Epilog

Der Freitag blieb der Vater-Kinder-Abend! Und den Kindern gingen nie die Ideen aus, was sie mit ihrem Vater alles unternehmen konnten. Einmal veranstalteten sie in ihrer Straße einen Nachtflohmarkt. Alle Nachbarn machten mit.

Ein anderes Mal stellten sie große Pappen im Garten auf und malten im Dunkeln. Als sie am nächsten Tag ihre Kunstwerke besahen, war es äußerst erstaunlich, was man alles vollbringen konnte, wenn man malte, ohne etwas sehen zu können.

Es gab auch Spielenächte, Filmnächte im Garten mit Popcorn, wie im Open-Air-Kino, die Kinder luden ihren Vater in die geheime Gerümpelhöhle ein und veranstalteten eine Lesenacht.

Und einmal überredeten sie den Museumsdirektor, eine offene Museumsnacht zu erlauben.

Leni hatte mithilfe von Frau Honig die Klasse doch noch geschafft und musste nicht wiederholen. Und von nun an machte ihr die Schule sogar ein bisschen Spaß. Nicht viel, aber immerhin ein bisschen und ein bisschen war schon mehr als nichts, wie Frau Honig zu sagen pflegte.

Ein paar Monate später lief das Café so gut, dass sich die Familie Kramer zwei weitere Gartenhäuser leisten konnte. Nun bekamen Leni, Ida und Tilda ihre eigenen Gartenhauszimmer.

Mo und Fee durften sich jetzt in ihren Kinderzimmern ausbreiten, und das Baby schlief sowieso noch die erste Zeit bei seinen Eltern.

»Später kann is in den Gerümpelberg ziehen und Sami kann mein Zimmer haben«, erklärte Fee großzügig.

Doch der Gedanke, Fee würde in den Gerümpelberg ziehen, gefiel Frau Kramer nicht so gut. »Ich glaube, Sami wäre froh, wenn sie in ihrem Zimmer eine große Schwester hätte, die ihr Geschichten erzählen und Feen herbeilocken kann«, begann Frau Kramer. Und das Baby quietschte begeistert, als würde es ihr zustimmen.

»Oh, das tann is! Da bin is genau die richtige Swester!«, sagte Fee und streichelte dem Baby zärtlich über den Kopf. »Is kann für dis die Feen anlocken, dazu muss is nur in die Flöte pusten, siehst du, so …« Und Fee spielte ein kleines Flötenstück für ihre Babyschwester.

Die hörte auch brav zu und lächelte ihr kleines Babyfeenlächeln!

Die Piepenbrocks saßen tagein, tagaus im Café Biene und Bohne , und Frau Kramer, die jetzt auch im Café mitarbeitete, stellte den Kinderwagen mit der kleinen Sami neben das Ehepaar, das bald schon gefallen daran fand, auf die Kleine aufzupassen. Und nicht nur das. Sie halfen den Kindern der Familie Kramer sogar bei den Hausaufgaben. Für Fee war das Größte, dass Frau Piepenbrock mit ihr »Feen anlocken« spielte. Dafür zog sie sich rosa an, schnallte sich kleine Flügel um und hüpfte heran, wenn Fee auf ihrer Panflöte spielte.

Herr Piepenbrock verpasste kein Fußballspiel von Mo und wurde sein größter Fan. Und immer, wenn die Kramers irgendwo einen Nagel brauchten, waren die Piepenbrocks zur Stelle.

Sami wuchs heran und liebte Fußball, aber vor allem liebte sie ihren großen Bruder. Mo war ihr Held und die Kleine folgte ihm, sobald sie laufen konnte, auf Schritt und Tritt.

Und Frau Honig? Frau Honig stand bereits wieder in einer anderen Stadt, in einer anderen Straße, vor einem anderen Haus, in dem eine andere Familie wohnte, die, ohne es zu wissen, dringend eine Frau Honig brauchte.