Das Treppenhaus beginnt, sich um mich herum zu drehen, und ich kann nicht mehr sagen, ob der Beton zum Boden oder zur Decke über mir gehört. Ich klammere mich an das kühle Geländer, um nicht umzukippen, und meine Haut wird von einer brennenden Röte überzogen. »Was sollen wir jetzt machen?«, frage ich Ryder. Mein Herz pocht gegen meine Brust, Schweiß sammelt sich in meinem Rückgrat und meine Kehle wird enger und enger. »Wir wissen nichts. Wir haben nichts. Morgen wird das Video auf die Welt losgelassen, und es gibt nichts, was ich tun kann, um es aufzuhalten.«
»Hadley.«
Ich höre, wie Ryder meinen Namen ruft, aber er klingt, als wäre er weit weg. Meine Füße bewegen sich, um Hilfe zu holen, um wegzulaufen, um irgendetwas zu tun anstatt einfach nur hier herumzustehen und nichts zu tun. »Wir haben 24 Stunden, mehr nicht.« Ich wirble herum und stapfe an Ryder vorbei, der ruhig und mit verschränkten Armen neben der Tür steht. »Und jetzt habe wir nichts, was uns weiterbringen könnte. Keine Namen. Keine Spuren. Nichts.«
»Hadley.«
Wieder höre ich seine Stimme, dieses Mal aus der Ferne. Ruhe inmitten eines brüllenden Sturmes, aber mein Kopf ist völlig durcheinander. »Bald wird die Welt sehen, wie ich diese Dinge mache …« Schweiß bildet sich zwischen meinem Kleid und meiner Haut, und der Raum beginnt wieder, sich wild zu drehen. »O Gott, mein Vater wird es sehen. Meine Mutter …«
»Hadley.«
Die Welt um mich herum verschwimmt, die Wände rücken näher, immer näher und näher. Plötzlich werde ich von starken Händen gepackt und gegen die Wand gedrückt, und raue Lippen legen sich auf meine, bringen mich langsam, aber mit Gewalt zurück.
Ryders Finger schieben sich in mein Haar, nicht vorsichtig, aber mit einem Ziel, und der intensive Griff bringt mich wieder zurück in die Realität. Ich erwarte schon, dass er irgendetwas sagt, um mich zu beruhigen. Aber das macht er nicht. Er hält mich fest, sodass ich mich nicht mehr bewegen kann, und beginnt, mein Kleid zu raffen, bis er die Hand darunterschieben kann.
An seiner Berührung, als er mein Höschen zur Seite schiebt, ist nichts Zärtliches. Ich spreize meine Beine, hungere verzweifelt nach seiner Berührung, hungere verzweifelt nach irgendetwas, was mir dabei hilft, zu flüchten, während seine Küsse rauer werden, urwüchsiger. Sein Mund öffnet meinen, und seine Zunge taucht hinein, während er sich von mir holt, was er haben will.
Alles von mir.
Ich stöhne und schlucke diesen Laut hinunter, als seine Zunge nicht das kleinste bisschen Haut in meiner Mundhöhle unberührt lässt. Dann zeigt er mir mehr, und mein Körper steht in Flammen, meine Gefühle lassen sich nicht mehr kontrollieren, als er einen Finger zwischen meine triefend nassen Lippen schiebt. Ich stöhne in seinen Kuss, während ein weiterer Finger sich zu dem ersten gesellt.
Das ist alles so viel. Er ist so viel. Seine Liebkosungen zu spüren, ist ein Vergnügen, das hochgradig süchtig macht. Ich will den Kopf in den Nacken legen, will in alldem, was er mir schenkt, schwelgen, während er seine Finger immer wieder in mich schiebt, hier mitten im Treppenhaus. Der starke Griff in meinem Haar lässt mir keine andere Wahl, als mich ihm hinzugeben. Jedes Mal, wenn er sich in mich schiebt, reibt seine Handfläche gegen meine Klit, führt mich höher und höher, und meine Beine beginnen zu zittern. Jedes Mal, wenn er sich wieder aus mir herauszieht, sehne ich mich nach seiner Rückkehr. Aber dann ist er weg …
Ich reiße die Augen auf, werde von seinem dunklen Blick begrüßt, und er hebt genau die beiden Finger, die er benutzt hat, um mir Lust zu verschaffen, an meine Lippen.
»Aufmachen«, murmelt er.
Ich tue, was er verlangt, und er schiebt seine Finger auf meine Zunge. Die Kühnheit dieser Bewegung löscht jeden Gedanken aus meinem Kopf, und all meine Sinne konzentrieren sich auf den Geschmack. Meinen Geschmack.
»Wir wissen beide, was du willst, nicht wahr, Hadley?«, fragt er, zieht seine Finger aus meinem Mund, beobachtet aufmerksam jede Bewegung, bis er die Hand senkt und mir in die Augen sieht. »Sag mir, was ich mit dir anstellen soll.«
Die Macht, die Stärke, die Kontrolle … Ich balanciere am Rand meines Orgasmus. Ryder hat etwas an sich, das so quälend ist, und es fällt mir schwer, die Macht zu verstehen, die er über mich hat. Es fühlt sich an, als würde er mich kennen, mich verstehen, mich begehren, und das bringt mich dazu, ihn auf eine Weise zu wollen, wie ich noch nie zuvor etwas gewollt habe. »Ich will kommen.«
Langsam hebt sich eine seiner Augenbrauen, wie auch sein Mundwinkel. »Oh, das willst du also?«
Es steht auf seinem Gesicht geschrieben, was er will: Rache. Ein Jahr des Neckens hat mich zu diesem Moment geführt. Er weiß, er hat mich, ich bin Wachs in seinen Händen, so wie ich das letzte Jahr über wusste, welche Wirkung ich auf ihn habe, und ihn immer wieder gereizt habe, um ihm irgendeine Art von Reaktion zu entlocken.
Klugerweise bleibe ich still, atemlos und zitternd.
Sein leises Lachen zeigt mir, ich habe die richtige Wahl getroffen.
Vor Hitze glühende Augen blicken direkt in meine; er fährt mit seinen Fingern über meine hochsensible Klit, vor und zurück, neckt die Knospe, damit sie unter seiner Berührung reagiert, und meine Beine zittern jetzt stärker, ich kann kaum mehr atmen. »Fühlt sich an, als wärst du schon fast so weit.« Er dreht meinen Kopf zur Seite, leckt über meinen Hals und flüstert in mein Ohr: »Sag es mir. Wie kurz davor bist du schon, Hadley?«
Gott, die Weise, wie er meinen Namen sagt. Als gehöre ich ihm. »So kurz davor«, stöhne ich, verschließe meine Augen vor den Schmetterlingen in meinem Bauch und davor, wie viel Verlangen er in mir auslöst. Er streicht mit den Fingern über die Stelle neben meiner Spalte, lässt Teile meines Körpers pochen, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie pochen können. »So verdammt kurz davor.«
»Wenn du mich fragst noch nicht kurz genug.«
Ich reiße die Augen auf, komme aber nicht dazu, etwas zu sagen, denn seine Finger gleiten aus meinem Haar und wandern über meine Brüste, und mir wird klar, dass er sich auf ein Knie sinken lässt. Ich will ihn aufhalten, sehe, wie sein Kopf sich zwischen meine Schenkel schiebt, aber dann spüre ich seine Zunge.
Dann gibt es nichts anderes mehr als … ihn.
Langsam und zärtlich kreist seine Zunge über die Innenseite meines Schenkels, methodisch arbeitet er sich näher und näher an meinen Schoß heran. Ich presse meine Hände gegen die kühle Betonwand hinter mir, meine Brust hebt und senkt sich hastig. Als er lange gegen meine heiße Haut pustet, bin ich überzeugt, dass ich unmöglich noch mehr aushalten kann. Aber dann belehrt er mich eines Besseren; ein Zischen, das ich nie zuvor von mir gehört habe, entkommt meinem Mund, als er langsam über den anderen Schenkel leckt, wobei er dem Punkt, an dem ich ihn haben will, nie nah genug kommt.
»Und jetzt, Hadley?« Wieder pustet er gegen meine Klit. Und wieder. »Wie nah dran bist du?«
Ich stöhne, die einzige Antwort, die ich ihm geben kann. Ich habe Angst, er hört auf, sobald ich etwas sage. Ich bin so kurz davor, zitternd und wimmernd. So bereit, für ihn zu explodieren, dass es nichts gibt, was ich nicht tun würde, nur um ihn dazu zu bringen, weiterzumachen. Und als er weitermacht, die Fläche seiner Zunge dazu benutzt, meine Klit zu streicheln, packe ich seinen Kopf mit dem kurzgeschorenen Haar und drücke sein Gesicht gegen mich.
Er lacht leise, greift nach meinen Händen und drückt die Handflächen wieder gegen die Wand. »Lass sie dort«, befiehlt er.
Wieder mache ich, was mir befohlen wird, aber es ist hart. Oh, es ist so hart, seinen Kopf nicht gegen mich zu drücken und zu verlangen, dass er mir alles gibt und mehr. Aber Ryder ist kein Mann, von dem man etwas verlangen kann, und er ist auch kein Mann, den man zu etwas drängen kann.
Er foltert mich mit jedem langsamen Zungenschlag an meiner geschwollenen Hitze, schenkt mir nie den Druck, den ich brauche, um an den Gipfel zu kommen, oder das Tempo, das es braucht, um mich über die Klippe zu bringen. Meine Selbstbeherrschung, die verhindert, dass mein Stöhnen laut wird, wird mit jeder Sekunde ein wenig mehr zerstört, und bald ist es mir egal, wer mich hören könnte. Ich stöhne laut, und er hört nicht auf, nicht für eine Sekunde, und erst als ich in meinen hochhackigen Schuhen dastehe und zittere, geht er weiter.
Meine Beine sind weit gespreizt, sein Kopf ist tief zwischen meinen Schenkeln vergraben, und endlich gibt er mir, was ich brauche. Er saugt hart an meiner Klit, und ich gebe ihm alles, genau, wie er es beabsichtigt hat.
Ich schaudere und zucke gegen seinen Mund, kann fühlen, wie der Endorphinrausch mich an einen Ort führt, von dem ich nie wieder zurückkehren will.
Aber dann tue ich es, und seine Lippen tanzen mit meinen. Ich atme meinen eigenen Duft ein, den sein Mund verströmt, während er mich auf seine ganz eigene feurige Weise küsst und mir alle Gedanken aus dem Kopf fegt. Und bevor mein Körper auch nur die Chance hat, sich wieder zu erholen, schlingt er sich eines meiner Beine um seine Taille und hebt mich ein wenig an, zieht mir den Schuh halb vom Fuß, bis ich auf den Zehenspitzen stehe.
Dann ist er in mir.
Ich packe seine Schultern, keuche an seinem Mund, und er stößt schnell und fest in mich. Sein Schwanz ist so unglaublich hart, und Tränen der Lust rinnen mir aus den Augenwinkeln. Ich will etwas tun – will ihn nehmen, wie er mich nimmt –, aber ich kann es nicht. Mit seiner Körperkraft hält er mich an die Wand gedrückt, und er nimmt sich, was er haben will. Meine Unterwerfung.
Mit der einen Hand hält er mein Gesicht umfasst, die andere schiebt er in mein Haar. »Jeder könnte sehen, wie ich dich gerade ficke.« Er leckt über meine Unterlippe, bevor er daran knabbert, schiebt seine Hüften vor und stößt fester in mich. »Erregt dich das?«
»Gott, ja«, hauche ich und verdrehe die Augen vor Lust. »Hör nicht auf.«
Seine Hand auf meiner Wange drückt fester zu, drückt meine Lippen zusammen, bis er meinen angeschwollenen Mund küsst, meine Lippen zwischen seine saugt. Dann zieht er sich wieder zurück, und sein leidenschaftlicher Blick begrüßt mich, als er aufhört zuzustoßen. Er ist auf ein Ziel gerichtet. Mich. »Warum erregt es dich?«
Ich fliege so hoch, dass ich überhaupt nicht auf die Idee komme, ihm meine Antwort zu verweigern. Meine Lippen öffnen sich und heraus kommt: »Weil ich mit dir erwischt werden will.« Meine Antwort klingt, als käme sie aus dem Mund einer anderen Person. »Ich will, dass sie sehen, wie unglaublich wir zusammen sind.«
Seine Mundwinkel heben sich, aber es sieht nicht freundlich aus. Es wirkt tödlich, als würde er mich als seinen Besitz markieren und als hätte er sich entschieden, mich das wissen zu lassen. Er stößt wieder in mich, und ich keuche, als er den festen Griff um meine Wangen lockert und seine Hand zu meinem Hintern gleiten lässt, mein Bein höher zu seiner Taille zieht. Er bewegt seine Hüften jetzt fester, schneller. Sein Blick lässt meinen nicht los, und in seinen Augen ist etwas zu sehen, was ich bisher noch nicht kannte. Es ist das, was er mir anbietet, während er mir seinen Körper schenkt, etwas, was mir nie zuvor jemand angeboten hat. Sich selbst. Genau hier, in der Öffentlichkeit. Er hat nichts zu verbergen. Und diese Wahrheit und Ehrlichkeit reißen Mauern ein, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie da waren. Weil ich diese Art der Freiheit nicht kenne. Aber ich will sie. So sehr.
Ich spanne meine inneren Muskeln an, will ihm alles geben, was ich kann.
Sein Kiefermuskel zuckt, und er knurrt: »Mach das noch einmal.«
Wieder mache ich, was er mir befiehlt.
Lust zeichnet sich auf seinem Gesicht ab, sein Mund öffnet sich und entlässt ein leises Stöhnen. »Fuck, ja, das ist perfekt.«
Als er mich wieder ansieht, verliere ich mich in ihm. Er beginnt seine Hüften schneller und fester zu bewegen, und die Intensität seines Gesichtsausdrucks führt mich höher und höher, weil ich weiß, es ist mein Körper, der seine Lust so stark antreibt. Ich spanne meine Muskeln fest an, bereite ihm so viel Lust, wie ich kann, bis jeder Gedanke verschwindet. Ich wappne mich für diese Empfindungen, die so schnell auf mich einstürmen, dass mein Kopf völlig leer ist … bis es nur noch ihn und mich und unseren schweren Atem gibt.
Einige Zeit später höre ich ein vages »Vertraust …«
Ich zwinge mich, die Augen zu öffnen und aus dem vernebelten Hochgefühl zurückzukehren. »Was?«
Seine Hände halten mein Gesicht so fest umfangen, wie sein starker Blick meinen festhält. »Vertraust du mir?«
»Ja.« Ich lege atemlos meine Hände über seine. »Natürlich.«
»Wir werden das durchstehen.«
»Ich weiß, dass du alles in deiner Macht Stehende tust, um mir zu helfen, Ryder. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das reicht.«
In seinen Augen blitzt Unmut, Ärger oder der Wunsch zu besitzen auf. Ich bin mir nicht sicher, was er gerade fühlt, als er sagt: »Ich habe dich gefragt, ob du mir vertraust und du hast mir mit ja geantwortet. War das eine Lüge?«
»Nein, natürlich nicht.«
Er beugt sich vor, lässt den Kopf sinken, bis seine Augen auf gleicher Höhe mit meinen sind. »Egal ob dieses Video veröffentlicht wird oder nicht, Hadley, wir werden damit fertig werden. Du musst dich dem nicht alleine stellen. Verstehst du das?«
Ich ignoriere die Emotionen, die in mir aufsteigen, während er spricht, ebenso wie die Versprechen, die ich zwischen den Zeilen hören kann, und ich lächle ihn weich an.
Seine Daumen streichen über mein Gesicht, er hält mich fest, und ich glaube daran, dass er mich niemals fallen lassen wird. Dann fügt er hinzu: »Wenn wir die Veröffentlichung dieses Videos nicht verhindern können, werden wir auch nicht davor davonlaufen. Wir werden uns nicht davor verstecken. Du wirst die Wahrheit erzählen, so, wie du sie mir erzählt hast, und du wirst dich tapfer den Medien stellen und stolz auf die unglaubliche Frau sein, die du bist.« Es erscheint mir unmöglich, zu atmen. Doch er fährt fort: »Und ich werde an deiner Seite sein, während du das machst, und verspreche dir, dass ich mit jedem fertig werde, der droht, dich zu beschämen oder dir wehzutun. Sag mir, dass du verstanden hast, was ich sage.«
Ich verstehe es nicht nur, ich kann es fühlen. »Du wirst nicht zulassen, dass mir irgendjemand wehtut.«