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Sara lag noch mehrere Stunden unterhalb des Rücksitzes, vollkommen still und regungslos. Sie wusste ja nicht, wie lange noch Polizisten vor Ort sein würden.

Diejenigen, die den Parkplatz untersuchen sollten, hatten die Handgriffe ausprobiert und in die Wagen hineingeleuchtet, sich aber zufriedengegeben, als sie in Saras Golf niemanden entdeckt hatten. Sie war dankbar, dass sie genug Nervenstärke besessen hatte, um das Auto noch abzuschließen, nachdem sie hineingekrabbelt war.

Bald hatten sich die Schritte wieder entfernt, immer noch begleitet von kurzen, rauen Rufen.

Aber auch aus der Entfernung konnte man hören, dass die Polizei noch da war.

Vermutlich untersuchte man den Ort und die Autos genauestens, dokumentierte den Zugriff, während die Nacht hereinbrach. Die Geräusche der arbeitenden Kollegen waren noch länger als zwei Stunden zu hören.

Sara wagte es für viele weitere Stunden nicht, sich aufzurichten, für den Fall, dass jemand sich noch weiter am Tatort aufhielt, ohne große Geräusche zu machen.

Schließlich krabbelte sie auf die Rückbank und versuchte, alle schmerzenden Gliedmaßen zu strecken. Es fühlte sich an, als würde sie niemals wieder gehen können, der Rücken war verrenkt und tat schrecklich weh. Sie hob den Kopf und sah nach draußen, direkt über den unteren Rand des Rückfensters, konnte aber nichts entdecken. Daraufhin zog sie sich die Kleidung an, kroch auf den Fahrersitz, steckte den Schlüssel in das Zündschloss und fuhr los. Durch ein Stockholm, in dem die schwarze Nacht einen ersten schwachen Hauch von Morgendämmerung zeigte.

Als sie zu Hause war, kontrollierte sie, dass mit Olle alles in Ordnung war. Er lag schlafend in seinem Bett und schnarchte. Zum Glück hatte er keine Ahnung, wie seine Mutter die Nacht verbracht hatte. Jane hatte sich nach Hause begeben und einen Zettel hinterlassen.

Sara spürte, wie die Müdigkeit sie packte, und stellte fest, dass sie maximal zwei Stunden Schlaf bekommen konnte, bevor es an der Zeit war, wieder aufzustehen und zur Arbeit zu fahren.

Zwei Stunden, die sich wie zehn Minuten anfühlten. Nach dem Aufwachen war sie müder als beim Einschlafen.

Auf dem Weg nach Solna rief sie Roger Nordlund an, den legendären Bereitschaftspolizisten, der bei allen Zugriffen als Erster losgestürmt war, dann die Einsatzkommandos des Landes auf Vordermann gebracht hatte, bis er weit über seine Bequemlichkeitszone hinaus zum Akten umblätternden und sitzungsmüden Polizeidirektor befördert worden war. Nordlund war dankbar gewesen, als Sara ihn für den Zugriff auf die Peepshow engagiert hatte, und weil er nach wie vor alle größeren Einsätze im Auge hatte, die seine alten Kollegen absolvierten, war er die beste Person, die man fragen konnte.

»Heute Nacht im Freihafen? Eines der Netzwerke von Rinkeby hat Waffen von einer baltischen Liga gekauft, richtig fiese Sachen. Maschinenpistolen, Panzerfäuste, Minen, Raketenwerfer. Waffen für eine ganze Armee. Sie wollten bestimmt die Bandenkriege auf einen Schlag gleich um ein paar Niveaus anheben. Vielleicht gleich den gesamten Widerstand in einer Art Superoffensive brechen. Man stelle sich vor, wie viele Zivilisten davon betroffen wären.«

»Was war das für ein Netzwerk?«

»Jojje Taylor Jr. Die Thugz, oder wie sie sich nennen.«

Thugz. Lebensgefährliche junge Männer, die Leute umbrachten, ohne darüber nachzudenken.

George Taylor Jr. Der Anführer dieses Netzwerks, der eine Polizistin verführt hatte.

Sara Nowak. Eine verwirrte Frau mittleren Alters, die sich von einem kriminellen Psychopathen verführen ließ. Und mit zweideutigen Nachrichten an sein Handy mit ihm geflirtet hatte.

»Haben sie ihn erwischt?«, fragte Sara nach einer Pause.

»Na klar«, sagte Nordlund. »Auf frischer Tat. Das gibt viele Jahre auf Kosten des Staates.«

Blieb zu hoffen, dass Taylors Handy gut verschlüsselt war.

Als Sara das Gespräch beendet hatte, sah sie eine Mitteilung, dass ihr am Abend zuvor drei Anrufe von Ebba entgangen waren. Mitten in diesen schwarzen Gedanken munterte es sie auf, dass ihre Tochter Kontakt aufnehmen wollte. Sie rief direkt zurück, kam allerdings nur an die Mailbox. Schade. Aber sie arbeitete wohl. Saß in einer wichtigen Besprechung. Als Trainee und zukünftige Vorstandsvorsitzende für den großen Konzern Titus & Partners mit Geschäftsbeziehungen in aller Welt. Ihre kleine Ebba. Ihre geliebte kleine Ebba.

Ihr wurde klar, wie dumm es war, das Leben ihrer Tochter steuern zu wollen. Es war unmöglich, sie vor allem schützen zu wollen. Sie musste ihre eigenen Fehler machen, genau wie Jane es gesagt hatte.

Außerdem wusste Sara nicht, ob Tom ein Fehler war. Vielleicht sollten es ja die beiden werden. Sie schienen einander zu mögen und teilten das Interesse an Erics Imperium.

Vielleicht würde Tom eines Tages der Vater von Saras Enkelkindern werden. Ein sehr befremdlicher Gedanke, dass sie in nicht allzu vielen Jahren vielleicht einen kleinen Säugling im Arm halten würde, der das Kind ihrer Tochter war.

Sara beschloss, sowohl Ebba als auch Tom um Entschuldigung zu bitten. Sie hoffte nur, dass sie nichts zwischen ihnen zerstört hatte, sondern dass alles wieder so werden konnte, wie es gewesen war, bevor sie sich hineingedrängt und eingemischt hatte.

»Okay, hört mir zu.«

Nina Werkström bekam augenblicklich die Aufmerksamkeit der versammelten Polizisten. So war es bei geborenen Chefs, solchen, die keinen Respekt oder Gehorsam einfordern mussten, sondern beides durch ihre selbstverständliche Autorität bekamen.

»Wir haben Thea Hagtoft seit Samstag beschattet. Sie war den ganzen Sonntag zu Hause, ist aber heute am ganz frühen Morgen von zu Hause aufgebrochen. Mit hochgezogener Kapuze und gesenktem Kopf. Sie hatte ihr Handy ausgeschaltet, sodass wir sie nicht orten konnten, und wechselte mehrere Male die U-Bahnlinie. Unsere Fahnder folgten ihr fast eine Stunde, aber bei der T-Centralen gelang es ihr, ihnen zu entkommen. Es kam eine Schulklasse mit Gymnasiasten vorbei, unter denen sie sich verstecken konnte. Oder sie hat sich in den U-Bahntunnel geschlichen. Wie auch immer, sie ist verschwunden. Wir halten ihr Haus unter Beobachtung, aber wir wissen nicht, was sie in diesem Moment vorhat. Vielleicht bereitet die Gruppe eine weitere Aktion vor.«

»Oder sie will weiter bei Ikea einkaufen«, sagte Anna.

Niemand lachte, nicht einmal Peter, also raffte sich zumindest Sara auf, über die Einlage zu lächeln. Aber das Lächeln erreichte die Augen nicht. Als sie zu Anna sah, betrachtete sie eine ehemalige Freundin. Eine, die sie wegen der Liebe verlassen hatte und die keine Zeit mehr für sie übrig hatte. Eine, mit der man keine Flasche Wein und diverse Geheimnisse teilen konnte, denn jetzt war Lina ein unvermeidbarer Teil der Gleichung. Sara konnte dieses kindische Gefühl nicht verdrängen, dass es eigentlich gemein von Anna war. Die Übereinkunft war schließlich gewesen, dass sie beste Freundinnen für den Rest ihres Lebens sein würden, oder nicht? Eine solche Freundschaft sollte nicht aufhören dürfen. Denn was hätten sie ansonsten gehabt? War Sara einfach nur ein bisschen Gesellschaft für Anna auf ihrer lang gezogenen Jagd nach der großen Liebe gewesen? Eine Zerstreuung, eine Methode, das Gefühl der Einsamkeit zu betäuben? War Sara nicht genauso wichtig für Anna gewesen wie Anna für Sara? Sie fühlte sich wie eine zugelaufene Katze, die am Ende des Urlaubs zurückgelassen wurde. Einsam und unerwünscht.

Jetzt galt es aber, das Selbstmitleid abzustellen und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Was auch immer gerade lief mit Justice for Sudan und Omar Kush, Thea Hagtoft schien darin verwickelt zu sein. Gabriel hatte gesagt, dass sie sich als Aktivistin Embla nannte, also begann Sara nach diesem Namen zu suchen, gekoppelt an ideelle und politische Organisationen und Solidaritätsbewegungen.

Bei ihrer Suche stieß sie auch auf etwas, das sich »Solidaritätshaus« nannte und am Barnängen unten auf Södermalm lag. Dort saß eine ganze Reihe von Organisationen, etwa die Afrikagruppen, die Lateinamerikagruppen, der Schwedisch-Kubanische Verein, die Vierte Welt und das Schwedische Friedenskomitee.

Und Justice for Sudan – Schweden.

Sara und Anna fuhren in die südöstliche Ecke von Södermalm und suchten die Tegelviksgatan 40 , die in einem Teil von Södermalm lag, den Sara noch nie zuvor gesehen hatte. Sie kamen an jeder Menge Neubauten vorbei, das alte Gefrierhaus und das ehemalige Busdepot sollten Wohnungen werden, aber das war nur ein Teil von all dem, was hier entstand. Die Gebäude um das Solidaritätshaus herum stachen jedoch hervor, fand Sara, sie waren alt und prächtig und unterschieden sich deutlich von den modernen Millioneninvestitionen, die in der allgemeinen Hetze jeden Millimeter der Hauptstadt in Rekordzeit verdichten sollten. Ausgerechnet hier gab es noch Luft und Raum zwischen den Häusern.

Vor dem Eingang stand eine Tafel, auf der alle Organisationen, die in diesem Haus zu finden waren, mit dem jeweiligen Stockwerk und der Telefonnummer aufgeführt waren. Die Nummer des JfS erkannte Sara wieder, weil Sigge sie gespeichert und Kush darüber angerufen hatte. Sie gab die Nummer sicherheitshalber ein, aber das Handy am anderen Ende der Leitung war abgeschaltet.

Sie gingen ins Haus und suchten nach möglichem Leitungspersonal.

Jorge und Lisbeth waren ein mit Brillen versehenes Paar mittleren Alters und mit akademischer Ausstrahlung, das ihnen erklärte, für die Organisation der Tätigkeiten in diesem Haus verantwortlich zu sein. Jorge strahlte ununterbrochen über das ganze Gesicht und lachte nach jedem Satz, den er ausgesprochen hatte. Lisbeth besaß einen scharfen, forschenden Blick und schien alles zu analysieren, was die Polizistinnen sagten.

Sara fragte, ob im Augenblick jemand von Justice for Sudan im Haus oder vor Kurzem erst gegangen war, aber beides war nicht der Fall. Und Jorge und Lisbeth waren nicht bereit, die Tür zu ihrem Raum zu öffnen, wenn Sara und Anna keinen Durchsuchungsbeschluss vorweisen konnten.

Sara zeigte ihnen Fotos von Gabriel, Sigge und Thea. Sie erkannten Gabriel nicht wieder, konnten aber bestätigen, dass sie Thea und Sigge dort gesehen hätten. Allerdings erkannten sie die Namen nicht wieder.

»Felix und Embla, vielleicht?«, fragte Sara.

»Ja, so hießen sie«, sagte Jorge fröhlich.

Auf dem Weg aus dem Haus entschieden Sara und Anna, dass sie einen Durchsuchungsbeschluss für die Räume des JfS beantragen würden. Als Saras Handy klingelte, sagte Anna, dass sie den Antrag übernehmen würde. Keine von ihnen hatte bislang den gestrigen Lautsprecherzwischenfall erwähnt. Sie wussten wohl beide nicht, was sie über das Debakel sagen sollten.

»Ja?«, meldete sich Sara zögerlich, als sie sah, wer sie anrief. Eine Nummer, die sie gerade erst auf ihrem Handy gespeichert hatte.

Toms Ex-Frau Lovisa.

»Wissen Sie, wo Tom ist?«, fragte Lovisa mit unterkühlter Stimme.

»Nein.«

»Er sollte heute Morgen die Kinder abholen.«

»Okay?«

Die Frage irritierte Sara. Warum sollte sie Tom Burén im Auge behalten?

»Er spielt bestimmt lieber mit anderen Kindern«, sagte Lovisa. »Rufen Sie Ihre Tochter an und bitten Sie ihn, Verantwortung zu übernehmen.«

»Rufen Sie doch an.«

Lovisa wusste offensichtlich nicht, dass Sara versucht hatte, Toms und Ebbas Affäre zu beenden.

»Toms Handy ist ausgeschaltet, und ich habe keine Lust, mit seinem neuen Spielzeug zu reden. Wenn sie meine Warnung nicht hören möchte, dann muss sie eben allein zurechtkommen.«

Lovisa legte auf, und Sara rief Ebba an. Landete direkt bei der Mailbox und sprach deshalb die Mitteilung auf das Band, dass Tom vergessen hätte, die Kinder abzuholen, obwohl es seine Woche sei. Und dann fügte sie noch hinzu, dass es ihr leidtue, am Abend zuvor nicht an den Apparat gegangen zu sein, und bat Ebba, sich erneut zu melden. Sara wollte sehr gerne mit ihr reden. Sie wollte sich für alles entschuldigen.

Danach versuchte sie es mit Toms Nummer, obwohl Lovisa schon gesagt hatte, dass es ausgeschaltet war. Sie hatte recht.

Als letzten Versuch rief sie Toms Assistentin Sanna an, die nichts wusste, außer dass Tom zwei Termine am Vormittag verpasst hatte.

Das beunruhigte Sara, denn es klang überhaupt nicht nach Tom.

Es sprach eher dafür, dass sie tatsächlich verschwunden waren.

Ebba hatte versucht, Sara anzurufen, aber die hatte das Handy ausgeschaltet gehabt. Weil sie Sex mit einem kriminellen Bandenchef haben wollte, während er Waffen kaufte, die für einen ganzen Krieg reichten.

Eine plötzliche Eingebung brachte sie fast zum Erbrechen.

Mit schlotternden Händen holte sie das Handy heraus und rief Carro an.

»Du hast doch bestimmt untersucht, ob auch andere Firmen im Sudan aktiv waren? Abgesehen von Sandin?«

»Ja, klar. Es waren ein paar weitere. Die Liste habe ich Heidi gegeben.«

Heidi. Verdammter Mist. Dann hätte sie sie genauso gut in den nächsten Reißwolf stecken können.

»Kannst du dich an die Firmen erinnern?«

»Nein, aber ich kann nachsehen. Ich sitze gerade am Rechner. Schauen wir mal. Sandin. Sudanspur. Hier haben wir sie.«

»Steht da auch eine Firma, die Titus & Partners heißt?«

»Titus und … Ja, hier ist sie … Vielleicht sollten wir sie warnen.«

Sara wurde schwarz vor Augen.

Kush und seine schwedische Gruppe hatten es nicht nur auf verantwortliche Vorstandsmitglieder abgesehen, sie griffen auch Angehörige an. Und als Vorstandsassistentin und Enkelkind des Firmengründers war Ebba sowohl Chefin als auch Angehörige.

Konnte das wirklich so sein?

Es durfte nicht wahr sein.

Bitte, vielleicht ging hier nur die Fantasie mit ihr durch.

Es gab noch mehr Firmen, die mit Sandin zusammengearbeitet hatten, warum sollten sie sich ausgerechnet Erics Unternehmen als Nächstes vornehmen?

Sie rief Ebba ein weiteres Mal an. Und noch einmal. Und noch einmal. Dann wieder Tom. Inzwischen zitterte ihr ganzer Körper. Nur die Mailbox, bei beiden. Und Sanna hatte auch in den Minuten, die seit dem letzten Mal vergangen waren, nichts gehört, außer dass Tom einen weiteren Termin verpasst hatte. Sara hörte an ihrer Stimme, dass sie sich allmählich auch Sorgen machte.

Sara machte sich keine Sorgen, sie war panisch vor Angst.

Sie hatten überhaupt keine Spuren von Kushs Gruppe und wussten nicht, wo sie sich befinden könnte.

Hatten sie vielleicht Ebba? Sie wollte nicht auf das nächste Video warten, in dem Ebba von Tom brutal umgebracht wurde. Sie wollte nicht erfahren, dass ihre Leichen in schwarze Plastiksäcke gewickelt auf Blasieholmen abgelegt worden waren. Sara sank gegen die Hauswand und hyperventilierte, ignorierte Annas stützende Hände und ihre Frage, ob alles in Ordnung sei. Sie musste nachdenken.

War Ebba gefangen?

Oder waren sie zu einer Liebesreise ausgebüchst? Vielleicht vereinigten sie sich im Widerstand gegen Saras Verbot ihrer Beziehung.

So könnte es auch sein.

Sara dankte Gott für diese Möglichkeit. Sie bedeutete, dass es Hoffnung gab. Es wäre wirklich typisch für Ebba, Sara so viel Widerstand zu leisten, wie sie nur konnte. Genau das Gegenteil von dem zu tun, was sie sollte.

Aber es konnte auch etwas Schreckliches, unfassbar Grausames passiert sein. So viel musste ihr klar sein. Die Übelkeit ergriff erneut ihren Körper, zwang sie, mehrere Male zu schlucken.

Wie konnte sie es herausbekommen?

Brundin? Die Säpo musste doch wissen, ob es eine Drohung gegen Titus & Partners gab.

»Kein Kommentar«, war ihr einziger Kommentar, nachdem Sara angerufen hatte.

»Brundin, Sie verdammte Idiotin, wir reden hier über meine Tochter! Und sie ist verschwunden! Antworten Sie jetzt, gibt es eine Drohung gegen Titus & Partners? Können sie Ebba geholt haben?«

»Kein Kommentar.«

Brundin legte auf und nahm nicht wieder ab, als Sara es ein weiteres Mal versuchte.

Scheiße.

Sara ignorierte das Panikgefühl und widerstand dem Impuls, sich aufzurichten und alles hinauszuschreien. Stattdessen dachte sie fieberhaft nach.

Jede Minute konnte wichtig sein.

Wer hatte dafür gesorgt, dass Heidi abgesetzt wurde und die Ermittlungen auf die richtige Spur kamen? Jemand, der überall Kontakte hatte.

Thörnell.

Sie rief ihn an und erzählte von Justice for Sudan, Titus & Partners und Ebba, die ihre Anrufe nicht beantwortete.

»Nicht am Telefon«, sagte Thörnell, ganz nach seiner Gewohnheit. »Bei Wallander auf der Klippe. Nehmen Sie die Treppe.«

Sara betrachtete das Display mit ungläubiger Miene. Was um alles in der Welt meinte er damit?