Sein einstiger Ruhm – vor allem als Komponist der französischen Revolutionsoper – ist heute blass geworden. Doch die Qualität – vor allem seiner Kirchenmusik – übertrifft manches, was man heute gern und häufig aufführt.
Die ersten 25 Jahre seines Lebens verbrachte der gebürtige Florentiner in Italien, wo er sich zuerst als Kirchenmusiker profilierte. Als Opernkomponist kam er über London nach Paris, wo er das französische und das europäische Musikleben dominierte. Cherubini war ab 1795 einer der Inspektoren des damals neu gegründeten Conservatoire in Paris, wurde 1816 Professor für Komposition und war schließlich von 1821 bis 1842 Direktor des Hauses. In dieser Zeit trat er immer wieder als Opernkomponist hervor, wandte sich jedoch im letzten Lebensdrittel wieder vermehrt der Kirchenmusik zu. Sein Einfluss auf den Verlauf der Musikgeschichte ist weit größer, als man nach den heute selten gewordenen Aufführungen vermuten möchte. Seine Opern wirkten durch dramatische Kraft und zarte Lyrik, durch reiche Instrumentation und eindrucksvolle Chorszenen. Der Typ der »Rettungsoper« fand viele Nachahmer und wurde zum Vorbild für Beethovens »Fidelio«.
Von seinen etwa 30 Opern in italienischer und französischer Sprache ist das meiste vergessen, seine Kirchenmusik – vor allem zwei Vertonungen des Requiems (ein eindrucksvolles in c-Moll und ein anderes für Männerchor und Orchester) und manchmal eine der großen Messen – wird auch heute noch aufgeführt.
Legende: Beethoven hielt ihn für den größten lebenden Komponisten. Aber da war Mozart schon tot.