Sein Name steht für zweierlei: für die Entwicklung der Violinmusik und für die Entstehung des Concerto grosso – in dem eine kleine Gruppe von Instrumenten (das Concertino) dem gesamten Ensemble (dem Ripieno oder Tutti) als zweiter Klangkörper gegenübertritt.
In Faenza geboren, bald als begabter Geiger erkannt und ausgebildet, kam er mit 13 Jahren nach Bologna und etwa 1671 nach Rom, stand vermutlich einige Jahre im Dienst der Königin Christine von Schweden, aber auch zweier angesehener und kunstliebender römischer Kardinäle. Er galt als hervorragender Violinist und Orchesterleiter in Konzert, Oratorium und Oper und schrieb vor allem für das eigene Instrument. Die letzten Jahre seines Lebens nutzte er, um seine Werke für den Druck vorzubereiten. Nach seinem Tod in Rom wurde er durch die Beisetzung im Pantheon, eines zu einer Marienkirche umgestalteten antiken Tempels, geehrt.
Sein Weihnachtskonzert hat ihn geradezu populär gemacht. Solche Werke waren durch die Einfügung einer Pastorale (Hirtenmusik) zur Weihnachtszeit damals wie heute beliebt. Fast sein gesamtes Schaffen ist in Gruppen zu je 12 gleichgestaltigen Kompositionen zusammengefasst: Die Kirchen- und Kammersonaten tragen die Opuszahlen 1 bis 5. Kirchen- und Kammersonaten unterscheiden sich sowohl in der Satzfolge – kirchlich meist mit einem langsamen Beginn – als auch in der Besetzung mit Orgel oder Cembalo als Tasteninstrument. Opus 6 sind die berühmten Concerti grossi. Dazu kommt eine große Zahl von einzelnen, zum Teil aber auch – wohl wegen seiner Berühmtheit – ihm fälschlich zugeschriebenen Werken.
Meilenstein: Das Weihnachtskonzert (aus den 12 Concerti grossi op. 6)