Er war Englands bedeutendster Komponist des 20. Jahrhunderts. Vor allem auf der Bühne, aber auch im Konzertsaal ist sein Werk präsent. Seine Musik pflegt eine gemäßigt moderne Tonsprache und öffnet sich daher leichter Hörern mit Vorbehalten gegenüber Neuer Musik.
Er wurde in Aldeburgh (Suffolk) geboren, erhielt mit sechs Jahren den ersten Musikunterricht von seiner Mutter und begann mit acht zu komponieren. Von 1930 bis 1933 studierte er am Royal College of Music Klavier und Komposition. Ab 1935 arbeitete er für eine Filmgesellschaft, bei der er den Dichter Wystan Hugh Auden kennenlernte. Durch ihn wurde das Interesse für Theater geweckt. Seit 1937 verband ihn eine enge künstlerische und private Partnerschaft mit dem Sänger Peter Pears, der später auch sein Interpret wurde, den er auch gerne bei Liederabenden am Klavier begleitete. Von 1939 bis 1942 lebten beide in den USA. 1945 wurde seine Meisteroper »Peter Grimes« in London mit großem Erfolg uraufgeführt. 1947 war er einer der Begründer der English Opera Company zur Aufführungen von Opern in kammermusikalischer Besetzung und 1948 des Aldeburgh Festivals. 1951 war die Uraufführung der Oper »Billy Budd« in London. Für den russischen Cellisten Mstislav Rostropovic schrieb er ein Cellokonzert (1963) und nach der Erzählung von Thomas Mann die Fernsehoper »Death in Venica« (1973). Er starb in Aldeburgh (Suffolk).
Neben einem guten Dutzend Opern schuf Britten – auch für seinen Partner Peter Pears – eine Reihe von Liedern, Gesängen und Liederzyklen, darunter die Michelangelo-Sonette und Hölderlin-Fragmente, auch eine Serenade für Tenor, Horn und Streicher. Populär wurden seine »Simple Symphony« für Streichorchester (1934) und »The Young Person’s Guide to the Orchestra«, ein Orchesterführer in Form von Variationen und einer Fuge über ein Thema von Henry Purcell für Sprecher und Orchester (1946). Zwei bedeutende Werke nehmen Bezug zu den Themen Tod und Krieg: Sinfonia da Requiem (1940) und War Requiem für Solisten, Chor, Knabenchor und Orchester (1961). Darüber hinaus gibt es Musik für beinahe alle Gattungen.
Meilensteine: Peter Grimes – War Requiem
Ohrwurm: Purcell-Variationen (Young Person’s Guide to the Orchestra)
Legende: Britten war überzeugter Pazifist, verließ auch England nach Beginn des Zweiten Weltkriegs und zog in die USA, kehrte aber 1942 nach dem Eintritt der USA in den Krieg wieder nach England zurück. Sein War-Requiem zur Wiedereinweihung der im Krieg zerstörten Kathedrale von Coventry 1962 ist eine der stärksten künstlerischen Stellungnahmen zum Thema Krieg.