B ridgets Reaktion war für Reid eine große Erleichterung. Er hatte nicht erwartet, dass sie ausflippen würde, aber dass sie mit so viel Einfühlungsvermögen reagierte, war eine wunderbare Überraschung gewesen. Es hatte Jaren den Abschluss geboten, nach dem er gesucht hatte, und Reid hatte das Gefühl, dass sie ihre Beziehung jetzt ausleben konnten. Das einzige Hindernis war noch, ihn seinen Eltern als Freund vorzustellen, aber mit Bridget an seiner Seite erwartete er da keine großen Schwierigkeiten. Sicher, sein Vater hatte Reids Sexualität nie so akzeptiert, wie er es sich erhofft hatte, aber er war selten feindselig deswegen. Vielleicht würde es ihm helfen, Reid glücklich und sesshaft zu sehen, um es zu akzeptieren. Wer wusste das schon?
Ja, sein Leben mit Jaren war gut. In der Tat war es so perfekt, wie Reid es sich nur hätte wünschen können. Sie hatten einen Rhythmus gefunden, der so einfach und natürlich war, dass es sich anfühlte, als ob Jaren schon seit Monaten bei ihm lebte und nicht erst seit ein paar Wochen. Und was noch besser war: Jaren hatte nie wieder das Thema Wohnungssuche angesprochen. Er war hier, um zu bleiben, und jedes Mal, wenn Reid daran dachte, wurde ihm ganz warm ums Herz.
Es war eine anstrengende Woche für Jaren gewesen, irgendetwas wegen einer Wirtschaftsprüfung des Krankenhauses, und er hatte die ganze Zeit über viel gearbeitet. Am Abend zuvor hatten sie wieder seine Brüder bei sich willkommen geheißen. Reid hatte mit Jaren vereinbart, dass er sich ihnen einmal im Monat anschließen würde. Sie brauchten auch Zeit für sich, nur sie vier, und das war für ihn in Ordnung. Das gab ihm die Möglichkeit, mit einigen seiner Freunde zusammen zu sein, zu denen Jaren keinen so engen Kontakt hatte.
Am Samstagmorgen hatten sie ausgeschlafen, und nach einem späten Brunch hatte sich Reid mit seinem Skizzenbuch an den Tisch gesetzt, während Jaren sich mit seinem Kindle auf der Couch zusammengerollt hatte. Reid liebte es, dass sie auch diese Stille teilen konnten. Er fühlte sich Jaren nahe, auch wenn sie nicht miteinander sprachen.
Seit Jaren eingezogen war, hatte er aufgehört, gedankenlos fernzusehen, und stattdessen viel mehr gezeichnet. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sehr ihm das gefehlt hatte, und so hatte er sich sogar neues Material besorgt, inklusive eines unglaublichen Satzes Kohlestifte, bei dem seine Großmutter vor Neid in Tränen ausgebrochen wäre.
Er legte den Stift weg und betrachtete die Zeichnung von Jaren, die er angefertigt hatte. Der Mund musste überarbeitet werden. Irgendetwas stimmte nicht, was er noch nicht benennen konnte, aber er hatte seine Augen perfekt getroffen.
„Was hast du gezeichnet?“, fragte Jaren und blickte von seinem Kindle auf.
„Dich.“ Reid hielt das dicke Papier hoch.
„Reid, das ist unglaublich!“ Jaren legte seinen E-Reader vorsichtig zur Seite und kam herüber, dann nahm er die Zeichnung von Reid entgegen und betrachtete sie. „Das ist fantastisch. Vor allem meine Augen.“
Reids Inneres schmolz bei diesem aufrichtigen Lob dahin. „Danke. Ich war auch zufrieden damit, wie sie geworden sind. Nur mit deinem Mund habe ich noch Probleme.“
„Du schienst heute Morgen keine Probleme damit zu haben“, neckte ihn Jaren und zwinkerte Reid zu.
Er grinste. „Stimmt, aber dich zu küssen ist viel einfacher, als dich zu zeichnen.“
„Vielleicht würde es helfen, wenn du meinen Mund noch einmal genauer untersuchst .“
Reid erhob sich und trat näher an Jaren heran, um sich dann vorzubeugen und seine Lippen aus nächster Nähe zu betrachten. „Hmm, ich sehe, was du meinst. Ich glaube, ich habe es jetzt verstanden.“
„Hey.“ Jaren stemmte die Hände in die Hüften. „Das war nicht die Art von Untersuchung, die ich gemeint habe.“
„Nein? Was hattest du dann im Sinn?“
Jaren packte ihn im Nacken und zog ihn zu einem Kuss herunter. „Etwas mehr wie das hier.“
„Ah, verstehe. Du meinst so?“ Reid nahm Jarens Kinn zwischen seine Fingerspitzen und verschmierte schwarze Kohle auf seiner Haut, dann neigte er sein Gesicht nach oben und presste ihre Lippen aufeinander. Jarens angespannter Mund wurde weicher, öffnete sich und erlaubte Reid seine Zunge hineinzuschieben. Er ließ sich Zeit, küsste ihn träge, und die Hitze, die zwischen ihnen aufloderte, versprach mehr. Jaren schmeckte nach Kaffee und Karamell von den Bonbons, die er so gerne naschte, aber vor allem schmeckte er nach Jaren. Wie Zuhause.
Er liebte es, Jaren zu küssen. Bei seinen abenteuerlichen Verabredungen war Küssen nie ein Hauptprogrammpunkt gewesen, aber mit Jaren genoss er diesen Teil sehr. Jaren war so empfänglich, so begierig, und Reid umschmeichelte seinen Mund, entlockte ihm kleine Stöhngeräusche, atemlose, bedürftige Bitten um mehr. Im Laufe der Wochen war Jaren immer mutiger und selbstbewusster geworden, was sich darin zeigte, wie er seine Zunge in Reids Mund schob und seinen Körper schamlos gegen Reids drückte. Sie hatten beide keine Unterwäsche unter ihren Jogginghosen an, und Jaren war genauso hart wie Reid, seine Hose spannte über seine Erektion.
„So?“, flüsterte er gegen Jarens feuchte und geschwollene Lippen. Jarens Augen hatten sich verdunkelt und er sah verträumt aus.
„Gott, ja, genau so. Mehr.“
Jaren bot seinen Mund zum Küssen an, und wie hätte Reid das ablehnen können? Er war berauschend. Süchtig machend. Und jetzt, da Reid ihn gekostet hatte, wollte er immer mehr. „Mehr Küsse?“
„Nein. Ich meine, ja, aber mehr. Würdest du mich bitte ficken?“
Jedes Mal, wenn Jaren so explizit danach fragte, wurde Reids Inneres flüssig und heiß wie geschmolzene Lava. „Mit Vergnügen.“
Er presste seinen Mund wieder auf Jarens. Wo sollte er ihn nehmen? Auf der Couch? Sie war ihnen am nächsten. Das Schlafzimmer schien im Moment viel zu weit entfernt zu sein. Oder … Oh verdammt, ja. Er würde Jaren in die Wunder des Sexes im Stehen einweihen – an der Wand.
Er drängte ihn rückwärts, hielt Jaren fest, als er stolperte, und drückte ihn dann mit dem Rücken gegen die Wand in der Küche. Ohne eine Sekunde zu verlieren, riss er ihm die Jogginghose herunter. Jaren half ihm, indem er sie erst nach unten und dann auszog, und Reid tat dasselbe mit seiner eigenen. Wenn er ihn vorbereiten wollte – und das wollte er nicht nur, er musste es sogar –, musste er aufhören, ihn zu küssen. Und er brauchte Gleitmittel. Verdammt, die Flasche, die sie hier unten gelagert hatten, war leer. Bedeutete das, dass sie nun doch nach oben gehen mussten? Sein Blick fiel auf das Olivenöl. Was für die Römer gut genug gewesen war, musste doch auch für sie gut genug sein, oder?
Er riss seinen Mund von Jarens. Seine Brust hob sich, seine Augen waren geweitet und seine Wangen erröteten. So verdammt sexy. Aber wenn Reid nicht aufhörte, ihn zu küssen, würde er nie zum nächsten Schritt übergehen, und so drehte er Jaren herum. „Hände an die Wand und drück deinen Hintern nach hinten.“
Jaren erlaubte es Reid, ihn in Position zu bringen, und keuchte angetörnt. Er stützte sich an der Wand ab und tat, was Reid ihm befohlen hatte, ohne auch nur einen Moment zu zögern oder zu zweifeln. Reid hatte schon früh bemerkt, dass Jaren es mochte, wenn er im Bett dominant wurde. Er wollte keinen Dom, aber er genoss es, wenn Reid einfach ein bisschen bestimmter wurde und ihm sagte, was er tun sollte.
Das Olivenöl war kaum zu bändigen und tropfte auf den Boden, und Reid zuckte zusammen. Jaren würde darüber nicht glücklich sein, aber Reid würde ihm beim Saubermachen helfen. Es spielte keine Rolle und so führte er seinen öligen Finger an Jarens Loch. Der kleinste Druck genügte, um Jaren dazu zu bringen, sich zu beugen und ihn einzulassen, und mithilfe des glitschigen Öls drang er sofort tief ein.
Jaren erstarrte, dann drehte er den Kopf herum. „Du nimmst Olivenöl?“
„Wir haben hier unten kein Gleitmittel mehr. Ich helfe dir beim Saubermachen.“
„Das solltest du auch. Sowohl ich als auch der Boden werden verdammt rutschig sein.“
Reid grinste. „Darum geht es ja auch. Nun, nicht um den Boden, aber auf jeden Fall in deinem Fall.“
Er stieß seinen Finger tiefer, und Jaren stöhnte und lehnte seine Stirn gegen seinen Arm. Reid öffnete ihn, dehnte ihn und fickte ihn sanft mit seinen Fingern. Jarens innere Wände waren so viel nachgiebiger als am Anfang. Was zu Beginn lange gedauert hatte, war jetzt im Nu erledigt. Reid zog sich zurück und bestrich seinen eigenen Schwanz mit ein wenig mehr Öl. Es roch wie eine Art italienisches Salatdressing, aber das war ihm egal.
„Bereit?“ Das fragte er immer. Jaren sagte in der Regel klipp und klar, was er wollte, aber Reid wollte sich später nicht vorwerfen lassen, dass er sich nicht vergewissert hatte.
„Mehr als das. Ich brauche dich.“
„Mmm, ich brauche dich auch, Hübscher.“
Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, als er in ihn eindrang. Sein enger Kanal war so heiß und bereit für ihn. Gott, das Öl machte es so viel geschmeidiger als das Gleitmittel, so verdammt gut und glitschig. Jarens Lungen entleerten sich mit einem Zischen, als Reid ganz in ihn eindrang und seine Eier gegen Jarens Hintern klatschten. Reid stieß ein leises Stöhnen der Lust aus. Jarens Körper schmiegte sich in exquisiter Perfektion um ihn, und er zog sich langsam aus ihm heraus und glitt dann wieder hinein, wobei er seine Füße hüftbreit positionierte, um den perfekten Winkel zu erreichen.
Er berührte ihn nirgendwo anders als mit seinem Schwanz, beide Hände jetzt flach an der Wand abgestützt. Es fühlte sich irgendwie schmutzig an, und so verdammt perfekt. Jaren hob seinen Hintern für ihn in einer stillen Bitte um mehr und Reid erfüllte seinen Wunsch mit Vergnügen. Er stieß erneut zu, stöhnte, als seine Eier gegen die Feuchte seines Hinterns klatschten, und tat es dann noch einmal.
Hart.
Schnell.
Tief.
Ein Rhythmus, so alt wie die Menschheit, überkam ihn, seine Muskeln spannten sich so perfekt im Einklang, dass er es nicht hätte besser koordinieren können, wenn er es mit Absicht versucht hätte. Seine Hüften zuckten, sein Hintern krampfte sich zusammen, sein Schwanz wogte, und alles, was er dachte, fühlte und brauchte, war Jaren. Das Blut rauschte in seinen Adern, seine Nerven waren wie entbrannt, und loderndes Verlangen durchströmte alle Teile seines Körpers.
„Reid“, wimmerte Jaren.
„Zu viel?“
„Scheiße, nein. Hör nicht auf. Hör verdammt noch mal nicht auf.“
Er liebte es, wenn Jaren anfing zu fluchen – ein sicheres Zeichen dafür, dass er voll bei der Sache war. Und so setzte er seinen unerbittlichen Angriff fort, vergrub sich wieder und wieder bis zu den Eiern in seinem Freund, bis das verräterische Kribbeln in seinen Hoden ihn darauf aufmerksam machte, dass er kurz davor war zu kommen. Bitte noch nicht. Ihr Liebesspiel war zu perfekt, um es zu überstürzen, auch wenn er nicht mehr lange durchhalten konnte. Er wollte es noch ein wenig hinauszögern.
Er verlangsamte sein Tempo, zog seinen Schwanz in einem viel ruhigeren Tempo aus Jaren heraus und versenkte ihn mit Präzision wieder in seinem Loch, wobei er jedes Mal seine Prostata traf. Jarens Hintern krampfte sich um ihn zusammen, er zitterte am ganzen Körper, während Stöhnen und geflüsterte Bitten über seine Lippen kamen. Er wichste sich in groben Bewegungen, die mit Reids Stößen übereinstimmten. Er hatte noch nie so sexy ausgesehen oder geklungen, so verzweifelt nach Reids Schwanz verlangend, dass sein Inneres förmlich brannte.
Sie waren eins, in jeder Hinsicht verbunden, und die Tiefe dieser Zweisamkeit raubte ihm den Atem. Er liebte ihn. Er liebte ihn so sehr, und mit jedem Tag wurde er zuversichtlicher, dass Jaren ihn auch liebte. Sie waren so perfekt zusammen. Wie könnte er auch nicht?
Seine Arme verkrampften sich, bis er sein Gewicht nicht mehr halten konnte. „Hände an die Wand“, sagte er zu Jaren, der einen Protestlaut von sich gab.
„Ich muss kommen.“
„Ich kümmere mich um dich, Baby. Ich verspreche es.“
Er schlang seinen linken Arm um Jarens Brust und zog ihn nach hinten an seinen Körper, während er seine rechte Hand um Jarens Schwanz legte. „Halt dich fest“, warnte er und stieß wieder in ihn hinein.
Seine Stöße waren jetzt schnell und heftig, viel flacher, aber er stieß wie wild in ihn hinein. So grob war er noch nie mit ihm umgegangen, aber Gott, Jaren genoss es und gab ein ständiges Konzert anzüglicher, dekadenter Laute von sich. Wimmern. Stöhnen. Keuchen. Flehen. Reid nahm sie alle in sich auf, seine Hüften hämmerten in einem Stakkato-Rhythmus, fast wie ein Tier in der Brunft. Er fuhr mit seinem Mund über Jarens Hals, leckte, biss, saugte an seiner Haut und schmeckte ihren salzigen Geschmack auf seiner Zunge.
Sekunden später spannte sich Jarens ganzer Körper an, und dann schrie er auf, als sein Schwanz in Reids Hand pulsierte. „Ohgottohverdammtohgott, Reid!“
Er kam so heftig, dass sich sein Hintern krampfhaft um Reid zusammenzog, und das reichte aus, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Er pumpte sich in seinen Freund und zitterte wie Espenlaub. Als es vorbei war, standen sie beide keuchend da und ihre Körper zitterten.
„Ich muss …“ Jaren stöhnte, und Reid glitt aus ihm heraus, als seine Knie nachgaben. Sein Orgasmus hatte ihn ausgewrungen und er sank auf den Boden, während Jaren halb über ihn stürzte. Sie lehnten sich aneinander, mit dem Rücken an der Wand.
„Ich tropfe den ganzen Boden voll“, sagte Jaren mit rauer Stimme.
„Ich würde etwas dagegen tun, wenn ich könnte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ein paar Gehirnzellen verloren habe, als ich so heftig gekommen bin, also gib mir eine Minute.“
Jaren schnaubte. „Ich rühre mich die nächsten zehn Jahre nicht vom Fleck, egal was passiert.“
„Gut. Geht mir genauso.“
Ihre aufgewühlten Atemzüge verlangsamten sich. „Das war spektakulär“, sagte Jaren seufzend.
„Der beste Sex, den ich je hatte. Bei Weitem.“
„Dito.“ Er schwieg ein paar Sekunden lang. „Es wird aber schwierig sein, alles zu putzen.“
Sie sahen sich an und brachen in schallendes Gelächter aus,
Es stellte sich heraus, dass Jaren recht behalten sollte. Das Putzen war mühsam, aber jede Sekunde wert.