Jemand nahm Tom die Augenbinde ab.
Ein junger Mann mit schwarzer Kleidung und einer Sturmhaube.
Tom sah sich um. Eine Art Schutzraum. Ein Tisch mit Werkzeugen und Zubehör.
Ein Stück weit entfernt saß Ebba, gefesselt und mit Augenbinde. Sie schien bewusstlos zu sein, und es stach Tom ins Herz.
Aber dann sah er, dass sie zumindest atmete. Sie schlief.
Im Augenblick war sie sich der Gefahr also nicht bewusst, in der sie sich befanden. Lieber Gott, vielen Dank dafür.
Der Maskierte befreite den dritten Menschen im Raum von der Augenbinde, und Tom erkannte Bernt Martinsson, den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden von Titus & Partners.
Und ihm wurde klar, dass es kein gutes Zeichen war, wenn sie alle drei gemeinsam eingesperrt waren. Genau davor hatten diese Videos gewarnt.
Die Videos, die er auf den USB -Sticks bekommen hatte, hatte er versteckt und dann so getan, als gäbe es sie nicht. Die gefilmten Morde, die er nicht ernst genommen hatte.
Er vermied es, die ganzen Werkzeuge auf der Bank zu betrachten. Und die dunklen Flecken auf dem Tisch und dem Fußboden. Er erkannte den Kellerraum aus den Videos wieder, also wusste er auch genau, was hier passiert war. Er hoffte nur, dass Ebba es nicht wusste.
Bernt wachte langsam auf, und man sah seinem Gesicht an, dass er ein paar Sekunden brauchte, bis er sich erinnerte, wo er war. Bevor ihm klar wurde, dass das, was sich vor ihm befand, die Realität war.
Der maskierte Mann baute sich vor Tom und Bernt eine Weile schweigend auf, bevor er sagte:
»Seid ihr bereit, Omar zu treffen?«