»Hast du Zeit, die Zahlen durchzugehen?«
Tom sah in Ebbas Zimmer, aber sie drückte das Handy an ihr Ohr und war vollkommen versunken in etwas, das sie auf dem Bildschirm hatte.
Als er keine Reaktion bekam, ging Tom zu ihr, um zu sehen, was seine junge Verlobte so fesselnd fand.
Die Homepage von Der Spiegel berichtete direkt aus Deutschland von einer Terroristengruppe, die sich in einer Burg verschanzt hatte. Auf der Wartburg. Das Areal unterhalb des protzigen Gebäudes war übersät mit Streifenwagen, Feuerwehrautos, Rettungswagen und gepanzerten Einsatzfahrzeugen. Blinkende Lichter von Hubschraubern, die darüber durch die Luft flogen. Scheinwerfer spielten auf der Burgfassade und im schwarzen Himmel.
Oben in der Ecke des Fensters sah man ein Standbild von Sara.
Und unter den Bild stand: »Anführerin der Terroristen«.
Dem Text zufolge hielt Sara einen Chef vom BND und eine schwedische Generaldirektorin als Geiseln.
Mehrere Polizisten waren tot, und die Gruppe war im Augenblick dabei, einen großen Terroranschlag durchzuführen. Die Antiterroreinheit GSG 9 hatte die Burg umzingelt und bereitete einen Angriff vor.
Die mutmaßliche Anführerin hatte alle Versuche zum Dialog ignoriert.
»Kannst du versuchen, sie zu erreichen?«, hörte Tom eine Stimme in Ebbas Handy sagen, doch Ebba reagierte nicht. »Hallo?«, fuhr die Stimme fort.
Aber Ebba antwortete nicht. Sie stand einfach nur auf und ging.