausgangspunkt für zusätzliche Recherchen dienen. Allerdings sei es keine Erfolgsformel, wenn der einzige Grund für den Kauf einer Aktie ihr niedriger Preis oder ihr niedriges KGV ist.

Er kaufte auch Unternehmen, die von „schrecklich“ zu „halbschrecklich“ wurden. Eine seiner besten Entscheidungen war zum Beispiel Chrysler. Damals ging Chryslers Verlust von sechs Dollar pro Aktie auf zwei Dollar pro Aktie zurück, aber das schien niemanden zu interessieren. Nachdem er die starke Bilanz des Unternehmens, darunter eine Milliarde Dollar in bar, bemerkt hatte, machte Lynch Chrysler zu seiner größten Position. Es erwies sich als seine größte Erfolgsgeschichte.

Wie Lynch gute Wachstumsaktien findet

Lynch gibt zu, dass es nicht immer einfach ist, gute Wachstumsaktien zu finden. „Ich würde gern meinen gesamten Fonds mit hochwertigen Wachstumsunternehmen im zweiten oder dritten Inning mit guten Bilanzen und positivem Cashflow füllen. Als ich nicht genug davon finden konnte, habe ich Lebensmittelunternehmen wie Campbell Soup, Heinz, General Mills und Quaker Oats gekauft.“

Er fand auch Unternehmen wie TJX Companies, zu dem Marshall’s und TJ Maxx gehören, gut. Bank- und Versorger-Aktien sowie Unternehmen, die als „Special Situations“ bezeichnet werden, waren ebenfalls Teil seines Portfolios.

Lynch betonte, dass er keines der hier erwähnten Unternehmen empfiehlt, da sich die Lage geändert haben könnte, während Sie dies lesen.

Eine weitere Idee von Lynch war, den Anleihemarkt nach Hinweisen zu untersuchen. Er empfiehlt, anhand eines Anleihekurses zu prüfen, wie der Anleihemarkt das Unternehmen bewertet. „Wenn Anleihen nur für 30 oder 40 Cent pro Dollar verkauft werden, geht der Anleihemarkt davon aus, dass das Unternehmen bankrottgehen könnte.“ In diesem Fall sei es ratsam, sich anderweitig umzusehen.

Andererseits fährt er fort: „Wenn eine Aktie schlecht abschneidet, der Anleihemarkt aber glaubt, dass sich das Unternehmen gut entwickelt, ist das ein gutes Signal.“

Wie viele Anleger folgt auch Lynch dem Kryptomarkt. „Es gibt nur eine endliche Anzahl von Bitcoin. Es wird nur 21 Millionen geben. Ich recherchiere über die börsennotierten Unternehmen, die Bitcoin schürfen, und zwar jene, die Ausdauer und geringere Kosten haben. Allerdings stehe ich mit meinen Recherchen noch ganz am Anfang, da Krypto eine sehr spekulative Branche ist.“

Obwohl die Kryptowährungsbranche ein enormes Potenzial hat, gibt er zu, dass er nicht sicher ist, ob sie sich jemals durchsetzen wird – einer der Gründe, warum er seine Sorgfaltspflicht erfüllt.

Spekulation und Bärenmärkte

Lynch hält nichts von denjenigen, die auf dem Markt zocken und spekulieren. „Eine Aktie ist kein Lotterielos“, sagte er mir.

Er macht auch keine Aktienprognosen. „Ich würde gern wissen, was in der Zukunft passieren wird“, sagt er. „Ich versuche schon seit 40 Jahren, das Wall Street Journal für das nächste Jahr zu bekommen. Ich zahle sogar einen Dollar mehr dafür. Ich habe keine Ahnung, was auf dem Markt in den nächsten ein oder zwei Jahren passieren wird.“

Er ergänzt, dass der Versuch, den Markt in ein oder zwei Jahren einzuschätzen, sinnlos ist: „Das, was der Aktienmarkt in einem kurzen Zeitraum tut, ist völlig zufällig.“

Lynch nimmt Marktkorrekturen gelassen hin, auch Bärenmärkte, in denen der Markt um 20 oder 25 Prozent oder mehr sinkt. Er erklärt: „Wenn Sie die Unternehmen, die Sie besitzen, und ihre Konkurrenten kennen, sind Sie gut aufgestellt. Sie geraten nicht in Panik, wenn der Markt schwächer wird und die Aktie sinkt. Wenn Sie nicht wissen, was ein Unternehmen macht, und der Aktienkurs um die Hälfte sinkt, was sollten Sie dann tun? Wenn Sie nicht recherchiert haben, können Sie genauso gut eine Hellseher-Hotline anrufen und sich beraten lassen.“

Laut Lynch sollten Sie, wenn Sie Ihre Aktien in Panik verkaufen wollen, weil der Markt um 10 oder 20 Prozent fällt, „gar nicht erst an der Börse sein. Einer der besten Sprüche lautet: ‚Durch die Sorge um Korrekturen ging mehr Geld verloren als durch die Korrektur selbst.‘“

Er sagt, dass „das wichtigste Organ im Körper nicht das Gehirn ist, sondern der Magen. Wenn Sie sich von Ihrem Bauchgefühl leiten lassen, werden Sie bei einem fallenden Markt verunsichert sein und wahrscheinlich verkaufen.“

Der Schlüssel liegt darin, die negativen Hintergrundgeräusche zu ignorieren, sagt er: „Fällt der Markt um zehn Prozent oder mehr, sind die Talkshows negativ, die Nachrichtensendungen negativ, und es herrscht viel Pessimismus. Spätestens um 7:15 Uhr ist man schon schlecht gelaunt.“

Was sollte ein Anleger tun, wenn der Markt einbricht? Seine Antwort: „Solange Sie das Geld in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren nicht für eine Hochzeit oder das Studium Ihrer Kinder brauchen, würde ich mich am Aktienmarkt wohlfühlen. Das macht einen guten Anleger aus.“ Manchmal, so Lynch, ist der beste Zeitpunkt, eine Aktie zu kaufen oder aufzustocken, wenn der Markt und die Wirtschaft schlecht aussehen. „Deshalb ist der Magen Ihr wichtigstes Organ.“

Bringen Sie Ihren Kindern das Investieren bei

Lynch ist der Meinung, dass man die grundlegende Funktionsweise des Aktienmarktes kennen und dieses Wissen auch an seine Kinder weitergeben sollte. Er vergleicht die Vermittlung von Anlagekenntnissen an Kinder mit dem Erlernen des Skifahrens. „Bringen Sie Ihren Kindern bei, wie man anhält, sich dreht und abbremst und wie man fällt. Bringen Sie Ihren Kindern bei, Spaß zu haben, und zeigen Sie, wie man den Sport weniger gefährlich macht. Fangen Sie statt auf einer schwarzen Skipiste auf einem kleinen Hügel an. Sie sollen gute Skifahrer werden, die Spaß am Skifahren haben, und keine Olympioniken“, rät er.

Lynch glaubt, dass Schulen alles tun sollten, um Teenagern etwas über den Aktienmarkt, die Wirtschaft, Zinssätze, Sparkonten, Anleihen und Investmentfonds beizubringen. Lynch sagt: „Es gibt kaum Fächer, in denen Teenager das notwendige Wissen über Investitionen lernen. Vor 20 oder 30 Jahren hatten die Menschen einen Rentenplan und mussten sich um ihre Rente keine Sorgen machen. Heute treffen Arbeitnehmer ihre eigenen Anlageentscheidungen, worauf die meisten Menschen nicht vorbereitet sind.“

Wichtig ist auch, dass Teenager die Unternehmen, deren Produkte sie kaufen, gut kennenlernen, sagt Lynch. So kann man sie von Ausgebern zu Anlegern machen. Er empfiehlt: „Anstatt ins Kaufhaus zu gehen und eine Coach-Tasche zu kaufen oder zu Starbucks zu gehen, hätten sie mit dem Geld Aktien von Coach oder Starbucks kaufen können. Beide Unternehmen erzielten enorme Gewinne – wie ihre Aktienkurse zeigen.“

Lynch schlägt vor, dass Teenager analysieren, warum sie eine Aktie kaufen wollen und ob es sich lohnt, sie zu halten. „Es wäre auch hilfreich, wenn sie lernen würden, wie man eine Bilanz liest“, sagt er. „Man muss kein Wirtschaftsprüfer sein, um das zu lernen.“

Die grundlegenden Konzepte, die Lynch in seinen Büchern vorstellte, sind heute genauso nützlich wie damals, als er mit dem Investieren begann. So sollte man Unternehmen recherchieren, bevor man Aktien kauft, das Unternehmen regelmäßig beobachten und sich vergewissern, ob der Kaufgrund für die Aktie berechtigt ist.

TEENAGER: MEHR INVESTIEREN, WENIGER AUSGEBEN

Wenn Sie Ihren Teenagern helfen wollen, finanziell unabhängig zu werden, erziehen Sie sie zu Investoren, nicht zu Ausgebern. Als Gastredner an Colleges und Highschools habe ich festgestellt, dass viele Teenager wenig über das Investieren wissen (wobei viele an Spekulationen mit Kryptowährungen und anderen alternativen Finanzprodukten interessiert sind).

Sie bekommen eine Eins dafür, dass sie wissen, wie man Geld ausgibt, und viele arbeiten hart für ihr Geld, aber nur wenige wissen, wie oder warum sie in Aktien, ETFs oder Indexfonds investieren sollten. Gewöhnlich kommen die meisten Teenager nicht auf die Idee, Vermögen aufzubauen, indem sie zuerst sich selbst bezahlen.

Manchmal ist die Wahrnehmung das größte Hindernis beim Geldverdienen. Viele Menschen denken, dass Investieren eine große Kunst ist oder etwas, das nur Profis beherrschen. Indem Sie Teenagern das Selbstvertrauen geben, ihr eigenes Geld zu verwalten und zu investieren, können sie lernen, finanziell unabhängig und frei zu sein und zu leben, wie sie wollen.

Möchten Sie, dass Ihre Teenager kluge Geldausgeber oder sachkundige Anleger sind? Im Grunde können sie beides sein. Bevor Ihre Teenager ihre erste Kreditkarte erhalten, zeigen Sie ihnen, wie sie durch Investitionen ihr Geld vermehren können.

Hier ein paar Schritte, mit denen Sie Ihren Teenagern helfen können, Vermögen aufzubauen:

Eröffnen Sie ein gemeinsames Handelskonto. Entscheiden Sie sich zunächst für eine Brokerfirma. Wenn Ihr Teenager nicht weiß, was eine Brokerfirma ist, nutzen Sie diese Analogie: Eine Brokerfirma ist wie ein Kaufhaus, aber statt eines Ladens, der dich dazu ermutigt, Geld für Kleidung oder Elektronik auszugeben, kannst du im „Brokerladen“ verschiedene Anlagen kaufen, die dir Geld einbringen können.

Eröffnen Sie ein UGMA-Konto (Uniform Gift to Minors Act). Ein UGMA-Konto ist ein Vormundschaftskonto, in dem Vermögenswerte für Minderjährige bis zu deren Volljährigkeit verwahrt und geschützt werden. Das Konto kann bei den meisten Brokerfirmen ohne Mindestbetrag eröffnet werden. Fragen Sie einen Mitarbeiter danach, wie Sie ein UGMA-Konto in Ihrem Staat eröffnen können.

Denken Sie an mögliche steuerliche Folgen. Sprechen Sie vor der Kontoeröffnung mit einem Steuerberater oder dem Vertreter der Brokerfirma. Sobald Ihr Kind volljährig ist, muss der Vormund (also Sie) das Vermögen an Ihr Kind aushändigen, was steuerliche Folgen für Ihr Kind haben kann.

Legen Sie mit einem Indexfonds los. Die erste Investition Ihres Kindes sollte ein kostengünstiger Indexfonds sein, wie einer, der den S&P 500 abbildet. Ihre Brokerfirma hat eine Liste mit den beliebtesten Indexfonds oder ETFs. Erklären Sie, dass der S&P 500 Index eine Gruppe von 500 großen US-Unternehmen enthält. Wenn Ihr Kind also in den S&P 500 Index investiert, kauft es einen kleinen Teil jedes Unternehmens im Index.

Bezahlen Sie zuerst sich selbst. Es geht darum, Teenagern eine andere Sichtweise im Umgang mit Geld zu vermitteln. Mit der Eröffnung eines Handelskontos können sie lernen, wie wichtig es ist, sich selbst regelmäßig am Ersten eines jeden Monats zu bezahlen (im Gegensatz zu einer Kreditkartenzahlung).

Legen Sie sich eine Routine zu. Ziel der Kontoeröffnung ist es, Ihr Kind dazu zu bringen, jeden Monat einen bestimmten Geldbetrag in den Fonds zu investieren (Sie können auch einen automatischen Sparplan einrichten). Investieren Sie bei Bedarf einen Teil (nicht alles) des Taschengeldes in den Fonds.

Hier ein Vorschlag: Ergänzen Sie das Geld, das Ihr Teenager investiert, um 50 Prozent. (Wenn Ihr Kind 100 Dollar investiert, legen Sie weitere 50 Dollar dazu, und so weiter). Nutzen Sie Anlässe (wie einen Geburtstag), um Geld in den Fonds einzuzahlen.

Behalten Sie das Geld im Auge. Bringen Sie Ihrem Teenager bei, wie man den Handelskontoauszug liest (online oder in gedruckter Form) und wie man die Preise von Indexfonds verfolgt (die auf Dutzenden von Websites online veröffentlicht werden). Ihr Kind wird sehen, wie einfach es ist, jede Woche, jeden Monat oder jedes Jahr ohne großen Aufwand Geld zu verdienen (oder zu verlieren).

Lehren Sie Geduld. Regelmäßige monatliche Allokationen können Ihrem Teenager helfen, ein disziplinierter und geduldiger Anleger zu werden – Eigenschaften, die er braucht, wenn er älter wird. Wenn Ihr Teenager sein Geld selbst verwalten kann, ist er nicht mehr darauf angewiesen, dass andere die Geldanlage übernehmen.

Erläutern Sie die Marktgegebenheiten. Wenn der Indexfonds wächst, erlebt Ihr Teenager vielleicht den Nervenkitzel, in einem Bullenmarkt Geld zu verdienen, oder die Angst vor Verlusten in einer Korrektur oder einem Bärenmarkt. Die Chancen stehen gut, dass das Konto Ihres Kindes im Laufe seines Lebens beträchtlich wachsen wird (wobei es keine Garantien gibt). Die Kunst dabei ist, das Konto immer wieder aufzustocken und es eigenständig wachsen zu lassen. Erklären Sie, wie Zinseszinsen den Wert des Geldes steigern.

Hinweis: Auch wenn es verlockend sein mag, gelegentlich Geld vom Konto abzuheben, ermutigen Sie Ihr Kind, es nicht anzurühren.

Bringen Sie Ihrem Kind den Unterschied zwischen Investieren und Spekulieren bei. Manche Teenager sind so fasziniert von der Börse, dass sie in Versuchung geraten, mit dem neuesten Anlagetrend zu spekulieren (wie SPACs oder NFTs). Wenn sie darauf bestehen, dies zu tun, lassen Sie sie mit einem Demokonto online oder bei ihrer Brokerfirma üben. Es ist nichts falsch daran, gelegentlich zu spekulieren, aber verwechseln Sie das nicht mit einer langfristigen Anlagestrategie.

Wenn sie bereit sind, mit echtem Geld zu traden, raten Sie dringend dazu, mit kleinen Beträgen zu traden, da man mit spekulativen Geschäften leicht Geld verlieren kann. Auch wenn das Trading mehr Spaß zu machen scheint, schlagen Sie vor, den Großteil des Geldes in langfristige Anlagen wie Index- oder Investmentfonds zu investieren. Das ist eine andere Art von Spaß, den sie zusammen mit ihren Gewinnen im Alter schätzen werden.

image

Im nächsten Teil lernen Sie alternative Strategien kennen, die zwar ein wenig über den Aktienmarkt hinausgehen, aber dennoch erlernt werden sollten. Dazu gehört eine Einführung in festverzinsliche Produkte, Anleihen, Immobilien und Kryptowährungen.

Sie lernen auch eine nützliche Strategie – Leerverkäufe – kennen, die nur von sehr erfahrenen Marktteilnehmern praktiziert werden sollte.