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J aren liebte die faule Sonntagsroutine, in die er und Reid gemeinsam verfallen waren. Samstags versuchten sie, alles zu erledigen, was zu tun war, wie zum Beispiel einkaufen, Wäsche waschen, putzen und so weiter. Aber ihre Sonntage verbrachten sie zusammen, oft mit Lesen und Malen, Kuscheln auf der Couch und natürlich mit Sex. Sehr, sehr viel Sex.

Nach dem Abendessen mit Reids Eltern zwei Wochen zuvor waren sie überglücklich gewesen. Reid war genauso schockiert wie Jaren über den Scheck und die Entschuldigung seines Vaters. Damit hätte er in einer Million Jahren nicht gerechnet, versicherte er Jaren, also musste das, was Bridget zu ihrem Vater gesagt hatte, ihn sehr getroffen haben. Sie waren ihr etwas schuldig, und Jaren hatte ihr auf dem Heimweg eine Nachricht geschickt, um ihr zu danken. Sie hatte mit ein paar Herzen geantwortet, und es machte ihn glücklich, dass es wirklich gut zwischen ihnen lief. Die letzte schwere Last war von ihren Schultern genommen worden, und sie konnten beide den Unterschied spüren. Nichts stand ihrer Beziehung mehr im Weg. Sie konnten sich wirklich aufeinander und auf die Zukunft konzentrieren und glücklich sein.

Als sie zurückkamen, hatten sie natürlich Sex. Sobald sie durch die Tür gekommen waren, hatte Reid Jaren über den Küchentisch gebeugt. Jaren hatte sich nicht ein einziges Mal über die Sauerei aufgeregt, obwohl er sich in diesem Moment vorgenommen hatte, ihren Vorrat an Gleitmittel im unteren Teil des Lofts aufzufüllen, weil das Olivenöl so mühsam wegzuputzen war. Sie waren beide so erregt gewesen, dass sie diese Erleichterung gebraucht hatten. Und Junge, war das befriedigend gewesen.

Jaren errötete, als er daran dachte. Er hatte sich selbst nie als hypersexuellen Menschen gesehen. Natürlich war Sex immer angenehm gewesen, und er hatte ihn gemocht, aber er war nie überwältigend gewesen. Sex mit Reid war jedoch eine ganz neue Erfahrung. Sein Hirn wurde zu Brei, wenn er ihn fickte, und überflutete seine Sinne. Gefickt zu werden, bis er nur noch ein haltloses Häufchen Elend war, das vor lauter Glückseligkeit nicht mal mehr einen Finger rühren konnte, war das Beste. Er erkannte sich selbst kaum wieder, so geil und hungrig und bereit, sich jederzeit für seinen Freund zu bücken.

Sie hatten noch nicht alles getan. Nicht, dass Reid Druck auf Jaren ausgeübt hätte. Er hatte Reid zum Beispiel noch nicht getoppt, obwohl er es unbedingt versuchen wollte. Rimming stand auch auf seiner Liste, aber er musste erst noch etwas anderes in Angriff nehmen. Etwas, das für ihn zu einem regelrechten Hindernis geworden war.

Die Vorstellung, Reid einen Blowjob zu geben, schüchterte ihn höllisch ein. Er hatte schon oft einen bekommen – allerdings nicht von Bridget, denn die war kein Fan davon gewesen –, aber es war nicht so einfach, wie manche Leute es aussehen ließen. Einige Frauen, mit denen er zusammen gewesen war, hatten sich damit schwergetan und sich dafür entschuldigt, dass sie ihn nicht tiefer schlucken konnten, obwohl sein Schwanz ungefähr Standardgröße hatte. Er hatte ihnen immer klargemacht, dass es ihm egal war, dass es sich auch toll anfühlte, wenn sie an seine Eichel lutschten, und das hatte ihre Ängste zerstreut.

Aber hier ging es um Reid, und nach den spektakulären Blowjobs, die er ihm gegeben hatte, musste Jaren sich revanchieren. Das Letzte, was er wollte, war, dass Reid dachte, dass ihr Sexleben einseitig war. Er musste hier sein sprichwörtliches Gewicht in die Waagschale werfen und sicherstellen, dass das Geben und Nehmen im Gleichgewicht war. Schließlich hatte er die drei kleinen Worte immer noch nicht gesagt, obwohl sie ihm immer wieder auf der Zunge lagen. Er wollte es, aber gleichzeitig musste er sich sicher sein. Er konnte nicht aus dem Bauch heraus handeln, sondern musste sich hundertprozentig sicher sein.

Also ja, Reid einen Blowjob zu geben, fühlte sich an wie etwas, das er tun sollte. Er hatte einige Nachforschungen angestellt, Blogs mit Anleitungen gelesen, die es immer so einfach klingen ließen, und Pornos gesehen. Pornos als Recherche zu bezeichnen, war ein bisschen seltsam, aber das war wirklich der Grund, warum er sie schaute. Schließlich brauchte er keine zusätzliche Stimulation, denn jedes Mal, wenn Reid ihn küsste, war er innerhalb von Sekunden hart. In Wahrheit hatte er gehofft, im Detail zu sehen, wie man einen guten Blowjob gab.

Aber die Pornos, die er gesehen hatte, waren auch nicht gerade beruhigend gewesen. Sie zeigten entweder Männer, die Zwanzig-Zentimeter-Schwänze mit Leichtigkeit schluckten, oder Twinks, die es zu genießen schienen, ihren Mund gestopft zu bekommen, während ihre Augen wie verrückt tränten und ihnen der Rotz aus der Nase lief. Nicht seine Vorstellung von sexy. Wie also konnte er das für sich nutzen? Vielleicht musste er seine Gedanken abschalten und Reids spontane Art adaptieren.

Reid saß auf der Couch und las entspannt auf seinem iPad. Jaren atmete noch einmal tief durch und sprach sich Mut zu. Er konnte das tun. Hatte es in dem Blogbeitrag nicht geheißen, dass es keine schlechten Blowjobs gab, solange man die Zähne aus der Sache heraushielt? Er hatte alles im Griff.

Er ließ sich zwischen Reids Beinen auf den Boden sinken, und sein Mann legte sofort sein iPad zur Seite. „Hey, Baby.“ Er fuhr mit einer Hand durch Jarens Haare. „Was machst du da?“

Er atmete ein weiteres Mal tief durch und dann glitt die Maske, die er jahrelang aufgesetzt hatte, um seine Unsicherheit zu verbergen, an ihren Platz. „Ich dachte, du wärst vielleicht in der Stimmung, deine Belohnung dafür zu bekommen, dass du der beste Freund aller Zeiten bist.“

Reids Augen leuchteten auf. „Ja? Das klingt nach etwas, das mir gefallen würde.“

Jaren schob seine Beine weiter auseinander und rieb dann mit der Hand über Reids Schwanz, der im Moment noch schlaff war. „Wenn ich es richtig mache, sollte es das auch.“

Reid keuchte dank seiner Berührung und als Jaren ihn beharrlich weiter streichelte, wurde sein Schwanz schnell hart. „Alles, was du mit mir machst, fühlt sich gut an, Hübscher.“

Er massierte ihn durch seine graue Jogginghose hindurch, bis sein Schwanz steinhart war. „Ich will dir einen blasen.“

Das war doch selbstbewusst rübergekommen, oder? Zumindest dachte er das.

„Bist du dir sicher?“

Reid war es immer so ernst mit der Zustimmung. „Ja. Ich möchte das für dich tun.“

„Okay. Aber nur, wenn du es willst.“

„Ich weiß.“ Tat er das? Nicht wirklich. Reid mochte das jetzt sagen, aber wenn das, was er für Jaren getan hatte, nie erwidert wurde, würde er irgendwann anders darüber denken.

Er zog an Reids Jogginghose, und Reid hob seinen Hintern an, damit Jaren seine Hose herunterziehen konnte. Ohne zu fragen, rutschte Reid nach vorne und Jaren griff nach einem Kissen, das er unter seine Knie legte. Er kniete zwar auf einem Teppich, aber ein wenig zusätzliche Polsterung war mehr als willkommen.

Reids Schwanz ragte in die Höhe, als er es sich auf der Kante der Couch bequem machte, die Beine weit gespreizt, sodass Jaren vollen Zugang hatte. Seine Länge lag nicht weit über dem Durchschnitt, wenn Jaren raten müsste, aber er war vielleicht ein bisschen dicker? Zumindest im Vergleich zu ihm selbst. Jaren fuhr mit seinem Zeigefinger an seinem Ständer entlang. Gott, Reid war schon so hart, und Jaren hatte noch nicht einmal angefangen. Das war ein Booster für sein Selbstbewusstsein.

Er legte seine linke Hand um den Schaft. Das fühlte sich immer gut an, und er hatte gesehen, wie alle Porno-Typen das machten, wenn sie einen Blowjob gaben. Oh, Moment, er brauchte eine Art Gleitmittel. Spucke? Igitt, nein. Andere mochten das sexy finden, aber das war nicht sein Ding. Nein, sie hatten hier irgendwo Gleitmittel versteckt. Er ließ Reids Schwanz wieder los und griff in die offene Schublade unter dem Couchtisch und lächelte, als er fand, wonach er suchte. Es spritzte eine ordentliche Menge in seine linke Hand und dann war er wieder im Geschäft.

Okay, also würde er ihm mit seiner Linken einen runterholen. Das würde sich schon gut anfühlen, nahm er an. Dann könnte er ihn in seinen Mund saugen und hoffentlich würde die Kombination den Zweck erfüllen. Ein dicker Tropfen Sperma trat aus Reids Eichel. Richtig. Den sollte er abschlecken. Er schloss die Augen und fuhr vorsichtig mit der Zunge darüber. Er musste nicht würgen, obwohl er es nicht als lecker bezeichnen würde.

Ein leichtes Stöhnen von Reid ermutigte ihn, den nächsten Schritt zu tun, und er beugte sich vor und nahm ihn in den Mund. Nur die Eichel, und Gott, es fühlte sich seltsam an in seinem Mund. Nicht falsch oder eklig, aber ungewohnt. Er leckte mit seiner Zunge um die rote Eichel herum, und dem gehauchten Stöhnen nach zu urteilen, das Reid von sich gab, genoss er das.

Aber er musste mehr als das tun. Verdammt, er hatte buchstäblich nur die Eichel in seinem Mund. Reid nahm ihn immer ganz bis zum Anschlag in sich auf, bis Jarens Eier sein Kinn berührten. Er änderte vorsichtig den Winkel und versuchte, ihn tiefer in sich aufzunehmen, aber er musste würgen. Leise. Er glaubte nicht, dass Reid es bemerkt hatte, aber er musste vorsichtiger vorgehen. Er verbrachte einige Zeit damit, wieder an der Eichel zu saugen, während er seine linke Hand auf und ab bewegte, dann holte er tief Luft und versuchte es erneut.

Der Winkel war anders, sein Mund und seine Kehle waren offener, und es funktionierte besser. Reids Schwanz sank in seinen Mund, aber sobald er hinten in seiner Kehle anstieß, würgte er wieder, diesmal lauter. Er musste also noch langsamer vorgehen, aber verdammt, er würde es tun . Er wagte es nicht, Reid in die Augen zu sehen, aus Angst vor dem, was er dort sehen würde. Mitleid vielleicht, oder noch schlimmer, Enttäuschung.

Er versuchte es erneut, ließ sich Zeit und ging langsam vor, konzentrierte sich darauf, seine Muskeln zu entspannen. Aber sobald Reids Schwanz tiefer eindrang, würgte er heftig, bis er stammelte und hustete. Ein Gefühl der Niederlage erfüllte ihn.

„Jaren“, sagte Reid leise.

Jaren wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich schaffe das.“

„Das musst du nicht.“

„Ich will es. Es ist ein Teil von … Du machst es auch für mich.“

Reid schob ihn sanft zurück und hob sein Kinn an, seine Augen waren voller Liebe. Jaren erzitterte. Wie konnte dieser wunderbare Mann ihn so sehr lieben, wenn er ihm doch so wenig zurückgeben konnte? „Ich tue es, weil ich es liebe. Ich habe dir doch gesagt, wie sehr mich das Gefühl eines harten Schwanzes in meinem Mund anmacht.“

Das tat es. Reid liebte es, sich einen runterzuholen, während er Jaren einen Blowjob gab. „Ja, aber …“

„Komm, setz dich einen Moment zu mir.“ Reid zog seine Hose hoch. Jaren wollte am liebsten weinen, weil er so spektakulär versagt hatte, dass Reid aufhören wollte.

Er setzte sich neben ihn und ließ die Schultern hängen, aber Reid zog ihn an sich, sodass Jarens Kopf an seiner Schulter ruhte und sein Arm um ihn geschlungen war. Und Jaren gab seinem Bedürfnis, gehalten zu werden, nach.

„Wenn es dir keine Freude bereitet, dann lass es sein. Es ist kein Muss.“

„Hättest du nicht das Gefühl, dass du etwas verpasst?“

„Jaren, ich liebe dich. Alles, was ich will, ist mit dir zusammen zu sein. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen, und das bedeutet, dass es unweigerlich Zeiten geben wird, in denen wir keinen Sex haben können. Würde das etwas daran ändern, wie wir uns fühlen, wie ich mich fühle? Nein, natürlich nicht. Sex ist mir wichtig, ich kann nicht lügen, aber keine Blowjobs zu bekommen, ist ein kleiner Preis dafür, mit dem Mann zusammen zu sein, den ich liebe.“

Wenn er es so ausdrückte … Jaren kam sich dumm vor, weil er sich die Sache in seinem Kopf so viel größer vorgestellt hatte. „Ich dachte, das wäre etwas, das ich können sollte.“

„Ich kann verstehen, warum du so denkst, aber das brauchst du nicht. Nicht jeder mag Blowjobs, und das ist auch in Ordnung. Ich habe Freunde, die seit zehn Jahren zusammen sind, und keinen Analsex haben. Es gibt ihnen einfach nichts. Ich würde nie wollen, dass du etwas tust, das du nicht magst, nur weil du denkst, du müsstest es tun oder weil ich es erwarte. So funktioniert unsere Beziehung nicht.“

Er war so dumm gewesen. Schon wieder. Jetzt, da Reid es sagte, erkannte Jaren sofort das alte Muster, in das er abgerutscht war, als er noch alles tat, was nötig war, um akzeptiert und geliebt zu werden. Er hatte es sein ganzes Leben lang getan, also sollte es ihn nicht überraschen, aber es machte ihn traurig. Vielleicht, weil er dachte, er hätte es besiegt? Er hatte solche Fortschritte mit Reid gemacht. Er seufzte traurig. „Es tut mir leid. Das waren meine alten Gewohnheiten, die ihr hässliches Haupt hoben.“

„Nichts an dir ist hässlich“, sagte Reid sanft. „Und ich verstehe, woher es kommt. Wir werden es gemeinsam besiegen, Baby. Du bist damit nicht allein.“

Eine einzelne Träne lief ihm über die Wange. Er hatte so viel Glück mit Reid. „Danke.“

„Bedank dich nicht dafür. Bitte.“

Jaren atmete tief durch und ließ den letzten Rest seiner Anspannung gehen. „Kann ich dich statt eines Blowjobs für eine gemeinsame Dusche begeistern? Vielleicht mit einem dieser seifigen Handjobs, die wir beide so sehr lieben?“

Reid gluckste ihm ins Ohr. „Ausgezeichnete Idee.“