Die Rolle des Zufalls in Politik und Gesellschaft
Umfassend gelten in der Welt die Gesetze der Logik und die Naturgesetze. Anhand der Naturgesetze entwickelte sich von einem singulären Ausgangspunkt, dem sogenannten Urknall, die physische Welt. Unser Milchstraßensystem, die Sonne und der Planet Erde, die um diese kreist, sind davon nur ein infinitesimal winziger Teil. Unter den spezifischen Bedingungen der Erdatmosphäre entstand vor rund vier Milliarden Jahren aus chemischen Verbindungen in warmen Gewässern das Leben, zunächst in Form von Einzellern, die sich durch Teilung vermehren konnten. 7 Im Zuge der Evolution entstand daraus durch weitere Ausdifferenzierung die Vielgestaltigkeit des Lebens auf der Erde, von der der moderne Mensch als Homo sapiens eine der jüngsten Ausprägungen ist. Zwingend angelegt war die Entstehung des Menschen im Bauplan der Natur nicht. Hätte nicht vor 66 Millionen Jahren ein großer Meteoriteneinschlag auf der mittelamerikanischen Halbinsel Yucatán die Lebensbedingungen auf der Erde stark verändert, so wäre es möglicherweise nicht zum Aussterben der Dinosaurier und zum Aufstieg der Säugetiere, damit letztlich auch nicht zur Entwicklung des Menschen gekommen.
Auch in der kurzen Zeit der menschlichen Geschichte war nie eine bestimmte Entwicklung zwingend angelegt: Obwohl es den Homo sapiens seit 200 000 bis 300 000 Jahren gibt, entwickelten sich erst vor 10 000 Jahren Ackerbau und Viehzucht, Metallverarbeitung gibt es erst seit 5000 Jahren, und ein ähnliches Alter haben die Ursprünge der menschlichen Schrift. Die moderne Naturforschung in Astronomie, Physik und Chemie begann vor circa 600 Jahren, und das Industriezeitalter, das die menschliche Lebenswelt und das Angesicht der Erde so radikal veränderte, setzte erst vor circa 250 Jahren ein. Durch minimale, im Zufallsbereich liegende Änderungen der äußeren Bedingungen hätte es durchaus sein können, dass der Homo sapiens noch immer keinen Ackerbau, keine Schrift, keine Metallverarbeitung und schon gar nicht die moderne Technik kennt. Als weitere Folge wären auch das starke Bevölkerungswachstum auf der Erde und der menschengemachte Klimawandel ersatzlos ausgefallen. Australien wäre von den Europäern niemals entdeckt worden, und die Menschen dort würden immer noch mit Speeren jagen, weil sie Pfeil und Bogen in 40 000 Jahren auf ihrem Kontinent nicht erfunden hatten. Die brachten ebenso wie das Rad erst die britischen Entdecker zu ihnen.
Natürlich ist das, was ist, rückschauend immer in einer kausalen Kette verbunden mit dem, was war. Aber die kausale Kette zu einem bestimmten Ereignis, die im Nachhinein eindeutig feststellbar ist, lässt sich eben im Voraus selbst dann nicht eindeutig fortschreiben, wenn alle nur denkbaren Daten aus Vergangenheit und Gegenwart vollständig bekannt sind. Das gilt prinzipiell, und das werde ich in einem etwas gewagten Beispiel an mir selbst erläutern:
Die öffentliche Wahrnehmung meiner Person und wahrscheinlich auch für einige Jahrzehnte die Erinnerung an mich ist durch die Veröffentlichung von Deutschland schafft sich ab geprägt, das hitzige Kontroversen auslöste. Wären sich mein Vater und meine Mutter nicht im Dezember 1940 in Freiburg begegnet, was ein reiner Zufall war, und hätten sie sich nicht im Mai 1944 zu einer bestimmten Stunde liebend vereinigt, und wäre nicht zufällig dabei eine bestimmte Samenzelle auf ein bestimmtes Ei getroffen, so wäre die Person Thilo Sarrazin niemals entstanden und hätte infolgedessen auch nicht 66 Jahre später ein kontroverses Buch veröffentlichen können. Im Voraus gesehen war die Entstehung meiner Person extrem unwahrscheinlich und hätte von niemandem, außer von einem allwissenden Gott, prognostiziert werden können.
Die konkrete Vorhersage von Einzelereignissen und darauf aufbauenden Ereignisketten ist also logisch unmöglich. Anders steht dies aber mit Wahrscheinlichkeiten. Aus dem Umstand, dass meine Eltern im März 1943 heirateten, ließ sich die Wahrscheinlichkeit ableiten, dass früher oder später eins oder mehrere Kinder geboren werden würden. (Am Ende waren wir vier Geschwister.) Alle Lebewesen sichern ihr Überleben auch dadurch, dass sie günstige Umweltbedingungen erkennen, sich darauf einstellen und jene Orte und Aktivitäten meiden, die für sie mit besonderen Gefahren verbunden sind. Dabei hilft auch in der Tierwelt eine Prognosefähigkeit anhand der Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten.
Bedingte Prognosen, aufbauend auf Wahrscheinlichkeiten, sind auf zahlreichen Gebieten möglich. Das gilt auch für das menschliche Lebensumfeld vom Klima bis hin zu politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Aber es sind eben bedingte Prognosen mit Wahrscheinlichkeitscharakter und keine absoluten Vorhersagen bestimmter Entwicklungen oder Ereignisse.
Unsere Wahrnehmung der natürlichen Lebensumwelt ist durch die Erfahrung von Kreisläufen bestimmt: Es gibt den Rhythmus von Tag und Nacht, von Schlafen und Wachen, den Wechsel der Jahreszeiten, das Werden und Vergehen in Fauna und Flora. Es gibt die individuelle Lebenskurve, die, was das Individuum angeht, stets aus dem Nichts kommt und mit dem Tod auch wieder zwingend im Nichts endet.
Viele romantische, teilweise auch theologisch gefärbte Ordnungsvorstellungen hängen an der Idee eines ewigen Kreislaufs, in dem sich die Einheit des Kosmos sowie die Einheit von Mensch und Natur verwirklichen sollen. Die grünen Schlagworte von »Nachhaltigkeit« und »Kreislaufwirtschaft« sind durch solches Denken geprägt, und dieses hat zum Beispiel in der Wasserwirtschaft, bei dem Recycling von Rohstoffen, bei der Müllbeseitigung und der Eindämmung von Umweltgiften durchaus seine Berechtigung.
An anderen Stellen trägt es dagegen nicht: Insbesondere in Bezug auf die Geschichte der Natur, die Geschichte des Menschen und den Weg von Völkern, Staaten und Nationen aus der Vergangenheit in die Zukunft geht jedes Kreislaufdenken fehl.
Zwar kreist der Zeiger der Uhr auf dem Ziffernblatt, aber mit jedem vollendeten Kreis beginnt eben eine neue Stunde, mit jeder Morgendämmerung ein neuer Tag, und es wiederholt sich nichts, auch wenn die Abläufe sich ähneln. Der älter werdende Mensch kann so lange er möchte in seinen Erinnerungen kramen, aber er wird die Jugend nicht zurückholen, nicht ihre Ängste und Hoffnungen und nicht die verpassten Gelegenheiten, die er so gerne noch mal nutzen möchte. Der Zug der Zeit fährt nur in eine Richtung, nämlich in die Zukunft, und die Stationen der Vergangenheit liegen unaufhebbar in der Vergangenheit, es führt kein Weg zu ihnen zurück. Das Leben auf der Erde wird niemals zum Zustand der Ursuppe vor vier Milliarden Jahren zurückkehren, die Dinosaurier werden niemals wiederauferstehen, und der Mensch wird nie mehr als Jäger und Sammler durch europäische Savannen streifen. Wir können aus der Geschichte lernen und in der Zukunft vieles anders und hoffentlich auch besser machen, aber die Vergangenheit zurückholen können wir nicht. Deshalb ist Nostalgie in der Politik und im persönlichen Leben häufig ein schlechter Ratgeber.
Ein Denken in Kreisläufen kann zwar für die menschliche Psyche aufgrund der scheinbaren Vorherbestimmtheit und der Einbettung in größere Zusammenhänge seelisch entlastend wirken. Es hat gleichwohl nur für sehr begrenzte Fragestellungen einen heuristischen Wert, und nur für bestimmte Fragestellungen ist es auch prognostisch geeignet.
Unabhängig von der Kreislaufidee gibt es auch bei linearer Entwicklung keine logische Gesetzmäßigkeit, nach der die Vergangenheit die Zukunft quasi enthält. Deshalb geht jeder historische Determinismus, der aus Vergangenheit und Gegenwart die Zukunft ableiten will, grundsätzlich fehl.
Allerdings bestimmt die Vergangenheit zusammen mit der Gegenwart indirekt über die Zukunft – und zwar, indem sie deren Möglichkeitsraum beschneidet. Nehmen wir als Beispiel die Demografie: Jene Kinder, die in den letzten fünfzig Jahren in Deutschland aufgrund der Geburtenarmut nicht geboren wurden, können logischerweise in der Gegenwart und in den kommenden Jahrzehnten nicht als Steuer- und Beitragszahler herangezogen werden, um die Renten der sogenannten Babyboomer zu finanzieren, die jetzt und in den kommenden Jahren die Phase der Erwerbstätigkeit verlassen. Auch die Erfindungen, die die Forscher und Tüftler unter jenen 30 Millionen Deutschen, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht geboren wurden, vielleicht gemacht hätten, fallen ersatzlos aus.
Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass große Teile der Babyboomer als Rentner der Altersarmut anheimfallen müssen. Es bedeutet aber schon, dass auskömmliche Renten und niedrige Beiträge ohne längere Lebensarbeitszeit und steigende Zuschüsse aus der Staatskasse nicht miteinander vereinbar sind. Die Wahlmöglichkeiten, vor denen Politik und Gesellschaft bei der Alterssicherung stehen, werden also durch die bereits ausgefallenen Geburten unaufhebbar beschränkt. Sie sind allerdings immer noch nahezu unendlich groß und reichen von der Inkaufnahme einer gewissen Altersarmut über steigende Steuer- und Abgabenlasten bis zur staatlichen Einheitsrente. Soweit die denkbaren Lösungen eine weitere starke Verstärkung der Einwanderung nach Deutschland vorsehen, können denkbare Lösungsansätze auch das deutsche Demokratie- und Gesellschaftsmodell nachhaltig verändern und vielleicht sogar zerstören. Kurzum: Die Geburtenausfälle der letzten 50 Jahre begrenzen zwar den Lösungsraum in der deutschen Rentenpolitik, aber sie bestimmen nicht über seinen Inhalt. Insofern bleibt die Zukunft offen.
Der Inhalt zukünftiger Lösungsräume für politische Probleme und gesellschaftliche Fragen wird zu einem großen Teil durch die zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Gesellschaft vorherrschende Ideenwelt vorgegeben. So unfassbar mächtig bestimmte Ideen, Weltanschauungen und Philosophien in einer bestimmten Epoche erscheinen mögen, so verbietet sich doch hinsichtlich ihrer Entstehung, ihrer Dauer, ihres Inhalts und ihrer Intensität jedweder Determinismus.
Es war nicht zwingend, dass die antike Geisteswelt ausgerechnet durch das Christentum abgelöst wurde. Es war nicht zwingend, wie der Islam entstand und sich im Nahen und Mittleren Osten verbreitete. Entstehung und Ablauf der evangelischen Reformation waren nicht zwingend, und auch der Weg der europäischen Aufklärung, der seit dem späten Mittelalter schließlich in die Explosion der Naturwissenschaften und die Industrialisierung führte, war zu dieser Zeit und in dieser Ausprägung nicht zwingend. Die Entstehung der marxistischen Lehre war ebenfalls nicht zwingend, ohne sie hätte es aber auch keine Sowjetunion gegeben, und die europäische wie auch die Weltgeschichte wäre ganz anders verlaufen.
Hätte es
gegeben? Die Menschheitsgeschichte wäre, ohne dass diese Männer zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort geboren wurden, mit Sicherheit gänzlich anders verlaufen. Aber Inhalt und Richtung dieses anderen Verlaufs kennen wir nicht. Das zeigt die überragende Rolle des Zufalls auch für große historische Prozesse.
Auch die Geschichte menschlicher Ideen und vorherrschender geistiger Strömungen lässt sich nicht vom Zufall lösen. Sie ist aber nur aus dem Zufall heraus auch nicht erklärbar: Die Wiederentdeckung der Antike im späten Mittelalter durch die aufkommende Renaissance war eben nur in Europa möglich, das seine verschüttete Geschichte wieder offenlegte. Und aus diesem Geist wuchsen nicht nur die Künste in Architektur und Malerei, sondern auch die philosophischen Ideen der Aufklärung sowie die moderne Naturwissenschaft. Vorhersehbar war dies alles zu keiner Zeit. Im Nachhinein erkennt man einige notwendige Bedingungen, und, soweit Entwicklungen tatsächlich eingetreten sind, müssen sie zusammen mit weiteren unbekannten Bedingungen offenbar auch hinreichend gewesen sein.
Philosophische Ideen, gesellschaftliche Theoriegebäude und darauf aufbauende politische Theorien gehen nicht nur stets in eine ungewisse Zukunft. Sie können durch politische und gesellschaftliche Entwicklungen jederzeit auch wieder untergehen oder in ihr Gegenteil verkehrt werden. Es gibt hier keinen linearen und schon gar keinen gesicherten Fortschritt. Der Rückfall ins Banausentum und die Rückkehr in dunkle Zeiten – entweder durch Dummheit oder durch politische Gewalt oder durch die Kombination von beidem – sind grundsätzlich jederzeit denkbar. Insbesondere die moderne Demokratie ist nicht älter als 250 Jahre, wenn man ihren Beginn mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung ansetzt, und sie ist – wie gerade aktuelle amerikanische Entwicklungen zeigen – immer wieder in ihrem Bestand bedroht.
Das demokratische Erbe der Aufklärung ist also aus meiner Sicht stets vom Untergang bedroht. Sein Überleben ist keineswegs zwingend, sondern allenfalls ein Resultat fortwährender politischer Anstrengung.
Anders sieht es mit dem Erbe der Aufklärung in Naturwissenschaft und Technik aus. Hier hat die Menschheit mit den wachsenden Wissensbeständen in Astronomie, Physik, Chemie und Biologie eine Einbahnstraße betreten, auf der es hinsichtlich des Umfangs der Erkenntnisse und ihrer Anwendung in den unterschiedlichsten technischen Lösungen einschließlich der Datenverarbeitung kein Zurück mehr gibt. Eine Gesellschaft, die hier nicht mitmacht, die sich dem naturwissenschaftlich-technischen Wissen nicht öffnet oder seine Anwendung in ihrem Herrschaftsgebiet untersagen will, schneidet sich von der Zukunft ab und gerät im Wettbewerb der Systeme in eine hoffnungslose Unterlegenheit. Das ist nur kurzfristig und scheinbar zum Vorteil der Führungsschichten, vielmehr müssen sie den Zorn der Geführten fürchten, wenn diese willkürlich von technischen und damit auch wirtschaftlichen Errungenschaften in anderen Teilen der Welt abgeschnitten werden.
Wie der Geist, der einmal aus der Flasche ist, lässt sich das technisch-naturwissenschaftliche Wissen niemals ungeschehen machen, und es lässt sich auch nicht in ein politisch und gesellschaftlich gewolltes Vergessen zurückdrängen. Das gilt für die moderne Genforschung ebenso wie für die Entwicklung von Systemen künstlicher Intelligenz (KI) oder das Wissen um die Nukleartechnik. Hier gibt es überall nur den Weg nach vorn, auch wenn der Ausgang für die Menschheit ungewiss ist.
Der häufig schlagwortartig verwendete Begriff von »der einen Welt« enthält also in Bezug auf die Nutzung und die Folgen von Naturwissenschaft und Technik eine umfassende Wahrheit. Das gilt umso mehr in einer Welt, in der die Menschen – bedingt durch die Fortschritte von Wissenschaft und Technik – immer zahlreicher werden. Der menschengemachte Klimawandel ist ein Ausdruck davon. Aber auch der Müll in den Ozeanen ist ein Problem, das nur durch gemeinsame, Länder und Kontinente übergreifende Anstrengungen der Staaten und Völker überwunden werden kann.
In der Kontingenz historischer Abläufe sind die Geschicke von Staaten und Völkern vom Einfluss einzelner Ereignisse und von den Taten einzelner handelnder Personen nicht zu trennen:
Diese Beispiele zeigen: Geschichte ist zu jeder Zeit offen für alternative Entwicklungspfade und insofern niemals in die Zukunft hinein determiniert. Aber es gilt gleichzeitig: Ein zu einer bestimmten Zeit gegebener historischer Zustand begrenzt immer den Möglichkeitsraum künftiger Entwicklungen. Zu solchen begrenzenden Faktoren zählen Geografie, Demografie und ethnische Herkunft, politische Traditionen, Mentalitäten, Bildungsniveau, Religion sowie Kultur und Sitte im weitesten Sinne. Daran scheitert immer wieder der Export westlicher Gesellschaftsmodelle in den sogenannten Globalen Süden. Daran scheiterten auch westliche Interventionen in Ländern wie Irak, Afghanistan, Libyen oder Mali. Man kann eben westliche Mentalitäten, Organisationsmodelle und Handlungsabläufe nicht unabhängig von ihren historischen Voraussetzungen ohne Weiteres in fremde Kulturen und ihre Gesellschaften implantieren. An der ungeheuren Schwierigkeit beziehungsweise Unmöglichkeit der Übertragung westlicher Gesellschaftsmodelle in fremde Kulturen scheitert auch immer wieder die Entwicklungshilfe insbesondere in Afrika.
In der Gegenwart müssen wir umgekehrt auch dafür Sorge tragen, dass nicht kulturfremde Masseneinwanderung nach Europa die spezifischen Mentalitäten und kulturellen Eigenschaften gefährdet oder zerstört, die für Europa wesensbestimmend und für den Erfolg der abendländischen Zivilisation maßgebend sind. Diesbezügliche Gefahren haben in den letzten Jahren noch an Aktualität gewonnen.
Die Gesellschaften, Völker, Staaten und Nationen auf dieser Welt weisen in Bezug auf religiöse Einflüsse, mentale Strukturen, politische Systeme, Bildungsniveau und kognitive Kompetenzen der Bevölkerung sowie auf das Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung nach wie vor extreme Unterschiede auf. Aber alle werden gleichzeitig durch die Fortschritte in Wissenschaft, Technik und Medizin betroffen. Alle spüren die Wirkungen der anhaltenden Bevölkerungsexplosion in den weniger entwickelten Teilen der Welt und – wenn auch unterschiedlich je nach geografischer Situation – die Folgen des Klimawandels.
Wie sie das alles meistern und ihre eigenen Entwicklungen gestalten, ist zum Teil zufallsbestimmt. Die lineare Übertragung westlicher Entwicklungsmodelle ist oft überhaupt nicht zielführend. Aber einige universal gültige Regeln und Grundsätze gibt es eben doch.