ZU GUTER
LETZT
Es ist immer so eine Sache, wenn man wie ich intensiv an Originalschauplätzen recherchiert und dabei interessante Menschen trifft, mit denen ich spannende Dinge erlebe, die ich sehr gerne in meine Romane einbaue.
Der arme Jan muss es dann immer ausbaden, wenn ich Realität und Fiktion zu einem mörderisch spannenden Cocktail mixe.
So habe ich bei der Recherche von »24/7 für Pilsum« mit vielen interessanten Menschen gesprochen, die mir Dinge erzählt und erklärt haben, von denen ich noch nie gehört hatte. Gleichzeitig habe ich mir ein paar einschlägige Klubs in Berlin angeschaut, schließlich lebe ich in Berlin. Dort gibt es nichts, was es nicht gibt.
Um die Hintergründe meiner Geschichten um Jan de Fries so real und authentisch wie möglich beschreiben zu können, begebe ich mich sehr gerne in reale Situationen und an Originalschauplätze. So war ich mit Muschelfischern ebenso unterwegs auf der Nordsee wie mit Krabbenkuttern. In meiner Kindheit stromerte ich in den Ferien rund um Norddeich und Norderney herum, war oft auf den Ostfriesischen Inseln und hielt mich, so oft es mir möglich war, für ein paar freie Tage in der Krummhörn auf, die mir zur zweiten Heimat geworden ist.
Als weitere Zutat lasse ich persönliche Erfahrungen und Dinge, die ich selber gesehen oder erlebt habe, in meine Geschichten einfließen. Es macht mir großen Spaß, all diese Dinge zu mörderisch spannenden Geschichten zu verweben und dabei die Grenzen zwischen Realität und Fiktion aufzuheben.
Auch lasse ich liebend gerne reale Menschen auftreten und die Leserschaft rätseln, wer oder was denn nun echt, erfunden, zusammengesponnen oder recherchiert ist.
So habe ich mich für Jans fünften Fall »Pharisäer für Norddeich« in der Kite- und Surfschule Norddeich in einen Surfanzug gequetscht und bin genau, wie Jan es im Buch tat, durchs Watt ins Meer gestapft. Mein ganz herzlicher Dank für dieses tolle, wenn auch sehr anstrengende Erlebnis gilt dem Geschäftsführer der Kite- und Surfschule Norddeich Michael Vogel, dessen Zitat: »Ich bin das lebende Klischee« nicht zu toppen ist.
Auch der vorliegende Krimi ist eine solch hautnah recherchierte Geschichte.
Jan de Fries erlebt seinen Albtraum, als ihm Manfred einen üblen Scherz spielt. Das Verhalten von Manfred ist definitiv von mir ersponnen worden, denn so eine Nummer würde ein Fluglehrer einem Passagier niemals ohne Vorwarnung antun.
Das Gefühl, ungeplant in einer Cessna zu sitzen und wirklich wie Jan einen Steuerknüppel in der Hand zu halten und selbstständig an den Inseln entlangzufliegen und unter Anleitung des Fluglehrers die Maschine zu landen – das war echt!
Deshalb möchte ich mich ganz ausdrücklich bei dem Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte, Jörg Bohn, für dieses wirklich außergewöhnliche Erlebnis bedanken. Denn Jans Flugangst ist die meinige – und die ist ebenfalls echt.
Ganz besonders beeindruckt hat mich die Philosophie der real auf dem Flugplatz befindlichen Jugendbildungsstätte,
»Schülerinnen und Schülern ihr Potenzial aufzuzeigen«, denn: »Wer einmal im Leben sein Ziel erreicht hat, gibt sich nicht mehr mit weniger zufrieden« – ein ganz wunderbares Zitat von Jörg Bohn.
Das Zitat ist so echt wie das Röntgenbild mit den verschluckten Rasierklingen, eine Szene aus »24/7 für Pilsum«, das ich selber vor vielen Jahren bei meiner Arbeit im Krankenhaus zu Gesicht bekommen habe. So sind Einbruch, Notlandung und Flugzeugabsturz in und um den Juister Flugplatz, den ich für Jans neuen Fall zum mörderischen Schauplatz auserkoren habe, reine Fantasieprodukte von mir.
Dirk Trost