Vielleicht hatte er mit Absicht eine Lücke gelassen, damit sie sehen konnte, was er tat.
Um sie in Angst und Schrecken zu versetzen.
Um Tom zu erschrecken, damit er das tat, was sie ihn tun lassen wollten.
Abgesehen davon, ob es Absicht war oder nicht, saß die Augenbinde ein Stück zu hoch, sodass sich an der Unterkante eine Lücke auftat, durch die Ebba einen schmalen Streifen des Raums erkennen konnte.
Sie schienen in einer Art Keller oder Schutzraum zu sein.
Tom und ein anderer Mann waren an der Wand festgekettet. Sie sah nur ihre Beine, also wusste sie nicht, ob sie bei Bewusstsein waren oder nicht. Sie hoffte, dass sie lebten. Sie mussten am Leben sein. Bitte, bitte, sag, dass sie leben . Sie wollte das hier nicht einsam erleben. Sie wollte es gar nicht erleben. Sie hatte Todesangst, aber der Gedanke, dass sie alles, was sie hier erwarten mochte, allein und ohne Tom durchstehen müsste, ließ sie vor Schreck erstarren.
Ganz zu schweigen von dem Gedanken, dass Tom dann tot sein würde.
Sie versuchte, die Atmung zu kontrollieren, tat alles, was sie konnte, damit sie nicht in Panik geriet.
Ein schwarz gekleideter Mann mit Sturmhaube legte jede Menge Sachen auf den Tisch, der neben einer Bank mitten auf dem Boden stand.
Es war der metallische Klang dieser Gegenstände, der sie geweckt hatte, sie aus den schönen Träumen in den widerwärtigen Albtraum zurückgeschleppt hatte, der die Wirklichkeit war. Ihre Arme, die hinter dem Rücken gefesselt waren, taten weh. Es tat im ganzen Körper weh, und sie musste wirklich dringend pinkeln.
Ebba fragte sich, ob die vielen dunklen Flecken auf der Bank und dem Boden eingetrocknetes Blut waren. Dann wäre es sehr viel Blut gewesen. Sie musste kräftig schlucken, hob den Kopf so langsam, wie sie nur konnte.
Die Flecken und die Gegenstände, die der Mann dort hinlegte, drehten ihr den Magen um.
Axt.
Bohrmaschine.
Schleifmaschine.
Riesige Nägel und ein großer, schwerer Hammer.
Auf einem Stativ daneben war eine Videokamera montiert.
Als Ebba all das gesehen hatte, konnte sie nichts anderes mehr tun, als laut herauszuschreien.