Er war ein bedeutender Organist, Komponist und Lehrer. Seine Orgelwerke sind Standard für alle Organisten, sein sinfonisches und kammermusikalisches Erbe wird bis heute gepflegt. Er ist mit seinem Werk ein musikalisches Bindeglied zwischen Deutschland und Frankreich.
Seine Herkunft ist signifikant: Er hatte deutsche Eltern, die nach Lüttich übergesiedelt waren. 1835 zog seine Familie nach Paris. So gilt er als deutsch-belgisch-französischer Komponist. Sein Vater hätte ihn gern als Wunderkind gesehen, doch seine Auftritte als Elfjähriger waren von bescheidenem Erfolg. So bekam er erst ab 1839 regulären Unterricht am Conservatoire und unternahm 1843 eine Konzerttournee durch Belgien und Deutschland. Er wurde 1846 Organist an Notre Dame de Lorette, 1851 Organist an St. Jean – St. François, 1853 Kapellmeister und 1859 Organist an Ste. Clotilde. Dort stand eine eben erbaute Orgel von Cavaillé Coll – dem bedeutendsten französischen Orgelbauer des 19. Jahrhunderts. Schließlich wurde er 1872 Professor für Orgel am Conservatoire. In den Jahren 1869 bis 1879 entstand das Oratorium »Les Béatitudes« und in der Folge sinfonische Dichtungen, Kammer- und Orgelmusik und seine Sinfonie in d-Moll. Als Lehrer, Organist, Improvisator und Komponist geehrt, starb er in Paris.
In einer Zeit, in der viele Komponisten die Sinfonie als überholt ansahen, schuf er eine für die französische Romantik maßgebende Sinfonie – ansonsten jedoch eine Reihe sinfonischer Dichtungen. Als einsätziges Klavierkonzert gelten die Sinfonischen Variationen für Klavier und Orchester. Seine Violinsonate und sein Streichquartett wird in der Kammermusik hoch geschätzt. Ebenso würdigen Organisten seine etwa zehn sinfonischen Orgelwerke – vor allem das Grand Pièce Symphonique und die drei Choräle. Hörenswert auch sein Oratorium über die Seligpreisungen aus der Bergpredigt des Neuen Testaments (Les Béatitudes).
Meilenstein: Sinfonie in d-Moll