R eid mochte ihn. Vier Tage und zwanzig Bewerbungen später konnte Jaren es immer noch nicht fassen. Wie hatte er das nur übersehen können? Andererseits hatte er auch seine eigenen, wahren Gefühle für Bridget übersehen, also … Offensichtlich war er eine Niete in Sachen romantische Beziehungen und so. Es war definitiv an der Zeit, damit aufzuhören, sich etwas vorzumachen, und ehrlicher zu sein. Er musste sich eingestehen, was er wollte, was er fühlte und vor allem, wer er wirklich war. Eine Sache war sicher. Er mochte, wer er in den letzten zwei Wochen mit Reid gewesen war, viel mehr als in den vier Jahren mit Bridget.
Während er zu der Adresse fuhr, die Nordin ihm gegeben hatte, wo er und seine Brüder sich zum Abendessen treffen würden, dachte er über den Unterschied zwischen den Geschwistern nach. Körperlich sahen Bridget und Reid sich nicht ähnlich. Das einzige, was sie gemeinsam hatten, waren ihre braunen Augen. Bridgets Haare waren dunkler, fast schwarz, und ihre Gesichtszüge waren runder. Sie sah mehr wie ihr Vater aus, während Reid seiner Mutter ähnelte. Vor allem aber unterschieden sie sich so sehr im Charakter, dass es weit über das Offensichtliche hinausging.
Bridget war organisiert, wie er. Eine Planerin. Reid war spontan, viel lockerer, und Jaren fand das seltsam anziehend. Wahrscheinlich, weil es das genaue Gegenteil von ihm war. Bridget war ein Fan von klassischer Musik, und sie hatten zusammen einige Konzerte der Seattle Symphony besucht. Reid hatte erzählt, dass er immer noch den Grunge der Neunzigerjahre liebte, ebenso wie klassischen Rock. Bridget war eine Weinliebhaberin, aber Reid bevorzugte Bier, auch wenn er meist obskure Biere von Kleinbrauereien trank. Er liebte es, neue Dinge auszuprobieren, und war immer für etwas Frisches und Neues zu haben. War es nicht komisch, dass zwei Geschwister so unterschiedlich sein konnten?
Oberflächlich betrachtet sollte Bridget ihn mehr ansprechen, da ihre Vorlieben den seinen ähnelten. Warum hat er dann die Zeit mit Reid so sehr genossen? Warum war es einfacher, mit ihm zu reden, sich zu öffnen und in Reids Gegenwart einfach er selbst zu sein? Reids Spontaneität und Unvorhersehbarkeit sollte mit Jarens Bedürfnis nach Struktur und Routine auf Kollisionskurs sein, und doch tat es das nicht. Woran lag das? Darüber würde er noch etwas nachdenken müssen, denn die Antwort war ihm nicht klar.
Oder er könnte seine Brüder beim Abendessen fragen. Sie trafen sich seit Langem jeden Freitagabend, und nur wenige Dinge konnten einen von ihnen daran hindern, dabei zu sein. Nordin musste manchmal darauf verzichten, wenn er auf Reisen war, aber Jaren hatte in den letzten Jahren kein einziges Abendessen verpasst. Ganz gleich, wie viel er auf der Arbeit zu tun hatte oder welche Veranstaltung Bridget besuchen wollte, Jaren hatte klargestellt, dass seine Freitagabende tabu waren.
Er hielt vor einem Haus an und runzelte die Stirn. Er überprüfte die Adresse. Nein, er war am richtigen Ort. Er hatte ein Hotel oder vielleicht ein Apartment oder so etwas erwartet, da Nordin oft Airbnb und ähnliche Methoden nutzte, um eine Unterkunft zu finden, aber dies war ein schönes Haus. Was zum Teufel war das für ein Ort? Er parkte seinen Wagen in der Einfahrt hinter einem schicken BMW, den er nicht kannte, und neben dem klapprigen Auto, das sich Hadley und Lagan teilten, das noch aus der Zeit von vor den Klimaanlagen stammte.
„Schönes Haus“, sagte er zu Nordin, als dieser die Tür öffnete, und umarmte ihn fest.
Nordin ließ ihn gehen und zuckte mit den Schultern. „Ich passe für einen Freund auf das Haus auf.“
„Und er ist einverstanden, dass du Leute zu Besuch einlädst?“
„Warum sollte ich ihn um Erlaubnis fragen? Es ist ja nicht so, dass wir vier wilde Orgien feiern.“
„Stimmt.“
„Übrigens, ich habe den Ring verkauft.“
Jaren hatte Bridgets Ehering an Nordin weitergegeben, weil er wusste, dass er den besten Preis dafür bekommen würde. „Oh, danke. Wie viel war er wert?“
„Zwölf Riesen. In bar.“ Nordin reichte ihm einen dicken Umschlag.
Zwölftausend? Das war weit mehr, als er erwartet hatte. „Ich danke dir. Ich nehme an, es gibt keine Quittung?“
Nordin rollte mit den Augen. „Jaren.“
Jaren steckte den Umschlag in seine Tasche und hob dann die Hände. „Dumme Frage, tut mir leid. Danke, Nor.“
„Mit Vergnügen. Komm rein. Das Abendessen ist fast fertig.“
Das Haus fühlte sich heimelig an, die Möbel waren alle im IKEA -Stil gehalten und waren in tiefen dunkelblauen und sandfarbenen Tönen gehalten. Es war gemütlich. Wenig Schnickschnack stand herum, viele Kissen lagen auf der Couch und einige Bilder hingen an der Wand. Es war auf jeden Fall kein schlechter Ort, um ein oder zwei Wochen dort zu verbringen.
Ein köstlicher Geruch strömte aus der großen Küche, in der ein rechteckiger Esstisch aus Naturholz mit sechs Stühlen stand. Lagan und Hadley hatten bereits einen Platz gefunden und tranken jeweils ein Bier. Jaren umarmte sie und nahm dann selbst Platz. Sekunden später stand ein Glas Rotwein vor ihm. „Probier mal“, sagte Nordin. „Das ist einer dieser versnobten französischen Weine.“
Zwei Jahre zuvor hatte Jaren einen Weinverkostungskurs absolviert, um zu lernen, wie man Wein einschätzte, da das Thema bei Abendessen und Veranstaltungen häufig zur Sprache kam. Seitdem war er zu einem kleinen Weinsnob geworden, und Nordin liebte es, ihn damit aufzuziehen.
Jaren lachte, nahm aber pflichtbewusst einen Schluck. „Oh, lecker! Schöner, reicher Geschmack mit subtilen Beerennoten.“
Nordin schüttelte den Kopf. „Ich schwöre dir, dass du dir den Scheiß nur ausdenkst, um mich zu ärgern.“
Das hielt ihn nicht davon ab, sich ebenfalls ein volles Glas einzuschenken.
„Zum Abendessen gibt es Schmorbraten“, sagte Nordin. „Mit Kartoffelbrei, Karotten und selbst gemachtem Apfelmus.“
„Entschuldige, aber seit wann kannst du kochen?“, fragte Hadley, seine Stimme voller Unglauben. Ja, kein Scherz. Nordin war nicht gerade dafür bekannt, häuslichen Pflichten nachzukommen.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich es gekocht habe. Ich habe einfach einen tollen Job beim Aufwärmen geleistet.“
Okay, das klang eher nach Nordin. Sie unterhielten sich, während sie das Essen verschlangen. „Oh mein Gott, das ist der beste Schmorbraten, den ich je gegessen habe“, murmelte Hadley mit vollem Mund und stöhnte anerkennend. „Es ist die perfekte Mischung aus herzhaft, zart, fett und reichhaltig. Wo hast du den gekauft?“
„Habe ich nicht.“ Nordin rutschte hin und her. „Mein Freund sagte, ich könne mir aus seiner Gefriertruhe nehmen, was ich wolle, und er hat eine Menge Sachen da drin. Gestern hatte ich einen Lammeintopf, der war zum Sterben gut, also dachte ich mir, wir probieren heute den Schmorbraten.“
„Wenn er das gekocht hat, ist er ein erstaunlicher Gourmetkoch“, sagte Hadley.
Irgendetwas störte Jaren an der Sache. „Dein Freund, huh? Wie ist sein Name? Kennen wir ihn?“
„Tavin“, sagte Nordin nach einer kurzen Pause. „Und nein, ihr kennt ihn nicht. Ich habe ihn durch die Arbeit kennengelernt.“
Ah, die Arbeit. Dieses Wort deckte bei Nordin eine breite Palette von Möglichkeiten ab. Es war am besten, man weckt keine schlafenden Hunde und wechselt das Thema. „Ich habe auch eine interessante Entwicklung zu berichten“, sagte er.
Drei Augenpaare richteten sich auf ihn. „Was ist passiert?“, fragte Lagan angespannt.
„Darf ich anmerken, dass du für jemanden, der erst vor drei Wochen verlassen wurde, bemerkenswert glücklich aussiehst?“, kommentierte Nordin.
„Ja, das ist ein Teil dessen, worüber ich sprechen wollte.“ Jaren atmete tief ein. „Ich glaube, ich war mehr in die Idee von Bridget verliebt als in sie als Person. Außerdem hat Reid gesagt, dass er mich mag, und das tut er schon, seit er mich kennengelernt hat.“
Hadley und Lagan die Sprache zu verschlagen war eine Sache, aber Nordin sprachlos zu machen, war eine Glanzleistung. Er öffnete und schloss seinen Mund wie ein Goldfisch auf dem Trockenen. „Was? “
„Bezieht sich das auf das erste oder das zweite?“, fragte Jaren und grinste.
„Beides, aber fangen wir mit dem zweiten an. Ein verdammt heißer Tattoo-Kerl mag dich?“ Nordin krisch nun fast.
„Das tut er. Er hat mir Anfang der Woche seine Gefühle gestanden, nachdem wir auf der Couch gemeinsam einen Film gesehen hatten. Es war vielleicht auch ein bisschen Kuscheln involviert.“
Hadley beugte sich vor. „Definiere Kuscheln.“
„Ich lag zwischen seinen Beinen und mein Kopf ruhte auf seiner Brust.“
Hadley pfiff anerkennend. „Gut gemacht, Hetero-Junge. Das ist fortgeschrittenes Kuscheln.“
„Dann bist du vielleicht doch nicht so hetero?“, fragte Lagan.
„Ich weiß es nicht.“ Jaren schaute seine Brüder an. „Ich weiß es ehrlich nicht. Wie ich schon sagte, habe ich Bridget nicht so geliebt, wie ich es dachte. Das Leben, das ich mir mit ihr vorstellte, gefiel mir so sehr, dass ich nicht merkte, dass sie mehr eine gute Freundin war als alles andere. Eine Freundin, mit der ich ziemlich guten Sex hatte, aber mehr auch nicht. Sie hat mir einen Gefallen getan, indem sie die Sache abgeblasen hat, denn ich bin mir sicher, dass wir am Ende unglücklich miteinander geworden wären.“
„Verdammt, jetzt kann ich nicht einmal mehr sauer auf sie sein“, sagte Nordin mit einem Seufzer. „Es ist scheußlich, wenn du so vernünftig redest.“
„Wie bitte?“
Nordin winkte mit der Hand ab. „Nein, ich verstehe schon. Die Anziehungskraft dieses perfekten Lebens ist für uns fast unwiderstehlich, nach allem, was wir gesehen und durchgemacht haben. Ich kann es dir nicht verdenken, dass du so fühlst.“
„Zurück zu Reid“, sagte Hadley. „Ist das der Grund, warum er dich all die Jahre gemieden hat?“
Jaren nickte. „Er nannte es Selbsterhaltung.“
„Nennt mich verrückt, aber das ist verdammt romantisch“, sagte Lagan und seine Augen wurden ganz weich. „Ich würde in Ohnmacht fallen, wenn ein Mann mir das sagen würde.“
„Es war ein gutes Gefühl“, sagte Jaren leise. „Ich war überrascht, aber mehr als geschmeichelt.“
„Was hältst du von ihm?“ Hadley war sehr praktisch veranlagt, einer der Gründe, warum er in seinem Job als persönlicher Assistent so gut war.
Jaren warf seine Hände hoch. „Ich weiß es nicht. Es ist alles so verwirrend, weil ich mich noch nie zu einem Mann hingezogen gefühlt habe. Fühlt es sich genauso an, wie wenn man eine Frau mag?“
„Ja und nein.“ Nordin nahm die Frage ernst, und Jaren war dankbar dafür. Er brauchte Rat, und Nordin war ein Experte, zumindest was Sex und Anziehung betraf. Beziehungen waren eine andere Sache.
„Die sexuelle Anziehung ist dieselbe – lustvoll. Aber was ich emotional empfinde, ist anders. Bei jemandem, der sich eher als weiblich identifiziert oder ausdrückt, bin ich, je nach Situation, eher der Verführer, der starke Mann, der heiße Alpha. Die meisten Frauen mögen das und finden es toll, wenn man sie mitreißt, selbst wenn es nur für eine Nacht ist. Anders ist es bei denen, die sich als eher männlich identifizieren oder ausdrücken. Da gibt es logistische Fragen zu klären, aber auch Rollen. Manche haben das Bedürfnis, sehr dominant zu sein. Andere rufen eine weichere Seite in mir wach.“
Es traf Jaren immer wieder, wenn Nordin, der so aalglatt und charmant sein konnte, seine viel weichere Seite zeigte, den Tiefgang, der sich hinter seinem oberflächlichen Äußeren verbarg. Und die Art und Weise, wie er es erklärt hatte, ergab absolut Sinn. Welche Gefühle rief Reid also in ihm hervor? Nichts, was man mit weiblichen oder männlichen Begriffen ausdrücken könnte. Es fühlte sich praktischer an als das.
Reid gab ihm das Gefühl, dass er ihn mochte, dass Jaren sich keine Sorgen zu machen brauchte. Er gab ihm ein Dach über dem Kopf, ein richtiges Bett, in dem er schlafen konnte. Wenn Jaren mit jemanden reden musste, zeigte sich Reid ermutigend, hörte zu und gab ihm gute Ratschläge. Er war … er war ein Fels, an den sich Jaren anlehnen konnte, an den er sich in den letzten drei Wochen auch angelehnt hatte. Mehr als an seine Brüder, und das war neu.
Er räusperte sich. „Reid gibt mir das Gefühl, beschützt und umsorgt zu sein. Ist das eine gute Sache?“
„Ja“, sagte Lagan. „Wir vertrauen nicht so leicht und können uns bei fremden Menschen nicht so leicht entspannen. Die Tatsache, dass du ihn reingelassen hast, sagt eine Menge über ihn aus.“
Hmm, da hatte er ein gutes Argument. „Vielleicht hat er mich zu einem ungünstigen Zeitpunkt erwischt und ich brauchte einen Freund.“
„Ich habe mich schon gefragt, warum du nicht mehr zu uns kommst“, sagte Nordin. „Aber das erklärt eine Menge.“
Klang er verletzt? „Hast du dich ausgeschlossen gefühlt?“, fragte Jaren überrascht.
„Ja, aber dann habe ich gemerkt, dass das nur an mir lag, also ignorier das bitte.“
Nordin hatte sich ausgegrenzt gefühlt? Daran hatte Jaren gar nicht gedacht. In gewisser Weise ergab es Sinn, wenn man bedenkt, wie eng sie zusammenhielten, aber er hatte nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass seine Brüder sich verletzt fühlen könnten, weil er nicht zu ihnen gekommen war, um zu reden. „Es tut mir leid. Das war mir nicht klar.“
Nordin lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Wie ich schon sagte, es ist nicht deine Schuld. Ich war einfach nur verärgert. Die Wahrheit ist, dass wir vier ein bisschen eine Anomalie sind. Wir stehen uns so nahe, viel näher als die meisten Freunde und Brüder. Und wir sind in einem Alter, in dem eine Beziehung normal ist, und trotzdem sind wir alle Single. Nichts für ungut, Jaren.“
„Schon gut. Das hatte ich nicht geplant, aber es ist die Wahrheit.“
„Seien wir ehrlich. Selbst als du mit Bridget zusammen warst, hast du dich auf uns gestützt. Wann immer es ein Problem gab, bist du zu uns gekommen, nicht zu ihr.“
Jaren zuckte zusammen. „Eines der Dinge, die mir klar geworden sind, ist, wie wenig ich ihr erzählt habe. Ich habe Dinge mit Reid geteilt, die Bridget nach vier Jahren mit mir nicht einmal weiß.“
„Das sagt mir, dass du nicht das Gefühl hattest, dass du mit deinen Problemen zu ihr gehen konntest.“
„Hatte ich auch nicht. Und das ist bei Reid anders. Er ist ein großartiger Zuhörer und will mich verstehen. Ich vertraue ihm bedingungslos und habe keine Probleme damit, ihm persönliche Dinge zu erzählen, was mir, wie ihr wisst, nicht leichtfällt. Keiner von uns kann das.“
„Ich sage nicht, dass du mehr für ihn empfindest als Freundschaft, aber wenn du das tust, ist es normal, dass du dich eher an ihn als an uns wendest. So sehr es auch schmerzt, es zuzugeben, aber wir werden uns nicht ewig so nah stehen können. Ihr müsst einen Partner finden und glücklich werden, und das bedeutet, dass wir einen Schritt zurücktreten werden. Wir werden immer Brüder sein, aber es ist okay, wenn auch jemand anderes in unserem Leben wichtig ist.“
Wow, Nordin war in einer nachdenklichen Stimmung. Wie viel Wein hatte er getrunken? Er hatte Jaren noch einmal nachgeschenkt, aber hatte Nordin in der Zwischenzeit ein oder zwei Gläser getrunken. Alkohol machte ihn immer nachdenklich. Manchmal sogar melancholisch und ein bisschen depressiv. Ein heiterer Betrunkener war er ganz sicher nicht.
„Was ist mit dir, Nor?“, fragte Lagan. „Hast du nicht auch einen Partner verdient?“
Nordin stellte sein Glas langsam ab, seine Finger spielten mit dem Stiel des Glases. „Ich glaube nicht, dass das für mich jemals in den Karten geschrieben steht, Babe. Ich brauche meine Freiheit. Dieser Vogel singt nicht, wenn er eingesperrt ist.“
„Nordin …“, protestierte Lagan, aber unser Bruder winkte ab.
„Wir reden hier nicht über mich. Wir müssen uns auf Jaren und sein Problem mit dem heißen Tattoo-Typen konzentrieren.“
„Mir war nicht bewusst, dass er ein Problem ist“, sagte Jaren leichthin, und Nordin warf ihm einen dankbaren Blick zu. „Aber wie dem auch sei, ich würde gerne deinen Rat hören. Woher soll ich wissen, was ich für ihn empfinde?“
„Wie es sich anhört, hast du es nicht eilig, also lass dir Zeit, es herauszufinden“, sagte Hadley. „Wenn er damit zufrieden ist, dass du bei ihm wohnst, dann nimm es an. Date ihn, verbring Zeit mit ihm, und wenn du den Drang verspürst, ihn zu bespringen, tu es.“
Kann es wirklich so einfach sein? „Einfach so?“
„Warum nicht?“, fragte Nordin. „Was hast du zu verlieren?“
„Ich weiß nicht, eine Freundschaft? Er bedeutet mir inzwischen sehr viel, und das will ich nicht kaputtmachen.“
Nordin nahm seine Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. „Jaren, Darling, die guten Dinge im Leben sind immer mit einem Risiko verbunden. Aber wenn du nicht ab und zu ein Risiko eingehst, wirst du nie wirklich leben.“