Das Leben in Bergen-Belsen wird immer schwieriger. Kaum etwas zu essen. Viel Ungeziefer und Krankheiten. Die Kleider sind voller Flöhe und Läuse. Anne findet das so widerlich, dass sie all ihre Kleider wegwirft.
Sie besitzt nur noch eine Decke, in die sie sich wickelt. Eine andere Gefangene sucht Kleidung für Anne zusammen. Denn es ist Winter und eiskalt.
Anne und Margot werden krank.
Sie haben hohes Fieber und Hautausschlag:
Fleckentyphus.
Die Krankheit wurde von den vielen Läusen übertragen. Sie bleiben den ganzen Tag im Bett.
In der eiskalten, zugigen Baracke.
Sie haben keine warmen Kleider mehr und zittern ständig. Jedes Mal, wenn die Tür aufgeht, wird es noch kälter. „Tür zu“, rufen sie ständig.
Denn Anne und Margot liegen nahe beim Eingang.
Sie sind zu schwach, um aufzustehen und die Tür zu schließen.
Eines Tages fällt Margot aus dem Bett auf den Steinfußboden. Sie kann nicht mehr aufstehen und stirbt.
Kurz danach stirbt auch Anne.
Sie sind während des ganzen Krieges zusammen geblieben. Ihre Leichen werden zu den vielen anderen auf einen großen Haufen geworfen.
Es ist März 1945.
Am 15. April wird das Lager von englischen Soldaten befreit. Der Schreck der Soldaten ist groß, als sie das Lager betreten. Überall liegen Leichen.
Sie graben tiefe Gruben für die tausenden Toten.
Die schmutzigen Baracken werden angezündet.
Damit sich die Krankheiten nicht noch weiter ausbreiten.