Aus dem unebenen Pflaster ragt ein großer Baum. Niemand weiß genau, um welche Art es sich handelt. Einige Bewohner tendieren zu einer Vogelkirsche, andere zu einer Eiche, auch wenn noch keine einzige Eichel daran gewachsen ist. Ehe man den Baum erreicht, muss man durch die bogenförmige Eingangstür, durch die früher die Pferdewagen fuhren. Links führt eine Treppe aus hellem Stein mit einem schwarzen, filigran gedrehten Geländer aus Schmiedeeisen zu den oberen Stockwerken gen Süden hinauf, rechts eine aus Holz zu den Wohnungen, die nach Norden hinausgehen. Zu den Wohnungen auf der Westseite gelangt man ebenfalls über eine Holztreppe, ein Stück weiter. Und die Treppe zur Ostseite liegt am anderen Ende des Innenhofs, immerfort im Dunkeln. Eingangsbereich, Treppen, Decken – alles müsste dringend neu gestrichen werden, aber hier scheint niemand sonderlich erpicht auf Gerüste und Farbausdünstungen.

 

Hinter den schmalen Fenstern, die den Hof säumen, sieht man Schatten vorüberhuschen. Eines geht zu,

 

Nachdem die schwere Eingangstür ins Schloss gefallen ist, steht man kurz im Halbdunkel, sucht tastend nach dem Lichtschalter, dessen Leuchtdiode schon vor langem durchgebrannt ist. Gelbes Licht dringt durch das schmutzige Milchglas und flutet Wände und Pflaster. Man läuft auf den Baum zu, holt klimpernd seine Schlüssel heraus und erklimmt die Treppe, aus Stein oder Holz.

Dann ist man zu Hause. Man schenkt sich einen Aperitif ein und tritt, fast unwillkürlich, ans Fenster.