Chris Raw , schwärmte Alec im Geiste. Du kannst dich jeder Zeit bei mir melden. Ich warte auf dich, Süßer! Alec spürte, dass ihm beim Gedanken an Chris ganz warm wurde. Am liebsten hätte er seinen Kopf auf Chris´ Hintern gebettet und über die wohlgeformten Pobacken geschleckt. Zu gern wäre er zurückgegangen und hätte seine Lippen auf Chris´ gepresst, ihn an sich gedrückt, sich von ihm beglücken lassen. Ach, Chris . Alec war richtig vernarrt in den smarten Typen. Erregt biss er sich auf die Unterlippe und hoffte, dass Chris sich eines lieben Tages bei ihm melden würde.
Chris starrte Alec immer noch hinterher. Mann, den will ich haben , dachte er verliebt bis über beide Ohren.
„Hallo, Chris“, grüßte Uranus ihn.
Fragend drehte Chris sich um. „Uranus?“, sagte er verblüfft und guckte zu Neptun, die ein wunderschönes Kleid trug. „Neptun? Was macht ihr denn hier?“
„Wir wollten uns ein wenig unters Volk mischen“, antwortete Uranus.
„Ein wenig die Gegend erkunden, in der du lebst“, meinte Neptun, die Uranus‘ Hand hielt.
„Freut mich“, murmelte Chris, der leicht neben sich stand.
„Wolltest du dich nicht ausruhen?“, fragte Uranus.
„Ja, ich hatte gerade nur …“
Neptun schielte an Chris vorbei und erblickte Alec in der Ferne. „Ah, ich verstehe“, schmunzelte sie.
„Was denn?“, rätselte Chris.
Uranus schaute über ihn hinweg. „Du hast mein vollstes Verständnis, Chris.“
„Habe ich das?“
„Bei dem wird doch jeder Mann schwach“, sagte Uranus, der Alec ebenfalls ganz reizvoll fand. „Besonders dieser Prachtarsch, nicht?“ Gespannt wartete er auf Chris‘ Reaktion.
„Seine Augen“, flüsterte Chris versonnen, „sind der Oberhammer.“
„Siehst du, Uranus“, bemerkte Neptun etwas ernster. „Ich sagte doch, dass für Chris ganz andere Werte zählen.“
„Hey!“, beschwerte Uranus sich scherzend. „Ich habe doch nie etwas anderes behauptet.“
„Es dreht sich eben nicht alles immer nur um Sex.“
„Nein, aber es gehört dazu.“
„Ja, das tut es.“
Verwirrt sah Chris die beiden an. „Ist heute irgendetwas geschehen?“
„Wie kommst du darauf?“, wollte Neptun wissen.
Chris war sich unsicher. „Ich weiß nicht …“
„Du solltest jetzt reingehen und dich ein wenig erholen“, verlangte Uranus freundlich.
„Ja, ist wohl das Beste“, stimmte Chris ihm zu. „Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Erkunden der Gegend.“
Neptun bedankte sich. „Werden wir sicherlich haben.“
„Also, mach´s gut“, verabschiedete Uranus sich.
„Bis dann.“
„Schlaf gut“, sagte Neptun noch, bevor sie mit Uranus elegant davon schritt.
Nachdenklich schaute Chris den beiden nach. Er fand, dass die beiden ein unglaublich schönes Paar waren. „Irgendetwas ist doch heute geschehen.“ Er schüttelte konfus den Kopf und öffnete die Wohnungstür, als er plötzlich Uranus‘ Stimme vernahm. „Ich dachte, ihr wolltet die Gegend erkunden?“ Chris drehte sich um, doch da war niemand. Konsterniert sah er nach links. Die beiden Götter waren schon weit entfernt, und doch konnte er sie reden hören.
„Wenn er nur wüsste“, sagte Neptun.
„Es ist besser, wenn wir das erst einmal für uns behalten.“
„Du hast recht, Uranus – wie immer.“
„Hinterher ist er noch verwirrter, als er es sowieso schon ist.“
„Glaubst du, dass er und Alec zueinander finden werden?“, fragte Neptun.
„Die beiden sind füreinander gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden sich bald treffen werden.“
„Es würde mich für ihn freuen. Wir alle haben doch ein wenig Liebe verdient, nicht?“
„Ja, Neptun – das haben wir.“
„Ich bin so froh, dass ich dich habe.“
Uranus kicherte, und Chris war ratlos.
„Meinst du …“, überlegte Neptun, „wir werden den Erdengott finden?“
„Das werden wir“, versicherte Uranus. „Und wenn wir ihn haben, dann werde ich ihn mit meinem Schwert bestrafen.“
Neptun schmunzelte. „Du denkst auch nur an das eine.“
Die Stimmen in Chris‘ Kopf wurden leiser. „Ich glaube“, schwafelte er, „ich habe mir wirklich den Schädel gestoßen.“
Der Erdengott saß auf seiner Harley-Davidson und nahm den Helm ab. Mit einem Lächeln blickte er zu seinem Sohn. „Es werden noch schwere Zeiten auf dich zukommen.“
Chris schloss die Tür hinter sich.
Tief atmete der Erdengott durch und schaute zu den beiden Göttern. „Ihr werdet mich nie finden“, kicherte er und setzte den Kopfschutz wieder auf. Jubelnd brauste er davon.