Lemont erzählt mir von einem Traum, den er angeblich regelmäßig hat. Dabei höre ich die Geschichte zum ersten Mal. Fraglos erfindet er das alles frei, bloß um sich interessant zu machen. Ich lasse ihn weiterschwafeln über den Strand und das auf Grund gelaufene Schiff voller Schmetterlinge und greife unauffällig nach Nathalias Zeitschrift.

Rock & Folk. Ich schlage das Inhaltsverzeichnis auf.

Interview mit Vincent Véga, Seite 54.

Auf Seite 54 das Porträt eines Mannes um die vierzig mit funkelnden Augen. An seine Wange gedrückt hält er eine schwarze Katze, als wäre es ihm wichtig, dass sie mit auf dem Bild ist. Die Katze starrt in die Kamera.

Legende: Vincent Véga und seine Katze Belphegor. Foto: N. G.

Freies Erfinden kann man Nathalia nun wirklich nicht vorwerfen. Und wenn es doch wahr ist? Wenn alles wahr ist? Was genau würde das bedeuten, und inwieweit fällt, was wir hier tun, dann noch unter Psychoanalyse? Wenn es sich um echte Leben

»Sie hören mir nicht zu, Herr Doktor.«

»Doch, doch, Sie haben gerade beschrieben, dass die Schmetterlinge durchsichtig waren. Erzählen Sie weiter.«