Schoko-Showdown

Herr Fröhlich hielt Oskar fest. »Den kleinen Stinker seht ihr nur wieder, wenn ihr schweigt.«

»Das können Sie vergessen!«, rief Tim.

»Mein Vater ist schon informiert. Er wird gleich hier sein!«, rief Gaby mit fester Stimme.

Klößchen sah, dass sie zitterte.

»Bis dahin sind dein kleiner Wauzi und ich längst weg.« Herr Fröhlich drehte sich um und lief mit schnellen Schritten davon.

»Nein, Oksar!«, schrie Gaby, doch ihr blieb keine Zeit, Fröhlich zu verfolgen.

»Los, holt uns hier raus!«, rief Tim Gaby und Klößchen zu. »Schnell!«

Gaby wischte sich ihre schokoladenverschmierten Hände an der Hose ab. »Das ist zu rutschig, so kriegen wir euch da nicht raus«, rief sie.

»Wir brauchen was Griffiges«, überlegte Klößchen.

»Ich hab’s.« Hektisch riss Gaby am Reißverschluss von Klößchens Rucksack und zerrte den eingeklemmten Waschbärenschwanz heraus. »Wir ziehen euch damit aus der Schokolade.«

Wie einen Strick ließ sie den Schwanz nach unten fallen. Tim packte ihn. Klößchen und Gaby hielten das andere Ende fest.

Tim zog sich nach oben und schaffte es, aus dem Tank zu klettern. »Puh.« Er rieb seine schokoladigen Hände am restlichen Waschbärenkostüm, das auf dem Boden lag, ab. »Los, Karl, jetzt du!«

Gemeinsam hielten Tim, Klößchen und Gaby den Waschbärenschwanz fest, an dem Karl sich mit aller Kraft nach oben zog. Dann hatte auch Karl wieder festen Boden unter den Füßen. Wie ein riesiger Schokoweihnachtsmann tropfte er den Boden voll.

Gaby reichte ihm seine Brille. »Dafür bräuchte ich jetzt Glasreiniger. Apropos: Wir müssen die Maschine stoppen, ehe der Glasreiniger durchläuft!«

»Die Schokolade ist doch jetzt sowieso unbrauchbar.« Wehmütig blickte Klößchen auf den Tank voller flüssiger Schokolade. »Ich wollte da auch schon immer mal rein.«

»Kannst du bitte aufhören zu jammern?«, beschwerte sich Gaby. »Wir müssen Oskar befreien!«

»Sie hat recht!«, rief Tim.

»Gleich!« Karl setzte seine verschmierte Brille auf und konzentrierte sich. Schließlich drückte er auf ein paar Tasten an der Maschine. Im selben Moment hörte der Schneebesen auf, sich zu drehen, und die Lämpchen erloschen. »Der Reiniger ist noch nicht durchgelaufen.«

»Los, jetzt schnappen wir uns den Typ!«, rief Tim und lief los. Die anderen folgten ihm.

»Er ist in die Lagerhalle gelaufen, glaube ich«, rief Gaby.

Als sie die Tür der Halle aufrissen, hallte ihnen ein Bellen entgegen. Gabys Gesichtszüge hellten sich auf. »Oskar!«

»Oskar, wo bist du?«, rief Tim laut und flüsterte dann. »Durch den Hall kann man so schlecht orten, woher das Bellen kommt.«

TKKG blieben stehen und lauschten angestrengt.

»Ich glaube, er ist dahinten hinter den Schokoeichhörnchen«, flüsterte Tim seinen Freunden zu. »Wir pirschen uns an und kesseln ihn ein.«

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Tim und Karl sprangen auf ihn. »Ihr kleinen Mistzwerge!«, rief Herr Fröhlich und wehrte sich. Dabei bekam Klößchen einen Fausthieb ab.

»Sie Mistriese!«, schimpfte Klößchen.

»Jetzt haben wir dich, du Ex-Schmutzer!« Tim setzte sich auf Fröhlichs Rücken, Karl hielt seine Beine fest. »Jetzt bräuchten wir Handschellen!«

Klößchen wühlte das Waschbärenkostüm aus Tims Rucksack und hielt den Waschbärenschwanz hoch.

Tim nickte. »Das könnte klappen.«

»Ich hab doch auch noch mein Kostüm!«, fiel Karl ein und riss den Reißverschluss seines Rucksacks auf.

Mit vereinten Kräften begannen die vier Detektive, Herrn Fröhlich zu fesseln.

»Und was machen wir jetzt mit ihm?«, keuchte Tim, als sie den in Waschbärenkostüme verschnürten Mann an eine Kiste gelehnt hatten.

»Den könnt ihr mir überlassen«, schallte die Stimme von Kommissar Glockner durch die Halle. Mit schnellen Schritten kam er angelaufen. »Sie sind Hannes Fröhlich?«

»Die Aushilfssheriffs hier spielen verrückt«, schnaubte Herr Fröhlich.

»Papi, na endlich!« Erleichtert umarmte Gaby ihren Vater und nahm dann Oskar auf den Arm. »Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Oskar!«, liebevoll kraulte sie ihn hinter den Ohren.

»Die Sheriffs scheinen genau richtig gehandelt zu haben. Mir liegt eine E-Mail vor, der ich entnehmen kann, dass Sie sich strafbar gemacht haben.« Glockner entdeckte nun Tim und Karl, deren Schokoladenüberzug langsam trocknete. »Was ist denn mit euch passiert?«

»Wir wollten ihn davon abhalten, giftigen Glasreiniger in die Schokolade zu kippen«, erklärte Tim.

»Na, ihr habt ja wirklich alles gegeben«, staunte Glockner. »Geht es euch gut?«

Tim nickte. »Nur unsere Handys sind jetzt unbrauchbar.« Er zog einen Schokoladenklumpen aus seiner Tasche und hielt ihn hoch.

»Wir bringen euch jetzt nach Hause und ins Internat.« Kommissar Glockner winkte einen Polizisten herbei. »Und Sie, Herr Fröhlich, begleiten mich auf die Wache.«

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»Ich bin so verschmiert, ich fahre lieber mit dem Rad!«, erklärte Tim mit einem Blick in das saubere Innere des Streifenwagens.

Karl sah an sich hinunter. »Ich auch, aber danke für das Angebot.«

»Gut, habt ihr Licht an den Rädern?« Glockner sah die Jungen prüfend an.

»Na klar!« Tim holte zwei Lampen aus seinem Rucksack und klemmte sie an sein Rad.

»Also, ich würde sehr gern mal mit einem Streifenwagen fahren!«, gab Klößchen zu. »Ich bin auch nur innerlich voller Schokolade.«

Glockner schmunzelte. »Na, dann steig ein.«

Klößchen rutschte neben Gaby. »Schön hier.«

»Denkt dran, morgen müssen wir in der Schule die Maskottchen präsentieren«, rief Karl noch, ehe Herr Glockners Kollege die Autotür schloss.