32

Wayne war ein Zombie. Halloween hatte er komplett auf Joels Couch verbracht und sinnlos Horrorfilme geguckt, dabei alle Halloween-Feiernden ignoriert, die im Abstand weniger Minuten an der Haustür klingelten. Er klebte an seinem Handy. In den Stunden und Tagen, seit sie bei dem Angriff auf das Lazenbury-Haus seinen Vater nicht gefunden hatten, schrieb er Dutzende und Aberdutzende SMS an Leon und wartete auf Antwort.

WO BIST DU, DAD?

Er bekam keine. Er weigerte sich, zur Schule zu gehen, blieb fast bis Mittag im Bett und schlief überhaupt nicht gut, sondern schlich bis weit nach Mitternacht durch das Haus und starrte hinaus auf die Lichter von Blackfield, wie die Ehefrau eines Soldaten, die auf die dessen Rückkehr hofft.

Bei der Polizei hatten sie eine Vermisstenanzeige erstattet, doch Robin wusste, wenn Cutty nicht wollte, dass er gefunden wurde, würde er verschwunden bleiben.

So fuhr sie mit Wayne den ganzen Mittwoch und Donnerstag herum und suchte an den einschlägigen Stellen nach ihm – zweimal an seiner Highschool, dreimal im Spirituosengeschäft und nicht weniger als sechsmal in seinem Zuhause an der Underwood Road – aber nirgendwo tauchte er auf.

Da im Haus von Joels Mutter ein Zimmer frei war, wohnte Wayne nun dort. Robin passte auf den hohläugigen Jungen auf und schnitt ihre Videos für den MalusDomestica-Kanal, während Joel wieder bei Miguel arbeitete. Immer in Bewegung bleiben, dachte sie und starrte auf den Laptop. Sie bestaunte ihre Dämonengestalt, die sie mit Ampelaugen aus dem Monitor heraus anstarrte. Wie ein Hai, immer in Bewegung bleiben. Du muss die Videos rausbringen, selbst wenn dir der Arm abgebissen wurde, deine Mom in einem Baum eingesperrt war, und dein Orang-Utan-Vater dich in eine zweitklassige Attraktion bei der Handwerksmesse von Blackfield verwandelt hat.

Da Kenway Griffin nichts Besseres zu tun hatte, hing er bei ihr herum. Er und Joel führten lange Gespräche darüber, was sie mit Fishers Comicladen machen sollten.

Abgesehen von Wayne hatten also alle im Haus etwas zu tun. Joel genoss die Gesellschaft, nachdem er schließlich Zeit gefunden hatte, den Tod seines Bruders zu verarbeiten. Die Entscheidung, wieder zur Arbeit zu gehen, traf er nicht leichten Herzens. Miguel sagte ihm zunächst ab, zwang ihn geradezu, nach Hause zu gehen, sich auszuruhen und zu trauern, aber Joel bestand darauf und sagte, er müsste sich irgendwie beschäftigen. Das zeigte sich besonders am Mittwochnachmittag; Kenway hatte ihn vollkommen betrunken auf dem Küchenboden vorgefunden, und er hätte sich mit allem einverstanden erklärt, wenn es nur bedeutete, dass er nicht allein im Haus seiner Kindheit sitzen, dem im Dachgebälk heulenden Wind lauschen und auf ein unheimliches Monster warten musste, das kommen und ihm den Garaus machen würde.

Es klopfte an der Haustür. Robin löste den Blick vom Fernseher und ging hin.

Anstelle von Kindern – vermutlich hatte sie schon Süßigkeiten an wenigstens dreißig Spider-Mans, Iron Mans und Batmans verteilt, standen die drei Magier davor. Der fiebrige Sonnenuntergang leuchtete indigofarben hinter ihnen am Himmel und machte aus der Stadt eine schattige Silhouette.

»Süßes oder Saures.« Sara Amundson trug wieder ihre Mordhornperücke. Die musste sie irgendwie aus dem demolierten Suburban geborgen haben.

Robin war als Hexe verkleidet, wie auch sonst, grünes Gesicht unter einer Morticia-Adams-Perücke. In einem Anfall von Trotz hatte sie sich auch das Dekolleté unter dem tiefen V-Ausschnitt ihres schwarzen Lycra-Kleids grün gemalt. »Hübsch«, sagte Lucas Tiedemann, der einen Eastwood-Poncho und einen Cowboyhut trug und an dessen Hüfte ein Revolver glänzte. »Echt scharf.«

»Danke«, erwiderte sie trocken. »Kommen Sie rein.« Sie ging voraus und begaffte Gendreaus samtenen Zylinder. Mit der marineblauen Weste sah er jetzt wirklich aus wie Willy Wonka.

Sie setzten sich an Mama Ellis’ Tisch, der mit Dutzenden Algiz-Runen übersät war. Das einzige Licht stammte von der Abzugshaube über dem Herd und tauchte sie in trüben gelblichen Schein. Irgendwie fühlte es sich warm an wie eine einsame Straßenlaterne in einer dunklen Gasse. Robin räumte das Geschirr ab und sagte über die Schulter. »Ich habe Kaffee gemacht, wenn jemand möchte.«

»Ich, gerne«, sagte Gendreau. Seine Stimme klang wie das wispernde Krächzen des Todes.

Robin sah ihn an. »Wie geht es Ihrem Hals?«

»Besser.« Der Ziemerstock des Magiers sah komisch aus ohne die Perle. »Ich habe Ihnen mein Leben zu verdanken.«

Sie lächelte und suchte im Schrank nach einem Becher. Sie entschied sich für einen mit einem grinsenden Ara vor tropischer Kulisse. PANAMA CITY BEACH stand in schrägen Buchstaben darunter.

Sara öffnete den Deckel der Soßenschüssel auf dem Tisch und spähte hinein. »Wo ist Ihr Freund?« Was immer sich in der Schüssel befand, musste eklig sein, denn sie verzog das Gesicht und machte den Deckel wieder drauf.

»Ich weiß nicht«, antwortete Robin und schenkte Kaffee ein. »Er war den ganzen Tag unterwegs. Er sagt, er wolle seine Schilderwerkstatt verkaufen.«

Sara grinste schief. »Dann hat er sich wohl entschieden, mit Ihnen fortzugehen.«

»Ja. Er will mein ›Kameramann‹ werden.«

»Wenn der Wagen wackelt, komm nicht angedackelt«, sagte Lucas und hielt Sara die Hand zum Einschlagen hin.

»Perversling.« Sie zog eine böse Miene, öffnete die Soßenschüssel und zeigte ihm den Inhalt.

Lucas wich zurück. »Puh.«

Robin reichte Gendreau den Kaffee, hängte ihren schlabbrigen Hexenhut über die Lehne des vierten Stuhls, verschränkte die Arme und lehnte sich an den Herd.

»Danke«, krächzte er.

»Bitte sehr.«

»Oh, da fällt mir etwas ein.« Gendreau griff in sein Jackett, holte eine Taschenuhr hervor und reichte sie ihr.

»Ist das ein Herzweg-Artefakt?« Robin hielt die Uhr unter die Lampe und betrachtete das gesprungene Deckglas. Kraft schlummerte darin und pulsierte träge im Takt mit dem tickenden Uhrwerk. Als sie Annie ins Jenseits geholfen hatte, war Robin zwar äußerlich wieder ein Mensch geworden, trotzdem war sie weiterhin ein Halbdämon … Und nach dem beschleunigenden Effekt der Begegnung mit Andras nahm sie an, dass bestimmte Teile ihres Seins permanent außer Form geraten waren. Sie würde nie wieder ganz normal werden.

Robin schraubte die Rückseite der Uhr ab, untersuchte die Zahnrädchen und entdeckte eine Locke schwarzen Haares. Daher rührte die Kraft eine Quelle, die schwach, doch unermüdlich das gespenstische statische Rauschen einer längst verstummten Radiostation ausstrahlte.

Haar in der Uhr.

Zahn in der Perle.

Was war das alles?

Als sie Gendreau ansah, musste ihr die Frage im Gesicht gestanden haben, denn seine Miene zeigte erwartungsvolle Feierlichkeit. Er wirkte zwanzig Jahre älter als am Dienstag, als sie sich im Krankenhaus kennengelernt hatten; sein knochenblondes Haar erschien jetzt eher silbern als platinfarben, seine Augen waren blau gerändert. Er holte den Zahn hervor, der im Kopf seines Stock eingelassen gewesen war, legte ihn auf den Tisch, nippte an seinem Kaffee und betrachtete ihn, als könnte er den Sinn des Lebens daraus ableiten.

Schließlich fragte er: »Robin, haben Sie schon einmal von einem ›Teratom‹ gehört?«

»Nein, kann ich nicht behaupten.«

»Das ist eine Art Tumor, der ein Stück organisches Material enthält. Manche Teratome haben Zähne in sich … andere Haar oder auch Knochen, sogar ganze Körperteile wie Hände und Augen. Einige wenige beinhalten vollständige Föten. Bleiche, knorrige kleine Kobolde in einer Tasche aus Haut, die leise und heimlich dem Wirt Blut stehlen. Gelegentlich nennt man sie auch ›parasitäre Zwillinge‹.«

»Also, das klingt echt krass.« Die Vorstellung war entsetzlich, wie aus einem japanischen Horrorfilm.

»Ja.« Er nahm den Zahn und hielt ihn in die Höhe. »Teratome sind selten, aber nicht übermäßig selten. Sie kommen ungefähr bei einer von 40 000 Geburten vor. Das hört sich nicht viel an, aber es entspricht fünf Geburten pro Tag. Jedenfalls sind die libbu-harrani der Hexen Teratome, die für gewöhnlich ums Herz entstanden sind, weshalb man sie Herzweg nennt.«

»Ein Krebs, der ektoplasmische Energie channelt.«

»So ungefähr.«

»Augenblick«, sagte Robin, »das heißt, bei dem Ritual wird das Herz gar nicht wirklich entfernt? Es ist immer noch da?«

»Haben Sie nie selbst nachgesehen?«

Sie dachte darüber nach. »Es ist schwierig, an einem Haufen Asche eine Autopsie vorzunehmen.«

»Ah … ja. Das ist wohl wahr. Aber ja, das Herz ist noch da. Es schlägt nur sehr, sehr langsam. Die Hexe ist« – der Magier malte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft –, »›untot‹«. Sie wird vom Herzweg belebt und von den Dryadenfrüchten vor der Verwesung bewahrt. Bei dem Ritual, bei dem das Herz Ereshkigal geopfert wird, passiert eigentlich nichts anderes, als dass die Hexe zustimmt, Ereshkigal ihre Lebenskraft zu leihen. So wie ein Gastarbeiter, der in einem anderen Land lebt, seiner Familie Geld nach Hause schickt. Und im Austausch stiftet die Göttin ihnen das Untotsein. Sie sind Liche – unsterbliche Zauberinnen, wandelnde Kadaver, die von der Göttin des Todes belebt werden.«

Während Robin langsam in der Küche hin und her ging, stellte sie fest: »Demnach ist es möglich, dass ein Dämon eine Hexe komplett zurück in einen Menschen verwandelt, indem er den Herzweg schließt.«

»Und dabei wird zeitweilig auch das Lich-Ritual umgekehrt, ja«, schnaufte Gendreau. »Wenn Vorsicht, Fähigkeit und Wissen ausreichen«, fuhr er fort, »ist es auch möglich, eine Hexe mit einer Operation, bei der das Teratom entfernt wird, zu ›ent-hexen‹, obwohl das bislang nur wenige Male erfolgreich durchgeführt wurde. Normalerweise stirbt die Hexe bei der Prozedur, oder die Hexe tötet den Chirurgen. Denn, liebe Miss Martine, diese Krebsgeschwüre sind nicht natürlichen Ursprungs. Sie sind … wie soll ich es ausdrücken? Vorstöße? Versuche des Eindringens?«

»Vorstöße?«

»Vorstöße, um sich Zugang zu verschaffen. Etwas versucht, unsere Körper als Eingang zu benutzen.«

Robin stellten sich die Nackenhaare auf. Sie starrte auf die Haarlocke in der Uhr.

»Wir vermuten Ereshkigal dahinter. Sie versucht, sich Zugang zur materiellen Welt zu erzwingen. Zähne. Haar. Knochen.« Seine Augen waren dunkel und stahlhart. »Sie versucht, die Menschen zu benutzen, um sich selbst zu gebären. Jedes dieser Körperteile ist eine Verbindung zum Ganzen, ein Teil des Originals.« Er trank einen Schluck Kaffee und stellte den Becher sacht mit beiden Händen zurück auf den Tisch, als wollte er darüber meditieren. »Betrachten Sie die Uhr als Eintrittsgeschenk. Falls Sie bei uns eintreten. Sie haben Erfahrung. Sie haben die Kraft …«

»Die Kra-aft!«, sang Lucas und spielte dazu Luftgitarre.

Gendreau warf ihm einen Blick zu. »… und wenn Sie meinen Vorschlag akzeptieren, könnte ich Ihnen garantieren, dass die Haftbefehle, die sich bei Ihren Selbstjustiz-Abenteuern in den letzten Jahren angesammelt haben … nun, sagen wir, in den Mühlen der Bürokratie zermahlen werden.«

»Müh-len!« Lucas spielte einen Powerakkord.

Der Curandeiro sah ihn missbilligend an und fuhr fort: »Es gibt etliche ungeklärte Fälle von Brandstiftung und Mord, Robin. Einbruch und Hausfriedensbruch. Autodiebstähle. Vermisste Personen – Hexen, Kinderschänder, Vergewaltiger, gewalttätige Ehemänner.«

Robin fröstelte.

»Das FBI sucht nach einer hellhäutigen Frau um die zwanzig. Sie haben Millionen Abonnenten bei YouTube. In Ihren Videos haben Sie nie Ihren Klarnamen benutzt, aber Ihre Operation wird ein schnelles Ende finden, wenn Sie übermütig werden. Wie lange, glauben Sie, dauert es noch, bis die falsche Person auf Ihre Videos stößt und zwei und zwei zusammenzählt?« Er beugte sich vor. »Wir können Sie beschützen.«

Habe ich geglaubt, ich könnte ewig unsichtbar bleiben? Robin seufzte und fühlte sich dumm und leichtsinnig. Er hat durchaus recht. Dachte sie denn, die Sympathie von Streifenpolizisten und anderen Freaks, die heimlich ihre Videos likten und in den Kommentaren Hilfe anboten, würde ewig andauern?

Würden die noch auf ihrer Seite sein, wenn sie erfuhren, dass es sich in den Videos um reale Vorfälle handelte?

»Ich komme nicht gut mit Leinen zurecht.«

»Vertrauen Sie mir, es wäre eine lange Leine.« Gendreau lächelte sie ernst an. »Die längste. Sie behalten Ihre Videos, Ihren Wagen, Ihr Leben … im Wesentlichen. Hören Sie, Sie haben mir das Leben gerettet. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, damit Ihr Leben so bleibt, wie es ist, und die schlimmste Untersuchung, vor der Sie sich fürchten müssen, ist ein Mundabstrich. Vielleicht noch eine Harnuntersuchung.«

Sie schluckte und biss sich auf die Innenseite der Wange. Ein Blechschild verlangte: TRINK KAFFEE! MACH LANGWEILIGES KURZWEILIG!

»Kann ich mir das ein paar Tage durch den Kopf gehen lassen?«

Gendreau nickte. »Natürlich. Das ist keine leichte Entscheidung.«

»Wo wir von Videos sprechen«, ergänzte Robin, »ich habe mein letztes heute als Halloween Special hochgeladen. Fast eine Stunde lang. Die Leute sind regelrecht verrückt danach. Zehntausend Aufrufe seit dem Frühstück.«

Die Haustür ging auf und schloss sich wieder. Kenway kam in die Küche und klingelte mit den Schlüsseln. »Offensichtlich verpasse ich eine Party.« Er schob sich am Tisch vorbei, nahm Robins Gesicht in die großen Hände und küsste sie auf die Stirn. »Hi.«

Ihr Herz klopfte. »Hi.«

Gendreau stürzte den letzten Kaffee runter, schob den Stuhl zurück und stand auf.

»Ich wollte Sie nicht vertreiben«, sagte der Veteran.

»Oh, wir wollten gerade aufbrechen«, erwiderte der Curandeiro und stützte sich auf seinen kopflosen Stock. »Ich möchte mich noch ein wenig ausruhen und etwas Anständiges essen, ehe wir morgen nach Hause fahren. Auf dem Weg zum Hotel gibt es ein mongolisches Grillrestaurant, und ich habe schon viel Gutes darüber gehört.«

»Happy Halloween übrigens«, sagte Kenway.

»Happy Halloween«, stimmte Robin zu.

»Happy Halloween«, antworteten die drei Hunde des Odysseus gleichzeitig.

»Danke für den Kaffee«, sagte Gendreau und reichte ihr den leeren Becher. Als sie danach griff, blickte er ihr in die Augen. »Und noch mal dafür, dass Sie mir das Leben gerettet haben.«

Draußen wartete ein weißer Toyota Sienna am Bordstein. Kenway und Robin standen auf der Veranda und schauten zu, wie die Magier den Bürgersteig entlanggingen. Sara quetschte sich hinter das Lenkrad, murrte etwas über einen »verdammten Pygmäen« und schob den Sitz zurück.

»Sie sehen gar nicht aus wie der Minivan-Typ«, sagte Robin zu Gendreau.

»Bin ich auch nicht«, schnarrte er und warf seinen Stock nach hinten zu Lucas. »Aber die Autovermietungsszene hier im Ländlichen lässt doch zu wünschen übrig. Und wir sollten dem Himmel für die gute Versicherung dankbar sein, sonst müssten wir zu Fuß zurück nach Atlanta. Hertz wird nicht glücklich sein, dass der Suburban zertrümmert und voller Einschusslöcher ist.« Gendreau zog die Tür zu, drehte sich um und steckte eine Hand in die Jacketttasche wie ein napoleonischer Dandy. Der Heil-Magier tippte sich an den blauen Samthut und machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem. »Ich erwarte Ihre Antwort, Miss Martine.«

Robin winkte und lächelte halbherzig. Der Sienna fuhr los, rollte die Straße hinunter, am Stoppschild leuchteten die Bremslichter auf, dann bog der Wagen ab und verschwand.

»Was hat er gemeint?«, fragte Kenway.

»Ich soll mich ihrer Zauberer-Kabale anschließen. Vermutlich wollen sie mich zu ihrem Kuscheldämon machen oder so.« Sie setzte sich auf die oberste Stufe, wo der Wind an ihrer seidigen schwarzen Perücke zupfte. »Wo bist du denn den ganzen Tag gewesen?«

»Ich habe eine Überraschung für dich.«

»Eine was Robins Gesicht wurde heiß. »Das war doch nicht nötig.«

»Ich weiß. Aber ich wollte.«

»Was denn?«

»Wenn ich es dir vorher verrate, ist es keine Überraschung mehr.«

Sie verzog das Gesicht. »Wie teuer war sie?«

»Ein paar Dollar.«

Sie stand auf und schlug ihm vor die Brust. »Das ist nicht die richtige Antwort, Hammer-Knabe.«

Er lachte, packte ihr Hexenkleid, zog sie zu sich und drückte sie an sich. Plötzlich war sie wie berauscht, sein Eau de Cologne (Hatte er tatsächlich Eau de Cologne benutzt? Sie war nicht sicher) betörte sie. Die Perücke fiel nach hinten, als er ihr Gesicht anhob und sie leidenschaftlich küsste.

Ihre Hände ballten sich wie von allein zu Fäusten und zerknüllten sein Hemd.

Er löste sich von ihr und küsste sie noch ein paarmal auf Wangen und Stirn, langsam und methodisch. Sein Bart fühlte sich an wie ein Luffaschwamm. »Komm«, sagte er und machte sich ins Haus auf, um Wayne zu holen. »Wir schauen uns deine Überraschung an.«