19 JEAN-PHILIPPE RAMEAU (1683–1764)

Seine Musik galt vor allem zwei Bereichen, in denen sie noch heute lebendig ist: dem Cembalo und der Oper. Daneben war er ein bedeutender Theoretiker mit seiner Harmonielehre.

Als Sohn eines Organisten in Dijon geboren und zuerst von seinem Vater ausgebildet, reiste er 1701 nach Italien, um sich bei italienischen Vorbildern weiterzubilden. Nach seiner Rückkehr wirkte er als Geiger und Organist, brachte 1706 das erste Buch seiner »Pièces de clavecin« heraus und wurde 1709 Nachfolger seines Vaters. Nach Stationen als Organist in Lyon, Avignon und Clermont-Ferrand ließ er sich 1722 in Paris nieder. Dort erschienen in den Jahren 1724 und 1728 das zweite und dritte Buch seiner Cembalostücke. Erst jetzt erwachte sein Interesse für das Musiktheater. Von Mäzenen gefördert und in die aktuellen Auseinandersetzungen um Form und Inhalt der Oper verwickelt, schuf er nun wegweisende Werke für das französische Musiktheater. Ludwig XV. ernannte ihn 1745 zum Hofkompositeur. Neben seinem Schaffen für das Cembalo und die Oper wurden seine theoretischen Schriften maßgebend für ganze Generationen von Studierenden und Komponisten – vor allem seine grundlegende Harmonielehre. Er war bis zuletzt aktiv und starb in Paris.

Seine Cembalowerke werden gern gespielt: der 1. Band mit den damals üblichen Tanzsätzen, der 2. und 3. Band mit vielen fantasievollen Titeln. 1741 erschienen die Pièces en concerts – Kammermusik für Cembalo und zwei Melodieinstrumente. Unter den Liebhabern Alter Musik sind auch seine Opern bekannt: »Hippolyte et Aricie« (1733), »Castor et Pollux« (1737), »Dardanus« (1739), »Zoroastre« (1749) und die Ballettoper »Les Indes Galantes« (1735). Daneben entstanden kirchenmusikalische Werke: Kantaten und Motetten.