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Vor den Mauern der Stadt
Diago Vela · Im Jahr des Herrn 1199 , Sommer
Im Laufschritt stieg ich auf den Wehrgang. Chipia folgte mir.
»Ich werde einen Reiter zurück nach Tudela schicken. Der kastilische König hat sich zunutze gemacht, dass sein Vetter, der Starke, seit dem Frühjahr in musulmanischen Landen ist, aber der Hof wird ihm Nachricht zukommen lassen, und dann wird er uns ein Heer zu Hilfe schicken.«
»Ich hoffe doch, man wird in Tudela nicht erst auf königliche Anweisung aus dem Süden warten. Der Bote würde einen Monat bis zum Monarchen brauchen und einen weiteren Monat zurück mit dessen Entscheidung«, entgegnete ich besorgt.
»So viele Umstände wird man nicht machen, es handelt sich um einen Notfall. Am Hof werden sie den gleichen Befehl befolgen, den er mir durch seine Ratgeber gab: ›Vitoria ergibt sich meinem Vetter nicht.‹ Sie werden uns helfen, sie werden den Schlüssel zum Königreich verteidigen. Wir müssen nur bis morgen aushalten. Mehr Sorgen bereitet mir in diesem Augenblick, aus welcher Richtung sie kommen. Wenn sie von Süden kommen, wenn sie zu diesem Stadttor ziehen, wird das ein gutes Zeichen sein«, sagte er zu mir, derweil er den Horizont absuchte.
Noch war nichts zu sehen. Grüne Weizenfelder, vereinzelte Bergeichen und Ochsen, die in den Gemüsegärten pflügten.
»Falls sie über den Hügel des Obst- und Gemüsemarkts kommen, machen sie sich verwundbar. Unsere erhöhte Lage und die Stadtmauer sind unser Vorteil. Das wäre eine Erleichterung, dann würden sie Verhandlungen wollen, keinen Angriff«, fuhr der Statthalter fort. »Aber sie werden kommen, früher oder später. Ich gehe zur Festung und hole meine Waffen und meinen Brustpanzer. Ihr solltet das auch tun.«
Ich nickte. Als ich die Schmiede betrat, waren Lyra und ihre Männer bei der Arbeit, und in allen Öfen brannte Feuer. Es war höllisch heiß.
»Hier, Bruder. Ein Helm, eine Kettenhaube und ein Brustpanzer aus Metall«, sagte sie laut, so dass alle es hören konnten. Doch nachdem sie mir meine Ausrüstung gegeben hatte, winkte sie mich beiseite, und wir gingen in eine Ecke, wo wir ungestört waren. »Wir sollten das alles vergessen und Yennego suchen gehen. Sollen die Könige doch um Festungen und Grenzen kämpfen, wir sollten um unser Fleisch und Blut kämpfen.«
»Niemand will mehr als Alix oder ich aus der Stadt hinaus und ihn suchen, Lyra. Aber … Alix ist zurückgekehrt, sie hat ihn nicht gefunden. Ebenso wenig wie ihr irgendeine Spur von ihm innerhalb der Mauern gefunden habt, Nagorno, Gunnarr und du. Du weißt, was das bedeutet.«
Ich lehnte mich an sie, müde nach der langen durchwachten Nacht, müde von der Suche, müde der Schlacht, die sich abzeichnete. Bei meiner Schwester konnte ich Schwäche zeigen, und das tat mir gut.
»Mir ist es egal, ob ich einen Pfeil in den Rücken bekomme, weil ich dem Statthalter nicht gehorcht habe. Du brauchst es nur zu sagen, dann nehme ich Nagornos Pferd und mache mich auf die Suche«, sagte Lyra.
»Du wärst allein in einem Gebiet, das bald von einem Heer angegriffen wird. Du könntest nicht zurückkehren. Einer solchen Gefahr will ich dich nicht aussetzen.«
In diesem Moment hörten wir es mehrfach läuten. Einmal, zweimal, dreimal … Einige Glocken ertönten über uns, andere weiter entfernt. Chipias Soldaten schlossen die Tore der Stadt.
Lyra lief zu ihren Hüttenmeistern und erteilte ihnen Anweisungen. Ich legte das, was meine Schwester für mich angefertigt hatte, auf den Boden und ging auf die Straße, die sich mit Karren voller Obst und Gemüse, Holz und Schweinen gefüllt hatte. Die Bewohner des Bezirks der Messerschmiede, die ihre Häuser verlassen hatten, trugen Sicheln, Sensen und Kinder.
Ich suchte Alix. Sie hatte begonnen, die Neuankömmlinge zu verteilen.
»Zur Festung! Zur Festung und zur Kirche!«, schrie sie.
Inmitten dieses Tumults und Wahnsinns, der die Straßen erfüllte, traf ich Onneca, die aus einem Haus kam. Sie wunderte sich, als sie mich sah, man hätte sagen können, sie sei verlegen.
»Was macht Ihr?«, fragte sie mich unbehaglich.
»Mich auf die Ankunft des Feindes vorbereiten. Hat sich jemand um Großmutter Lucía gekümmert?«
»Bei diesem Tumult nicht, fürchte ich«, antwortete sie.
»Ich bringe sie zu den anderen«, sagte ich und lief zum Haus von Großmutter Lucía.
»Großmutter, ich bringe Euch in die Kirche zu den anderen«, drängte ich sie.
»Ich bleibe hier für den Fall, dass Yennego zurückkommt. Nicht, dass er einen Schrecken bekommt, wenn er nach Hause kommt und niemand da ist«, erwiderte sie, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden.
»Yennego wird zur Kirche gehen und uns dort finden, macht Euch keine Sorgen«, beruhigte ich sie. »Er ist schlauer als Ihr und ich. Macht ihm keinen Kummer. Gehen wir.«
Da ließ sie sich von mir auf dem Rücken zur Kirche tragen, wo ich sie bequem auf der Treppe am Altar sitzend zurückließ. Dann lief ich zurück zur Schmiede, holte Helm, Haube und Brustpanzer und ging nach Hause.
Dort legte ich den Brustpanzer aus Metall über einem aus Leder an und zog ein Kettenhemd sowie eine Tunika mit dem Wappen derer De Vela darüber: eine Wildkatze auf blauem Feld. Ich zog die Kettenhaube, die auch Schultern und Hals bedeckte, über den Kopf, und darauf setzte ich trotz der Wärme an diesem unheilvollen Tag den Helm.
Die Truppen kamen von Süden, doch als sie sich der Stadt näherten, umzingelten sie uns, überquerten die beiden Gräben und marschierten herauf zum Portal del Norte. Der Statthalter, der Richter, Nagorno und ich stiegen auf den Wehrgang über dem Tor. Sie wollten verhandeln, eine weiße Standarte wurde zum Tor getragen. Der Träger blieb einige Ellen unter unseren Füßen stehen.
»König Alfonso, der achte seines Namens, kommt, um zu verhandeln. Achtet ihr den Waffenstillstand und senkt die Waffen?«
»Wir achten ihn!«, antwortete der Statthalter, und auf eine Handbewegung von ihm senkten alle Bogenschützen, die auf den Vortrupp gezielt hatten, ihre Waffen.
»Es sind etwa vierhundert«, überschlug Chipia. »In der Stadt sind wir beinahe dreihundert, aber wir haben nichts zu befürchten. Ich sehe keine Belagerungsmaschinen, sie können nicht herein. Wir sind zahlreich genug. Und der König weiß es.«
Dann möge es möglichst schnell vorüber sein, damit ich endlich hinaus und meinen Sohn suchen kann, hätte ich ihm gern gesagt.
Wir brauchten nur einen Tag zu warten. Das navarresische Heer würde kommen und uns zu Hilfe eilen, und dann konnte unsere gesamte Familie weiter nach Yennego suchen. Oder zumindest in Erfahrung bringen, was geschehen war, damit wir in Frieden schlafen konnten.
»Sie sind frisch, mit sauberer Rüstung, ohne Blut«, bemerkte ich laut. »Diese Männer haben noch nicht gekämpft. Sie sind noch nicht müde, sie haben noch niemanden verloren und sind kampfeslustig. Dann sind sie am tödlichsten.«
»Sie sind sicher begierig zu kämpfen, nachdem sie einige Festungen durch Verhandlung eingenommen haben«, warf Nagorno ein.
Mehrere Reiter näherten sich. Vorneweg ritt ein beeindruckendes weißes Pferd, flankiert von zwei weiteren Pferden.
Der König nahm den Helm ab. Er sah gut aus und hatte breite Schultern wie die Bogenschützen. Die Haltung eines Mannes, der seit drei Jahren König war. Eine gewisse Ironie in der Miene und große Unbekümmertheit.
»Ich will keine blutige Eroberung«, rief er mit befehlsgewohnter Stimme, »ich komme, um zu fordern, was im Jahr des Herrn 1174 unterzeichnet wurde. Diese Gebiete gehörten mir, doch damals war ich unerfahren und wusste meinem Onkel, dem weisen König, einem Meister der Verhandlungskunst, nichts entgegenzusetzen. Jetzt, da ich ein Mann bin, komme ich, um euch aufzufordern, die Festung an mich zu übergeben, die Tore zu öffnen und uns einzulassen. Ich werde die Befreiung von den Abgaben achten und verpflichte mich, keine weiteren Festungen mit Sonderrechten auszustatten, die Erbgüter der Condes und Seniores hierzulande nicht zu entvölkern, wie es die Navarresen getan haben, die Euch Statthalter aufgezwungen haben, welche weder hier aus der Gegend noch aus Euren alten Familien stammen.«
»Ehe Ihr weiter Eure Zeit vergeudet, Herr«, unterbrach ihn Chipia, »muss ich Euch sagen, dass Vitoria sich nicht ergibt, auf ausdrücklichen Befehl Eures Vetters.«
»Der Statthalter, nehme ich an. Und die Seniores der Stadt.« Er grüßte uns mit einem knappen Beugen des Kopfes.
»Der Conde Vela und der Conde Maestu«, rief ich und erwiderte seinen Gruß.
»Conde Don Vela, ich habe die traurige Kunde von Eurem Erben in den Gasthäusern gehört. Ein schlechter Zeitpunkt, um die Stadttore zu schließen – wollt Ihr nicht herauskommen, um nach dem Jungen zu suchen? Übergebt die Festung, und Ihr könnt es tun. Ich werde Euch nicht daran hindern.«
Nagorno hob seine Armbrust ein Stückchen an, doch ich bremste ihn mit einer verstohlenen Handbewegung. Auch ich hätte mit dem Bogen auf ihn zielen mögen, und aus dieser Entfernung hätte ich Königsmord begehen können. Aber es stand so viel auf dem Spiel …
»Ihr seid ein König«, erwiderte ich stattdessen, »man schreibt Euch Edelmut zu. Ich glaube nicht, dass Ihr mit dem Leben eines Kindes gespielt habt, um eine Stadt einzunehmen, auch wenn es zufällig der Erbe eines feindlichen Conde ist.«
Der König hob den Kopf und sah mir fest in die Augen.
»Die Beleidigung ist ernst. Ich verzeihe Euch, weil auch ich Vater bin, und wenn meiner Tochter Blanca etwas zustieße … Ich verstehe Euren Schmerz.«
»Wenn wir von Ehrenmann zu Ehrenmann miteinander reden, schwört Ihr mir dann, dass Ihr nicht hinter diesem Unglück steckt?«, fragte ich ihn.
»Wenn jemand in meinem Königreich eine so gemeine List anwendete, würde ich ihn auf übelste Weise hinrichten lassen. Ich bedauere, dass Ihr Euren Erben verloren habt. Eure Familie ist auch in Kastilien legendär, und diesen Schlag des Schicksals verdient Ihr nicht. Doch sprechen wir nun über die Bedingungen Eurer Übergabe. Öffnet mir die Stadt, und wir werden die Bürger, die sie bewohnen, achten.«
»Ich fürchte, ich bin es, der für den König Don Sancho, den siebten seines Namens, spricht«, mischte Chipia sich wieder ein. »Und die Stadt ergibt sich nicht. Die Hilfstruppen treffen in Kürze ein, und Ihr würdet Euch nur vor unseren Mauern ein Gefecht liefern, das wäre alles. Wir haben nichts weiter zu verhandeln, Eure Forderung ist unrechtmäßig.«
»Es ist mein Vetter, der wegen seines unrechtmäßigen Bundes mit den Ungläubigen vom Papst in Rom aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen wurde, vertut Euch da nicht. Es ist mein Vetter, der allein dasteht, denn weder Aragón noch León oder Portugal wollen seine Forderungen unterstützen. Es ist mein Vetter, der seine Gebiete und seine Vasallen vor Monaten verlassen hat und bei den Sarazenen lebt. Wozu alljährlich das Märzgeld an einen König zahlen, den Ihr nicht kennt und der die Seniores dieses Landes verachtet?«
Ich sah verstohlen zum Richter, der nervös von einem Bein aufs andere trat.
»Keine Antwort? Öffnet Ihr dann die Tore?«, beharrte Alfonso.
»Nichts dergleichen. Heute Nacht schlaft Ihr unter freiem Himmel, und morgen werdet Ihr viele Soldaten in der Schlacht opfern, wenn das Heer unseres Königs uns zu Hilfe eilt. Zeichnet das einen guten König bei seinen Männern aus?«, gab Chipia zurück. »Die Verhandlungen sind beendet.«
Der König und die beiden Reiter, die ihn begleiteten, machten kehrt. Wir vier machten uns an den Abstieg hinab zum Platz des Friedhofs, nahe dem Brunnen.
Nagorno packte meinen Arm, und wir blieben im ersten Stockwerk des Turms zurück.
»Sie schlagen Bäume. Bei der Nachhut. Während der König verhandelt hat, haben seine Männer schon mehrere Stämme zerlegt.«
Besorgt sahen wir uns an.
»Das ist nicht gut, das ist ganz und gar nicht gut«, murmelte ich. »Sprich mit Lyra, sie soll einen Ofen freihalten, um den Steinstaub zu erhitzen, den sie aus dem Steinbruch gebracht haben.«
Nagorno ging, schweigsam wie immer, und ich ging auf den Platz.
Dort hatten sich alle Bewohner der beiden Stadtbezirke versammelt. Adelige und Handwerker, allesamt mit Schwertern, Lanzen, Bögen oder Hämmern.
»Haben es alle von außerhalb der Mauern rechtzeitig in die Stadt geschafft?«, fragte der Richter.
»Die aus dem Gasthaus der Romana sind nicht gekommen. Es heißt, sie wollen dortbleiben, wenn es Soldaten gibt, werden sie beschäftigt und sicher sein«, antwortete der Henker.
»Wir werden die Tore von Nova Victoria verteidigen«, warf Mendoza ein. »Verteilt Eure Soldaten auf unsere Türme. Wenn sie von Westen angreifen, fallen unsere Mauer und unsere Straßen zuerst.«
»Uns Lanzenmachern, Messerschmieden, Bäckern und Markthändlern fällt es zu, die Mauer im Osten sowie das Portal del Norte, das Portal del Sur und das Portal de la Armería zu verteidigen. Wir liegen höher und geschützter, aber der König wird die Villa de Suso und die Festung von San Viçente einnehmen wollen. Im Falle eines Angriffs wird er bei uns anfangen«, entgegnete Alix. Ihren Worten folgte zustimmendes Gemurmel.
»Einverstanden, ein Mann auf jedem der vierundzwanzig Türme«, gestand der Statthalter zu. »Sie haben nicht genügend Männer, um beide Stadtbezirke belagern zu können. Aber sie werden garantiert Vorposten aufstellen, von denen aus sie überwachen können, ob wir die Stadt verlassen. Geht in der Schmiede vorbei, sie sollen euch Pfeile für die Armbrüste und die übrigen Waffen geben, die sie haben herstellen können. Holt Eure Forken, Dreizacke, Hämmer und alles, womit Ihr Euch verteidigen könnt, hervor.«
»Weiß man etwas von den Festungen im Süden?«, fragte Yñigo, der Kürschner.
»Nein, Narr. Die Tore sind verschlossen, und der Feind hat uns umzingelt, wie soll ich da Erkundungstrupps ausschicken, die uns Neuigkeiten aus dem Süden bringen?«
»Dann müssen wir also kämpfen?«, wollte Mendoza wissen. »Sollte nicht König Sancho an der Spitze des Rettungsfeldzugs reiten?«
»Ich habe einen Boten nach Tudela um Hilfe geschickt«, unterbrach ihn Chipia ein wenig ungeduldig. »Morgen oder allerspätestens übermorgen werden unsere Soldaten aus Pamplona kommen. Aber seid wachsam und vorbereitet für den Fall, dass irgendetwas schiefgeht. Wenn die Glocke läutet, mögen sich alle, die nicht kämpfen können, in Sant Michel, in der Festung Sant Viçente und in Santa María in Sicherheit bringen. Jetzt geht alle nach Hause. Wir warten auf die Hilfe.«
Und die Leute zerstreuten sich leise fluchend.
Ich ging Alix suchen, noch immer den drückenden Helm auf dem schweißnassen Haar.
Als ich sie fand, gab sie gerade Anweisungen und begleitete die letzten Nachzügler. Wir zogen uns in den Eingang von Großmutter Lucías Haus zurück. Seit wir in mehrere Gruppen aufgeteilt nach Yennego gesucht hatten, hatten wir uns nicht mehr ungestört gesehen.
»Wir haben ihn verloren«, sagte sie niedergeschlagen. »Bei diesem Durcheinander finden wir weder in der Stadt noch vor den Toren irgendeine Spur von ihm.
Ohnmächtig nahm ich sie in die Arme. Es stimmte, und es gab keinen Trost, nur noch mehr drohende Gefahr.
»Wir hören nicht auf, ihn zu suchen. Falls ich in den nächsten Tagen verschwinde und ihr meine Leiche nicht findet, dann ist es mir gelungen, die Belagerung zu durchbrechen, und ich habe mich auf die Suche nach unserem Sohn gemacht. Vertraue darauf, dass ich zurückkehre. Ich weiß, du würdest alles tun, um mir zu folgen, aber du musst unser ungeborenes Kind schützen. Im Moment ist es für dich sicherer, wenn du innerhalb der Mauern nach Yennego suchst. Frage weiter überall nach ihm und nutze das Durcheinander aus, um dich unter irgendwelchen Vorwänden in die Häuser in Nova Victoria zu schleichen.«
»Glaubst du, die Truppen aus Pamplona kommen rechtz…«
Sie konnte die Frage nicht zu Ende bringen. Am Portal del Norte ertönte ein Krachen.
Ein Sturmbock schlug gegen das Holztor und drohte hindurchzubrechen.