»Jetzt hamstern wir Schokolade«, freute sich Klößchen, als endlich alle Mitschüler weg waren.
»Warum darf Oskar eigentlich nicht mit hier rein?«, wollte Gaby wissen. »Er mag doch gar keine Schokolade und Hunde dürfen die sowieso nicht fressen.«
»Zum Glück bin ich kein Hund.« Klößchen grinste.
»Das liegt an den Hygienevorschriften«, erklärte Karl.
Die vier maschierten los.
Am Fließband stand ein Mann im weißen Kittel. »Das ist Herr Meiners. Er hat den Traumjob schlechthin.« Klößchen seufzte. »Er testet den ganzen Tag die Qualität der Schokolade.« Klößchen winkte dem Mann zu, der sich gerade ein kleines Stück Schokolade in den Mund steckte.
»Mist!«, hörten sie plötzlich von nebenan. TKKG lugten um die Ecke. Herr Fröhlich bediente flu chend die Maschine mit dem großen Schneebesen. »Warum klemmt das denn jetzt?«
»Darf ich mal?« Karl schob sich an Herrn Fröhlich vorbei und drückte auf das Display der Maschine. Der Schneebesen fing wieder an zu rühren.
»Nicht schlecht«, staunte Herr Fröhlich. »Woher kannst du so was?«
»Er kennt sich mit Maschinen sehr gut aus«, erklärte Gaby.
Hinter ihr nahm Klößchen ein kleines Holzstäbchen aus einem Regal und tunkte es in einem unbeobachteten Moment in den Schokoladenrahm. Heimlich leckte er es ab. »Bähhhh!«
»Was ist?« Gaby kam angerannt.
»Ich grauch ’n Kachenkuch.« Klößchen hielt sich die Hand vor den Mund. Aus seinem Mundwinkel tropfte Schokolade.
Gaby sah ihn verständnislos an. »Ein Taschentuch?«
Klößchen nickte heftig.
Sie wühlte ein Taschentuch aus ihrer Tasche hervor, in das Klößchen angewidert den Schokoladenrahm spuckte.
»Bäh! Ihhh! Schmeckt wie Brühe aus dem Meer!« Klößchen versuchte, seine Zunge abzuwischen. Aber nun klebte das halbe Taschentuch in seinem Mund. »Mift«, brachte er hervor.
»Was sagst du da?« Herr Fröhlich nahm sich nun ebenfalls ein Stäbchen, steckte es in die Schokolade und probierte vorsichtig. Angewidert verzog er das Gesicht. »Uahh, das ist ja total versalzen.«
Gaby reichte Herrn Fröhlich und Klößchen noch weitere Taschentücher.
»Was ist los?« Klößchens Vater kam dazu.
»Der Rahm if verwalzen.« Klößchen spuckte Taschentuchreste aus und blickte bedauernd auf den Bottich. »Die schöne Schokolade …«
Herr Sauerlich steckte ebenfalls ein Stäbchen hinein und leckte es ab. »Das ist ja scheußlich!«
»Sind die fertigen Produkte dann vielleicht auch versalzen?«, fragte Gaby.
»Quatsch mit Schokosoße. Herr Meiners hat die doch getestet. Aber lasst uns lieber mal nachgucken«, rief Klößchen und zog Gaby, Tim und Karl hinter sich her.
Herr Sauerlich wandte sich an Herrn Fröhlich. »Wir müssen so schnell wie möglich neue Schokolade herstellen. Heute sind viele Bestellungen eingegangen. Wenn wir nicht liefern, gehen die Supermärkte zur Konkurrenz.« Herr Sauerlich eilte davon. »Kommen Sie, Herr Fröhlich?«
»Gleich, ich muss nur noch schnell die Ware im Lkw prüfen«, rief Herr Fröhlich seinem Chef hinterher, während er in Richtung Lagerhalle verschwand.
Tim, Karl, Klößchen und Gaby liefen zur Verpackungsmaschine.
Klößchen erschrak. »Da hat jemand die Köpfe abgebissen.«
Tim nahm eine Schokoladenfigur in die Hand. »Sieht aus wie ein Eichhörnchen ohne Kopf.«
Karl ließ die Figur in eine Plastiktüte gleiten. »Davon müssen wir Fingerabdrücke nehmen.«
»Ihr dürft niemandem sagen, dass das Maskottchen ein Eichhörnchen ist.« Klößchen nahm sich eines mit Kopf. Vorsichtig knabberte er an dem kleinen Ohr. »Kein Salz«, stellte er erleichtert fest und biss dem Eichhörnchen den ganzen Kopf ab.
»Erst das Salz, jetzt die Eichhörnchenköpfe. Da ist was faul«, überlegte Gaby.
»Oberfaul!«, sagte Klößchen kauend.
»Fröhlich, das kann nicht sein!«, schallte plötzlich die wütende Stimme von Herrn Sauerlich durch die Halle.
»Kommt, wir gucken nach, was passiert ist. Und vergesst nicht, niemand darf erfahren, dass das Maskottchen ein Eichhörnchen ist.« Klößchen lief los. Die anderen folgten ihm.