Eine einzige Oper sicherte ihm einen festen Platz im Opernhimmel: »Cavalleria rusticana« verlieh dem Verismo – einem der Wahrhaftigkeit und dem Realismus verpflichteten Stil des Musiktheaters – Impuls und Maßstab, vergleichbar dem Naturalismus in Literatur und Malerei.
Er wurde in Livorno geboren und erhielt ab 1881 durch die Unterstützung eines Grafen eine gediegene Ausbildung am Mailänder Konservatorium – gleichzeitig mit Puccini. 1885 reiste er als Dirigent verschiedener Operntruppen durch Italien, blieb aber 1886 als Musiklehrer in Cerignola in Apulien. Mit seiner einaktigen Oper »Cavalleria rusticana« gewann er einen Wettbewerb und erhielt bei der Uraufführung 1890 großen Beifall. Mit seinen 16 anderen Opernwerken hatte er zu Lebzeiten zwar teilweise Erfolg, doch sind diese bis heute ohne Nachwirkung. Von 1895 bis 1902 war er Direktor des Liceo Musicale in Pesaro. Eine große Reise führte ihn 1902/03 in die USA und nach Kanada. Zu dieser Zeit übernahm er auch die Leitung der Scuola Nazionale di Musica in Rom. 1929 kam er an die Mailänder Scala. Der in Italien aufkommende Faschismus zog auch ihn in seinen Bann: Er komponierte die 1935 aufgeführte Propagandaoper »Nerone«. In den letzten beiden Lebensjahrzehnten zermürbte ihn die Erfolglosigkeit der weiteren Opernversuche. Er starb vereinsamt in Rom.
Die Versuche, seine anderen Opern wiederzubeleben, waren bisher erfolglos. Doch der einzige überragende Erfolg seines Lebens blieb ihm bis heute treu. Unter den vergessenen Werken befinden sich eine Sinfonie, Kantaten und Lieder – aber auch die Filmmusik von »Rapsodia satanica« (1917).
Meilenstein: »Cavalleria rusticana«
Ohrwurm: Intermezzo sinfonico aus derselben Oper