Zum Kinderschlachtspiel. No. 22.

Die erste Recension ist aus einem alten Buche in den Berliner Abendblättern von Kleist (1810. No. 39.) abgedruckt worden. Die zweite befindet sich in Martin Zeilers Miscell. Nürnberg 1661. S. 388. der sie aus J. Wolf lectiones memorabiles.[16] Laving. 1600. fol. genommen. Es wird hinzugesetzt, der Papst, der zur Zeit dieser Geschichte gelebt und ein fertiger Poet gewesen, habe versucht sie in ein Distichon zu bringen, es aber nicht vermocht. Da habe er einen stattlichen Preis darauf gesetzt, den ein armer Student verdienen wollen, dieser habe sich auch lange umsonst gequält, bis er endlich unmuthig die Feder weggeworfen und ausgerufen: »kann ichs nicht, so mags der Teufel machen!« Dieser sey alsbald erschienen, habe gesagt er wolle es zu Stand bringen, die Feder aufgenommen und geschrieben:

 

sus, pneri bini, puer unus, nupta, maritus

cultell', lympha, fune, dolore cadunt.

 

Neuerdings hat Werner in seinem Trauerspiel der 24ste Februar die alte Fabel benutzt und damit die Macht menschlicher Poesie gegen den Teufel bewährt.[17]