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Ich höre Sophia, bevor ich sie sehe. Ihre Stiefel klappern laut auf dem polierten Collegeflur.
Ich sitze auf einem Tisch und warte auf sie.
Als sie im Türrahmen auftaucht, muss ich ein Lächeln unterdrücken.
Gott, sie ist einfach perfekt.
»Sehr schön. Auf die Minute pünktlich. Unterwäsche?«, begrüße ich sie.
»Nein«, erwidert sie zaghaft, und ihre Stimme lässt mich vor Vorfreude erbeben.
Ich sollte das nicht tun, aber ich kann nicht anders. Dieses Mädchen hat etwas an sich. Es ist mir unmöglich zu erklären, aber ich fühle mich magnetisch von Sophia angezogen.
Wenn jemand solche Bedürfnisse hat wie ich, dann kennt er bald die Art von Frauen, die gern dominiert werden. Und Sophia gehört dazu, da bin ich mir sicher. Ich habe Pläne für sie, unglaubliche Pläne. Pläne, die sie an Orte führen werden, an denen sie noch nie war.
Dennoch ist sie anders als all die anderen Frauen vor ihr. Ich bin der Erste, der sie in diese Welt einführt, das macht alles irgendwie reiner, sauberer. Worte, mit denen ich meine bisherigen Beziehungen normalerweise nicht beschreiben würde.
Ich räuspere mich. »Die Kammer, in der das Kopierpapier und die Skripte aufbewahrt werden, kennst du ja bereits.«
»Das weißt du doch«, erwidert sie.
Ich muss mir ein Lächeln verkneifen. Es ist, als ob wir einen privaten Witz teilen würden. Irgendwie süß. Ich stelle mir vor, dass Paare sich so fühlen müssen. Einen Moment lang gefällt mir der Gedanke, aber dann kehre ich sofort wieder in die Realität zurück.
Ich öffne die Tür zur Kammer.
Dort lagert nicht nur Papier, auch Notizblöcke und Kugelschreiber werden dort aufbewahrt – eine Art Vorratsraum, den es neben jedem Unterrichtsraum gibt. Die Materialien liegen auf staubigen Regalen – und heute auch ein langes Seil.
Meine Anspannung wächst, wenn ich an das Seil denke.
Ich bin schon heute früh in den kleinen Raum gegangen und habe Ösen in die hölzernen Regale geschraubt.
Mein Herz verkrampft sich, entspannt sich, verkrampft sich. Das also ist Liebe – ein Schmerz in der Brust. Unglaubliches Verlangen mit brennendem Schmerz gepaart.
»Gleich wirst du sie noch besser kennenlernen«, sage ich. »Rein mit dir.«
Sophia zögert. Kurz schießt mir die Möglichkeit durch den Kopf, dass sie mir gleich sagen wird, dass ihr das alles nicht gefällt. Dass ich etwas missverstanden habe. Dass sie doch nicht so eine ist, der solche Sachen gefallen.
Nichts würde mir größere Freude bereiten, als wenn sie jetzt gehen würde.
Denn sie sollte wirklich gehen.
Ich bin kein Märchenprinz, und das hier ist kein Märchen.
Aber Sophia strafft die Schultern und geht in die Kammer. Allerdings bleibt sie ruckartig stehen, als sie das Seil erblickt.
Anschließend fällt ihr Blick auf den Rohrstock – ein altmodisches Ding aus Bambus, das in früheren Zeiten regelmäßig im Unterricht zum Einsatz kam.
Sophia starrt es lange an. Offenkundig hat sie Angst.
Aber Angst gehört dazu.
Angst. Schmerz. Erniedrigung. Und dann, zum Schluss, Lust.
»Wofür ist der Stock?«, fragt sie, ohne den Blick davon abzuwenden.
»Du darfst nur sprechen, wenn ich dich dazu auffordere.« Ich drehe sie zu mir um.
»Marc …«
O mein Gott.
»Du kannst jederzeit aussteigen«, flüstere ich ihr ins Ohr. »Ein Wort von dir, und wir hören auf. Du wolltest mich kennenlernen – alles an mir, auch die dunkle Seite.«
Sie bleibt stumm. Wahrscheinlich ist ihr Mund vor Angst trocken. Aber ich weiß, dass sie es will. Sie will die dunkle Seite erforschen.
Ich schubse sie grob zum Schreibtisch, um ihr zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Noch kann sie dem ein Ende machen, noch ist es nicht zu spät. Aber ich spüre, wie sie nachgiebig wird.
Ich fessle sie an den Handgelenken und führe dann das Seil durch die Ösen.
Das ist das erste Mal, dass ich eine Studentin fessle. Immerhin kann ich mir das zugutehalten. Ich habe zwar viele unsägliche Sachen mit Frauen angestellt, aber ich habe bislang noch nie eine Studentin in einer Kammer für Schreibbedarf gevögelt.
Ich ziehe an dem Seil, bis Sophias Hände hochgerissen werden. Mein Herz rast. Ich mache einen Knoten.
Dann trete ich zurück und bewundere Sophia.
Ich fand sie schon vorher wunderschön, aber jetzt, mit gefesselten, nach oben gereckten Armen sieht sie einfach umwerfend aus.
Einen Moment lang bin ich wie verzaubert.
Am liebsten hätte ich ihr auf der Stelle meine unsterbliche Liebe gebeichtet. Die Worte liegen mir schon auf der Zunge, aber ich unterdrücke sie. Das wäre lächerlich. Das arme Mädchen soll wahrhaftig nicht noch weiter verwirrt werden.
Ich ziehe ihr die Leggins herunter und entblöße ihr festes weißes Hinterteil. Das habe ich mir gleich gedacht, dass sie dort bleich ist. Sie gehört nicht zu den Mädchen, die sich nackt in den Garten legen, um am ganzen Körper braun zu werden.
Ich massiere ihren Po, um sie ein wenig zu erregen, spüre, wie sie lockerer wird.
»Gut gemacht«, lobe ich sie. »Keine Unterwäsche.«
Ich schiebe ihren Pullover, der ihr bis über den Hintern reicht, hoch und verknote die Zipfel.
Dann nehme ich den Rohrstock und beobachte sie, wie sie meine Hand mustert.
Der Schauspieler in mir übernimmt das Kommando. Ich biege den Stock und lasse ihn probeweise durch die Luft sausen.
Sophia lässt ihn nicht aus den Augen, bis ich damit ihren Hintern streichle. In dem Moment lässt sie den Kopf sinken, und ihr Atem beschleunigt sich.
Ich necke sie ein wenig, indem ich mit dem Rohrstock langsam über ihre Pobacken fahre.
»Wirst du – wirst du mich damit schlagen?«, stammelt sie.
»Willst du das denn?«
»Vielleicht. Aber nicht zu fest.«
Ich sehe den Stock an. Ich sehe sie an. Dann lasse ich das harte Rohr auf ihren Hintern sausen. Doch im letzten Moment halte ich inne. Der Stock schwebt nur einen Fingerbreit über ihrer nackten Haut.
Stöhnend lässt sie sich in die Seile fallen.
O mein Gott.
Ich werde sie reizen, bis sie es nicht mehr aushält. Sie wird mich anflehen … Ich lege den Stock weg. »Warte hier.«
»Du willst mich hier drin alleinlassen?«, fragt sie.
»Ich muss jetzt ins Seminar.«
»Wie bitte? Ich soll so stehen bleiben, während du deinen Unterricht abhältst?«
»Genau das habe ich gesagt. Also verhalte dich still.«
Ich gehe hinaus und schließe die Tür hinter mir.