49 FRIEDRICH SMETANA (1824–1884)

Er ist der erste Vertreter und der Begründer der nationalen tschechischen Musik. In einer Zeit, in der man die je eigene Tonsprache der Völker und die Schätze der Volksmusik entdeckte und schätzen lernte, pflegte er dieses Idiom in Sinfonik und Oper.

Er war als Sohn eines Bierbrauers in Leitomischl geboren, fiel er schon als Kind musikalisch auf und trat bereits als Gymnasiast pianistisch hervor. 1844 kam er nach Prag, um eine musikalische Ausbildung zu beginnen. 1949 gründete er seine eigene Musikschule, die er bis 1856 leitete. Dann ging er für fünf Jahre als Leiter der dortigen Philharmonischen Gesellschaft nach Göteborg. Nach Prag zurückgekehrt, betätigte er sich auch publizistisch und wurde 1866 Kapellmeister am Nationaltheater, wo er »Die verkaufte Braut« mit großem Erfolg aufführte. 1868 folgte »Dalibor« und 1872 »Libussa«. Als er 1874 an Taubheit erkrankte, zog er sich zurück und widmete sich nur noch der Komposition, aus der in den ersten fünf Jahren danach der Zyklus »Má vlast« (Mein Vaterland) hervorging. Er starb in Prag.

Von seinen Opern, die sich vorwiegend tschechischen Stoffen verschrieben, sind »Die verkaufte Braut«, »Dalibor« und »Libussa« auch außerhalb seiner Heimat bekannt. Sein Zyklus sinfonischer Dichtungen »Mein Vaterland« wurde zu einer Musikikone des tschechischen Volkes mit den sechs Teilen: Vysehrad, Die Moldau, Sárka, Aus Böhmens Hain und Flur, Tábor und Blaník. Hier kommen Orte und historische Ereignisse aus seiner Heimat in einem musikalischen Geschehen zum Ausdruck. Mit seinem beeindruckenden Streichquartett »Aus meinem Leben« verarbeitet er auch seine Erkrankung.

Meilensteine: Die verkaufte Braut – Mein Vaterland

Ohrwurm: Die Moldau aus »Mein Vaterland«