Der Lärm der über die Ebene stürmenden Pferde gleicht dem Gebrüll johlender Männer. Hufe schleudern blutigen Staub in die Luft. Die Reiter hinter ihm rufen wieder und wieder seinen Namen: »Ansikanderakesis Amrakane! König Marith! König Marith! Tod und alle Dämonen! Tod! Tod! Tod!« Die Schatten lachen neben ihnen, sabbernd, hungrig. So hungrig. Das Krachen, als sie wie Blindheit über die ithischen Linien kommen. Sein Nahen gleicht der Nacht. Sein Schwert stößt so glorreich zu: Freude! Freude! Freude! Helles Blut spritzt bei dem Schlag durch die Luft, benetzt sein Gesicht, er leckt sich die Lippen, schmeckt Blut, Schweiß und Staub, den Gestank des Schlachtfelds, so süß. Er tötet einen Mann und den nächsten. Aber ihr müsst ohnehin alle sterben. Begreift ihr es denn nicht? Er tötet noch einen und noch einen und noch einen. Das Schwert in seiner Hand singt. Freude! Freude! Freude! Seine Hände und sein Gesicht sind bereits voller Blut.
Die Schatten kommen kreischend näher. Töten und zerfetzen Dinge.
Ein Mann steht vor ihm, in schwerer Rüstung, das Schwert dick mit Blut beschmiert. Nein, kein Mann, grüne Augen und feine Wangenknochen, eine junge Frau. Blau und silbern ihr Helmschmuck: Königsfamilie. Er reitet auf sie zu, greift sie direkt an, zwei Pferde prallen gegeneinander, er schwingt mit lautem Schrei sein Schwert. Die ithische Prinzessin wehrt sich, die beiden Schwerter kollidieren wie die Pferde. Funken. Dieser wunderschöne Augenblick, wenn alles außer dem Töten unwichtig ist, nur noch Zuschlagen, nichts anderes ist von Bedeutung, es gibt nur noch sie beide und den Tod, der zwischen ihnen steht. Töten. Töten. Töten und getötet werden. Die Schatten fressen die Sterbenden. Sie sterben alle. Einfach alle. Verängstigte, aufgerissene Augen starren ihn kurz an. Verwundet. Blut in dem hübschen Gesicht, das Ähnlichkeit mit seinem hat. Für einen Moment ist es wieder Ti, der stückweise stirbt, zerhackt und langsam in nichts auseinanderfällt, sich unter langen Schwerthieben auflöst. Verständnis in den aufgerissenen Augen, die ihn ansehen. Keine Hoffnung auf den Sieg. Keine Hoffnung auf irgendetwas.
Auf der rechten Flanke lässt der Druck durch die Speerkämpfer nach, die feindlichen Soldaten ergreifen die Flucht. Osens Schwertkämpfer setzen ihnen nach, sobald sie sich von den Schwertspitzen entfernt haben. Die Reiter wirbeln herum wie Vögel im Flug, wie Wasserwirbel über Steinen, wirbeln um die Fußsoldaten herum, mähen sie nieder, reiten sie nieder, die ithische Kavallerie greift sie an, aber die Schatten springen und zerfetzten, und die Pferde drehen schreiend durch.
Die Ither sterben. Oh, sie sterben! Tötet sie! Tötet sie alle! Tod! Tod! Tod! Die Klinge seines Schwertes schimmert im Licht, das klar ist wie die Morgensonne. Der Rubin im Knauf leuchtet rot. Die Magierin greift ihn an. Schleudert Feuer. Die Hitze ihrer Attacken trifft ihn wie Faustschläge. Er hebt sein Schwert, lässt es auf sie herabfahren. Silbernes Licht blitzt auf. Das Schwert trifft sie wie einen Stein. Ein Aufprall, der Berge zerbrechen könnte. Einen Riss in der Welt öffnet. Die Magierin sackt tot in sich zusammen.
Seine Schatten zerfetzen die Ither. Verschlingen sie. Er kann sich danach nicht genau erinnern, wie sie ausgesehen haben. Wie große Katzen, geschmeidige Jäger. Wie ein Wolfsrudel. Wie Männer mit langen, klauenbewehrten Fingern und ohne Gesicht. Sie verschlingen ohne Münder, zerreißen Leiber, zerren das Leben heraus, durchbohren Rüstungen, stoßen ihre Klauen in schlagende Herzen. Der Boden ist übersät mit zerfetzten Leichen. Die tiefste und innerste Seele eines Mannes ergießt sich dort schimmernd im Schlamm. Schreie so laut, dass sie den Himmel zerreißen. Einige Ither versuchen, gegen sie anzukämpfen. Stechen zu. Stoßen Speere hinein. Die Speere zerbrechen. Die Schwerter verbiegen sich. Das Metall verrostet. Die Schatten lachen, und die Erde bebt.
Die ithischen Linien ziehen sich zurück. Fliehen. Seine Männer verfolgen sie über die Ebene. Voller Blutdurst. Sie haben gewartet und gewartet und sich von den Ithern einzwängen lassen, sich an ihren Speeren festgehalten, die vielleicht fünfmal so viel wiegen wie sie. Sie haben geglaubt, sie würden sterben. Nun wissen sie, dass sie gewonnen haben. Sie werden keine Gnade zeigen. Sie werden die ithische Armee vom Antlitz der Welt tilgen.